Zeitenwende - Aftershock

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  • Janus kannte Nadeshda noch nicht lange, deswegen fiel ihm auch der krasse Wandel von grenzwertiger Magersucht zu Übergewicht nicht auf. Mit Dankbarkeit ausdrückender Miene manövrierte sich der Halbafrikaner auf den nächstbesten Stuhl und starrte kurz erwartungsvoll auf den schneeweißen, aber leider auch nicht minder leeren Teller. Dann wandte er seine Blicke wieder zu der Frau: "Was gibt es denn schönes ?"

  • - Coop mit Cassi -


    Tip. Tip. Tadada-tip.

    Und wieder von vorn.

    Seine Finger trommelten rythmisch auf dem Tisch, ohne die restliche Hand zu bewegen. Seine andere lag ruhig auf der Platte.

    Er starrte beinahe durchgehend auf die verspiegelte Durchsichtsscheibe, als könne er von dieser Seite direkt hindurchsehen. Erst als die Klinke herunter gedrückt wurde und sich jemand in den Raum schob, sah er auf.


    Jennifer Niebaum hatte den Mann eine Weile beobachtet. Natürlich war dieser alles andere als glücklich, dafür sie sehr erleichtert. Kilian, ihr Boss, würde hocherfreut sein wenn er die Nachricht vernahm, dass sie den Mann geschnappt hatten. Einige Minuten ließ sie ihn noch schmoren, dann nickte sie den Kollegen zu und ging hinüber in den Raum, eine reichlich dicke Akte unter dem Arm. Sie war eine hochgewchsene, schlanke Frau, die gerne unterschätzt wurde. Hinter den Brillengläsern und der ansehnlichen Fassade verbarg sich aber ein messerscharfer Verstand. Sie war praktisch unbekannt außerhalb dieser Mauern und hielt es schon lange so.

    "Louis Merange. Hat lange genug gedauert, Sie hier als Gast zu haben." Die Akte landete laut klatschend auf dem Tisch.

    "Notorischer Dieb, mutmaßlich in andere kriminelle Aktivitäten verstrickt, Identitätsdiebstähle, und so weiter. Das sieht schlecht aus für Sie."


    Louis lächelte verschlagen.

    "Sie sagen es - mutmaßlich."

    Er schaute auf die Akte.

    "Einen netten Zeitungsstapel haben sie da. Scheint wohl nicht so viel Essentielles drin zu stehen.Wir hätten dieses Rendesvouz schon viel eher gehabt, wenn sie etwas Handfestes hätten."


    Ihre Mundwinkel bewegten sich keinen Millimeter.

    "Mutmaßlich ist alles bis es gerichtlich festgestellt worden ist." Ihr Blick war hart. Sie mochte Kriminelle nicht, und ganz besonders nicht diejenigen, die versuchten, sich herauszuwinden.

    "Allerdings missverstehen Sie etwas, Monsieur." Sie wechselte in die alte Sprache des Französischen, die er genauso beherrschte wie sie, aber viele andere verwirrte.

    "Das hier ist nicht das normale Gefängnis oder ein normaler Verhörraum. Sie werden hier bleiben, bis mein Vorgesetzter hier ist. Er hätte da einige Fragen zu Thierry und Sandrine de Névere."


    Er hob unschuldig die Hände. "Damit hab ich nichts zu tun. Ich weiß, schwer vorstellbar wenn man jemanden vorn übergebeugt über zwei frischen Leichen entdeckt - aber Zufälle solls geben -auch solche, die eher in einen schlechten Film passen würden als in die Realität."


    "Nun, die Geschichte können Sie dann Kilian Gergios erzählen, sobald er wieder da ist. Sie können es sich in der Zwischenzeit hier gemütlich machen." Jennifer deutete auf das Bett in der Ecke.

    "Wenn wir gute Laune haben, gibt es sogar Kaffee."


    "Nett, dass sie mich auf einen Kaffee einladen wollen, aber sie fallen nicht so ganz in mein Beuteschema, Schätzchen."

    Louis knabberte mit seinem Eckzahn auf seiner Lippe herum und setzte einen fragenden Blick auf.

    "An den Beiden muss ja mächtig was faul gewesen sein, wenn sich der Chef eurer Sonderabteilung persönlich mit einer einfachen Befragung beschäftigt. Oder euch mangelt es wohl ein bisschen an fähigem Personal."


    Wenn der Mann glaubte, dass er sie aus dem Konzept bringen konnte, hatte er sich getäuscht. Sie hatte mit ausreichend Abschaum zu tun gehabt und schon weitaus Schlimmeres gehört.

