Neuzeit/Superhelden: Wahre Helden

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  • Lucifel nickte knapp und seine Augen zuckten für einen Moment durch den Raum auf der Suche nach dem unsichtbaren Stefan, ehe er sich wieder auf Gavin konzentrierte.
    "Ich verstehe. Nichts desto trotz eine nützliche Fähigkeit wenn man etwas herausfinden will." Dann seufzte er leise und murmelte etwas von Bs und ihren Fähigkeiten, was nicht all zu begeistert klang.

  • "Eben. Mit dem Wissen von heute geht dann einiges weiter." Das Wissen, wer Kraken war. Der Mann, den Gavin am allerwenigstens leiden konnte auf dieser Welt. Er setzte sich wieder und trank den Rest Tee aus, der kalt geworden war.
    "Also - lass es dir durch den Kopf gehen und wir treffen uns wieder. Ich werde Slider informieren, und dann die anderen aufsuchen."

  • "Gut, mach das." Stimmte Lucifel zu, zog eine Visitenkarte mit Adresse und Telephonnummer, aber ohne Namen, aus seiner Tasche und reichte sie Gavin.
    "Damit ihr mich erreichen könnt und wenn meine Freundin dran geht... sag einfach es geht um den nächsten Termin zum zusammen Joggen oder so."

  • Die Karte verschwand in Gavins Tasche, er würde sie sich später ansehen. Er lächelte. Lucifel war seltsam, aber in Ordnung. Sie waren beide sicherlich keine Engel, und dennoch hatte er das Gefühl, dass sie beide dasselbe wollten, nämlich etwas Gutes tun. Die Welt von Kraken und Maniac zu befreien wäre etwas sehr Gutes.
    "Gut - dann - genieß den restlichen Tag. Wir hören voneinander." Er klopfte dem Athleten noch auf die Schulter, dann sah er ihm noch kurz nach, als dieser verschwand.
    "Also Gav, coole Kiste." Sein Freund sah ihn scharf an.
    "Durchaus. Aber jetzt raus mit der Sprache. Woher hast du wirklich die Infos?" Stefan seufzte. DAS würde unangenehm werden....

  • Lucifel tippte sich zum Abschied kurz an die Stirn und spazierte zur nächsten Bushaltestelle.
    Er studierte den Fahrplan und setzte sich dann auf die Bank im Wartehäuschen.
    Eine Zeit lang sah er sich etwas um, die Straße hinauf und hinab, auf die gegenüberliegende Seite und der grauen Katze mit den weißen Pfoten hinterher, die ihres Weges ging.
    Der Bus kam, Lucifel stieg ein und zahlte in abgezählten Münzen, ehe er sich mit seinem Fahrschein ans hintere Ende des nahezu leeren Busses bewegte und dort auf die Sitzbank fallen ließ.
    Als der Bus wieder anfuhr nahm er sein Smartphone zur Hand und besah sich Gavins Wikipediaartikel.
    Stefan Merkowicz.
    Lucifel schluckte mit trockenem Mund und starrte blicklos weiter auf sein Handy mit dem geöffneten Artikel. Er verpasste seine Station um so etwa eine halbe Stunde.
    In seinem Kopf schwirrte es als er ausstieg und sich entschloss durch die Stadt nach Hause zu laufen.
    Die Begegnung mit Gavin und Stefan war schon merkwürdig genug gewesen, aber... ein Geist? Ein echter verdammter Geist? Oder irgend einen quantenphysikalische Verzahnung der Realität die gerade dabei war sein Hirn zu sprengen?
    Das mit dem Geist war einfacher zu verstehen, auch wenn es Stefans... nun, Existenz, beim besten Willen nicht einmal ansatzweise erklärte.

  • Martin erwachte.. Es waren 2 Tage vergangen. 2 Tage, in denen er einerseits voller Stolz auf das zurücblickte, was das Team Nyan geschafft hatte. Wenn sie nicht eingegriffen hätten... wenn diese Bombe explodiert wäre... wie viele Leben das gekostet hätte. Und sie hatten es geschafft, all das zu verhindern. Und doch - der Strippenzieher hinter ihrer Truppe blieb Maniac. Sie kooperierten mit so Wahnsinnigen wie Kraken... Dieser Erfolg war von so vielem überschattet.
    Der Tag Ruhe hatte gut getan. Zeit, dass erlebte zu verdauen. Zeit, sich Gedanken zu machen wie es weitergehen sollte. Nicht das er eine große Wahl hatte, aber Martin überlegte dennoch, was er verändern könnte. Aber alleine würde er da keine große Chance haben.


    Er zog die Tür hinter sich zu und stapfte los. Ein Spaziergang durch die Stadt, ein bisschen Bummeln. Den Kopf freikriegen würde er wohl nicht so schnell wieder schaffen, aber die Bewegung tat gut.

  • OOC: Koop: Jana (Cass)und Mina (ich) Backsession.




    Bevor jedoch das Backfestival beginnen konnte, mussten Vorkehrungen getroffen werden. Mina schnappte sich zwei niedliche Küchenschürzen und reichte eine davon Jana, während sie sich selbst die andere umband. Nachdem ihre Klamotten schon einmal vor dem bevorstehenden Chaos geschützt waren, musste noch eine zweite Maßnahme vollzogen werden. Mina zauberte zwei Haargummis hervor und meinte dann zu Jana: „Darf ich?“


    Ganz nüchtern war Jana sicherlich nicht, und sie kämpfte etwas mit dieser Schürze, die sie eigentlich als zu lächerlich empfinden würde unter anderen Umständen. Aber hey, Mina war cool, sexy, und so viel netter als sie gedacht hätte.
    "Jaaaaa was denn?"


    Uff! Volltreffer ins Herz! Mina war von der plötzlich niedlichen Gegenfrage überrascht und brauchte einen kurzen Moment, um das alles zu verarbeiten.
    „Na, dir einen Zopf machen!“, antwortete Mina, als sie sich wieder gefangen hatte, und drehte Jana kurzerhand um 180 Grad, damit sie ihr einen stylishen Pferdeschwanz verpassen konnte. Nicht, dass Haare im Teig oder die Frisur in Mitleidenschaft gezogen wurde. Als Janas Zopf perfekt saß, drehte Mina sie wieder sanft zu sich herum und drückte ihr einen Haargummi in die Hand.
    „Und nun bist du dran, nyehehe!“, sprach der Blauschopf und drehte sich für die süße Schurkin um, damit jene ihr einen Zopf machen konnte.


    Jana lachte kurz auf. Natürlich. Aber ganz gerade denken konnte sie derzeit nicht. Auch egal. Sie mochte es, wie Mina an ihren Haaren fummelte, grinste dann und strich jener dann durch das blaue Haar, das so ungewöhnlich und einzigartig war.
    "Na gucken wir mal, wie das geht." Ihre Hand strich über den Nacken und sammelte alle Haare halbwegs ein, was gar nicht so einfach war, fuhr über den Kopf, und schließlich band sie das Gummi ins Haar.
    "Na bitte." Fast gerade.


    Hach, schön war das! Mina grinste zufrieden als, Jana ihr einen Zopf verpasste. Als die Frisur nicht mehr beim backen stören würde, ging Mina auch schon eilig die ersten Zutaten in Form von Butter, Schokolade und Eier aus dem Kühlschrank holen. „Jana-chan, wir bräuchten noch Mehl und Zucker, die sind im Fubb links von dir?“


    Einen Moment lang war Jana irritiert - was meinte Mina da? Fubb? Sub? Ah! Schub! Schublade. Sie nahm das Gewünschte heraus und stellte alles auf die Anrichte.
    "Und wo hast die Schüsseln und Messbecher und so?" Sie hatte zwar nich nie gebacken, aber hey, das Ergebnis würde sicherlich super sein. Schokokekse, extra süß, und Jana liebte alles was süß war.
    "Dann ernähren wir uns nur von Keksen diese Tage."


    „Das müffte im Frank über dir vertaut sein“, flötete Mina fröhlich und zauberte ihr Keksrezept – ein sauber gefaltetes Blatt Papier – hervor, nachdem sie den Backofen eingeschaltet und den passenden Backmodus und Temperatur eingestellt hatte.
    „Ich glaube nicht, dass die Kekse bei uns Beiden besonders lange überleben werden, hehehe! Aber keine Bange, ich habe bereits voll leckeres Essen für uns geplant!“


    Da musste sich Jana lang machen, konnte aber alles finden und grinste dann.
    "Jo stimmt. Was hast denn geplant?"


    „Hehe! Für heute Abend würde ich ein paar leckere Fandwidsches zaubern, die sind auch nicht so ‘wer auf dem Magen. Morgen wollte ich Spaghetti und einen leckeren Tomatensalat dazu machen. Macht dir eine harfe Soße was aus? Und übermorgen wäre ich für Pizza bestellen, wenn du nichts dagegen hast?“
    Mina nahm dann auch mit einem breiten Grinsen eine Schüssel von Jana entgegen und begann sogleich die Schokoladentafel zu öffnen. „Kannst du derweil das Mehl abwiegen? Grammzahl steht auf dem Rezept!“


    "Hm ich mag Scharfes. " entgegnete Jana mit einem Augenzwinkern und machte sich daran, diese so völlig normale Sache des Mehlabwiegens zu tun. Etwas das völlig neu war für sie. Ihr kleiner Schwips ließ sie bei dem Gedanken kichern, aber trotzdem traf sie die Grammzahl.


