so liebe Leute,
was ist das hier. Tja der lieben Debonaire (alias Darth Cinis) und mir war über die Zeit langweilig geworden. Eigentlich wollte wir im RPG-Berich des Boards alles auf den kopf stellen, da wir vor Tatendrang nur so sprühten .... doch da wurde nichts draus, also fingen wir an, an einer eigenen Geschichte zu schreiben. (weiß gar net mehr wer die Idee dazu hatte x3)
Was beim Lesen vllt auffallen wird ist, dass die Geschichte ähnlichkeiten zu einen Coop-Post in einem RPG hat. Das stimmt. Debi und ich haben jeweils einen kleinen HauptCharakter, für den wir jeweils die Story fortführen. Hinzukommen unendlich viele NPC's die erscheinen und wieder verschwinden.
Zu erwähnen ist noch: es gibt keinen festen Plot. Die beiden Hauptchars haben jeweils ihre Geschichte, die sich in Laufe der Story aufklärt.
So ziehen beide von einem Abenteuer zum nächsten. Verfolgen ihre eigenen Ziele ... wie im echten Leben. Wir Menschen fassen etwas ins Auge, doch der weg dahin ist unbekannt.
So wechseln wir uns ab und treiben die Geschichte voran ...
da jedoch der Weg in der Geschichte noch nciht ersichtlich ist, stellt der Titel erstmal nur ein Arbeitstitel dar. Hinzu kommt, das wir usn frei in der Geschichte entfalten. Daher weiße ich gleich hier darauf hin, das das Werk mit NC17 einzustufen ist! Vllt. mag es am Anfang noch ganz lieblich ablaufen, aber es zeichnet sich schon im weiteren Verlauf doch ... heftige Szenen an.
ich hoffe euch liebe Leserschaft wird es gefallen ^^
Vorhang auf:
Die letzten Reste der Dämmerung waren am Horizont zu sehen und hätte man sich die Mühe gemacht, gen Westen zu blicken, würde man ein wundervolles Abendrot und in Feuer getauchte Wolken sehen. Doch das Wetter vertrieb jeden in die Häuser. Kalter Wind wehte über das Land und war Vorbote für den kommenden Winter. Der Herbst war mild gewesen für das Land, aber das sagt den erfahrenen Bauern nur, dass der Winter umso kälter wurde.
Doch hier draußen, nahe dem dunklem Walde, wie er von den Menschen des Nahen Dorfes genannt wurde, waren eh kaum Leute anzutreffen, selbst die Taverne „Zum Goldenen Hirsch“ war stets mehr leer als belegt …
Auch an diesem Abend waren kaum Menschen im Schankraum anwesend. Der dicke Wirt stand hinter dem Tresen und poliert zum x-ten Mal ein und das Selbe Bierglas. Derweil huschte seine Junge Tochter von einem Tisch zum nächsten, um die Gäste zu bedienen. Nicht das viele anwesend während. Aber der Goldene Hirsch war berühmt für seine Gastfreundschaft.
Schweigsam saßen die meisten Gäste um den Kamin herum, in dem ein angenehm warmes Feuer prasselte. Zwar hätte der Wirt die Heizung anschalten Können, aber der alte Wasserboiler war noch nicht repariert … so blieb nichts anderes übrig als im dämmrigen Schein der Öllampen auf altmodische Art und Weise zu Heizen. Aber würde nicht Bald der Dorfmechanist vorbeischauen, würden dem Wirt die Gäste nach und nach entschwinden. Den auf den Gästezimmern gab es so keine Heizung und kein warmes Wasser. Nur in dem Zimmer direkt über den Schrankraum gab es noch einen Kamin, welcher direkt mit dem einzigen Schornstein verbunden war.
Schweigsam saß in einer abgelegenen Ecke ein Man, eingehüllt in einen Mantel. Die Kapuze war zurückgeschlagen und sein markantes Gesicht studierte aufmerksam eine alte Pergamentrolle, die auf dem Tisch ausgebreitet war. Endlich brachte auch die junge Kellnerin seinen Bestellten Eintopf und der Man begann langsam zu essen, ohne aber auch die Augen von dem alten Schriftstück zu lassen.