    "Oh, an Ihnen ist nur etwas faul, Monsieur. Damit Sie etwas zum Nachdenken haben: Kilian Gergios beschäftigt sich ausschließlich mit den außergewöhnlichen Fällen. Es könnte sein, dass das Ganze für Sie eine Nummer zu groß ist." Sie lächelte höflich und ließ die Akte bewusst liegen. Es war ohnehin eine Kopie.

    "Gute Nacht."


    Bevor sie den Raum verlassen konnte, sagte er noch mit einem Lächeln: "Oh, ich steh auf Herausforderungen."


    Jennifer schloss einfach die Tür und schüttelte sich dann. Uah, widerlicher Typ. Gut, dass Kilian selbst dann dran sein würde. Sie war neben ihm die Einzige, die in etwa um die Dimension bescheid wusste.

    "Liam, hab ein Auge auf den Kerl, ja? Ich trau dem nicht. Denk dran, wozu er fähig ist. Wenn er pissen will kann er einen Eimer haben. Und Kaffee bekommt er sicher nicht." Ihr Kollege nickte und winkte noch mehrere andere zu sich. Die Sonderbehandlung also.


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  • Nadeshda umrundete den Tisch in der Mitte des Raumes mit einigen wenigen Schritten und verpasste Jean einen Klaps mit der zusammengerollten Serviette des Nachbargedecks.

    "Du weißt genau, für was das war", zischte sie und setzte hinzu: "Gummiwürmer als Haare wären doch ganz schön ..."

    Danach wandte sie sich wieder Janus zu, der sich langsam auf einem der reich verzierten Holzstühle niederließ und das weiße Porzellan vor sich betrachtete. Nadeshda bedachte derweil Fabienne mit einem Blick, da diese den jungen Mann auch zu kennen oder zumindest für besonders interessant zu halten schien. Auf die Frage, was es denn zu Essen gäbe, wusste Nadeshda jedoch selbst keine Antwort - die Maitre de cuisine hatte es ihr nicht mitgeteilt.

    "Lassen wir uns überraschen, würde ich sagen", war deshalb ihre Antwort. Da Gaetan wohl das Anwesen verlassen hatte - so zumindest der kurze Sachbericht des Wachmanns, der vor einiger Zeit durchgefunkt worden war - und die Präsidentin nicht im Hause war, waren somit alle Teilnehmer des Abendessens anwesend. Nadeshda nahm deswegen die kleine Messingglocke vom Kopfende des Tisches und leutete einmal kurz.

  • Was ihm gefiel war, dass sie sich nicht einschüchtern ließ. Immerhin war er so gesehen ein sehr mächtiger Mann, auch wenn Gaetan das nie hatte sein wollen. Er mischte sich eigentlich nie bei seiner Frau und der Politik ein, aber wusste natürlich, dass sie ihm sehr genau zuhörte und manches Mal seine Argumente durchaus Verwendung fanden. Es war selten geworden, dass man nicht gleich den Diener machte bei ihm. Mit einer der Gründe, warum er sich ab und an davon stahl.

    "Nattürlich, natürlich." Kein Kommentar zu der Diebesbeute kam über seine Lippen, als sie das Haus unbemerkt verließen und ihre Schritte sie in Richtung der Bars und Cafés einige Straßen weiter lenkten. Allerdings verließ ihn nie die Aufmerksamkeit, schließlich war es nicht unmöglich, dass sie auf dumme Ideen kam.

    "Also, Mademoiselle, wie ist denn Ihr Name?"


    Kilian ging hinter Adrian her.

    "Es geht tatsächlich um Ihren Schutz und den Ihrer Familie. Ich zeige Ihnen, warum Madam Präsident es für unabdingbar hält." Sie kamen am Leihwagen des Polizisten an. Spätestens jetzt war deutlich, dass er tatsächlich alleine war. Die Aktentasche lag auf dem Beifahrersitz und er zog einige Akten heraus, dieselben, die er Arsden gezeigt hatte. Nur dass es zwei mehr geworden waren.

    "Leider scherze ich ganz und gar nicht. Die Gefahr ist absolut real. Von mir aus können Sie auch nachrecherchieren ob ich lüge, doch ich nehme an, dass Sie diese Leute kennen." Kilian reichte ihm die Papiere.

    "Madam Präsident hat für Sie und Ihre Frau Begnadigungsschreiben, das bedeutet, dass sämtliche in der Vergangenheit stattgefundenen Verbrechen gelöscht werden. Ihre Tochter ist ohnehin unbescholten."


    "Autsch, ey!" Jean rieb sich den Kopf grinste dann aber und zuckte mit den Achseln. Fabienne schüttelte amüsiert den Kopf und wandte sich dann an Janus.

