In der Tiefe von Raum und Zeit
Konstellation Bruchstücke
Eins
Gose. Vier Milliarden Individuen. Bis vor drei Monaten zumindest. Heute kämpfen die letzten Bewohner des Planeten um ihr Überleben. In kleinen Gruppen versuchen sie sich von den großen Ballungszentren fern zu halten oder sie suchen Zuflucht in den Schutzzonen. Doch sie alle sind darauf angewiesen das sie Vorräte aus dem Orbit erhalten. Drei Fregatten kreuzen in einem Parkorbit in niedriger Höhe über dem Planeten, bei guten Lichtverhältnissen sind ihre Rümpfe am Tag als winzige Funken gegen den blauen Himmel auszumachen. Ihre Nachschubabwürfe gehen als leuchtende Sternschnuppen vom Himmel nieder. Große Landekapseln die den Wiedereintritt nahezu unbeschadet überstehen und nach einem kontrollierten Absturz immer noch am Stück geborgen werden können, transportieren Nahrung, Kleidung, Medikamente und einige andere Dinge die man dringend brauchen könnte auf die Oberfläche. Das Militär ist meist schon vor Ort wenn eine Kapsel aufschlägt um sie so schnell es geht zu bergen. Sie können keine Rücksicht auf jene nehmen die sich von ihnen abkapseln, die allein zu überleben versuchen. Sie haben einen Auftrag zu erfüllen und ihre letzte Hoffnung ruht darauf das dieser eine letzte Auftrag sie irgendwie alle am Leben erhalten wird.
Sie haben Befehl von der Waffe gebrauch zu machen falls irgendwer die Kapseln zu plündern versucht. Es sind ihre Leute, durch ihre Venen fließt das gleiche Blut, doch wenn sie sich den Soldaten nicht anschließen und sich in einer Schutzzone mitnehmen lassen dürfen sie den Inhalt der Kapseln nicht bekommen. Die Regierung hat kaltblütig kalkuliert. Es können nicht alle gerettet werden und wenn es nicht genügend Vorräte für alle gibt, dann wird sich die Zahl derer die sich anstecken können weiter dramatisch reduzieren.
Es ist nicht die Seuche die aus den Leuten Mörder macht. Es ist die Furcht vor der Seuche, die viel schlimmer ist. Niemand ist wirklich sicher. Die Ansteckungsraten sind explodiert, die Auswirkungen werden immer schlimmer. Das Schlimmste aber sind die spontan auftretenden Fälle. Ihre Zahl hat sich innerhalb eines Monats verdoppelt. Vor allem in den Städten, aber auch sonst überall. Selbst in den Schutzzonen besteht ein Restrisiko. Drei dieser vom Militär abgeriegelten Gebiete werden bereits als Totalverlust geführt.
Angst grassiert wie eine Seuche in den Lagern. Die meisten Lager haben ihre Tore für Flüchtlinge geschlossen. Wer nicht zu dem Lage gehört und auch nicht hereingebeten wurde, wird erschossen wenn er sich zu dicht nähert und die Leiche von einem Roboter verbrannt. Jeden Tag heißt es, die Evakuierung würde bald beginnen. Doch die meisten haben die Hoffnung darauf schon längst aufgegeben. Sie sind wütend auf die Regierung das sie sie immer noch belügt das sie evakuiert werden, obwohl inzwischen allen klar geworden ist das die Gefahr die von ihrer Welt ausgeht viel zu groß ist für eine Evakuierung.
„Kapitän, der letzte Abwurf ist durchgeführt, die Ladung ist vollständig gelöscht. Granu und Ereta melden das Gleiche.“
„Gut, beginnen Sie mit den Vorbereitungen zum Verlassen des Orbits. Ausschussvektor und Sprunglösung berechnen. In zwei Stunden möchte ich Bericht an das Kommando abgegeben können.“
„Jawohl, Herr Kapitän.“
Das Führungsschiff, die Fregei des kleinen Verbandes fuhr langsam die Triebwerke hoch und die beiden anderen Schiffe taten es mit wenigen Sekundenbruchteilen Verspätung ihm gleich. Sie mussten aus dem tiefen Gravitationstrichter des Planeten aufsteigen bevor sie in der Lage waren die Sprungsysteme einsetzen zu können. Auf langen Triebwerksstrahlen beschleunigten sie gemächlich und unbekümmert im matten Licht des kleinen gelben Hauptreihen Sterns der Gose beschien.
„Haben maximale Beschleunigung erreicht, Kapitän. Wir behalten sie noch für weitere dreißig Minuten bei bis der höchste Punkt der Umlaufbahn über zwölftausend liegt.“
„Einverstanden, Steuermann. Sie haben Erlaubnis nach der Beschleunigungsphase die Triebwerke abzuschalten.“
„Triebwerke bei erreichen von gewünschter Bahngeschwindigkeit abschalten, verstanden, Kapitän.“
Das Schiff dröhnte und vibrierte unter dem Annihilationsfeuer der Antimaterietriebwerke. Die mächtigen Triebwerksstrahlen waren so hell das sie bis auf die Oberfläche sichtbar waren, als lange strahlende Streifen die eine gewisse Ähnlichkeit mit den Kondensstreifen von Flugzeugen hatten.