Dabei erhaschte das junge Mädel kurz einen Blick auf seine Hände, welche in schwarze Handschuhe eingehüllt waren. Auf den jeweiligen Handrücken waren aber in einem kleinen Sternförmigen Muster dunkelblaue Kristalle eingelassen.
Die junge Kellnerin dachte sich nichts weiter dabei. Wahrscheinlich war es wieder eine neue Mode aus den östlichen oder südlichen Ländern, ging es ihr dabei durch den Kopf.
Kurz hob der Fremde seinen Kopf und mit seinen blaugrauen Augen blickte er dem jungen Ding nach. Aber nachdem er irgendwas festgestellt oder eben nicht festgestellt hatte, wandte er seine ganze Aufmerksamkeit wieder dem Schriftstück zu …
Wie sehr sie doch diese Situation hasste. Es war immer das gleiche Spiel. Die Tür zur Taverne würde sich öffnen, der eisige Nordwind fegte einmal durch den Laden und alle Blicken fielen auf den Neuling der gerade eintrat und die behagliche Wärme vertrieb.
Fehlte nur noch, dass der Kerl am Klavier aufhörte zu spielen und jeder sein Gespräch oder Essen unterbrach nur um seine neugieren Augen auf sie zu richten. Es half nichts. Es war kalt und das Lokal war die einzig humane Lösung um ein wenig Wärme und Gemütlichkeit zu erhalten.
Missmutig tat sie also die letzten Schritte auf die schwere hölzerne Tür zu und schob sie mit einem Ruck auf. Natürlich presste sich der ungeduldige Wind an ihr vorbei, kaum, dass die Tür einen Spalt offen war. Ihr weiter Mantel fing an zu flattern und ihre langen dunklen Haare wirbelten wild durcheinander.
Schnell ließ sie die Riegel wieder ins Schloss fallen nachdem sie eingetreten war. „Guten Abend meine Dame, willkommen im „goldenen Hirsch“, wurde sie vom dicken Wirt begrüßt noch bevor sie überhaupt einen Schritt tun konnte.
„Sucht euch einen freien Platz, ihr werdet sofort bedient werden!“, raunte er freundlich und wies mit einer offenen Geste auf die zahlreich, leeren Plätze.
Die junge Frau folgte der Anweisung ohne auch nur ein Wort zu verlieren und ließ sich nach einem knappen Blick durch das Wirtshaus nieder. Die Tochter des Wirts kam sogleich, stellte sich neben ihren neuen Gast und fragte höflich, was sie sie wünschte. Bedauerlicherweise bekam sie keine Reaktion, stattdessen starrte die Dame aus dem Fenster als würde sie auf etwas warten.
„Entschuldigt, was möchtet ihr trinken?“, fragte sie nochmal, doch der Kopf der Dame blieb weiterhin abgewandt. Sie ließ nicht locker und tippte ihrem Gast auf die Schulter. Erst jetzt wandelte ihr Blick zu der Kellnerin. „Eure Bestellung?“, hakte sie nach und wartete geduldig auf eine Antwort.
„Ein Bier und ein Glas warmes Wasser….., bitte!“
Ein weiterer Gast kam und er hob nur kurz den Kopf um zu sehen wer eintrat. Jedoch musste er sein Schriftstück festhalten, da der Wind ungünstig herein wehte. Mit der Flachen Hand presste er das Pergament auf den Holztisch und die vergilbten Ecken flatterten unruhig, bis sich dir Tür wieder geschlossen hatte.
Nur kurz hatten seine Augen zu dem neuen Fremden geschaut, oder genauer gesagt … Fremde. Sie hatte wundervolles Schwarzes Haar, was ein kurzes Lächeln auf sein Gesicht zauberte. Doch schließlich blickten seinen Augen wieder hinab auf das Schriftstück. Kurz griff er in eine Mantelinnentasche und förderte eine Nickelbrille zu tage. Normalerweise brauchte er keine Brille. Aber das wusste keiner, genau wie keiner wusste, dass dies keine normale Brille war.