    „Supi!“, frohlockte Mina und gemeinsam zauberten die Beiden in Windeseile einen Keksteig herbei. Dass dabei ein paar Kleckse des Teigs beim Vermischen und Kneten auf Minas Wange landeten war nichts weiter als ein notwendiger Kollateralschaden. „Was hältst du von Keksen in Herzchenform?“, wollte Mina belustigt von Jana wissen.



    "Ist das nicht suuuuuuperkitschig?" Die junge Schurkin zog sie Nase kraus und betrachtete dann Mina.
    "Hey, jetzt noch süßer als sonst, eh?" grinste sie und strich mit ihrem Finger über die Wange der Älteren, dann schleckte sie den Teig davon ab.


    Mina wollte etwas erwidern, doch dann fuhr ihr Janas Finger dazwischen – oder genauer gesagt über die Wange. Schlagartig war die Hitze wieder da und Mina spürte, wie ihre Wangen wieder einen roten Farbton annahmen. Es war ihr nicht unangenehm, was Jana da machte, eher das Gegenteil. Und genau das machte alles so schlimm! Sie war eine Heldin, sie sollte Leute beschützen und nicht … so seltsame Gefühle dabei empfinden. Mina begann erst hilflos herumzustottern, bevor sie schließlich einen vernünftigen Satz herausbrachte: „Dann ähm, nehmen wir die Kätzchenpfotenform...“


    Jana schnurrte spielerisch.
    "Prrrr. Na gut." Himmel. Mina war wirklich goldig. Anscheinend war sie nicht gewohnt, dass jemand sie berührte. Das fiel ihr sogar im weniger nüchternen Zustand auf.
    "Also Süße, dann wollen wir mal."


    Zusammen machten sie sich ans Kekse ausstechen. In Minas Kopf schwirrten jedoch noch so einige ungewöhnliche Gedanken herum. War Jana nur am Flirten, am Spielen? Oder war das gar Janas normales Verhalten? Oder wollte Jana wirklich etwas von ihr? Was, wenn sich ihre Hände plötzlich berührten? Oder gar Jana auf Tuchfüh- Mina schüttelte energisch den Kopf. Sie musste sich zusammenreißen! Was dachte sie hier überhaupt?! Als ob sie ein romantisches Interesse an Jana hätte … hatte sie?
    Mina verdrängte diese Frage so schnell wie sie aufgetaucht war, denn ihre geröteten Wangen wurden nur noch röter.
    „T-T-ichst du den Rest aus? Ich fieb derweil das erste Blech in den Ofen…“
    Sie konnte nicht mal einen Satz gerade sprechen! Sie, der dauerquasselnde Gutelauneterror! Ah, das war gar nicht gut, dachte Mina und schob das erste Blech in den vorgeheizten Backofen.


    Cool, und das ohne ihre Fähigkeiten einzusetzen. Jana war überrascht, wie sehr Mina verwirrt war, fand das aber ziemlich süß. Eigentlich würde sie das jetzt ausnutzen, aber hey, neeee. Außerdem, sie mochte die andere ja. Wie sehr, wusste sie noch nicht, ausreichend, um zu flirten.
    "Na klar. Ein Pfötchen für Mina, ein Pfötchen für mich, eins für Miihiiinaaaa...."


    Was sollte Mina nur tun? Jana war so zuckersüß! Es war Zeit für Operation Eisernes Herz! Mina sammelte all ihre Willenskraft, um ihren verwirrenden Gefühlen Herrin zu werden. Und tatsächlich schien sie zumindest ein bisschen Kontrolle wiederzuerlangen. Auch wenn Jana noch immer gemeingefährlich süß war, wie sie da die Pfötchen spielerisch aus dem Teig stach. Nachdem das letzte Pfötchen auf dem Blech gelandet und im Ofen verschwunden war, hieß es erst einmal: warten. Die Kekse würden noch ein wenig brauchen, bis sie fertig waren, und die Eieruhr war bereits gestellt.
    „Du warst eine wundervolle Hilfe, Jana-chan, hehe! Ich hoffe es hat dir Spaß gemacht. Ich fand die Backfeffion mit dir auf jeden Fall superdupermegatoll!“, meinte Mina fröhlich an die jüngere Frau gewandt.


    "Gerne, Süße!" lachte Jana und umarmte Mina übermütig. Dann grinste sie und angelte sich das nächste Bier.
    "Auf uns!"


    Mina wurde zwar reichlich von der herzlichen Umarmung überrumpelt, erwiderte sie jedoch mit äußerster Entschlossenheit. Im Umarmen war sie schließlich eine Koryphäe, ein einmaliges Naturtalent, ein Genie! Janas Alkoholkonsum machte Mina allerdings schon ein bisschen Sorgen. Sie verstand, dass die junge Frau das Bier als Bewältigungsmechanismus benutzte. Trotzdem wollte Mina nicht, dass Jana sich komplett abschoss. Ein weiteres Bier würde Jana schon nicht das Licht ausknipsen, hoffte die Heldin insgeheim. So schnappte sie sich ein Glas mit Orangensaft, um mit Jana anzustoßen. „Auf uns, nyehehe!“


    Mina war ja kuschelig. Es duftete langsam herrlich plätzchenartig in der Küche, und sie stieß mit der jungen Frau an.
    "Du solltest ne Kochsendung machen!" lachte Jana und nahm einen tiefen Schluck. Ihr war halbwegs schwindlig mittlerweile, aber das war ihr egal.


    „Hehehe! Sollte ich wirklich! Aber wenn dann nur mit dir als supercoole Assistentin, Jana-chaaaaan!“, flötete Mina vergnügt und nahm einen Schluck von ihrem Orangensaft. Mina gefiel der Gedanke, mit Jana ein Kochduo zu bilden.
    Es dauerte nicht allzu lang, bis die Küchenuhr mit einem lauten Klingeln die Fertigstellung der Kekse andeutete. Professionell holte die Blauhaarige die leckeren Versuchungen aus dem Backrohr und deponierte die heißen Backbleche auf freie Arbeitsflächen, damit sie abkühlen konnten.
    „Feierabend, nyehehe! Möchtest du mit mir einen Film gucken, bis die Kekse kühl genug sind?“, wollte Mina von Jana wissen.


    Etwas blitzte in Janas Augen auf. Filme. Hmmm.
    "Ja, was hast denn da? Moment..." Während sie an Mina ins Wohnzimmer vorbeiging strich ihre Hand sach über deren Rücken.
    "Was.... Schönes?"


    Ein wohliger Schauer überkam Mina, als Janas Hand über ihren Rücken strich. Doch sie musste sich zusammenreißen! Mina konzentrierte sich erneut auf die Sachebene und folgte Jana ins Wohnzimmer. Als Mina sich aufs Sofa niederließ, antwortete sie fröhlich: „Was fönes klingt gut! Kannst dir was auf Netflix raussuchen, oder in einer anderen Mediathek töbern. Hab auch noch einige Filme im Regal!“


    Jana warf einen Blick auf die DVDs und Blu Rays. Viel Animekram, den sie nicht kannte. Hmmm. Sie warf sich neben Mina uf die Couch.
    "Jooo... Hau mal was zum Kuscheln rein. Ich kenn Netflix und sowas nicht wirklich."


    „Hm okay!“ Mina musste nicht lange überlegen, es war klar, was angeschaut werden musste! Eifrig hüpfte der Wirbelwind vom Sofa und ging zielstrebig zum Regal, um eine ominöse DVD-Hülle hervorzuzaubern. Schnell war die DVD im Bluray-Player eingelegt und Mina wieder neben Jana auf dem Sofa. Während die ersten Bilder über den Fernseher flimmerten, meinte Mina zu Jana:
    „Nichts ist beffer als ein gutes Road-Movie! Fel-, Wel-“
    Mina grummelte kurz. „Fellma und Louife! Das ist aber au ein wieriger Titel, ehehe.“


    Jana legte den Kopf schief.
    "Weißt du, dass du echt süß bist wenn du lispelst?" Sie gähnte leicht und legte ihren Kopf auf Minas Schulter.


