Zeitenwende - Aftershock

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  • Es ging mit einmal ganz schnell, ohne Aufwand und ganz ohne jedes Aufsehen. Vor allem Letzteres schien Kilian Gergios sehr wichtig zu sein, befand Jonathan. Im Gefängnis halt man ihm nicht besonders viel, was er aber gewohnt war und deswegen nicht einmal mehr müde lächelte. Wirklich viel besaß er nicht, das er hätte mitnehmen können, und so bemühte er sich, dass er sich wenigstens halbwegs wieder umzog. Es war alles so plötzlich gekommen. Der ehemalige Terrorist hatte gar nicht richtig Zeit, um sich Gedanken zu machen, was jetzt passierte. Freiheit. Das war etwas, das er schon so lange aufgegeben hatte. Ein leichtes Grinsen erschien auf seinem Gesicht, als der Direktor ihm seine Papiere aushändigte, sichtlich missvergnügt.

    „Dnn kommen Sie nicht wieder in… Schwierigkeiten. Leute wie Sie sollten eigentlich nie mehr hier rauskommen.“ Das war Jonathan gewohnt. Niemand konnte ihn leiden. Es hatte auch nie jemand verstanden, warum ein normaler Mensch sich dem Ganzen angeschlossen hatte. Erzählt hatte er ohnehin nie etwas. Man wusste nicht, dass er damals praktisch der zweite Mann gewesen war. Besser war das.

    „Nett wie immer, Sir.“ Verbergen konnte er nicht, wie froh er war, dass er hier wegkam, auch wenn es noch so unwirklich erschien. Schließlich waren alle Formalitäten erledigt, und zum ersten Mal seit sehr langer Zeit konnte er durchatmen. Das Auto war tatsächlich Rollstuhlfahrer geeignet – was er als sehr rücksichtvoll empfand - , und schließlich ging es los. Seine Augen wanderten zum Rückspiegel, beobachtete wie das Gefängnis kleiner und kleiner wurde, bis es schließlich ganz verschwand. Kilian las gerade in einigen Dokumenten und blickte auf, als der ältere Mann leise seufzte und sich zurücklehnte.

    „Ich hoffe, Ihnen ist klar, dass der kleinste Fehltritt Sie wieder ganz schnell dort hinein befördern kann. Wenn die Sache vorbei ist, können Sie sich darauf verlassen, dass man Sie weiterhin beobachten wird.“ Die nüchterne Feststellung interessierte Jonathan allerdings kaum.

    „Was soll ich denn noch anstellen? Leuten über den Fuß rollen?“ Das ließ die Mundwinkel des Polizisten kurz nach oben zucken.

    „Wer weiß was Ihnen einfällt.“ Sein Sitznachbar lachte leise.

    „Ich bin zu alt für jeden anderen Scheiß. Mein Körper macht wenig mit. Glauben Sie mir, ich weiß es sehr zu schätzen, dass sie meinen Hintern da rausgeholt haben. Wo fahren wir hin?“ Kilian sah hinaus.

    „Hier. Britisches Archipel. Derzeit ist Madam President anwesend, aber wir werden recht bald in die kanadische Föderation aufbrechen.“ Eigentlich hatte Jonathan gar nicht wirklich mit einer Antwort gerechnet, zumindest nicht mit einer ehrlichen.

    „Besser als ne Runde über den Hof. Gut, was erwarten Sie jetzt von mir?“ Kilian reichte ihm einige Dokumente.

    „Wir haben in den letzten Jahren versucht zu recherchieren, aber die Faktenlage ist mehr als wackelig, leider. Obwohl Madam President, ihr Ehemann und andere durchaus auf Ihre… Gruppe getroffen sind, konnten sie kaum jemanden identifizieren. Die Aufarbeitung des Ganzen hat zu vier Festnahmen geführt, zwei mussten wegen mangelnder Faktenlage wieder freigelassen werden. Eigentlich unglaublich, was Ihr damaliger Boss geschafft hat. So ziemlich alle sind entkommen, und jetzt ist es nicht gerade einfacher geworden. Manche der damals Verdächtigen sind weggezogen, teilweise kau, auffindbar, und wirklich wissen wer tatsächlich dazu gehört hat können wir nicht. Deswegen...“ Jonathan blätterte kurz durch die Akten. Ja, ein, zwei bekannte Gesichter…

    „Deswegen brauchen Sie mich. Warum bringen Sie mich zur Präsidentin? Ist das nicht ein Risiko?“ Der Polzist schüttelte mit dem Kopf.

    „Nein, das Risiko ist minmal. Außerdem möchte Sie mit Ihnen persönlich reden. Wissen Sie – sie war damals persönlich mitbetroffen. Wussten Sie, dass sie zu der Zeit im Weltrat eine Art Gast war, als Ihre Gruppe da angegriffen hat?“ Jonathan hob beide Augenbrauen, sichtlich überrascht.

    „Nein, tatsächlich hatte ich davon keine Ahnung.“ Viele hatten das nicht überlebt, wie er wusste.