    "Hey. Papa hat manchmal von dir erzählt und ich hab dich schon ein paarmal gesehen. Eigentlich wollte er ja mit dir reden." In dem Moment kam die Köchin selbst mit einer großen Terrine Suppe als Vorspeise in den Raum, eine mit vielen Nudeln und Einlagen.

    "Hmm, was gibt es heute?" frage Jean.

    "Eine Gans, Gemüse und Knödel, als Nachspeise Karamellpudding."

  • "Ich bin für so ziemlich jede Schandtat bereit." gab Janus schmunzelnd zu verstehen. Wer ihn kannte, wusste, dass er verdammt viel in sehr kurzer Zeit vertilgen konnte. Gerne billig und fettig obendrein. Aber so etwas würde es in so reichem Hause wohl eher nicht geben und er nahm sich vor, sich zurückzuhalten.


    Eingehender Anruf... Victor.

    Annehmen.

    Hallo Janus, mein liebes Kerlchen! Was machst du denn schönes ?

    "Ich bin eingeladen und werde gleich essen."

    Hallo ? Erde an Janus! Hörst du mich ?

    "Wie ? Was ?" Ach ja, ach ja... Ich höre dich.

    Hast du etwa schon wieder laut geredet ? Oh Junge, wann lernst du endlich, dass das kein gewöhnliches Mobiltelefon ist!

    Ist schwierig, wenn alle um einen herum gewöhnliche Mobiltelefone benutzen... Musstest du dieses Ding wirklich einbauen ?

    Ja klar! Oder willst du etwa für jeden kleinen Patch nach Kapstadt zurückfliegen ? Ohne mein Remote-Debugging wärst du nur ein halber Mensch!

    Wie schön! Hast du auch ein paar integrierte Spiele für mich ? Online und so ?

    Nö, das wäre ja noch schöner! Ein herzhaftes Lachen eines älteren Mannes erschallte in Janus' Kopf. Aber die Frage stellst du alter Daddelkopf ja nicht zum ersten Mal.

    Könntest du bitte zum Punkt oder zum Schluss kommen ? Ich sitze hier da wie eine Statue und muss mich auf dein Geplapper konzentrieren, ohne dass jemand das von außen sieht. Wirkt komisch...

    Tsss... Würge deinen Paps nicht ab, sonst verpasst er dir noch einen Zusatzalgorithmus, der interessiertes Herumgucken vortäuscht, während du mit mir telefonierst. Du sitzt doch sicher eh wieder bei Gaetan in der Bude und willst dir den Wanst vollhauen.

    Im Gegensatz zu dir bin ich gertenschlank... Und jetzt ist Sendepause, sorry! Geht wirklich nicht anders! Ich melde mich später bei dir. Tschau!


    Nach gefühlt einer halben Ewigkeit konnte sich Janus nun wieder der unmittelbaren Wirklichkeit um sich herum widmen. Ob die anderen wohl irgendetwas bemerkt hatten ?


  • Mit leicht zitternden Händen nahm Adrian die Akten entgegen und blätterte sie durch. Ja, mit den Namen konnte er etwas anfangen, auch wenn sie sich damals sehr zurückgehalten hatten, was die Gruppe anging. Als er die Fotos sah, musste er einen Würgereiz unterdrücken. Natürlich hatte er schon viele Leichen gesehen, Leichen, für die er selbst verantwortlich war, Leichen, für die Val verantwortlich war. Das war nie ein schöner Anblick, doch das hier? Erneut landeten seine Gedanken bei Val und Maddie und ihm wurde noch schlechter. Trotzdem würde er Gergios nicht einfach blind vertrauen. Er schloss die Akten und versuchte dabei so ruhig wie möglich zu bleiben.

    "Warum?", fragte er mit leicht gerunzelter Stirn. "Warum kümmert es Sie oder die Präsidentin was mit uns passiert? Müsste es Ihnen nicht gelegen kommen, wenn jemand die alte Truppe ausschalten will?"

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Cassandra Vandales ()

  • Der Polizist antwortete nicht sofort. Auch wenn Penn-Ashton es gut überspielen konnte, er war sichtlich erschüttert. Nun, vielleicht war bei ihm nicht alle Hoffnung verloren, auch wenn Kilian bewusst war, was in der Vergangenheit vorgefallen war. Er trat schließlich näher heran und senkte die Stimme.

    "Weil wir befürchten, dass es ihr ehemaliger Boss höchstpersönlich ist. Wir haben nie eine Leiche gefunden. Wir müssen damit Sie und Unschuldige nicht nur schützen, sondern auch alle Informationen zusammentragen die wir finden können."