    „Hehe, vielleicht weiff ich das und lifpel extra stark, damit du mich niedlicher findest", antwortete Mina belustigt und legte fast schon im Reflex den Arm um die jüngere Frau, als jene den Kopf auf ihre Schulter legte. Schmusen war genau das, was Mina jetzt im Moment am meisten wollte, und Janas Wärme fühlte sich so unglaublich gut und richtig an. Doch dem Blauschopf war es noch immer nicht ganz klar, wie es zu dieser pikanten Situation gekommen war. Ihre Gefühlen glichen noch immer einem wilden Strudel, erzeugt unter anderem durch Janas Attraktivität und ihrem eigenwilligem Charakter, der so ganz anders war als ihr eigener. Mina mochte Janas Art, ihr Temperament, und schätzte es, dass die junge Frau, die so Schlimmes erlebt hatte, Vertrauen fasste und sich so wohl bei ihr fühlte, dass sie offen mit ihr flirtete und sich nun an sie kuschelte. Ob Jana vielleicht Gefühle für sie empfand? Weshalb war Jana gerade zu ihr gekommen? Schließlich waren da auch andere Heldinnen gewesen, zu denen sie hätte gehen können. Mina befand, dass sie in einem inneren Monolog wohl kaum eine befriedigende Antwort finden würde, und schmiegte sich an die - ihrer Meinung nach - niedlichste und attraktivste Schurkin aller Zeiten.
    Und Eines war klar: Sie würde Jana vor diesen Fieslingen beschützen, die sie attackiert hatten! Auch wenn sie sich sicher war, dass Jana ganz gut auf sich selber aufpassen konnte.


    "Hmmm, vielleicht..." Jana spürte den Schmerz im Arm noch immer, aber er war dumpf geworden. Stattdessen konzentrierte sie sich auf die Wärme der Heldin neben ihr, die sie aufgenommen hatte ohne zu zögern. Ihre Gedanken verschwammen zwischen ihrer Angst, dem Film, Minas Stimme und dem komischen Gefühl, das warm in ihrem Bauch schwebte und sie nicht einordnen konnte und wollte.Thelma und Louise wurden ein Hintergrundrauschen, als sie langsam in einen Schlaf glitt.


    Jana war eingeschlafen, und Mina sah sich noch ein gutes Stück des Films an, bis sie es Jana gleich tat und ihr in die Gefilde des Traumlands folgte.

  • Wahre Schurken - Fortsetzung - Koop Kraken (Cass) und Nemo (Fara)


    Nachdem Kraken gegangen war, trat Solène aus dem Schatten hervor.
    „Mademoiselle.“
    „Ah, schau nicht so, ma petite“, sagte Nemo amüsiert und ließ sich auf das Sofa vor dem Fernseher sinken. Auf dem großen Bildschirm wurden immer noch stumme Bilder der Arena gezeigt. Solènes mehr als zweifelnder Blick blieb jedoch bestehen, während sie einen kleinen Schritt vortrat.
    „Mademoiselle, denken Sie nicht…“
    „Solène“, unterbrach Nemo sie scharf. Unter ihrem Blick wich die Rothaarige sogleich zurück. Ein Lächeln zeichnete sich auf Nemos Lippen ab und sie klopfte auf den freien Platz neben sich.
    „Ne t’en fais pas, petite. Komm her.“
    Vorsichtig näherte Solène sich und ließ sich schließlich ebenfalls auf dem Sofa nieder, ihr Blick wie gebannt auf Nemo gerichtet, während sie es gleichzeitig kaum wagte ihr in die Augen zu sehen. Nemo hob eine Hand und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
    „Hast du dir Sorgen um mich gemacht?“
    Solène nickte kaum merklich.
    „Oui.“
    „Dabei befand ich mich heute in der besten Gesellschaft.“
    Nemos Hand ruhte immer noch an Solènes Gesicht. Diese wirkte, als wolle sie etwas sagen, brachte jedoch keinen Ton hervor.
    „Aber darum geht es dir, nicht wahr?“, fragte Nemo leise. Ihre Finger wanderten unter Solènes Kinn und hoben es leicht an. „Bist du eifersüchtig, petite?“
    Solène wagte es nicht länger ihrem Blick auszuweichen.
    „Oui.“
    „Ah.“ Nemos Augen blitzten auf. „Das hatten wir doch schon einmal. Nun, diesen hier darfst du nicht umbringen.“ Nicht, dass sie das gekonnt hätte. Sie ließ Solène los und stand auf. Hastig kam auch die Rothaarige auf die Füße.
    „Wir werden länger bleiben, als geplant, Solène“, sagte Nemo nun, während sie auf den Balkon zurückging um sich ein weiteres Glas Wein einzuschenken.
    „Uns erwarten aufregende Zeiten.“


    Die nächsten zwei Tage verbrachte sie vor allem damit ihre Maske zu tragen. Perséphone war zu verschiedenen gesellschaftlichen und kulturellen Anlässen eingeladen. Diese Scharade war für sie momentan jedoch nur mäßig amüsant – ihr Stand der Sinn nach einer anderen Art von Vergnügen. Und tatsächlich musste sie nicht lange warten, bis die erste Nachricht auf dem Pad, welches Maniac ihr hatte zukommen lassen, erschien. Nemo grinste als sie den Text las und sich die dazugehörige Datei ansah. Dann kontaktierte sie Kraken, um mit ihm einen Treffpunkt auszumachen.


    Kraken war direkt nach Hause gefahren, herumtrödeln lag ihm nicht. Er hatte noch ein paar Dinge zu tun, die liegen geblieben waren, beispielsweise Putzen. Abgesehen davon musste er wieder etwas für seine bürgerliche Identität machen. Auch wenn es ihm eigentlich egal war, so war es eine Notwendigkeit und zumindest in Teilen interessant. Daheim angekommen, überprüfte der junge Mann alles. Dieses Mal war niemand hier gewesen. Dennoch nahm er sein akkurat gelagertes Putzzeug, Hygienereiniger, Lappen, Eimer und so weiter um gründlichst zu putzen. In der Zeit, in der er das tat, malte er sich einige neue Experimente aus. Da waren ein paar Kommilitonen, die seiner Ansicht nach gute Studienobjekte waren. Tatsächlich malte er sich derzeit ein gewisses SAW Szenario aus, ob Nemo das wohl mit ansehen würde? Außerdem gab es einen Professor, der eindeutig zu schlampig war. Hmm.


    Die folgenden Tage verbrachte er als sein alter Ego damit, sein Studium etwas anzutreiben. Natürlich war das alles weit unter dem was ihm zustand, doch es war seine Tarnung und so kam er vermehrt an seine Opfer. Er schrieb zwei kleinere Arbeiten und besuchte einige Vorlesungen, die er nicht immer sah. Aber er war auch nicht dumm. Im Gegenteil, er war selbstverständlich hochintelligent, weswegen er keine großen Probleme hatte, mitzukommen. Wenn ihn jemand genau betrachtete, fiel vielleicht auf, dass er manchmal etwas seltsam auftrat, doch im Großen und Ganzen gab es keinerlei Probleme, und seine Kommilitonen redeten genauso normal mit ihm wie mit anderen auch. Dass er sie oft ansah, lächeln, und sich in Gedanken überlegte wie er diese am besten folterte konnte niemand ahnen.


    Auch dachte er an Nemo. Er hatte etwas gegoogelt und es gefiel ihm außerordentlich gut, was er sah. Eine solche Frau hatte er noch nie getroffen. Angel war viel zu gewöhnlich und viel zu emotional. Und sie stand auf seiner Liste. Aber Nemo... Fantastisch. Eine Blutspur zog sich durch ihr Leben, die an seine herankam.
    Umso freudiger las er die Nachricht Maniacs und schließlich Nemos. Ja, es wurde wieder Zeit. Nur planen war langweilig.
    Wie wäre es mit einem guten, verschwiegenen Restaurant? Maniacs Hauptquartier halte ich nicht für angemessen."


    Da kenne ich genau den richtigen Ort. schrieb sie zurück und nannte ihm den Namen und eine Uhrzeit.
    Wenige Stunden später machte sie sich auf den Weg. Sie würde als Perséphone zu dem Treffen erscheinen. Kurz hatte sie darüber nachgedacht, sich dafür eine vollkommen neue Identität zu überlegen, doch es amüsierte sie zu sehr in dieser Maske unterwegs zu sein.
    Solène, die am Steuer saß, wirkte alles andere als erfreut über das Treffen, was Nemo jedoch nur noch mehr Vergnügen bereitete. Am Restaurant angekommen stieg Solène hastig aus und öffnete ihrer Herrin die Tür.
    "Mademoiselle, soll ich..."
    "Warte am Wagen, Solène", befahl Nemo schlicht. Während die Rothaarige wieder ins Auto stieg und losfuhr, betrat sie das Restaurant und ließ sich an ihren Tisch führen.


    Kraken hatte sich tatsächlich schick gemacht und trug einen eleganten dunklen Anzug, der seine Eisaugen gut zur Geltung brachte. Natürlich war er schon vor Nemo anwesend und lächelte tatsächlich, als er sie erblickte. Sehr gut. Anerkennend neigte er leicht den Kopf.
    "Eine gute Wahl hast du getroffen." Natürlich bereitete er ihr den Stuhl und setzte sich nach ihr hin.
    "Welchen Wein bevorzugst du?"