    „Sie werden von einigen Dingen wohl überrascht sein. Sie können sich die Akten durchlesen und wir erwarten bald Antworten.“


    Die Fahrt dauerte etwa zwei Stunden, in denen sie die meiste Zeit geschwiegen hatten. Jonathan las sich alles durch was man ihm gab und war erstaunt darüber, dass sie durchaus einige Leute erkannt hatten, aber definitiv auch mal falsch lagen und so vieles unsicher geblieben war. An einem Namen war er besonders hängen geblieben. Avis. Nie hatte er herausfinden können, warum Sean diese Frau so… beinahe menschlich behandelt hatte. Ob es jetzt Antworten geben würde? Doch es waren auch andere Namen aufgetaucht, Gesichter, die er wiedererkannte. Sein eigenes hatte sich sehr verändert. Eigentlich sein ganzes Selbst. Durch die Lähmung waren seine Beine nutzlos geworden, und zwar hatte er den Oberkörper so gut es ging halbwegs fit gehalten, aber er war weit weg von seiner früheren durchtrainierten Figur. Sein Gesicht war schmaler geworden, faltiger, und silberne Strähnen durchzogen Haare und Bart.

    Schließlich bogen sie in eine Straße ein, eine Sackgasse, anderen Ende ein Haus stand, das gut gesichert war. Ihre Ankunft war natürlich bekannt gegeben worden, und er war doch etwas nervös, wenn auch neugierig. Kilian und er stiegen schließlich in der unterirdischen Garage aus, wobei ihm der Polizist tatsächlich ungefragt half. Überall Kameras und bewaffnetes Personal, man hatte dazugelernt. Er war natürlich längst keine Gefahr mehr. Ein junger Mann begrüßte sie beide knapp und brachte sie in einen Raum im ersten Stock. Jonathan war froh, dass das Haus einen Aufzug hatte.

    „Sie ist gleich bei Ihnen.“ meinte der Mann, der sich nicht einmal vorgestellt hatte, und verschwand wieder durch eine Seitentür. Kurz blickte sich der frisch Freigelassene um. Nüchtern, klare Linien, und keine Schnörkel, der Raum wirkte ziemlich kahl. Zumindest hatten sie Platz. Bevor die beiden Männer etwas sagen konnten, hörten sie eine energische weibliche Stimme:

    „Nein, es ist sicher. Keine Sorge.“ Die Tür öffnete sich und eine recht zarte Frau trat ein, gestützt auf einem Gehstock, das Haar streng zurückgebunden. Das Überraschendste, wenn man es nicht wusste, war, dass sie blind war. Allerdings steuerte sie zielgerichtet auf die beiden zu, gab ihnen die Hand – mit festen Händedruck - und nahm dann hinter dem großen Schreibtisch Platz.

    „Herr Gergios, ich habe Ihren Bericht gelesen, sehr gut. Die Mittel wurden bereits aufgestockt.“ Dann wandte sie ihr Gesicht Jonathan zu. Obwohl sie ja nichts sehen konnte hatte er das Gefühl, dass sie ihn sehr genau musterte. Supermensch. Was genau es war bei ihr wusste er nicht, aber selbst er hatte gehört, dass sie einer war.

    „Herr Arsden. Das letzte Mal als wir uns trafen hat Ihre Terrorgruppe sich sehr bemüht, und umzubringen.“ Obwohl ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen lag fühlte er sich etwas unbehaglich.

    „Wirklich? Kaum absichtlich, denke ich. Das Ziel war der Weltrat. Er hat nicht gezielt Supermenschen attackiert.“ Janine hob eine Augenbraue.

    „Ach, und was meinte er zu Paris?“ Ihr Gegenüber senkte den Blick. Paris. Schon damals hatten sich alle deswegen unbehaglich gefühlt. Er hatte es als Notwendigkeit gesehen, nur… ob es richtig gewesen war? Vermutlich nicht.

    „Er sah es als Startschuss. Allerdings muss ich gestehen dass ich nicht weiß, was er sich bei manchen Dingen gedacht hat.“ Die Präsidentin nickte.

    „Vermutlich war das seine Idee. Aber gut, Sie hatten 20 Jahre Zeit gehabt darüber nachzudenken und meines Wissens sind Sie sehr ruhig und zurückhaltend geblieben. Wie dem auch sei.“ Sie nahm ein Pad heraus und ließ ihre Finger darüber gleiten.

    „Herr Gergios hat Sie bereits unterrichtet. Da wir zu gut wissen, zu was er in er Lage ist und es allen Anschein hat, dass er wieder mordet, müssen wir etwas unternehmen. Sie sind praktisch der einzige Anhaltspunkt den wir haben. Wir wollen auf keinen Fall einen neuen Krieg, der letzte war schrecklich genug. Im Gegenzug für Ihre Hilfe werden Sie den Rest Ihres Lebens statt hinter Gittern in Freiheit verbringen, sogar mit einer staatlichen Unterstützung.“ Janine stand wieder auf, ihre Schritte führten zu Jonathan.