  • "Was?!" Adrian starrte Gergios ungläubig an.

    "Sean?" In den letzten zwanzig Jahren hatte er versucht so wenig wie möglich an diesen Mann zu denken. Val und er hatten Maddie von damals erzählt, weil sie das beide für nötig befunden hatten, doch ansonsten hatte er sein Bestes getan, diese Zeit einfach hinter sich zu lassen. Im Grunde war er stets davon ausgegangen, dass Sean damals gestorben war, doch wenn er nun darüber nachdachte...

    "Warum sollte er zwanzig Jahre später seine alte Truppe ermorden wollen?", hakte er nach. Weil er ein psychopatischer Arsch ist, schoss es ihm dabei durch den Kopf.

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  • "Das würden wir auch gerne wissen." meinte Kilian trocken.

    "Aber Sie verstehen, dass wir in keinem Fall ein Risiko eingehen dürfen. Ich war zwar damals nicht direkt dabei, da bin ich zu jung, aber wir alle wissen zu welchen Dingen er fähig ist." Und das Schlimmste war, dass niemand wirklich eine Ahnung hatte wie man ihm direkt beikommen sollte.

    "Es werden ausschließlich Leute aus seinem Umfeld attackiert, und eben jeder andere, der im Umfeld gerade dabei ist. Deswegen bitte ich Sie, dass Sie und Ihre Familie mitkommen. Nicht als Gefangene, sondern als Informanten und zum Eigenschutz. Sie werden nicht eingesperrt sein, aber ich nehme an, dass sie auch keine Risiken eingehen wollen."

  • Nun, er hatte keine große Wahl, oder nicht? Natürlich konnte er versuchen Gergios zu überwältigen und mit Val und Maddie abzuhauen - doch hatten sie zu dritt wirklich bessere Chancen? Ein Leben auf der Flucht war ihm und Val nicht fremd, doch was war mit Maddie? Nein, er wollte nicht, dass das ihr Leben wurde. So sehr es ihm missfiel, er musste Gergios trauen. Zumindest bis zu einem gewissen Grad.

    "Ich muss mit meiner Frau reden...", sagte er leise.

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  • Kilian nickte.

    "Ich weiß. Aber es hätte keinen Sinn gemacht, wenn ich das versucht hätte. Wenn wir die Situation unter Kontrolle haben, dann können Sie und ihre Familie hierher zurückkehren und Ihr Leben leben, es wird Sie niemand mehr behelligen." Zumindest wenn es keine Morde gab, aber das war selbstredend.

    "Wir gehen ebenfalls ein großes Risiko ein. Das Ziel wird übrigens fürs Erste Montréal sein, ich muss noch etwas anderes erledigen. Sie werden aber von ganz oben begleitet werden."

  • Nun, da stimmten sie wohl beide überein. Wenn er versucht hätte mit Val zu reden, hätte es ein Blutbad gegeben – wortwörtlich. Adrian nickte.

    „Montréal also.“ Ihm gefiel das alles überhaupt nicht, doch er wusste auch, dass das die beste Chance für seine Familie war.

    „Alles klar.“

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  • Der betörende Durft gut gewürzter Suppe erfüllte in Sekundenbruchteilen das Speisezimmer. Kräftige Brühe kombiniert mit Gemüse, Markklöschen und einer gehörigen Prise Muskatnuss. Genau das richtige, wenn man mit einer Erkältung im Bett lag, einen langen Tag in winterlicher Kälte vor sich hatte oder aber bis an die Knochen ausgehungert war. Nichts davon traf auf Nadeshda zu und dennoch lief ihr bereits beim ersten Atemzug das Wasser im Munde zusammen. Ein wahres Glück, dass sie heute Anstandsdame spielen und wieder einmal an einem der vorzüglichen Essen der Haus- und Hofköchin teilhaben durfte. Die Suppe wurde kurz darauf in die schneeweißen Porzellanteller ausgeteilt. Den glänzenden Nudeln, sowie dem Knollensellerie, den Karotten und der dampfenden Fleischeinlage konnten wohl auch Jean und Fabienne nicht lange widerstehen, denn schon bald hörte man das fröhliche, schnelle und begierige Geklimper mehrerer Löffel.


    Gerade als auch Janus Teller gefüllt wurde, proklamierte dieser erfreut "Ich bin eingeladen und werde gleich essen". Nadeshda musste schmunzeln. Ein wenig seltsam diese Aussage, aber jedem das seine. Man konnte es dem jungen Mann nicht verübeln, schließlich duftete der Nudeleintopf wirklich fantastisch.