„Kapitän, die Granu meldet eine Spannungsspitze in ihren Reaktorrückhaltesystemen!“
„Bilder, sofort! Sensoren, vollständige Abtastung, ich will wissen wie es um das Schiff bestellt ist!“
In dem Holotank im Zentrum der Brücke bildete sich das Bild der rückwärtigen optischen Sensoren. Die Ereta und die Granu lagen in regelmäßigen fünfhundert Meter Abständen hinter der Fregei, doch während die Ereta nach wie vor sauber mit voller Kraft beschleunigte, konnte man erkennen wie die Beleuchtung der Granu erratisch zu flackern begonnen hatte. Noch während der Kapitän hinsah erloschen auf einmal sämtliche Lichter an Bord der Granu, Augenblicke später erstarben auch die Triebwerke und sofort blieb das Schiff hinter den anderen beiden zurück. Weiter und weiter viel es zurück nachdem es nun keine weitere Geschwindigkeit mehr aufbaute. Die hell leuchtenden Abgasstrahlen der Granu verflüchtigten sich hinter ihr während sie dunkel und tot ihrem Kurs folgte. Der Kapitän der Fregei richtete sich auf seinem Sitz ein wenig auf.
„Was ist da los?“, bellte er.
„Triebwerke der Granu sind erloschen, die komplette Energieerzeugung scheint kalt geworden zu sein, wir erfassen keine aktiven Wärmequellen mehr auf dem Schiff!“
„Das kann nicht sein“, sagte der Kapitän.
„Was ist mit den Rückhaltekammern f…“
Das Bild im Holotank verschwand in hellem Gleißen, Bruchteile von Sekunden bevor die rückwärts gerichteten optischen Sensoren der Fregei ihre Sicherheitsabschaltungen durchführten.
Niemand sprach ein Wort. Es war nicht notwendig zu beschreiben was passiert war, sie hatten es alle gesehen. Zumindest auf der Brücke.
„Kapitän, alle Decks melden einen rapiden Anstieg von Strahlungsemissionen, vor allem harte Röntgen- und Gammestrahlen!“
„Strahlungsalarm auslösen, die Leute sollen sich behandeln lassen und dann die Notfallprozeduren durchführen. In fünf Minuten ist der Spuk vorbei.“
Der Kapitän klang niedergeschlagen. Ein grüner Indikator leuchtete jetzt auf den meisten Stationen auf. Strahlungsalarm. Sogar auf der Brücke.
„Kapitän, die Ereta meldet Schwierigkeiten mit dem Reaktor!“
„Sie sollen ihn abwerfen, die Treibstoffrückhaltekammern auch! Sofort!“
Gelbe und Rote Indikatoren flammten auf den Stationen der Brücke auf, die Strahlung überstieg die verträglichen Dosen um ein vielfaches. Die Ereta war ebenfalls vernichtet. Schneller noch als die Granu.
„Unseren Reaktor ausstoßen!“, bellte der Kapitän.
Zwischen dem Heck des Schiffes und der zentralen Frachtsektion wurden mehrere Bereiche der dorsalen Hülle abgesprengt bevor ein kugelförmiges Gebilde das Schiff auf einer Startrampe verlies. Fünf Sekunden lang schwebte es vom Schiff weg, bevor es um 90° drehte und auf einer eigenen Annihilationsflamme von dem Schiff fort beschleunigte.
„Kapitän, wir erhalten schwerwiegende Störmeldungen aus den Sicherheitssystemen des Reaktors! Die Rückhalteeinrichtungen für die Antimateriereaktionsmasse melden gravierende Beeinträchtigungen und Fehlfunktionen! Noch halten die Sicherheitsvorkehrungen, aber die meisten Kammern sind noch mindestens zu zwei Dritteln gefüllt! Der Reaktor wird explodieren!“
„Also bringt uns entweder die Explosion oder deren Strahlung um“, sagte der Kapitän, mit Blick auf die langsam hochzählende Anzeige neben seinem Sitz. Dank der Andruckkissen in seinem Sitz blieb er darin sitzen, nach dem Ausstoßen des Reaktors war die Schwerkraft ausgefallen, da der Hilfsgenerator nur Energie für die Notbeleuchtung und die Rechner liefern konnte. Sowie die noch immer im Schiff befindlichen Rückhaltekammern des Triebwerktreibstoffes.