Schweigsam studierte er den alten Text weiter. Es war eine alte und Tote Sprache und leider verstand er sie nur halbherzig. Aber er wusste wo er vielleicht …
Seine Aufmerksamkeit wurde wieder kurz auf die Fremde gelenkt, die sich doch etwas ungewöhnlich verhielt. Selbst die Handvoll Gäste, die sich um den Kamin gruppiert hatten blickten auf zu dem kurzen Schauspiel was sich bot.
Sie wirkte abwesend, schaute hinaus in die Ferne. Schließlich reagierte sie und die Wirtstochter eilte davon, um das bestellte zu bringen. Wobei er sich überlegte was die Fremde mit warmen Wasser wollte …
Schließlich kam die Kellnerin zurück und stellte einen Glas mit frisch gezapften Bier ab.
„Bitte entschuldigt, aber das Wasser muss erst in einem Kessel beim Kamin erhitzt werden. Ich bringe es sogleich.“ Höfflich verbeugte sie sich kurz entschuldigend und heilte zum Kamin, wo sie Geschickt einen kleinen Teekessel an einen Hacken über das Feuer hing.
Lazarus rückte seine Brille zurecht und befand das, was im Schankraum passierte als für irrelevant und schaute wieder auf das Pergament …
Das Mädchen bekam nicht richtig mit, was die Wirtstochter gesagt hatte, aber als sie einen Kessel über das Feuer hing konnte sie sich zusammenreimen, dass wohl das Wasser erst erhitzt werden musste. Natürlich hatte sie nicht vor das Bier zu trinken, aber es war zu auffällig nur ein Wasser zu bestellen und so würde sie geduldig auf ihr richtiges Getränk warten.
Derweil zog sie ein kleines Notizbuch aus ihrer Mantelinnentasche und schlug es auf. Es standen eine Reihe von Namen darauf, wobei einige bereits durchgestrichen waren. Die Fremde zückte einen Stift und strich einen weiteren Namen mit einer Genugtuung in ihren Augen durch. „Einer weniger!“, nuschelte sie kaum verständlich vor sich hin.
Sie steckte das Büchlein zurück in die Innentasche und ließ ihren Blick erneut durch den Raum gleiten, während sie auf ihr Wasser wartete.
Es waren nur wenig Leute da. Mit ihr waren es fünf. Drei ältere Herren unterhielten sich leise während sie Karten spielten, ein Mann saß alleine in einer Ecke und studierte ein Stück Pergament und tja, sie wartete auf ihr Wasser, welches sogleich von der Kellnerin serviert wurde. „Hier bitte, euer warmes Wasser. Es könnte noch etwas heiß sein!“, meinte sie als sie die dampfende Flüssigkeit in einen Krug einfüllte.
Die Dame sah der Kellnerin ins Gesicht während sie mit ihr Sprach, jedoch nicht in die Augen sondern auf ihre vollen, roten Lippen. Die Wirtstochter hatte schöne Lippen und ein makelloses Gesicht, das entging wohl den wenigsten Leuten.
„Danke!“, sagte sie zu der Kellnerin und bezahlte direkt ihre Getränke mit zwei Silbermünzen.
Gerade als sie die Bezahlung entgegennehmen wollte, zerbarst eine Fensterscheibe und der eisige Wind peitschte durch den Raum. Die Gäste erschraken, als der Ast durch das Fenster brach, aber die Lady mit ihrem warmen Wasser schien nur ein wenig verwirrt, wieso es auf einmal so kühl und windig wurde. Der Wirt stürmte sofort hinter seinem Tresen hervor und schimpfte wie wild. Er müsse das Fenster provisorisch abdichten, aber Fensterläden gab es nicht und so blieb nur das Nächstbeste.
„Verzeiht bitte meine Dame, aber ich benötige euren Tisch um das Fenster zu stopfen!“, prustete er los mit einer Mischung aus Humor und Ärger.