    „Es liegt mir fern, Ihre Taten gutzuheißen, oder die Ihrer Gruppenmitglieder. Allerdings zieht das weitere Kreise. Ich kann mit nicht vorstellen, dass Sie sich das wünschen. Oder?“ Der einstige Terrorist war beeindruckt. Selten hatte er eine so klare, prägnante und deutliche Ansage bekommen. Sehr pragmatisch, die Dame. Angesichts dessen was er wusste, zu Sean, zu allem anderen, atmete er tief durch und nickte dann.

    „Ja, ich helfe Ihnen. Und der Truppe. Wenn es er ist, dann Gnade uns Gott – aber wir müssen es versuchen. Ja, ich habe überzeugt im Krieg gekämpft, das ist aber lange her. Es gibt keinen Grund mehr um wieder anzufangen. Ich hätte nur eine kleine Bitte.“ Die Präsidentin legte den Kopf leicht schief.

    „Und was?“

    „Einen vernünftigen echten Bohnenkaffee. Bitte. 20 Jahre lang braunes Wasser war furchtbar.“ Da musste sie sogar lachen, und selbst Kilian grinste.

    „In Ordnung. Weitere Schritte besprechen Sie bitte mit Herrn Gergios. Wir sehen uns dann im Flugzeug.“ Damit ging sie wieder hinaus. Jonathan musste kurz blinzeln.

    „Tolle Frau, nicht wahr? Kommen Sie, es gibt einiges zu bereden. Bei einem guten Kaffee dann.“


    Jonathan blickte die Fassade des Hauses hinauf. Die Villa Chester Edmanns, wo Avis und ihr Mann lebten. Darauf hatte er bestanden, dass er hier persönlich auftauchte. Avis war eine gute Mitstreiterin gewesen, und fast die Einzige, die irgendwann Sean Paroli bot, ohne dass er je austickte. Er wusste, dass die beiden damals gemeinsam weggeflogen waren, hatte aber nie wirklich erfahren, was passiert war. Wenn er die Augen schloss, sah er die damals junge Frau, die ihm sympathisch geworden war, und die Eindruck gemacht hatte. Es würde ihnen nicht gefallen, ihn zu sehen, und noch weniger die noch im Auto sitzende Begleitung. Einmal tief Luft holen, dann klingelte er an.


    „Gut so, chérie. Machen wir für heute Schluss.“ Das junge Mädchen, das ihm so ähnlich sah, grinste, und streckte sich. Auch wenn Gaetan ihr Vater war, so wurde sie von ihm nicht anders behandelt als alle anderen Schüler. Der einzige Unterschied war, dass sie zu ihm laufen und ihn umarmen konnte, bevor sie in die Umkleide verschwand. Schmunzelnd sah er ihr nach, dann begab er sich vom Trainingsraum in das Büro. Es hatte Zeiten gegeben, da wäre ihm nicht im Traum eingefallen Papierkram zu erledigen. Seine Kinder waren jetzt im angrenzenden, gut gesicherten Haus und würden dort mit Nadeshda essen, vielleicht würde sich Janus noch dazu gesellen. Er selbst hatte noch zu viel zu tun, leider. Seufzend setzte er sich und musste grinsen. Die Zeiten hatten sich wirklich geändert, und gut so. Doch ab und an… Sehnsüchtig sah er hinaus. Es war ihm in dem Sinne nicht untersagt, nach draußen zu gehen, schließlich war seine Frau die Chefin. Sie sorgte sich allerdings wenn er ohne Schutz und Begleitung weg war, obwohl sie am besten wusste wie gut er sich verteidigen konnte. Sein Blick ging Richtung Uhr. Bis sich Janine meldete würde noch Zeit vergehen. Ach, er hatte heute keine Lust auf Rechnungen und Co. Stattdessen ging er in seine private Ankleide und zog aus einer Ecke ein paar ältere Sachen heraus, die seine Frau scherzhaft als die „Rumtreiber Klamotten“ bezeichnete. Wer würde den längst respektierten Mann der Präsidenten in alten Jeans, Shirt, Sneakern und Lederjacke erkennen? Na gut, unter dem Shirt trug er eine der modernsten kugelsicheren Westen, und die Kappe auf dem Kopf war ebenso sicher, aber ansonsten…. Vorsichtig linste er aus der Tür, als er sich umgezogen hatte. Seine Bodyguards unterhielten sich gerade an der Kaffeemaschine. Immerhin hatte er einen Zettel hingelegt und sein Handy mit, und so hatte er nicht annähernd ein schlechtes Gewissen, als er wie in alten Zeiten ein Fenster öffnete und praktisch ausbrach. Nun, hinein kam man nicht so leicht, dass jemand rauswollte war etwas anderes. Noch immer war er recht fit, weswegen es nur in den Knien etwas knackste als er unten landete, doch natürlich hielt ihn keiner auf, als er nach draußen ging – wieso auch? Er war hier der Chef. Ihm war bewusst, dass man nach oben telefonierte, nur bis da jemand unten war, war er schon längst um einige Ecken und weg. Hochgradig unvernünftig. Gaetan lachte leise. Nach einer Viertelstunde war er in den Gassen Montréals nur ein Passant von vielen, und genoss es, in der Abenddämmerung einfach etwas zu flanieren ohne dass ihn jemand großartig anstarrte. Sein Handy vibrierte und er warf einen Blick darauf. Natürlich meckerte Renaud, dass er einfach abgehauen war, wieder einmal, doch das ignorierte er fürs Erste. Sie wussten, dass er vorsichtig war, vorsichtiger als früher. Sein Ziel war ein nicht besonders schöner Teil der Stadt, ein Relikt aus seiner Vergangenheit noch dazu – sein altes Apartment, das er nie aufgegeben hatte. Inklusive altem Diebesgut, Filmen und Zeugnissen seiner Zeit als Krimineller. Erst hatte er es behalten weil er sich immer daran erinnern wollte, wie weit er gekommen war, dann war es ein Rückzugsort geworden. Niemand aus seiner Familie wusste davon, denn er wollte dort manchmal einfach zwei, drei Stunden abschalten, ohne dass ihn jemand nervte. Sein wachsamer Blick bemerkte dann allerdings eine Person, eine Frau mit roten Haaren, die sich gerade in eine der dunkleren Seitengassen hineinschlängelte und ihn kurz stoppen ließ. Etwas an der Person...erinnerte ihn an sich selbst. Er checkte noch einmal sein Handy. Hm. Janine würde in etwa einer Stunde anrufen. Genug Zeit. Sein alter Instinkt kam wieder hoch. Anstatt jedoch direkt zu folgen, ging er einfach weiter und bog dann in eine Straße ein, die parallel gelegen war, und in einen kleinen Park führte. Mittlerweile war es dunkel, und an der Ecke gab es einige Juweliere, die ob der Nähe zu den eher unfreundlicheren Ecken der Stadt sehr gut gesichert waren. Seine Bodyguards würden ihn umbringen, wenn sie das wüssten. Aber ein bisschen Nervenkitzel brauchte er hier und da. Also beobachtete er aufmerksam die sich immer weiter leerenden Straßen, denn nach 21 Uhr würde hier niemand mehr herumlaufen, der nicht etwas im Schilde führte.