    „Bien sûr“, erwiderte Nemo. Ihr Geschmack stand schließlich nicht zur Debatte. Sie hatte ihren Mantel bereits am Eingang abgelegt. Darunter trug sie ein Abendkleid aus blauer Seide, welches ihre Arme frei ließ. Von den zahlreichen schwarzen Tätowierungen, die ihren Körper zwei Tage zuvor noch geschmückt hatten, war nun nichts mehr zu sehen. Sie trag eine Weinauswahl und lehnte sich dann etwas zurück, um ihn zu betrachten.
    „Du siehst gut aus, amour. Was hast du die letzten Tage getrieben?“


    "Merci." Sein Französisch würde er aufpolieren.
    "Oh..." Sein Lächeln bekam etwas Unheilvolles.
    "Geplant, meine Liebe. Mit meiner näheren Umgebung. So viel Potential für eine Menge Unterhaltung."


    "Ah." Nun lehnte sie sich vor und stützte den Kopf auf die ineinander gefalteten Hände, ein unheilvolles Glimmen in den Augen.
    "Erzähl mir mehr."


    "Studienobjekte jungen Alters. So Anfang 20. In eine ausweglose Situation gebracht." Der junge Mann strich leicht mit dem Finger über die Tischdecke, als würde er ein Messer führen.
    "Ich habe eine Menge Ideen, wie man dies durchführt. Natürlich am Ende mit persönlichem Genuss."


    Ein Lächeln zeichnete sich auf Nemos Lippen ab.
    "Oh, das würde ich nur zu gerne sehen. Aber zunächst haben wir noch andere Pläne zu schmieden, non?"


    "Oui." Gut, Nemo war dabei, er wusste es doch, dass sie gemeinsam die besten Unternehmungen haben konnten. Nun trat ein Kellner zu ihnen und nahm ihre Bestellung für Essen und Wein auf. Während der junge Mann als Vorspeise Tartar bestellte und als Hauptspeise ein Steak Englisch, angelte er bereits nach einer unauffällig aussehenden Mappe mit allen Details zum neuen Ziel. Es war ja ein Arbeitsessen.
    "Es ist unter Umständen nicht ganz leicht."


    Nemo bestellte ebenfalls und betrachtete dann die Mappe.
    "Ah oui? Ich habe mir schon gedacht, dass es etwas kniffliger werden könnte."


    "Er weiß genau, was kommen soll. Ein alter Freund unseres werten Gastgebers. Daher rechnet er mit mir." Der Wein wurde gebracht. Kraken probierte seinen kurz, nickte dann und bekam das Glas gefüllt, Nemo ebenso.
    "Mit mir wird er rechnen. Aber nicht mit dir. Allerdings ist er ein Fuchs, sehr intelligent und sehr erfahren."


    "Klingt nach der perfekten Gelegenheit für ein Spielchen", überlegte Nemo und nahm einen Schluck Wein. Natürlich wusste sie, dass es unklug war ihr Ziel zu unterschätzen, doch das versprach einfach zu viel Spaß.
    "Wo hält er sich im Moment auf?"


    Manchmal schien Nemo fast seine Gedanken zu lesen. Großartig.
    "Derzeit im Hotel, ich nehme an, dass er sich zu seiner Frau absetzen will und dann untertauchen." Die Vorspeisen wurde gebracht. Kraken porbierte ein wenig.
    "Hm, sehr gut. Auf jeden Fall sollten wir bald zusehen."


    „D’accord.“ Nicht dass Nemo etwas gegen ein verlängertes Katz-und-Maus-Spiel hatte, doch sie wollte keine Gelegenheit für weiteren Spaß verpassen.
    „Hmm, also wie gehen wir’s an? Ich locke ihn aus seiner Deckung heraus, sorge dafür, dass er seinen Schutz vernachlässigt?“


    "Er hat eine große Schwachstelle - seine Frau. Ich denke nicht, dass er weiß, dass ich sie kenne." Kraken lächelte auf seine ihm so eigene emotionslose und doch gefährliche Art.
    "Ich bin mir sicher, dass sie dich unbedingt kennenlernen möchte."


    Bei diesen Worten blitzten Nemos Augen unheilvoll auf.
    „Ich mag die Art wie du denkst, amour.“ In ihrem Kopf ging sie bereits einige Ideen für das weitere Vorgehen durch.
    „Wann fangen wir an?“


    Dieses gegenseitige Verständnis ohne reden zu müssen war Neuland für Kraken. Nemo hatte dasselbe im Sinn wie er. Sehr gut.
    "Ich würde nicht mehr lange warten. Ein Profi wie er wird sich beeilen. Unter Umständen würde ich sogar schon heute Abend und der Nacht loslegen."


    Das war Musik in Nemos Ohren.
    "Merveilleux. Ich habe heute nichts mehr vor - und es gibt keine schönere Art die Nacht zu verbringen als mit einer Jagd."


    "Wunderbar." Kraken prostete ihr zu.
    "Dann lass uns das Essen genießen und dann zur Tat schreiten."


    Schließlich verließen sie das Restaurant und Nemo ließ ihren Wagen vorfahren.
    "Ich muss mich nur kurz umziehen, amour. Wo soll ich dich treffen?", fragte sie nonchalant, als würden sie gerade wirklich nur die Pläne für den weiteren Abend besprechen und nicht mehrfachen Mord. Solène, die ausgestiegen war um Nemo die Tür zu öffnen, blickte Kraken derweil mit versteinertem Blick an.


    Kraken war dem Blick gegenüber völlig unempfindlich, tatsächlich sah er nur kurz zu Solène und vergaß sie praktisch gleich wieder. Ihm war sie egal.
    "Um 23 Uhr am Museum. Dort ist dann niemand. Ich komme mit dem Auto." Sein Lächeln war geradezu diabolisch.
    "Ich freue mich bereits, Werteste. Die Vorbereitungen treffe ich. Lies nur die Akte, damit du alle Stärken und Schwächen kennst, den Aufenthaltsort werde ich suchen." Tatsächlich hatte er schon eine recht gute Idee, wo er den Tiger finden würde.
    "Ich werde mich ebenfalls umziehen."


    "Die Freude ist ganz meinerseits, amour." Nemo stieg ins Auto. "A bientôt."
    Solène schloss die Tür, warf Kraken noch einen letzten Blick zu und ging dann um das Auto herum, um auf der Fahrerseite einzusteigen. Sie sagte die ganze Fahrt über kein Wort, auch wenn sie es gerne wollte, das konnte Nemo sehen.
    Zurück im Hotel zog sie sich einen ihrer weißen Anzüge an, überprüfte noch einmal ihre Messer und las sich erneut das Dossier zu Tiger durch.
    Kurz vor 23 Uhr hielt ihr Wagen in der nähe des Museums an.
    "Fahr zurück zum Hotel, Solène. Ich benötige dich für's Erste nicht mehr."
    Erneut wirkte Solène als wolle sie widersprechen, doch sie wusste es besser und fuhr wortlos davon. Nemo ging das kurze Stück zum Museum zu Fuß, ihre Melodie summend. Das würde eine spannende Nacht werden.


    Die Fahrt heim ging schnell, um diese Zeit waren die Straßen frei. Kurz betrachtete er sich im Spiegel. Alles perfekt, wie es sein sollte. Sein Handgelenk konnte er gut verbergen, und das brauchte er auch nicht um jemanden zu jagen. Insbesondere in Begleitung.Er zog einen seiner noch sauberen Kostüme an, einen Mantel darüber, und die Maske darunter. Man kannte ihn hier als einen ruhigen Studenten, den man selten sah, kein Nachbar hatte ihn je belästigt. Es waren ja auch Eigentumswohnungen und daher war das Zusammensein dankenswerterweise auf ein Minimum beschränkt. Pünktlich um zehn vor 11 am Abend parkte er sich ein und stieg aus, um zu warten. Natürlich war Nemo ebenso pünktlich. Ihr weißer Anzug hob sich gegen die kühle Dunkelheit ab.
    "Guten Abend zum zweiten, möge der Spaß beginnen." Er hielt ihr die Beifahrertür auf.
    "Er ist derzeit in einem Hotel am Stadtrand. Aber ich habe auch seine Privatadresse, wo seine Frau lebt, das ist allerdings weiter weg. Lass uns nachsehen, ob er noch hier ist oder auf dem Weg." Er stieg ein und startete den Motor.
    "Ich habe mit ein paar Ressourcen von Maniac ausgeborgt und Zugriff auf diverse Kameras der Stadt."


    Nemo ließ sich auf den Beifahrersitz sinken, die Vorfreude stand ihr ins Gesicht geschrieben.
    "Ah, äußerst praktisch." Eine Jagd von diesem Ausmaß hatte sie bisher noch nicht genossen.
    "Wenn er schlau ist, dann hat er sich bereits abgesetzt. Nicht, dass ihm das viel nützen würde..."