Nachdem der Wirt gesprochen hatte wandte sie den Blick von ihm ab und suchte sich einen anderen Platz. Der einsame Mann in der Ecke würde sicherlich nichts gegen ein wenig schweigsame Gesellschaft haben.
Zuerst beachtete er nicht weiter was im Schankraum vorging. Die drei am Kamin waren anscheinend Händler oder Reisende, ihm war das einerlei. Er bekam auch nicht, wie die Fremde ihr Wasser entgegen nahm, was er aber mit bekam war der vermaledeite Ast, der durch das Fenster brach. Klirrend ging das Fenster zu Bruch und ein Scherbenregen ging vom Wind getragen im Schankraum nieder. Fluchend scheuchte der Wirt die Fremde auf und Keilte notdürftig den Tisch in den Fensterrahmen ein. Anscheinend passte der Tisch ziemlich gut hinein. Waren etwa alle Tische im Raum so gefertigt, um damit die Fenster zu verbarrikadieren?
Sein Brille rutschte etwas die Nase hinab, als er den Wirt beobachte, der Kraftvoll den Tisch in das Fenster rammte und sicherstellte, das dieser sobald nicht von allein wieder heraus purzelte.
„Verdammt!“, fluchte der Wirt, „jetzt brauch ich noch einen Glaser. Ich hoffe Edward hat Zeit für mich ...“
Mit grimmigen Gesicht verzog sich der Wirt wieder an seinen angestamten Platz hinter dem Tresen. Mit ein paar wilden Gesten hielt er seine Tochter an, die Glasscherben aufzufegen.
All das störte ihm nicht … nur eine Sache. Das die Fremde sich zu ihm setzte. Gott sei dank sprach sie ihn aber nicht an. Schließlich wollte Lazarus seien Ruhe haben und das Schriftstück studieren. Auf dem Pergament waren neben dem größeren Text in der alten Sprache noch einige kryptische Zeichnungen. Kreise und Linien, die ineinander verschlungen waren unterbrachen die Zeilen. Es sah aus, als wären dis nur Belanglose Zeichnungen, aber sein geübter Blick erkannte die alten Runen … innerlich hoffte er, das ihm diesen alte Pergament, bzw. die Geheimnisse die es hoffentlich beinhaltete ihm seinen Ziel näher brachte.
Sein Stiller Gast am Tisch störte ihn nicht weiter. Schließlich störte sie ihn nicht … obwohl er lieber alleine gewesen wäre. Aber er wollte ihr gegenüber höflich bleiben. Denn es war ja schließlich unklug, fremde zu Kränken, besonders wenn man in fremde Länder war.
„Darf ich euch ein Bier spendieren?“, fragte sie leise den Mann an dessen Tisch sie sich gesetzt hatte. Sie hatte ihn ein paar Minuten beobachtet, offenbar bemerkte er es gar nicht, da er ziemlich tief in sein Schriftstück versunken war. Sie konnte nur hier und da ein kleines Stückchen von dem Geschriebenen erkennen, aber soweit sie sehen konnte handelte es sich um keine besonders schwere Lektüre. Gut, sie wusste natürlich nicht was der Mann mit dem Pergament vor hatte oder wofür er es benötigte, aber es schien so, als würde er es mit Leichtigkeit lesen. Für einen Übersetzer bedachte er das Schriftstück mit zu wenig Neugier oder täuschte das? Naja, die Lady mit den schwarzen Haaren war nicht abgeneigt mehr über den Unbekannten zu erfahren. Wenn er die Zeichen – so wie sie – lesen konnte, musste er ein sehr belesener oder sehr alter Mann sein. Beides hatte seine interessanten Seiten.
„Ich dachte ihr seht durstig aus und da ich zufällig ein Bier übrig habe…“
Sie wandte den Blick nicht von dem Kerl mit der Brille, aber ihre Augen schienen über sein Gesicht zu flitzen. Sie sah ihm immer abwechselnd in die Augen und auf den Mund, ständig darauf gefasst, dass er etwas erwidern könnte.