    „Fabienne, Papa hat mit dir trainiert?“ Ihr kleiner Bruder Jean steckte den Kopf in ihr Zimmer, in dem die junge Frau gerade dabei war, Hausübungen zu machen. Sie drehte sich zu ihm um.

    „Oui. Aber nur leichte Sachen heute, wie steht es mit dir?“ Der Sechzehnjährige zuckte mit den Achseln.

    „Ich hatte heute weniger Lust um ehrlich zu sein. Kommst du gleich runter, essen? Wird heute eine etwas größere Runde.“ Seine Schwester nickte, und ging dann mit ihm plaudernd die Treppe hin unter in das große Esszimmer.


    Während Jonathan mit einem seiner hochrangigen Offiziellen sich zu Avis begaben, hatte Kilian eine ganz besondere Reise vor sich. Ihm war bewusst, welches Risiko er einging, dass er alleine dorthin flog, doch er wusste auch, dass diese zwei, oder besser drei, nicht leicht zu überzeugen sein würden. Im Gegenteil. Es war nicht gerade leicht gewesen sie zu finden, und er tat sich schwer, bei ihnen den Amnestie Gedanken zu beherzigen. Valery Ashton und Adrian Penn. Die beiden hatten so viel auf dem Kerbholz, dass lebenslang nicht ausreichen würde. Anders ihre Tochter, die erst nach all dem geboren worden worden war. Bisher hatte diese keine einzige Anzeige, und seitdem ihre Eltern mit ihr in Südamerika lebten waren auch diese zur Ruhe gekommen. Eine Nachricht ploppte auf seinem Tablet auf.

    <i>Sir, eine erste Spur. Wir haben festgestellt, dass ein bekannter Krimineller bei dem Mord an Thierry und Sandrine de Nevère befunden haben muss. Näheres im Anhang. Wir sind dran.</i>

    Rasch öffnete Kilian die Akte. Das war interessant. Louis Merange. Der stand weit oben auf diversen Listen, war aber schwer zu schnappen. Sehr schwer. Man konnte nur hoffen, dass seine Leute dieses Mal mehr Glück hatten, oder der Mann verstand was auf dem Spiel stand. In jedem Fall, sie mussten alles versuchen ihn zu bekommen. Er seufzte. Wahrscheinlich noch jemand, den Madam Präsident eine Amnestie versprechen würde.

    Nach der Landung hielt sich Kilian nicht lange am Flughafen auf. Zwar war er müde, aber die Sache duldete keinen Aufschub. Die Penn – Ashtons waren gut darin, Zelte abzubrechen und zu verschwinden. Er machte nicht den Fehler, die Frau aufzusuchen, nach allen Informationen, die er hatte, war sie definitiv gefährlicher. Stattdessen brachte ihn das Taxi zu dem Trainingsstudio, das Adrian Penn gehörte. Die heiße Sonne brannte herunter und er setzte sich eine Sonnenbrille auf, die mehr war als nur das, denn sie war ein technisches Meisterwerk, das ihm viel über die Umgebung verriet, Infrarot und ähnliche Dinge besaß, die sehr hilfreich waren. Kurz betrachtete er das Gebäude, dann ging er hinein und zur Tür des Studios, und klopfte an.