    Als kurz darauf jedoch ein "Wie? Was?" von Janus ertönte und dieser statt ebenfalls den Löffel zu schwingen leer und abwesend in die Luft starrte, musste die Eurussin doch ein wenig die Stirn runzeln. Auch Jean und Fabienne hielten inne und wechselten einen irritierten Blick. Die Starre des Gastes hielt in etwa eine Minute an, dann wandten sich seine Augen von der endlosen Ferne ab, in die er abgedriftet war und wieder der Wirklichkeit um sich herum zu.


    Sein Blick traf auf den von Nadeshda. Immer noch verwundert hob sie ihren Löffel leicht an und deutete mit diesem auf den dampfenden Teller Suppe direkt vor Janus - als eine Art Hinweis, dass er ruhig ebenfalls anfangen dürfe. Innerlich notierte sie sich das seltsame Verhalten ihres Gastes; sie sprach ihn jedoch nicht darauf an - vielleicht würden es die Kinder tun.

  • Wie Janus es bereits während des 'Telefonats' schon befürchtet hatte, war seine scheinbare geistige Abwesenheit nicht ganz folgenlos geblieben. Die fragenden bis wundernden Blicke seiner Gastgeber entgingen ihm nicht. Doch was sollte er machen ? In Ermangelung einer besseren Alternative griff Janus wortlos zum Löffel und begann, sich langsam den Eintopf einzuverleiben.


    "Noch heiß, aber sehr gut! Danke sehr! Und... sorry für eben. Ich war gerade... abgelenkt."


    Ja, das war gut: die Wahrheit, ohne alles zu verraten.


    "Möchte jemand nacher irgendetwas spielen ?"

  • "Hmmm." Jean blickte dem Essen entgegen. Er liiiiebte es, sich so bekochen zu lassen. Manchmal musste er auch ran, da legten seine Eltern wert drauf, doch er war gerne faul. Etwas irritiert sah er dann zu Janus, der sich mehr als merkwürdig kurz benahm. Ach... Was soll's. Sein Magen knurrte.

    Fabienne hingegen betrachtete den anderen jungen Mann nachdenklich. Das war wirklich nicht normal. Sie machte sich eine geistige Notiz und begann dann zu essen. Immerhin war das immer gut.

    "Klar, was denn? Karten, Brettspiele, oder was anderes? Papa hat uns Pokern beigebracht." Und ihr Papa hatte in den übelsten Spelunken Ganoven abgezockt, weil er selbst einer gewesen war.


    "Ihre Begnadigungen habe ich übrigens bereits dabei. Kommen Sie, ich bringe sie rüber." Natürlich wusste Kilian wo sie wohnten.

    "In Montréal werden Sie im sichersten Haus der Stadt untergebracht."

  • Vollständig war Adrian nicht bereit Gergios zu vertrauen. Diese Begnadigung erschien ihm wortwörtlich zu gut um wahr zu sein. Doch für’s Erste würden er, Val und Maddie mitspielen müssen – wenn er es schaffte, Val zu überzeugen.

    Immer noch äußerst wachsam stieg er in Gergios Auto und runzelte dann die Stirn.

    „Im Haus der Präsidentin also?“

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    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Der Polizist startete den Motor und fuhr los, wie er war, äußerst korrekt.

    "Ja, wo wir beim Thema 'Vertrauen' wären. Es ist ihr Wunsch, ich hätte anderes bevorzugt." Bei einer roten Ampel sah Kilian zu Adrian hinüber.

    "Ihr Ehemann wird Sie und die anderen fürs Erste begrüßen. Vielleicht wissen Sie, dass er eine der besten Akademien gegründet hat mit dem Geld seines Vaters, für Supermenschen" Die Ampel wurde grün und er fuhr weiter.

    "Ich bin persönlich zu Ihnen gekommen, da Sie und insbesondere Ihre Frau eigentlich am weitesten oben auf den Fahndungslisten standen. Ich nehme auch an, dass es für Valery sehr stressig sein kann, deswegen brauchen wir Ihre Hilfe."

  • "Hmmm, gegen ein Kartenspiel hätte ich nichts einzuwenden. Pokern aber bitte nur, wenn wir nicht um Geld spielen."


    Innerlich konnte sich Janus ein gewisses Grinsen nicht verkneifen. Er und pokern ? Hatte er nur in den Grundzügen gelernt - und das auch nur, weil sein Vater darauf bestanden hatte. Victor hatte immer gesagt, dass es kaum einen realitätsnäheren und einfacheren Test für 'seine Augen' gäbe als ein gut gepflegtes Pokerface gepaart mit einem Beobachter, der davon eigentlich keine Ahnung hat.