Durch die Brille die er hatte wollte er gerade die arkanen Runen entziffern, denn die verzauberten Gläser aus Bergkristall ermöglichtem ihn nicht nur das Geschriebene zuerkennen. Doch dann schaute er verdutzt auf und zum ersten Mal konnte die Lady, die ihm gegenüber saß, sein doch junges Gesicht sehen. Nun gut, er war bald dreißig, aber wenn man nach seinem Wissen urteilte hätte er gut einen Dorfältesten Konkurrenz machen können. Argwöhnisch zog er leicht seine Augenbrauen zusammen und die Brille rutschte wieder etwas die Nase hinab. Mit dem Zeigefinger der rechten Hand schob er sie wieder an den rechten Platz.
„Eh’ Danke…“, war seine knappe Antwort und nahm das Glas entgegen, welches er neben sein noch halbvolles abstellte. Richtig durstig war er nicht, aber schließlich sollte man ja immer freundlich bleiben …
Derweil kam die Kellnerin und brachte die leere Schlüssel fort, in dem der Eintopf serviert wurde.
„Was den Durst angeht … er kommt und geht, wie man’s nimmt.“ Lazarus schenkte ihr noch ein freundliches Lächeln, bevor er sich wieder der Schrift widmete. Doch irgendwas sagte tief ihn ihm, dass er vielleicht wo anders erst weiter machen sollte. Kurz blickte er noch einmal auf und musterte seine Gegenüber. Sie war hübsch und ihr Haar rahmte elegant ihr Gesicht ein. Wer mochte sie wohl sein? War sie vielleicht gefährlich? Oder gar hinter ihm her? Solle sie ruhig es versuchen … schließlich konnte sich Lazarus gut verteidigen, auch ohne eisernes Schwert oder Pistole.
„Ihr seht mir aus wie ein Reisender!“, mutmaßte sie einfach mal ins Blaue hinein um einen erneuten Versuch einer Konversation zu starten. „Seid ihr schon viel herumgekommen? Von woher stammt ihr?“, hakte sie mit ihrer zärtlichen Stimme nach. „Ihr seid sicherlich ein Gelehrter oder ein Prediger!“, sagte sie mit einem Schmunzeln im Gesicht. „Was würdet ihr sonst mit einer Schriftrolle wie dieser Anfangen?“, erklärte sie ihre Aussage und starrte den Mann gebannt an.
„Wisst ihr, ich bin auch auf der Durchreise!“, fuhr sie fort ohne eine Antwort abzuwarten. „Ein guter Freund von mir wohnt hier in der Nähe!“, log sie ungeniert. „Ich wollte heute eigentlich viel weiter kommen als nur bis zu dieser Taverne, aber das Wetter hat schon so manch starken Krieger in die Knie gezwungen, was soll dann ein Mädchen wie ich dagegen halten?“
Ihre Worte waren sanft und leise, trotzdem änderte das nichts an der Tatsache, dass sie quasselte wie ein Wasserfall.
„Wahrscheinlich werde ich heute Nacht hier bleiben müssen, wirklich ärgerlich! Wie steht es mit euch?“
Er blickte auf und hob nur die linke Augenbraue. Was in Namen des namenlosen Gottes hatte er nur verbrochen, das sich so jemand zu ihm gesellt?
Seufzend rank er einen Schluck des Bieres, was sein Glas leerte. Wenige Momente eilte auch schon die Kellnerin herbei, so als ob sie schon darauf gewartet hatte.
Doch Lazarus musste zugeben, dass er schon lange nicht mehr mit jemand anderen Gesprochen hatte. Was war schon gegen ein klein es unverfängliches Gespräch einzuwenden? Nun ja, wenn er es recht bedachte eigentlich alles …
„Nun“, begann er nach dem seine gegenüber doch noch im Redeschwall geendet hatte, „ich bin auch auf der Durchreise. Aber im Gegensatz zu euch kenne ich hier niemanden. Genauer gesagt mache ich nur Rast auf meiner langen Reise. Den Ort wo ich her komme, kennt ihr bestimmt nicht. Er liegt sehr weit im Osten, hinter dem Ozean, der die
Kontinente trennt.“
Wieder nahm er einen Schluck des Bieres. Es war zwar nicht so gut wie er es von anderswo kannte, aber es half seine Kehle zu befeuchten.