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    OOC: =) Ich hoffe, ich hab keinen vergessen :D Wie immer: Legt los. Alle Fragen per PN, Discord, im SSS Thread zu mir.

  • Emily schaute auf die Uhr.

    Noch 20 Sekunden.

    Diesen Teil mochte sie am liebsten, wenn alles genau nach Plan lief und es jeden Moment losgehen würde. Sie lief die Gasse runter, hinten rechts um die Ecke und drückte sich im Schatten an die Wand, verborgen vor neugierigen Augen.

    Weiter runter die Straße lag ihr Ziel, Gemme de Roux, eine nicht ausgeschilderte Werkstatt eines Juwelierschleifers, der ein wenig abseits von den großen Läden weiter vorne lag und die ortsansässigen Läden belieferte. Sie lächelte, als die Lichter, die die Schaufenster der anliegenden Läden auch nach Ladenschluss noch ein wenig beleuchteten endlich ausgingen.
    Emily hatte nie verstanden, wieso viele aus ihrer Branche unnötige Risiken eingingen, wenn viel einfachere Ziele ein paar Häuser nebenan warteten, weniger geschützt und doch genauso wertvoll.

    Sie kannte den Kick eines großen Coups - etwas, dass auch sie nicht loslassen wollte. Aber Vorsicht war besser als Nachsicht und nach dem Job in Amsterdam war es besser für sie, wenn sie eine Weile unter dem Radar flog und sich ein paar einfacheren Jobs widmete.
    Mit schnellen Schritten war sie vor der Tür der Werkstatt und nestelte ohne hinzuschauen die Schlüssel hervor, die sie dem nichtsahnenden Besitzer erst vor einer halben Stunde aus der Tasche geklaut hatte.

    Jeden Montag und Donnerstag ging er um diese Zeit mit der Kleinen aus dem Park-Café essen. Sie waren schon beim 7. Date und sie ließ ihn zappeln, dass sah man ihr an, aber noch hatte er nicht aufgegeben. Kein Grund also, das Essen heute eher zu beenden als sonst.

    Emily war das nur Recht. Bis dahin bin ich längst wieder weg.

    Sie schlüpfte durch die Tür und schloss sie hinter sich...


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  • Adrian hatte gerade die letzte Trainingssession des Tages beendet und war noch damit beschäftigt aufzuräumen, als es klopfte. Er runzelte die Stirn. Das war höchst ungewöhnlich. Seine Schülerinnen und Schüler wussten, dass die Trainingszeiten vorbei waren. Vielleicht waren es neue Interessierte? Diese kamen allerdings eher während eines Trainings vorbei und nicht nach den ausgewiesenen Zeiten.

    Er legte die Bodenmatten ab, die er gerade aufgesammelt hatte und ging zur Tür um zu öffnen. Der Mann, der davor stand, war ihm fremd, doch in Adrians Kopf schrillten sofort die Alarmglocken, als er ihn sah. Cop oder Gangster, eines von beidem musste er sein, da war er sich ziemlich sicher.

    „Kann ich Ihnen helfen?“

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  • Es dauerte eine Weile, bis er die Unbekannte wieder sah, nur kurz, die dann um eine Ecke verschwand. Gaetan wartete, dann spazierte er langsam in dieselbe Richtung. Ihm war die Gegend noch gut bekannt, auch wenn sich einige Fassaden etwas geändert hatten seit seiner aktiven Zeit als Krimineller. Leise huschte er in die kleine Gasse und sah unter der einen Tür kurz ein Licht aufblitzen. Clever. Anstatt die Tür zu öffnen schwang er sich auf die Feuerleiter, die etwas weiter weg war und öffnete mit seiner Fähigkeit eins der elektrisch verschlossenen Fenster. Niemand Zuhause. Ach, die Risiken... Vorsichtig schlich er durch den halbdunklen Raum und aus der Wohnung raus in den Flur. Ganz still blieb er stehen. Sehr, sehr leise hörte man etwas von unten. Also begab er sich nach unten in eine Werkstatt - jetzt verstand er. Juwelen waren das eine, aber unbehandelte das andere. Wenn es nur um einen Diebstahl ging... würde er sicher nicht die Polizei rufen. Aber er war vorsichtig. Man wusste nie, ob nicht jemand Fähigkeiten hatte. Er lehnte sich in die Tür und betrachtete sie kurz von hinte,, bevor er ruhig meinte:

    "Mademoiselle, das ist aber nicht ganz das Ihre, non?"


    Der Polizist betrachtete den Mann vor sich einen Moment. Dieser wirkte nicht einmal unsympathisch, aber wachsam. Es ließ sich schwer mit dem verbinden was er aus den alten Akten kannte. Hinter der verspiegelten Sonnenbrille ließ er den Blick schweifen. Valery war nicht hier, auch nicht seine Tochter. Gut, er hatte ihn alleine erwischt.