    "Natürlich nicht. Ich bekomme jeden, den ich bekommen will." Die ihm eigene Arroganz ließ es auch gar nicht zu, dass er glaubte, es könnte einen Misserfolg geben. Er steuerte das Auto in den spärlichen Nachtverkehr.
    "Auf dem Rücksitz habe ich einen kleinen tragbaren Monitor auf einem Pad, dort können wir im Zweifel die Maus beobachten. Er wird wissen, dass ich komme, er kennt dich jedoch nicht. Wir sind gleich an dem Hotel." Er parkte eine Straße weiter und nickte ihr zu. Es war kalt draußen, diesig und feucht, er spürte es kaum, die Vorfreude hielt in gefangen, auch wenn er wie immer reichlich emotionslos aussah.
    "Das Star Hotel. Dritte Etage, Zimmer 124." Kraken betrachtete das Gebäude und sah dann zu ihr.
    "Ich würde außen herum gehen, du von vorn?"


    "Naturellement", stimmte Nemo zu. Wie konnte ihm auch jemand entgehen, vor allem wenn sie dabei war?
    Beim Hotel angekommen, betrachtete sie ebenfalls kurz das Gebäude und grinste dann bösartig.
    "D'accord. Dann bis gleich, amour."
    Mit gemächlichen aber selbstsicheren Schritten legte sie den kurzen Weg zum Hotel zurück und betrat das Gebäude, als würde es ihr gehören. Die Hotellobby war bereits ziemlich verlassen. Sie betrat den Aufzug und fuhr auf die dritte Etage hoch, während ihre Finger mit einem der Messer an ihrem Gürtel spielten. Zimmer 124 war schnell gefunden. Nemo zögerte nicht lange und klopfte an.


    Kraken kletterte die Feuerleiter nach oben in den dritten Stock. Es gab bei ihm kein Zögern, und rasch war er oben im dritten Stock. Er lauschte kurz, es war ruhig. Einige Zimmer waren dunkel und nicht besetzt, bei anderen gab es Licht. Er wusste, wo die 124 war und hockte sich unter das Fenster. Stille. Das Klopfen Nemos bewirkte nichts, auch keine Flucht. Die Vorhänge waren geschlossen. Er wartete.


    Nichts passierte. Gut, für so dumm hatte sie ihre Beute auch nicht gehalten. Doch war er noch im Zimmer oder bereits unterwegs? Das Spiel konnte beginnen.
    Sie klopfte noch einmal und gab ihrer Stimme einen drängenden Unterton.
    "Herr Hofbeck?" Der französische Akzent war komplett verschwunden. "Herr Hofbeck, bitte machen Sie auf. Es ist wichtig - Ihre Frau schickt mich."


    Nichts rührte sich. Das Zimmer schien leer zu sein. Weiter unten eilte aber jemand zu seinem Auto...


    Entweder war ihre Beute nicht da, oder er traute ihr nicht. Da Nemo nicht sehen konnte was außerhalb des Hotels geschah, entschied sie sich kurzerhand dafür die Tür aufzubrechen. Ein flüchtiger Blick durch das Zimmer verriet ihr, dass Tiger nicht mehr dort war. Sie ging zum Fenster, wo Kraken draußen wartete, und öffnete es.
    "Er ist nicht mehr hier."


    "Kein Anfänger. Er weiß was ihm blüht." Kraken kletterte hinein und sah sich kurz um. Alles deutete auf einen plötzlichen Aufbruch hin. Tiger hatte bei weitem nicht alles mitgenommen.
    "Er kann nicht weit sein." meinte er plötzlich und deutete auf eine Tasse Tee, die noch leicht dampfte.
    "Los."


    "Allons-y", stimmte Nemo zu und kletterte aus dem Fenster um die Feuerleiter hinunterzusteigen.


    In der Ferne hörten sie ein Auto starten. Kraken hielt sich nicht auf mit fluchen, sondern sah zu, dass er so schnell wie möglich zum Auto kam mit Nemo. Dort sprang er beinahe hinter das Steuer und reichte ihr das Pad.
    "Seibsterklärend - jede Kamera der Stadt wird angezeigt. Unser Standort wird rot angezeigt. Er muss die Straße zumindest gefahren sein, dann links oder rechts." Während er redete hatte er den Motor schon gestartet und war unterwegs,


    Nemo nahm das Pad entgegen und überprüfte die Aufnahmen. Schnell hatte sie den Wagen gefunden.
    "Rechts", begann sie und leitete dann den Weg, während sie Tigers Wagen durch das Pad verfolgte.


    Kraken für das Fahrzeug reichlich rücksichtslos, aber mit Bedacht und sicher. Allerdings blieb er ein Stück hinter dem Tiger zurück, der war schließlich nicht von gestern. Nun, schon in gewisser Weise, doch dessen Erfahrung sollte man nie unterschätzen. Schließlich hielt der Gejagte an, am Bahnhof, natürlich. Vorbildlich parkte der blonde Schurke den Wagen.
    "Folgen wir ihm." Die Maske setzte er nicht auf, und sie bahnten sich ihren Weg zum derzeit recht leeren Bahnhof. Allerdings gab es da eine Überraschung: die Frau des Tigers war da, höchst besorgt wirkend. Mit einem Blick registrierte er den Autoschlüssel in ihrer Hand.
    "Sie haben ein Auto. Gleich folgen, einen Wagen knacken und hinterher."


    Das versprach eine noch viel interessantere Jagd zu werden! Sie nahmen die Verfolgung auf, hielten dabei jedoch genügend Abstand um nicht aufzufallen und folgten ihrer Beute in eine Parkgarage. Nemo hatte das Pad mitgenommen, reichte es nun allerdings an Kraken weiter, brach rasch und geübt ein Auto auf und setzte sich hinters Steuer.


    Es klappte, ohne dass die beiden Schurken groß miteinander reden mussten. Wie ein eingespieltes Team. Kraken gefiel es, denn bisher hatte er noch kein Team gehabt, mit dem er ausgekommen war. Angel war eine Enttäuschung gewesen -und sie würde bitter zahlen-, doch Nemo war anders. Nach etwa einer Stunde schließlich hielten Tiger und seine Frau an einem Hochhaus an. Kraken lächelte.
    "Endstation." Das Ehepaar betrat das Gebäude.
    "Wie wäre es, wenn du ihnen folgst und ich komme dann nach? Dich kennen sie nicht."


    Ihr Blick war auf das Paar gerichtet, welches nun das Hochhaus betrat. Nemo nickte leicht, ein unheilvolles Glimmen in den Augen.
    „D’accord, Dann bis gleich, amour.“
    Sie stieg aus dem Auto und ging nicht zu hastig aber auch nicht langsam auf den Eingang des Gebäudes zu und trat ein.


    Kraken lächelte, als die junge Frau in das Gebäude ging. Der Ausdruck ihrer Augen sprach Bände.
    Tiger und seine Frau gingen hastig in einen Aufzug, nach ganz oben, 15. Stock. Flüsternd verschwanden sie hinter einer Tür.
    Kraken wartete eine Weile, dann betrat auch er das Gebäude. Aber er nutzte nicht den Aufzug, sondern ging zum Treppenhaus und ging gemächlich weiter nach oben. Nemo würde sich melden. Oder er würde Schmerzensschreie hören, beides eine gute Idee.


    Nemo betrat den anderen Aufzug, nachdem sie gesehen hatte auf welche Etage ihre Beute gefahren war. Um diese Uhrzeit war nichts mehr los, sodass sie ohne Störung ebenfalls in den 15. Stock hochfahren konnte. Dort angekommen, sah sie gerade noch, wie sich eine Tür schloss. Einen kurzen Moment dachte sie über ihr weiteres Vorgehen nach. Egal für welchen Weg sie sich entschied, es würde viel Blut involvieren, was ihr stets willkommen war. Doch nun, da sie ihre Beute in Reichweite wusste, war ihr eher nach Spielen zu Mute. Und wenn das nicht funktionierte, gab es immer noch andere Wege.
    Somit trat Nemo an die Tür und klopfte energisch.


    Leise tuschelte Tiger zu seiner Frau:
    "Geh nach hinten ans Fenster. Wenn das Kraken ist, lauf, Schau nicht zurück." Angst hatte der ältere Mann. Er wusste, dass sein einstiger Freund komplett abgedriftet war mittlerweile, und dass er das alles nicht mehr mittragen konnte. Rasch griff er nach einem langen Messer und rief:
    "Wer ist da?"


    „Herr Hofbeck?“ Erneut war der Akzent komplett verschwunden.
    „Ich bin hier, um Sie zu warnen. Sie sind in Gefahr.“


    Das Ehepaar tauschte einen Blick aus. Natürlich waren sie das, und das wussten sie. Das war allerdings nicht Kraken. Oder hatte sein alter Freund jemanden anderes gefunden? Tiger wusste es nicht, bedeutete seiner Liebsten aber, zu gehen. Er selbst trat einige Schritte zurück und kletterte behende wie es sein Alter noch zuließ auf einen Schrank, den man nicht sehen konnte wenn man den Schlafraum betrat. Ansonsten blieb er still.


    Keine Antwort. Tiger war anscheinend sehr vorsichtig geworden. Nemo war zwar etwas enttäuscht, dass ihr Spielchen nicht aufgehen würde, doch sie konnte sich auch noch auf andere Weise vergnügen. So machte sie sich nun am Türschloss zu schaffen, was nicht viel Zeit beanspruchte und trat schließlich ein.