  • - Coop mit Cassi -


    Emily schlenderte beinahe neben Gaetan her. "Wirklich, du willst mit etwas so langweiligem wie unseren Namen anfangen? Na gut - Ich heiße Emily." Sie zog die Augenbrauen hoch. "Deinen kenn ich ja schon."


    "Kunststück. Den kennt wohl so ziemlich jeder." Gaetan hatte allerdings die Kappe tiefer gezogen, so dass jetzt sein Gesicht im Schatten lag. Seiner Erfahrung nach sah niemand in dieser Gegend so genau hin in dem Fall, und er hatte ja eigentlich nur entspannen wollen. Das war aber interessanter.

    "Ich nehme an, du hast einen guten Hehler, Emily. Das Zeug ist nämlich gebrandet, auch als Rohschnitt." Er wies zu einer Bar, die er schon lange kannte, seit seiner eigenen Zeit als Krimineller.

    "Da kann man ein gutes Bier trinken und wird nicht belästigt."


    "Du stellst gern sinnlose Fragen, wie mir scheint. Oder glaubst du echt, jemand wie ich besorgt sich Ware ohne zu wissen, wie er sie wieder los wird?"

    Sie ging durch die Tür der Bar und peilte ohne zu Zögern den Tresen an. "Bonjour. Blended Scotch, sur le rochers, s'il vous plait."


    "Nein, ich teste dich nur." gab Gaetan unverfroren zu und nickte dem Barkeeper zu, der zuerst Emily ihr Getränk gab und dann Gaetan ein kühles Bier, ohne dass er etwas sagen musste.


    "mmmhm", murmelte Emily. Sie wirkte ein wenig skeptisch.

    "Wofür testest du mich denn?"


    Gaetan trank ein Schluck Bier aus der Flasche und lächelte dann.

    "Wie weit du ein Profi bist. Absoluter eben." Er flirtete nicht, er war einfach neugierig und mochte Gesellschaft, die nicht vor ihm buckelte. Hier konnte er sich wenigstens entspannen. Der Besitzer der Bar hatte hier nämlich ein Argusauge darauf, dass keine Papparazzi hereinkamen.

    "Du bist jedenfalls nicht aus der Gegend, chérie. Welttournee?"

    Bei der Bemerkung musste sie lachen.

    " 'Welttournee' trifft es nicht ganz. Ich zieh einfach immer dahin, wo es mich hinverschlägt - und wo ich noch nicht auf irgendeiner Liste stehe", fügte sie mit einem Augenzwinkern hinzu.


    Gaetan schmunzelte.

    "Erinnert mich an die... nicht so gute alte Zeit. Bevor ich meine reizende Frau traf konnte ich gar nicht weit reisen. Jetzt muss ich aus meinem eigenen Haus ausbrechen um etwas zu entspannen." Er grinste.

    "Mein Ziel war eigentlich meine alte Wohnung, aber ich hab dann dich gesehen."


    "Und da dachtest du dir 'wieso nicht mal einer kleinen Vorstadt-Diebin bei der Arbeit zusehen, man hat ja sonst nichts besseres zu tun' ? Wird die edle Frau Präsidentin gar nicht hellhörig, wenn sich ihr Liebster des Nachts rausschleicht, hm?"


    Er hob die Schultern.

    "Ich war nur neugierig, chérie." Dann lachte er.

    "Oh, Janine hasst es wenn ich das mache. Aber ich passe gut auf und bin nicht ganz wehrlos. Ab und an brauche ich meine Freiheit, non?"


    Emily nickte und hob ihr Glas. "Na dann; auf die Freiheit. Das machen die Franzosen doch so gerne, oder?"


    Beide Augenbrauen kletterten nach oben.

    "Aber ich bin doch kein Franzose. Ich bin Kanadier und Weltbürger." Frankeich war weit weg in Eurussia und seitdem die alte Hauptstadt Paris praktisch nicht mehr existierte sehr unbedeutend geworden.

    "Auf die Freiheit. Runde Pool?"


    Emily winkte ab. "Mh, bin grad erst von da drüben gekommen und hier sprechen sie auch alle französisch, da merkst man den Unterschied gar nicht." Sie nahm ihren Drink und rutschte vom Barhocker um die Billiardtische anzusteuern. "Sicher das du das willst? Ich bin eine unheimlich schlechte Verliererin, deshalb verlier ich so selten."


    "Dafür bin ich ein unheimlich guter Gewinner." Gaetan schnappte sich zwei Queues und warf ihr einen rüber.

    "Leider will meistens niemand gegen mich spielen. Weiß auch nicht wieso."