„Und nein ich bin kein Prediger … nichts für ungut, aber ich habe mit der Kirche nichts am Hut und um ehrlich zu sein mag ich es nicht, wenn man mich als einen von denen bezeichnet …“
Er schaute seine Gegenüber an. Ihr Gesicht war schön, aber doch verschlossen. Aber nun wartete Lazarus keine Antwort ab und redete weiter. Eigentlich ungewöhnlich für ihn, aber vllt. lag es einfach daran, dass er in den letzten Monaten kaum einen Gesprächspartner hatte.
„Ich bleibe auch über Nacht. Nur hoffe ich das es nicht zu kalt werden wird … von Kälte habe ich genug.“
„Es war selbstverständlich nicht meine Absicht euch in irgendeiner Form zu beleidigen. Das mit dem Prediger war auch eher nur so daher geredet als wirklich ernst gemeint!“, entschuldigte sie sich sofort. „Ich denke die Nacht wird eisig. Der Frost kündigt sich an die kalte Jahreszeit ist niemals angenehm. Wir können nur hoffen, dass der Wirt eine Unterkunft für uns hat, die auch beheizt ist. Sonst werden wir wohl ein paar Extra-Decken benötigen. Oder wir übernachten hier!“, scherzte sie und deutete auf die Stelle vor den Kamin. Natürlich hatte sie nicht vor hier vor dem Kamin zu übernachten, aber eine witzige Vorstellung war es durchaus. Welch interessante Gesprächspartner die Menschen doch waren. Jeder war von seiner Grundeinstellung und von seiner Haltung komplett verschieden. Einige hatten Ähnlichkeiten, aber ein und den Selben hatte sie bisher nicht getroffen.
„Oh, ich muss mich erneut bei euch entschuldigen. Mein Name ist übrigens Eve Torres, aber ihr dürft mich Eve nennen, wenn ihr das gerne möchtet!“
„Freut mich, mein Name ist Lazarus de Cain.“ Er deutete ein Nicken an und trank wieder ein Schluck des Bieres.
„Schon Ok was das mit der Kirche angeht. Ihr konntet das nicht wissen. Das mit dem warmen Zimmer könnte aber problematisch werden. Ich hatte vorhin, noch bevor ihr gekommen wart mit dem Wirt gesprochen. Die Heizung funktioniert soweit nicht. Irgendwas mit dem Boiler stimmte nicht. Aber er will mir und ich denke auch euch dann zusätzliche Decken geben. Es sei denn ihr zahlt mehr. Dann dürfte ihr euch gleich über uns in die hiesige Suite einrichten. Die hat noch einen Kamin. Würde ich das Geld dazu haben, hätte ich sie selber schon genommen.“
Der Gedanke mit dem Schankraum war ihm auch gekommen. Um ehrlich zu sein, ihm war es einerlei, Hauptsache es war warm, schließlich hatte er die letzten Monate im hohen Norden verbracht.
„Nun, ich habe ein paar Silberstücke dabei. Es ist zwar äußerst unangebracht, aber ich denke in der Not…“, fing sie an und stoppte kurz. „Wenn wir zusammenlegen, könnten wir eventuell genug für den Wirt zusammen bekommen. Wir hätten ein warmes Zimmer und müssten nicht frieren. Wenn wir Glück haben, stehen zwei Betten in der Suite!“, meinte sie und wusste nicht so recht, ob sich ihr Gedanke wie ein unmoralisches Angebot anhörte, aber eigentlich war es ihr egal. Wenn er einwilligte musste sie nicht frieren und wenn nicht, würde sie den Wirt mit Sicherheit überzeugen können, dass sie die Suite trotzdem bekommt.
Wie sinnvoll es doch immer wieder war die Leute ein wenig in ein Gespräch zu verwickeln, so hatte sie auf jeden Fall schon mal einen Schlafplatz für die Nacht gefunden.