    Der ältere Mann runzelte die Stirn. Die Person, die jetzt eintrat, kannte er nicht. Eine Frau.... Aber sie konnten sich kein Risiko leisten. Lautlos ließ er sich auf sie fallen.


    Selbstverständlich war Nemo von einem Angriff ausgegangen, sodass sie das Zimmer äußerst wachsam betrat. Zwar hörte sie Tiger nicht, jedoch nahm sie eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahr und sprang zur Seite.


    Tiger fluchte und krachte gegen einen Schrank, rollte sich aber für einen Mann seines Alters erstaunlich behende ab und war schnell wieder auf den Füßen. Er musterte die Fremde, um zu kalkulieren, aber das war schwierig.
    "Wer bist du?" Hauptsache, seine Frau kam weg...
    Kraken war an der Außenseite und bemerkte dann einen Schatten, der aus einem Fenster kletterte und hastig davon eilte. Ein Lächeln glitt über sein Gesicht. Da war seine Beute.


    Auch Nemo war schnell wieder auf den Beinen und hielt nun bereits ein Messer in der Hand. Auf seine Frage hin grinste sie bloß und erlaubte sich ein kleines Wortspiel: "Niemand." Damit ging sie zum Angriff über.


    Der ältere Mann wusste, dass er nicht allzu lange durchhalten würde in dem Moment, als ihm klar wurde, wie schnell die viel jüngere Frau war. Aber das würde er nie zugeben, stattdessen lachte er.
    "Dann wird wohl niemand gleich den Arsch versohlt kriegen." Dem Messer wich er aus und versuchte einen Schlag mit dem Ellenbogen in ihren Rücken,


    Kraken lief der Frau lautlos hinterher, an einer Ecke packte er sie schließlich und erstickte ihren Schrei, indem er eine Hand fest auf ihren Mund presse.
    "Ssshhhhh. Wir gehen zurück." Sie zappelte verzweifelt, doch der Schurke war wesentlich stärker als sie und zerrte sie in Richtung Fenster zurück.


    Statt zu antworten, konzentrierte Nemo sich nun auf den Kampf. Sie war schon länger nicht mehr in den Genuss eines richtigen Zweikampfes gekommen. Sie duckte sich unter dem Ellbogen hinweg, flippte das Messer in ihrer Hand und zielte damit auf Tigers Kniekehle.


    Der Mann fluchte laut, als das Messer ihn ritzte, entkam aber dem Schlimmsten durch Ausweichen. Diese Frau war gut, bewegte sich flink, und sicherlich war sie mit seinem alten Freund verbandelt. Ich hätte mich nie darauf einlassen sollen... Jetzt griff er hinter sich und schleuderte einen Stuhl gegen die junge Frau.


    Dem heranfliegenden Möbelstück konnte sie nicht mehr ganz entgehen, sich jedoch zumindest soweit abwenden, dass sie keinen großen Schaden davon nahm. "Wie ungehobelt", schalt sie ihn, griff jedoch nicht sofort erneut an. "Nach allem was ich gehört habe, stehen dir bessere Waffen zur Verfügung."


    "In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt, meine Liebe." erwiderte der Tiger. Sie war gut informiert, ein Zeichen, dass Maniac seine Leute gut unterrichtete. Sein lachen klang alles andere als froh.
    "Durchaus, wenn du die Klingen kreuzen willst..." Aus seinen Händen fuhren die Klingen heraus, messerscharf. Er täuschte an, sie frontal anzugreifen, machte dann aber einen plötzlich Ausfallschritt nach links und attackierte ihren Arm mit seinen Klingen.


    Faszinierend. Nemo hatte jedoch kaum Zeit die Klinge zu bewundern, da musste sie ihr bereits ausweichen. Sie duckte sich unter Tigers Arm hinweg und zielte dann von unten auf seine Achselhöhle.


    Tiger wirbelte herum und die Messerklinge geriet zwischen zwei seiner Krallen. Ein hässliches, knirschendes Geräusch ertönte, das die Nackenhaare zu Berge stehen ließ, Gänsehaut. Der ältere Mann war zwar nicht mehr so schnell wie die junge Frau, doch seine Erfahrung half. Seine Muskeln spannten sich an, mit der anderen Krallenhand stieß er in Richtung ihres Unterbauches. Er war kein Held, er würde dreckig kämpfen.


    Sie musste ihr Messer loslassen, um der Krallenhand auszuweichen. Sie sprang einen Schritt zurück, zog ein neues Messer und warf es gezielt in Tigers Richtung.


    Er riss seine Hände hoch, so dass die Waffe abprallte und setzte zum Sprung an, die Klingen auf Kehle und Brust gerichtet.


    Sie wartete bis zur letzten Sekunde, dann wich sie dem Sprung aus und versuchte hinter ihn zu kommen, um ihm die Beine wegzuziehen und somit zu Fall zu bringen.


    Zwar schaffte Nemo es, den fluchenden Tiger krachend zu Fall zu bringen, aber er rollte sich blitzschnell zur Seite und sprang auf, bereit, anzugreifen. Dann jedoch erstarrte er, als eine Fensterscheibe eingetreten wurde.
    Kraken.
    Der junge Mann schubste die Frau des älteren Mannes hinein in das Zimmer und kletterte seelenruhig hinterher. Sie weinte und flüsterte erstickt:
    "Es tut mir leid..."


    Nemo machte sich auf einen weiteren Angriff bereit, als sie das Entsetzen auf Tigers Gesicht sah. Kurz blickte sie zum Fenster, dann zurück zu Tiger, ein Lächeln auf den Lippen. "Wen haben wir denn da?"


    Tigers Magen wurde ein Eisklumpen. Galle stieg hoch, doch er nahm Haltung an. Er wusste, er hatte verloren.
    "Lass sie gehen. Sie hat nichts hiermit zu tun." Kraken legte den Kopf schief und sagte nur kalt:
    "Nein." Einer seiner Tentakel packte die Frau um die Taille und hob sie hoch. Sie schluchzte panisch, und ihr Ehemann knirschte mit den Zähnen, bevor er ohne weiteres Warten auf den jungen Mann zustürmte.


    Darauf hatte Nemo nur gewartet. Blitzschnell sprang sie Tiger in den Weg, eine weitere Klinge in ihrer Hand, die sich nun ihren Weg zwischen seine Rippen suchte.


    Das "Nein" seiner geliebten Frau hörte der Tiger gar nicht und spürte nur den scharfen Schmerz, den das Messer verursachte, stolperte und krachte gegen eine Kommode, rappelte sich aber wieder auf, stark blutend. Kraken blickte zu Nemo.
    "Er gehört ganz dir."


    Nemos Augen blitzten auf. "Merci, amour." Sie trat auf Tiger zu, wohl wissend um die scharfen Krallen, die er immer noch besaß.
    "Machen wir das ganze interessant, non? Wenn du an mir vorbeikommst, dann kannst du deine Frau nehmen und gehen. Was sagst du dazu?"


    Der ältere Mann hatte Schwierigkeiten, sich zu fokussieren. Blutverlust. Seine Krallen blitzten im Licht, er ballte die Fäuste und stürzte sich wortlos auf Nemo.


    Mit Leichtigkeit wich Nemo der Attacke aus. Ihre Klinge blitzte auf und erneut spritze Blut.
    "Erbärmlich", zischte sie schadenfroh und schubste Tiger von sich.


    Sie würden hier nicht lebend rauskommen, das war ihm klar. Er konnte kaum mehr klar denken, doch wenn, dann würde er sie mitnehmen. Sie alle, die Schweine. Der ältere Mann stolperte rückwärts, dann stieß er seine Krallen durch eine Wand, hinter der eine Gasleitung war. Sein Blick fiel zu seiner Liebsten und flüsterte leise:
    "Ich liebe dich" als mit einmal das Gas ausströmte. Er lachte und zerriss eine Stromleitung, die Funken sprühte und das Gas gleich entflammte.


    Tigers Handeln widersprach Nemos Lebensansichten so dermaßen, dass sie einen Moment nicht verstand, was er tat. Als sie es schließlich realisiert hatte, versuchte sie sich mit einem Sprung in Richtung Fenster zu schützen.


    Kraken fluchte, stieß die Frau in Richtung Tigers und schnappte sich mit den Tentakeln Nemo, die er mit sich riss als er aus dem Fenster sprang. Das Gas entflammte und Feuer raste durch die Leitung, Schreie ertönten. Die enorme Hitze drang zu ihnen, doch er verschwendete keine Zeit und sah eher zu, dass er so schnell wie möglich wegkam.
    Tiger und seine Frau spürten erst den wahnsinnigen Schmerz des Feuers, doch nur kurz und sanken schließlich brennend zu Boden.


    Nemo spürte wie sie etwas packte, dann eine gewaltige Hitzewelle, doch der Explosion waren sie gerade noch entgangen. Es passierte nicht häufig, dass sie aus dem Konzept gebracht wurde, doch nun brauchte sie einen Moment um sich zu sammeln.
    "Nun, das ging... anders aus als erwartet. Wir sollten verschwinden, amour."