    Emily fing ihn ohne Probleme auf. "Du bist doch ein Gentleman, daher geh ich einfach mal von aus, dass du die Lady anfangen lässt."

    Sie lächelte ihn an und ohne auf eine Reaktion zu warten setzte sie an und brachte Bewegung ins Feld, das bereits vorher aufgebaut auf dem Tisch lag.


    "Meine Frau meint, dass ich immer noch ein Gauner durch und durch bin." Gaetan setzte die Kappe ab. Hier kümmerte es niemanden, wer er war, beziehungsweise hielt man Abstand. Es war nicht ganz ungewöhnlich, dass er hier auftauchte und einfach nur seine Ruhe haben wollte. Gekonnt spielte er eine Kugel an, welche eine andere anstieß und ins Loch fiel.

    "Bon." Leider war die weiße hinter eine andere gerollt, so dass er die er treffen musste nicht treffen konnte, und parkte die weiße dann so, dass sie auch für Emily schwierig war.

    "Aus welcher Ecke der Welt kommst du?"


    "Liverpool", sagte sie kurz und knapp und gab sich einen Moment, um das Spielfeld zu betrachten. Nachdem sie sich entschieden hatte, spielte sie die Weiße perfekt über Bande und lochte eine ihrer Kugeln ein. "Aber ich bin wohl eher ein Kind der Straße." Sie legte den Kopf schief und überlegte sich den nächsten Zug, bei dem sie sich schließlich leicht über den Tisch beugte und nacheinander zwei weitere ihrer Kugeln versenkte, bevor sie bei der vierten versagte und kurz ihre Mundwinkel sich verzogen. Ihr Blick fing den von Gaetan auf. "Man rutscht eher selten in unsere Branche, wenn man eine behütete Kindheit hatte."


    Sie war gar nicht schlecht. Vermutlich verbrachte sie mehr Zeit in dunklen Schuppen als er.

    "Ah, britisches Archipel. Das letzte Mal als ich da war war es zu einigen offiziellen Terminen. Bisher habe ich tatsächlich sehr wenig dort gesehen." Sein Gesicht verzog sich zu einem schiefen Lächeln.

    "Behütet? Nun, ich hab weitestgehend ein Dach über den Kopf gehabt, richtig, aber meine Erzeuger haben mir das Leben ausreichend zur Hölle gemacht." Mit einem schnellen harten Stoß versenkte er eine Kugel, dann die nächste. Er stellte sich einfach vor, dass das das Gesicht seines Vaters war.

    "Nach außen hin privilegiert, aber er war ein Arschloch erster Güte."


    Emily stützte ihr Kinn auf ihren Queue und beobachtete Gaetans Züge. "Ein Grund mehr, seine Kindheit hinter sich zu lassen. Die Erwachsenenwelt bietet sowieso viel mehr Spannung", fügte sie mit einem Lächeln hinzu. "Warum hast du das Diebesgeschäft an den Nagel gehängt? Und sag mir nicht, dass deine Frau der Grund dafür war."


    Die nächsten zwei Kugeln wurden versenkt bevor er antwortete.

    "Janine ist mit ein Grund, aber eigentlich hatte ich die Nase voll." Gatean lehnte sich gegen den Tisch.

    "Da ich ja nicht nur normal gesucht wurde, sondern gleich durch die Supermenschensupertruppe hatte ich im Prinzip kaum eine Chance hier weg zu kommen. Aber während des Krieges sind zwei sehr gute Sachen passiert. Zum einen haben wir den Präsidenten der Zeit persönlich getroffen, zum anderen ist mein Erzeuger umgekommen. Durch das erstere bekam ich eine Vollbegnadigung, durch das zweite einen Haufen Geld. Das machte die Entscheidung dann sehr leicht."

    Sie setzte einen fragenden, fast schon entäuschten Blick auf. "Das klingt ja so, als hättest du aufgegeben." Sie war sich nicht sicher, was er eigentlich von ihr wollte aber sie rechnete irgendwie mit einer Einladung zu einem Coup. Nun war sie sich da nicht mehr so sicher. Sollte er wirklich einfach nur aus Langeweile sich mit ihr unterhalten? Nicht gerade üblich unter Dieben ihres Kalibers.


    "Man wird einmal älter, und ich bin ganz froh, nicht im Knast gelandet zu sein. Da wäre ich damals nicht mehr weggekommen, verletzt und der Polizeichef dabei." Gaetan dachte an damals und hob dann die Achseln.

    "Jetzt wäre das keine gute Idee. Nicht, dass ich fürchte erwischt zu werden, nur wenn irgendetwas herauskäme, würde das auf meine Familie zurückschlagen. Meine Kinder sind mir wichtiger." Eine Kugel fand den Weg in ein Loch, die nächste verschoss er.