    "Mr. Penn." Er trat hinein und drehte sich dann zu diesem um.

    "Ach, nein, Ashton-Penn. Soweit ich weiß, sind Sie ja verheiratet. Wir müssen uns unterhalten." Der Polizist nahm die Brille ab und sah den anderen mit unlesbarer Miene an.

    "Mein Name ist Kilian Gergios."

  • Das reichlich monotone Surren eines wasserstoffbetriebenen Motorrads näherte sich dem Anwesen der Familie der Levalles und verebbte reichlich knapp vor dem Eingangstor, das zwischen Straße und Haustür einen komfortablen Sicherheitsabstand schuf. Ein langer, überaus muskulös wirkender Arm wurde in Richtung des beleuchteten Tasters ausgestreckt und betätigte selbigen mit sachtem Druck. Elektronische Sicherheitsmaßnahmen... eigentlich hätte Janus keinen allzu triftigen Grund gehabt, sich damit zu befassen, aber alles andere als einfach zu Klingeln wäre reichlich unfreundlich.


    Während der Mann noch auf eine Antwort aus der Gegensprechanlage wartete, nahm er schonmal den Helm ab und schüttelte seine überbordende Haarpracht aus. Gaetan erkannte ihn wohl mittlerweile selbst sturzbesoffen im Schlafanzug, aber Janus war sich nicht so sicher, ob dasselbe auch auf seine Kinder oder sonstigen Familienangehörigen zutreffen würde, wenn sie ihn durch die Kamera sahen. Es war nicht allzu warm, er also auch nicht allzu erpicht darauf, lange hier draußen zu bleiben. Eigentlich hatte er nur einen kurzen Überraschungsbesuch geplant.

  • Adrian gefror.

    Ein Cop, und nicht nur irgendeiner. Der hier gehörte zur gottverdammten Elite. Dann war es also vorbei, man hatte sie gefunden. In seinem Kopf arbeitete es. Er musste an sein Handy kommen und Val eine Nachricht schicken. Sie hatten einen Code für genau diese Situation verabredet und so würden zumindest sie und Maddie entkommen können – doch sein Handy lag nutzlos außer Reichweite auf einer der Bänke am Rande des Trainingsbereiches. Wenn er es schnell genug zu fassen bekäme…

    Er trat einen Schritt zurück, wie aus Höflichkeit um Gergios eintreten zu lassen, einen Schritt näher auf das Handy zu.

    „So? Worüber denn?“

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  • Vor Janus' Augen flackerte ein Bildschirm auf. Es erschien das Gesicht des Leiters des Personenschutzes für die Präsidentenfamilie.

    "Bitte identifizieren Sie sich." Natürlich wusste er, wer das war, aber man konnte nie vorsichtig genug sein.


    Kilian blieb absolut ernst. In den Augen des anderen flackerte etwas.

    "Sie haben sich ein gutes Leben aufgebaut. Ich denke, wir können es uns sparen, um den heißen Brei herumzureden, zumindest in diesem Fall." Er nickte dem anderen Mann zu.

    "Ich weiß sehr genau, wer Sie sind, aber das tut tatsächlich nichts zur Sache. Tatsächlich bin ich nicht hier, um Sie oder Ihre Frau zu verhaften. Nicht, dass ich nicht wollen würde." Sein Gesicht blieb ausdruckslos, als er Adrian nachdrücklich an seine kriminelle Vergangenheit erinnerte, indem er auswendig die lange Liste an Straftaten herunterzählte.

    "Raubüberfälle, vermutlich einige Morde, Diebstahl, und so weiter. Es geht jedoch um Ihre Zeit bei den Terroristen 2175. Sie kennen Sean, nicht wahr?"

  • Nadeshdas Magen knurrte. Nicht, dass sie wirklich Hunger hätte - in den Räumlichkeiten der Präsidentschaft gab es immer genug zu essen. Nicht so, wie damals in Sibirien ...

    Dennoch schrie ihr Verdauungstrakt nach dem nächsten Leckerbissen. Nichts, was Nadeshda aß, verbrachte lange in den Gewinden ihrer selbst. Und so kam es nicht selten vor, dass ihr Körper nach mehr verlangte, obwohl er es nicht brauchte - einfach, weil er die letzte Nahrungseinnahme quasi "nicht bemerkt" hatte. Aber lange würde ihr Magen sowieso nicht mehr warten müssen. Sie hatte zugetragen bekommen, dass sie für den heutigen Abend wieder für das Jungvolk des Hauses zuständig war. Eine nette Abwechslung vom derzeit etwas monoten Arbeitsleben, das sie hinterm Schreibtisch verbrachte.


    "Madame, das Essen ist so weit fertig - wann sollen wir servieren?"

    Die ältere Köchin des Anwesens war in das Vorzimmer zu den Büroräumen Gaetans getreten und schaute Nadeshda fragend an.

    "Die Kinder sind vorhin schon vorbei gegangen", antwortete die junge Frau. "Wir warten eigentlich nur noch auf ..."

    Nadeshdas Knopf ihm Ohr knackte kurz, dann hörte sie dem kurzen Bericht des Wachpersonals zu.