    Kraken sah kurz zurück.
    "Tot sind sie. Gut." Er zuckte mit den Achseln.
    "Weniger Vergnügen als erhofft. Der alte Knacker hatte noch einiges drauf. Wie wäre es mit einem Abendessen zum Abschluss?"


    "Und dabei hatte ich noch so schöne Dinge geplant." Nemo grinste wieder. Es ärgerte sie zwar, dass Tiger seinen eigenen Abgang gewählt hatte, doch das würde nicht ihre letzte Gelegenheit sein etwas Spaß zu haben. Bei seinem Vorschlag neigte sie leicht den Kopf, "Aber gerne, amour."

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Maniac war zufrieden. Zwar war diese Göre entkommen, aber diese würde sich nicht ewig verstecken können. Stattdessen konzentrierte er sich darauf, die gute PR der neuen Helden zu sammeln. Krakens und Nemos Mord an seinen alten Freund und dessen Frau ließ ihn seltsam kalt.Bedauern, ja, aber irgendwelche Gewissensbisse hatte er nicht. Die Newscoverage hatte noch nicht erwähnt, wer gestorben war -die Leichen waren unkenntlich, eben gute Arbeit, und die beiden Toten waren unter falschen Namen gereist- und auf seine Leute kam noch niemand. Sehr gut. Diese hatten jetzt andere Prioritäten, wie die Zusammenarbeit mit der Polizei. Er wusste, dass es natürlich Berger war, der den Kontakt hergestellt hatte. Prinzipiell eine gute Nachricht, denn diesen ließ der alte Schurke schon seit Jahren überwachen. Er würde sich dann mit den anderen zusammensetzen müssen und besprechen, was sie dem Polizisten sagen konnten und wie sie diesen einwickeln konnten. Jetzt legte sich der Staub etwas, den die Aktion verursacht hatte. Sein Team hatte mittlerweile ein dickeres Bankkonto und ein bisschen frei, aber er hatte schon bescheid gegeben, dass sie sich in drei Tagen wieder treffen würden. Jetzt war er damit beschäftigt, Kontakt zu der anderen Dimension herzustellen. Er war in seinem Labor tief unter der Erde, um die Berechnungen anzustellen. Er plante selbstverständlich nicht, dass er jemanden von dort wiederholte. Im Gegenteil. Aber er schickte der jungen Vielarmigen eine Nachricht, dass er kurz vor dem Durchbruch sei.


    Kraken war in seiner Tarnidentität in der Stadt unterwegs. Dieses Mal in Bochum. Nemo hatte mittlerweile eine Villa am Stadtrand zur Verfügung gestellt bekommen, welche Maniac gehörte, was aber niemand wusste. Er hatte vor, seine Gardeobe entsprechend aufzumöbeln und betrat ein Geschäft, das Maßanzüge anbot.


    Gavin hatte noch keine Gelegenheit gehabt um ungestört mit Nicole reden zu können. Nun aber war sein erster Arbeitstag, sicherlich war auch sie da. Er war ein wenig nervös. Zumindest konnte ihm niemand vorwerfen, dass er unpünktlich wäre, denn er war eine Viertelstunde zu früh dran. Mittlerweile war es ziemlich kalt geworden, so dass er Handschuhe trug und einen seiner älteren, aber dafür dickeren Jacken. Trotz der Nervosität freute er sich, denn das würde ehrliches Geld bedeuten, praktisch zum ersten Mal in seinem Leben. Den dicken Batzen Maniacs ignorierte er derzeit, denn das konnte problematisch werden. Er wusste, dass Berger ab und zu bei ihm herumschlich. Doch da Maniac bisher keine neuen Aufträge hatte, störte ihn das nicht einmal besonders. Im Moment hatte er da nämlich gar nichts zu verbergen. Aber er hatte sich das erste Mal seit vielen Jahren in ein Café gesetzt, in eine Ecke, und hatte wie zufällig neben Lucifel gesessen und leise unterhalten. Ein guter Kerl, wie er befand. Dann seufzte er und gab sich einen Ruck. Es war arschkalt. Gavin betrat den Laden.


    Jana hatte sich unterdessen häuslicher eingerichtet bei Mina als sie je gedacht hätte, dass das möglich wäre. Sie traute sich nie raus, aber dafür half sie Mina im Haushalt, denn diese musste natürlich immer mal weg. Dass sie was entdeckt hatte behielt sie immer noch für sich.


    OOC: Kleiner Zeitsprung, mal alle Fäden zusammenholen und dann weiter und so

  • Heute war ein schöner Tag! Gestern auch; und vorgestern erst! Vom Einkauf zurück und glücklich auf Wolke Sieben schwebend, steckte Mina den Schlüssel in das Türschloss und betrat ihre Wohnung.

    „Jana, bin wieder da~“, flötete die Blauhaarige gut gelaunt, als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Seitdem aus ihrer Singlewohnung eine Wohngemeinschaft geworden war, war ihr Leben noch ein bisschen komplizierter geworden. Hatte Maniac und seine doofen Pläne ihr erst einen gewaltigen Dämpfer verpasst, so war Jana eine mehr als willkommene Veränderung in ihrem Leben. Denn Mina hatte sich Hals über Kopf in die platinblonde Schönheit verknallt.

    Die Jacke an der Garderobe aufgehangen tapste Mina mit den Einkaufstüten in die Küche. Ihr tat Jana leid. Schließlich konnte sie nicht die Wohnung verlassen, solange die Gefahr nicht gebannt war. Mina arbeitete zwar daran, die Identität der Angreifer herauszufinden, aber bisher hatte sie keinen Erfolg gehabt.

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    Just Monika.

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  • Jana summte leise und lächelte vor sich hin. Zwar war sie eine Gefangene der Umstände, jedoch gefiel es hier ungemein. Mina war eine ganz Liebe, und sie hatte tatsächlich das erste Mal in ihrem Leben ein schlechtes Gewissen, dass sie jemanden so zum Narren gehalten hatte. Und nun mochte sie die junge Frau. Wie sich Zeiten änderten. Sie kam gerade aus der Dusche, ein Handtuch um sich geschlungen, Wassertropfen glitzerten noch auf der Haut, als ihre Mitbewohnerin zurückkehrte.

    "Hey! Alles gut?"

  • Mina drehte sich um, um Jana zu antworten, doch ihr verschlug es bei dem Anblick, der sich ihr da bot, den Atem. Jana mit nur einem Handtuch bekleidet, Wassertropfen auf der perfekten Haut, das nasse Haar. Unheiliger Strohsack, sie war so gar nicht auf solch einen Anblick vorbereitet. So ganz und gar nicht! Mina spürte, wie in ihr bereits die Hitze aufstieg und sie konnte wetten, dass ihre Wangen bereits wieder rot glühten. Ihr Herz hämmerte wie wild in ihrer Brust, als wolle es sich durch die Rippen einen Weg nach draußen schlagen.
    „Alles … alles bestens“, antwortete Mina sichtlich aufgeregt, die sich nur mit äußerster Mühe von diesem Anblick losreißen konnte und versuchte, die letzten Einkäufe aufzuräumen. Was eher etwas durchwachsen lief, stieß sie doch aus Versehen gleich mal als erstes den Salatkopf von der Arbeitsfläche.

  • Nicole blickte auf als sie die Klingel über der Tür hörte. Das Geräusch hatte sie aus ihren Gedanken gerissen, die wie so oft bei ihrer Tochter waren. Kaum vorstellbar, dass sie Josefina bereits morgen aus dem Krankenhaus holen würde. Ein Lächeln trat auf ihr Gesicht als sie Gavin erkannte und sie kam rasch hinter der Kasse hervor. „Hey, wie geht’s dir?“, fragte sie und umarmte ihn rasch. „Jakob ist gerade im Büro, aber er kommt bestimmt gleich.“


    Der Trainingsraum war ihr neues Zuhause geworden. Angel verbrachte Stunden darin, ließ unterschiedliche Simulationen laufen, bis jeder Muskel in ihrem Körper schmerzte und ließ sich dann für ein paar wenige Stunden unruhigen Schlafs auf ihr Bett fallen. Ihre Unterhaltung mit Stefan wollte ihr nicht aus dem Kopf gehen. Sie wusste, was ihr in nicht allzu ferner Zukunft bevorstehen würde und wenn sie vollkommen ehrlich war, wusste sie nicht, ob sie ihrem Schicksal entgehen konnte. Doch ohne Kampf aufgeben, das konnte sie sicher nicht. Wegzulaufen kam ihr nicht in den Sinn, Maniac würde das sofort verhindern und dann wäre sie zum Abschuss freigegeben. Für den Moment konnte sie nur warten und schauen, was Maniac als nächstes geplant hatte. Und sich bereit halten.