    "Ich persönlich kann mir da gar nichts erlauben."


    "Familie, Kinder... das klingt für mich auf jedenfall nach aufgeben.", erwiederte Emily lachend und machte sich an ihren Zug. "Oh man, wenn ich darüber nachdenke, den Job an den Nagel zu hängen... keine Chance. Das Kribbeln, bevor es losgeht, der Nervenkitzel wenn was schief geht - ohne das würde ich wohl vor langer Weile sterben. Aber es ist eben nicht jeder für ein Familiendasein geschaffen."


    Gaetan trank sein Bier aus und bestellte das nächste.

    "Auch noch was?" Er lachte.

    "Vielleicht. Ich war eben auf Bewährung und wurde sehr genau überwacht, und dann kam eines zum anderen." Mit einem Zwinkern fuhr er fort:

    "Dass ich allerdings gerne mal ausbreche und statt langweiligem Zeug hier bin oder mit meiner alten Bude ist kein Zufall. Wie lange arbeitest du schon in der Branche?"


    "Nein danke." Sie hatte eh nicht vor, ewig lang zu bleiben.

    "Ich hab nie was anderes gemacht."


    "Hmmm." Gaetan überlegte. Was ihm gerade durch den Kopf ging war heikel, allerdings war sie definitiv nicht darauf aus, ihn an einen Pranger zu stellen. Vielleicht perfekt für das was ihm durch den Kopf ging.

    "Wie gesagt, persönlich kann ich wenig anstellen. Wie sieht denn deine Planung aus?"


    Emily schaute ihn belustigt an. "Ich habe keine Planung. Ich ziehe dahin, wonach ich Lust hab. Volle Taschen haben sie überall."


    "Umso besser." Gaetan schwieg kurz.

    "Ich kenne hier eine Familie, die sehr viel zu viel Geld hat und davon gerne etwas hergeben würde. Interesse?"


    "Bietest du mir ein Job an? Ich dachte du bist raus aus dem Geschäft." Er gab ihr immer noch Rätsel auf.


    "Es ist persönlich." Gaetan hob die Hand und zahlte, dann bot er der jungen Diebin einen Arm an.

    "Nicht ganz der richtige Ort für ein Geschäftsgespräch."


    Sie schaute auf den Arm, machte aber keine Anstalten ihn anzunehmen und schüttelte nur leicht amüsiert den Kopf. Stattdessen ging sie Richtung Ausgang und hielt ihm die Tür auf. "Du musst echt noch ne Menge über mich lernen. Nach dir."


    "Muss ich das, Mademoiselle?" Gaetan zuckte mit den Achseln und trat nach draußen in die kühle Nachtluft, wieder mit seiner Kappe auf dem Kopf.

    "Gewohnheit. Da meine Frau blind ist, ist das normal bei mir." Die Straßen waren ruhig, und er ging voraus, in Richtung seiner alten Wohnung.

    "Ja, ich hätte etwas für dich, wenn du so gut bist wie du sagst. Kein ganz einfaches Unterfangen."


    "Das sehen wir dann noch."


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  • Poker? Gaetan ...!

    Nadeshda erinnerte sich nur zu gut an die Zeit, in der sie noch an der Akademie von ihren Mitstudierenden zu 'harmlosen' Glücksspielrunden überredet worden war. Letztlich ging es immer glimpflich für sie aus - hatte sie damals doch schon gewusst, wie man andere mit ein wenig Bestechung und diversen anderen Reizen dazu bringen konnte, das Blatt abzuwerfen oder das Pokerface fallen zu lassen. Fabienne war zwar 18 Jahre alt und Nadeshda zählte nicht einmal das doppelte an Jahren ... knappe Volljährigkeit lag aber schon gefühlt so lange zurück, dass der Präsidentenspross viel zu jung für diese Art von Aktivität schien. Besonders als Janus mit "Pokern aber bitte nur, wenn wir nicht um Geld spielen" erwiderte. Vielleicht tat sie ihrem Gast Unrecht ... aber das hörte sich doch ein wenig zu provokant für ihren Geschmack und ihre Rolle an dem heutigen Abend an!


    Die Eurussin räusperte sich.

    "Erst wird gegessen - dann sehen wir weiter."

    Um sich aus der Bredouille als Anstandsdame zu befreien, setzte sie noch hinzu: "Und dran denken, dass Euer Vater noch mit Monsieur Janus sprechen möchte - sobald er zurück ist, heißt das. Sucht euch also lieber ein Spiel aus, das nicht so lange dauert."