„Hm … zusammen legen?“, dachte er laut nach. Wieder zuckte seine Augenbraue nach oben. Hatte diese Frau irgendetwas Bestimmtes geplant? Einige Gedanken gingen ihm noch durch den Kopf. Sollte er zu sagen? Oder lieber ablehnen?
„In Anbetracht der Umstände … na gut lasst uns zusammenlegen.“ In der Hoffnung das es einzelne Betten gibt. Aber den letzten Satz fügte er nur in Gedanken hinzu.
Mit einem deutlichen Wink bestellte er den Wirt zum Tisch.
„Ja bitte, was kann ich für euch tuen werte Reisende?“, fragte sogleich der Wirt.
Lazarus schaute noch einmal Eve, bevor er antwortete.
„Nun, wir würden gerne das Kaminzimmer für eine Nacht nehmen.“
Der Wirt schaute kurz zwischen den beiden Reisenden hin und her und nickte zustimmend.
„Das dürfte kein Problem sein. Die Abrechnung ist dann Morgen. Die Kosten für alles werden dann so um die 10 Silbertaler betragen, zusätzliche Decken und Holz für den Kamin inklusive.“
Der Wirt lächelte noch einmal freundlich beide Reisende an und brachte dann flink den Schlüssel welche er dann auf den Tisch platzierte. Er wünschte noch einen schönen Abend und verschwand wieder hinter seinen Tresen.
„10 Silbermünzen für eine Nacht? Das scheint mir ein fairer Preis zu sein, besonders da er uns Extradecken und Holz zur Verfügung stellt ohne Aufpreis!“, überlegte Eve laut. Der Wirt schien tatsächlich ein guter Gastgeber zu sein und nutzte die Situation nicht schamlos aus um seine Gäste abzuzocken. Wahrscheinlich konnte er es sich bei den wenigen, die hier rumlungerten sowieso nicht erlauben, andererseits hätten sie recht wenig Auswahlmöglichkeiten. „Verzeiht bitte, aber eine meiner Fragen von vorher steht noch unbeantwortet im Raum. Ihr müsst sie natürlich nicht beantworten aber mir brennt die Frage auf der Zunge!“, meinte sie amüsiert. „Was genau macht ihr da?“, wiederholte sie ihre Frage und nickte auf das Pergament. „Wenn ihr also kein Prediger seid, dann müsst ihr Gelehrter sein! Vielleicht kann ich euch beim lesen dieses Schriftstückes behilflich sein?!“
„Nun Gelehrter bin ich, wenn man das so sagen kann. Ob ihr mir beim Übersetzen behilflich seien könnt ist aber fraglich. Das hier ist eine tote Sprache. Sehr alt. Kaum einer weiß, dass es sie überhaupt einmal gab. Deswegen reise ich auch zur Großen Bibliothek, welche sich in der Hauptstadt des westlichen Königreiches befindet. Ein Teil kann ich schon entziffern … doch der Rest …“
Er ließ zwar offen was er meinte, doch es war eindeutig. Aber warum interessierte sich Eve für das Pergament … War sie vllt. doch von der Kirche entsandt?
„Falls ihr mir aber doch helfen wollt, dann nicht hier … hier gibt es zu viele Ohren zudem ist es unbequem. Wollen wir dann hinauf auf … unser Zimmer?“
„Es ist schon spät, ich denke es ist durchaus legitim, wenn wir nun das frisch erworbene Zimmer aufsuchen.“, erwiderte das Mädchen knapp und erhob sich, ohne ihr Wasser oder Bier getrunken zu haben. Lazarus nahm noch einen kurzen Schluck seines Getränks, ehe er den Schlüssel vom Tisch nahm, sich ebenfalls erhob und voraus ging.
Der Wirt nickte den beiden Gästen noch dankend und verabschiedend zu und blickte ihnen dann noch kurz hinterher, als sie die Treppe nach oben stiegen. „Das erste Zimmer auf der linken Seite!“, brüllte er ihnen noch hinterher und hoffte, dass es laut und verständlich genug war.
Edit von Bloodlin3r: Titel auf Wunsch geändert