    "Das ist Monsieur Janus - le maitre Gaetan hat ihn angekündigt. Er isst heute Abend mit uns", antwortete sie der Stimme am anderen Ende. "Führen Sie den Sicherheitscheck nach Sonderform B durch und führen Sie ihn dann ins Speisezimmer."

    Nadeshda wandte sich der Köchin zu und nickte. Diese verstand und beide verließen den Raum, die eine in Richtung Küche - die andere auf dem Weg zu Fabienne und Jean.

  • Langsam schob Adrian sich noch eine Winzigkeit in Richtung der Bank. Es würde nicht reichen, bei weitem nicht… doch es standen noch einige halbvolle Wasserflaschen im Studio herum.

    Gergios Worte drangen wie aus weiter Ferne an seine Ohren. Das war es also. Sie hatten ihn und Val vermutlich auch mit dem Krieg in Verbindung gebracht. Ob er nun für zahlreiche Diebstähle und, ja, Morde ins Gefängnis gehen sollte, oder für terroristische Akte war ihm allerdings ziemlich egal. Kampflos würde er nicht aufgeben.

    „Wer soll das sein?“, fragte er ungehalten, eher um Gergios zu ärgern und damit vielleicht unvorsichtig zu machen.

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  • Janus rollte kurz mit den Augen. Natürlich, der Sicherheitsdienst. Naja, man konnte es nachvollziehen. Aber nervig war es schon etwas. Stillschweigend und immernoch auf dem Motorrad sitzend kramte der Hüne in den Taschen seines Lederoveralls herum. Schließlich hielt er einen offiziellen Ausweis vor die Kamera, der ihn zweifelsfrei als Janus identifizieren würde. Vor einer Kamera hatten es Fälschungen natürlich einfacher, aber das mit den Retinascans war bei ihm etwas schwierig...

  • Fuck.

    Doch schon bevor sich Emily umdrehte, wusste sie, dass es nicht der Besitzer war, der sie erwischt hatte. Die Rohlinge, die sie gerade aussortiert hatte hielt sie hinter ihrem Rücken.

    Ihre Augenbrauen waren hochgezogen und sie lächelte, als ob jemand gerade mit ihr geflirtet hätte.

    "Ist es das nicht?"

    Erst war es nur ein Schatten aber sie erkannte relativ schnell wen sie da vor sich hatte.

    "Na sieh mal einer an, der edle Ehegatte unserer Frau Präsidentin."

    Gaetan oder so war sein Name.

    "Was treibt sie zu so später Stunde dazu, einer wehrlosen Frau im Dunkeln aufzulauern, hm? Das ist nicht gerade die Art eines Gentlemens."


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  • "Kannst du auch mal still sitzen?" seufzte Jean und sah zu Fabienne, die ungefähr zum drölfzigsten Mal aufstand und sich hinsetzte. Seine Schwester streckte ihm ganz undamenhaft die Zunge raus.

    "Non. Absolut. Nicht." Rasch duckte sie sich, als er ihr eine zusammengeknüllte Serviette an den Kopf werfen wollte, und lachte dann, weil das total danebenging.

    "Haaahaaaa. Daneeeben." Ihr Bruder verdrehte sie Augen, und suchte neue Munition, als Nadeshda hereinkam.


    "Natürlich, Madam Romanowa." Janus bekam schließlich die Freigabe -immerhin war er es- und wurde von einem der Sicherheitsleute ins Innere gebracht.

    "Monsieur Levalle ist derzeit nicht im Hause, aber die Kinder und Madam Romanoawa erwarten Sie." meinte der große Mann und wies dem Gast den Weg.


    Kilian blieb einfach stehen und sah Adrian in die Augen, mit der Andeutung eines Lächelns.

    "Jonathan Arsden war eigentlich sehr deutlich in seinen Ausführungen. Aber wie gesagt, es geht nicht um eine Verhaftung, Penn-Ashton. Es geht um Ihr Leben. Und das Ihrer Familie."

  • "Ach, der Ruhm, furchtbar." Gaetan lachte und und zuckte mit den Achseln, blieb aber sehr viel aufmerksamer als man es glauben wollte. Interessante Frau.

    "Na, es ist auch nicht Art einer netten Dame, einfach irgendwo einzubrechen. Falls Sie sich fragen: nein, ich habe die Polizei nicht gerufen." Ein etwas amüsierter Ausdruck stand in seinen Augen.

  • Janus stieg ab und stellte seine Maschine vorsichtig in der Nähe der Hauswand ab. Hier würde sie schon keiner klauen dachte er sich. Die Lederkluft fand rasch ihren Platz am Kleiderständer, wobei sie von selbigem gleich ziemlich viel in Anspruch nahm. Nur die Handschuhe behielt er an, oder eher tauschte er sie gegen ein weitaus dünneres, geschmeidigeres Paar aus. Auf Socken, um das Parkett nicht mit seinen Straßenschuhen zu beschmutzen oder gar zu beschädigen, trat Janus langsam in das Wohnzimmer. "Hallo ? Wer da ? Janus hier!"