    Mit einem leisen Klirren stellte Solène die Kaffeetasse vor Nemo ab. Diese blickte nicht einmal von dem Tablet auf, das sie gerade eingehend studierte. Sie war dabei sämtliche Nachrichtenartikel über die Vorkommnisse der letzten Wochen, sowie alle ihr verfügbaren Informationen über die ihr bekannten Mitglieder von Maniacs Team durchzugehen. „Chérie", begann Nemo, nachdem Solène gut eine Minute schweigend vor dem Sofa stehen geblieben war, auf dem sie zur Zeit saß, „wenn du dich noch einmal über dieses Haus beschwerst, werde ich dir einen Finger abnehmen.“
    Solène zuckte spürbar zusammen und murmelte ein „Oui, Mademoiselle“, ihr Protest bereits vergessen. Nemo blickte nun von ihrem Tablet auf und lächelte, doch es lag nichts freundliches in dieser Geste. „Wir werden hier noch eine Menge Spaß haben, chère.“ Solène nickte knapp, wandte sich um und ging hinaus. Nemo widmete sich nun wieder ihren Recherchen. Sie war höchst interessiert daran, wie Maniacs weitere Pläne aussahen, doch was sie noch viel mehr interessierte, war Kraken und die Aussicht auf eine baldige weitere Jagd. Sie war sich sicher, dass sie nicht lange würde warten müssen.

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  • Mangels unbezahltem Urlaub kündigte Erica ihre Anstellung einfach, zog sich in ihr Hauptversteck zurück, welches ihr Vater ihr eingerichtet hatte und vertiefte sich weiter in die Unterlagen die Maniac ihr überlassen hatte.

    Ihre drei Armpaare vor dem Torso verschränkt stand sie vor einer Wand, die mit den einzelnen Blättern der Akten tapeziert worden war.

    Erica würde ihren Vater zurück holen! Nur wie... Maniac schien einen Ansatz zu haben... hätte sie doch nur die Fähigkeiten ihres Vaters, sie hätte ihn bestimmt schon zurück geholt... und alles in diesen verdammten Akten verstanden. Molekularmedizin war eine Sache, aber das hier war abgefahrenes mehrdimensionales Physikzeugs.

    Unzufrieden brummte sie vor sich hin und begann den Abschnitt über die zwischendimensionalen Grenzen und deren frequenzbedingtes Aufweichen noch einmal zu lesen.


    Lucifel war seit seinem Besuch bei Gavin reichlich beschäftigt gewesen. Er hatte seine Notfallbarschaften die seit Jahren in einem Versteck in seiner Wohnung verborgen waren geplündert und mit einigem Aufwand und Erklärungen seine Freundin dazu gebracht ihm zu glauben, dass sie in ernsthafter Gefahr war und unter Aufbringung aller Mittel so schnell und vor allem so heimlich wie möglich das Land verlassen musste. Shikoku sollte um diese Jahreszeit sehr schön sein...

    Er nahm ihr das Versprechen ab das Flugticket ebenso wie alles andere mit dem Bargeld zu zahlen, welches er ihr gab. Ihr Telefon würde sie hier lassen, ebenso ihr Gepäck. Er gab ihr ausreichend Geld um sich für ein paar Wochen in ein Hotel einmieten zu können und sich mit dem Notwendigsten auszustatten.

    Am kommenden Morgen nahm sie in ihrer Alltagskleidung, nur bewaffnet mit einer kleinen Handtasche, den selben Bus wie immer wenn sie zur Arbeit fuhr. Äußerlich blieb sie ruhig, als wüsste sie nicht was sie erfahren hatte.

    Der Bus fuhr an ihrer Arbeitsstelle vorbei, an der Station darauf stieg sie aus und nahm einen anderen Bus. Doch dieser brachte sie nicht zu ihrem Arbeitsplatz, sondern war die erste Etappe auf ihrem Weg zum Flughafen.

    Lucifel indes hatte sich in seiner Firma für ein paar Tage mehr abgemeldet, war kurz nach seiner Freundin aus dem Haus gegangen um eine Runde zu laufen und anschließend einkaufen zu gehen, für zwei Personen.
    Nach einem Telefonat war er dann zum Mittag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Dortmund gefahren, um in seiner Stammsporthalle ein ausgiebiges Training absolvieren, welches selbst ihn hart an seine Grenzen brachte. Und für ein paar blaue Flecken sorgte, da er ein paar mal zu hart an Reck und Barren landete, wenn seine Gedanken vom Sport abschweiften um sich um Kraken und die Sicherheit seiner Freundin zu drehen, sowie um die anderen Mitglieder seiner neuen "Arbeitsgruppe".

  • Jana stammte eine Hand in die Hüfte und flötete:

    "Ach so? Na dann..." Sie zwinkerte Mina zu, bevor sie sich umdrehte und ins Bad verschwand, die Tür offen. Dort zog sie sich an.

    "Was gibt's Neues in der Welt?"


    Gavin war kurz überrumpelt, drückte dann fast unsicher zurück und seufzte dann.

    "Ok. Zumindest bin ich pünktlich." Er hatte nicht so gut geschlafen, und war schon den einen oder anderen Kilometer gejogged.

    "Bei dir alles in Ordnung? Wie geht es der Kleinen?"

  • Um ehrlich zu sein,sah Gavin nicht gerade 'ok' aus, doch Nicole sagte nichts weiter dazu. Sie selbst log schließlich auch ein wenig, als sie auf seine Frage hin: "Soweit ganz gut" antwortete. Dann strahlte sie jedoch.

    "Josefina kommt morgen nach Hause."

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  • Eifrig sammelte Mina den frechen Salatkopf wieder vom Boden auf.

    „Oh, ich habe dir im Übrigen dein Lieblingsbier mitgebracht.“

    Sofern ein Salatkopf einen ansehen konnte, so bedachte er die Blauhaarige mit einem äußerst wertenden Blick. Das Gemüse hatte recht. Wem machte sie hier etwas vor? Ihr heutiger Tag war bislang komplett für die Tonne gewesen. Selbst ein Gutelauneterror wie sie konnte nicht ständig fröhlich sein.

    Und ehrlich gesagt wollte sie nicht Jana etwas vorlügen.

    Mina seufzte. „Eigentlich ist nicht alles bestens. Mir ist kalt, draußen geht zur Zeit voll das flechte Wetter ab. So eifig, so niefelig. Und … mich hat heut‘ so ein ekliger Typ gecatcalled. Auferdem konnte ich noch immer nichts Neues über die blöden Auftragsmörder herausfinden. Ich würde am liebften echt nur no in einer Badewanne verfinken und für die näften fünf Funden nicht mehr auftaufen.“ Es folgte noch ein Fluch auf fränkisch und Mina fuhr damit fort, die Einkäufe zu verstauen.

  • Jetzt war Gavins Lächeln warm und ehrlich.

    "Na super. Das wird sie sicher freuen - Krankenhäuser sind doof." Aber ihm war auch klar, dass es die ganze Sache um Maniac und die Gruppe nicht einfacher machen würde. Sein Lächeln verschwand und wurde durch Sorge ersetzt.

    "Sicher... herausfordernd...."


    Die junge Frau zog die Nase kraus.

    Na, kann man nichts machen. Aber wenn du willst...2 Sie trat aus dem Bad, in Leggins und Top. Drinnen war es ja warm.

    "Ich kann dir ein Bad einlassen und den Rücken schrubben."

  • Oh.

    Oh nein.

    Oh nein oh nein oh nein.

    Mina bemerkte, wie ihr die Tränen kamen. Sie versuchte sie niederzukämpfen, aber vergebens. Fast ihr ganzes Leben lang hatte sie stets die Befürchtung gehabt, dass sobald sie einmal keine gute Laune versprühte, die Leute sie nicht mehr mögen würden. Klar, der Gedanke war irrational, das wusste sie. Es zu überwinden war aber doch oft unmöglich für sie. Umso mehr war Mina davon gerührt, dass Jana von ihrem negativen Gefühlsausbruch nicht genervt war, sondern ihr sogar helfen wollte, damit ihr es wieder besser ging.

    Mit einem Sprung durch einen Vortex überwand die Superheldin im Nu die räumliche Distanz zwischen Jana und ihr und überbrückte dann auch die emotionale Distanz mit der liebevollsten und innigsten Umarmung, die Mensch sich vorstellen konnte.

    „Ich bin fo froh, daff es dich gibt, Jana. Du bist so wunderwunderwundertoll“, schluchzte Mina ihr ins Ohr. Sie schmiegte sich an ihre WG-Freundin und meinte dann nur noch: „Und das mit‘m Frubben klingt fuperlieb.“

  • Auch Nicoles Lächeln schwand nun. Sie blickte kurz über die Schulter, doch von ihrem Chef war noch nichts zu sehen und Kunden gab es zur Zeit auch keine.
    "Ehrlich gesagt", begann sie sehr leise, "weiß ich nicht, wie ich das alles handlen soll... Versteh mich nicht falsch, ich bin so froh, dass Josefina nach Hause kommt, aber..." Sie wurde noch leiser.

    "Ich weiß nicht, was ich tun soll, wenn wir zu einem Treffen gerufen werden. Oder zu einer weiteren Mission..."

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