  • Emily legte den Kopf schief und wedelte mit dem Schlüssel.

    "Es ist kein Einbruch, wenn man die Schlüssel hat. Das hab ich ihnen wohl vorraus."

    Sie musterte ihn kurz und nickte dann wie zu sich selbst.

    "Das Fenster über die Feuertreppe, oder?"


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  • Sämtliche Gedanken an das Handy waren wie weggefegt. Adrian starrte Gergios an.

    „Was meinen Sie damit? Was ist mit meiner Familie?“

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  • "Ca suffit maitenant!"

    Nadeshda betrat das Speisezimmer und schüttelte den Kopf. Sie mochte die beiden Kinder, ja. Aber in dem Alter war man anscheinend schwierig. Wobei die Pubertät ja eigentlich zumindest bei Fabienne schon wieder am Ausklingen sein sollte. Die Papierkugel aus Serviette rollte noch ein paar Zentimeter und blieb dann direkt neben dem rechtem Fuß der Eurussin liegen.

    "Und was noch viel schlimmer als euer Gealber ist ... Jean! Das war ja mal wirklich im hohen Bogen daneben", lachte sie, hob das Wurfgeschoss vom Boden auf und entsorgte es im nächsten Mülleimer. "Das Essen kommt gleich - bitte benehmt euch aber bei Tisch. Wir haben heute Abend einen Gast Eurer Eltern."


    "Hallo? Wer da? Janus hier!"


    Die große Holztür am gegenüberliegenden Eingang des Wohn- und Speisezimmers öffnete sich langsam und ein junger dunkelhäutiger Mann trat ein. Es war Janus - Nadeshda kannte ihn vom Sehen. Bei den vergangenen Treffen zwischen Gaetan und dem Halbafrikaner hatte sie sich aber eher im Schatten gehalten. So, wie Security dies eben handhabte. Außerdem bezweifelte sie, dass sie ihm sonderlich präsent im Gedächtnis geblieben war. Ihr Erscheinungsbild hatte sich doch stark verändert. Wenn sich Nadeshda richtig erinnerte, hatte sie die letzten Male neben ihren Aufgaben als Security des Präsidentenpaares noch andere anspruchsvolle Tätigkeiten gehabt - sprich ... sie war abgemagert gewesen. Stark am Rand der Magersucht grenzend. Heute hatte sie dagegen vielleicht ein paar wenige Pfunde zu viel auf den Rippen - aber nichts, was bislang aus der sozialen Norm herausfallen würde. Und nichts, was man nicht in einem schicken schwarzen Hosenanzug verstecken könnte.


    "Monsieur Janus, willkommen - wir haben Sie bereits erwartet", begrüßte Nadeshda ihn deswegen freundlich und wies auf den gedeckten Tisch. "Es wird gleich angerichtet sein."

  • "Mais oui." Anerkennend nickte Gaetan. Die junge Dame war ein Profi.

    "Aber vielleicht sollten Sie sich etwas beeilen. Wir wollen nicht, dass jemand verletzt wird, non?" Noch immer machte er keine Anstalten sich zu bewegen, geschweige denn die Polizei zu rufen. Sie war eine Diebin, es gab weiß Gott Schlimmeres, und er hatte weitaus mehr angerichtet als sie jetzt.

    "Wie wäre es mit einem Bier?"


    Jean verdrehte die Augen.

    "Sooooo schlecht war das auch nicht!" Fabienne lachte ihn aus.

    "Dooooch." Dann wurde sie etwas ernster und setzte sich.

    "Och, na gut, Naddi." Ein junger Mann tauchte auf, den sie sicher schon ein paarmal gesehen hatte und winkte diesem zu.


    Kilian hatte jetzt definitiv die volle Aufmerksamkeit Adrians.

    "Jemand tötet ehemalige Mitglieder der Terroristenvereinigung. Und nicht nur diese, sondern löscht ganze Familien aus und bringt jeden um, der irgendwie im Weg ist. Die Leichen sind alle verbrannt." Er nickte zur Tür.

    "Ich bin ehrlich zu Ihnen, wenn Sie es zu mir sind."

  • Sie musterte Gaetan noch einen Moment, dann drehte sie sich um, nahm sich die restlichen ungeschliffenen Edelsteine und steckte sie ein. Sie marschierte lässig Richtung Ausgang und warf ihm im Vorbeigehen die Schlüssel zu. "Sie bezahlen. Und vergessen sie nicht abzuschließen."


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  • Einen Moment lang konnte Adrian nichts sagen, nichts tun.

    Löscht ganze Familien aus…

    Die Leichen sind alle verbrannt…

    Val, Maddie! Der Drang, an Gergios vorbei zu stürmen und zu seiner Frau und seiner Tochter zu eilen, war beinahe zu groß, als dass Adrian ihm hätte widerstehen können, doch er zwang sich dazu ruhig zu bleiben.

    „Also gut“, sagte er mit sehr trockenem Mund. Er trat nun zur Bank, schnappte sich seine Jacke und sein Handy und trat dann ebenfalls zur Tür, um Gergios zu folgen.

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3