„Noch eine schlechte Nachricht. Die Notfallsysteme der Antimaterietreibstoffrückhaltekammern des Haupttriebwerks sind ausgefallen und reagieren weder auf die normalen noch die Notfallsysteme. Ein paar Männer sind auf dem Weg dahin um die manuelle Ausstoßung auszulösen, aber dann ist immer noch nicht gewährleistet das die Triebwerke der Rückhaltekammern dann auch reagieren und sie vom Schiff wegsteuern.“
„Wir werden also auf jeden Fall sterben. Das ist keine besonders fröhliche Aussicht.“
Irgendjemand fragte weiter hinten ob außer ihm noch jemand diesen starken Bleigeschmack auf der Zunge hatte. Jemand musste husten. Der Kapitän seufzte und schloss die Augen. Langsam senke er seinen massigen Kopf zu einem letzten Gebet um Gnade für seine Männer und die Mannschaften der Granu und Ereta.
Laut hallte der letzte Alarm durch das Schiff als eines der letzten noch funktionierenden Überwachungssysteme den bevorstehenden Zusammenbruch des Rückhaltemagnetfeldes in einer der Rückhaltekammern registrierte. Sekunden später löschte ein Ball aus Licht und heißer Strahlung die Fregei völlig aus.
Auf der Oberfläche registrierte eine Umweltmesstation den ruckartigen Anstieg von Röntgenstrahlung im milli Sievert Bereich, sowie den Anstieg der lokalen Helligkeit und Temperatur um mehrere Candela, beziehungsweise Grad Celsius. Zwei Männer in den dunklen, braun und grau gemusterten, Uniformen der Fare Verteidigungskräfte mussten ihre Augen mit den Händen abschirmen, so hell war die erste Explosion. Sie konnten ihre Knochen durch die Haut sehen, klar und deutlich zeichneten sie sich nun unter der sonst schiefer grauen Haut ab. Die folgenden Explosionen nahmen sie nur anhand der hart umrissenen Schlagschatten war die ihre Körper auf den Boden warfen während sie geduckt und den Blick vom Himmel abgewandt in die relative Sicherheit des Schuppens hasteten in dem sich ein Gutteil der empfindlichen Elektronik der Messstation befand. Nach dem vierten Lichtblitz passierte lange nichts. Lange genug damit einer von beiden den Versuch unternehmen konnte einen Blick nach draußen zu werfen. Natürlich konnte er nichts sehen, am Himmel, nicht mehr.
„Posten dreizehn, an alle, waren das die Fregatten? Hat das außer uns noch irgendwer gesehen grad?“
Nur Augenblicke später erhielt er die Bestätigung für seine Frage als dutzende Stimmen gleichzeitig alle Funkfrequenzen belagerten.
Es dauerte fast eine dreiviertel Stunde bis einigermaßen Ruhe auf allen Frequenzen einkehrte und das Oberkommando einigermaßen verlässliche erste Untersuchungsergebnisse vorweisen konnte. Die beiden Männer waren derweil von Posten 13 aus mit einem Geländewagen aufgebrochen um zu ihrem Lager zurück zu kehren. Sie wollten wissen was passiert war. Das noch mehr passieren würde, damit rechnete niemand mehr auf Gose. Das drei Fregatten der Raumflotte aus heiterem Himmel explodierten war ohnehin schon schwer vorzustellen und noch viel schwieriger zu verstehen. Doch als es am helllichten Tag über der staubigen Piste von Posten 13 zum Lager Bego Nord zu dämmern begann, hätte damit am Boden niemand gerechnet. Dennoch geschah es, das Licht der Sonne wurde dunkler, nahm ab, bis die ersten Sterne am Himmel sichtbar wurden. Der Fahrer des Wagen trat auf die Bremse während es über ihm und seinem Kameraden finsterste Nacht wurde. Sie verstanden nicht was sie sahen, aber es wäre für sie kaum verständlicher geworden wenn es ihnen jemand erklärt hätte. Im schnell schwindenden Gegenlicht des immer dunkler werdenden Sterns konnten sie undeutlich etwas erkennen. Doch weder hätten sie sagen können was sie genau da sahen, noch was es damit letzten Endes auf sich hatte. Gebannt sahen sie in den Himmel, während es um sie herum allmählich kühl wurde, ohne die wärmenden Strahlen der Sonne.
„Wie uns soeben mitgeteilt wurde hat sich im Gebiet der Fare eine verheerende Katastrophe ereignet. Der seit drei Monaten unter Quarantäne gestellte Planet Gose wurden offenbar von einer verheerenden und unerwarteten Sonneneruption völlig verbrannt. Vor einer Woche war der Kontakt zu drei Fregatten der Fare Raumflotte plötzlich abgerissen, eine eilig zusammengestellte Such- und Rettungsmission konnte Vorgestern nur noch den totalen Verlust aller drei Schiffe, sowie der Planetenoberfläche melden. Die Eruption des Sterns war so gewaltig das die Atmosphäre von Gose unter dem Teilchenbeschuss umgehend Feuer gefangen haben muss. Die inneren Planeten sind schwer verheert und auch die äußeren Planeten sind von der Eruption schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Autonomen H-III Förderanlagen in der Atmosphäre von Tosel, dem Gasriesen des Systems, sind zusammen mit einem geschätzten Drittel von dessen Masse und Atmosphäre verschwunden. Die Untersuchungen zu dem Vorfall dauern indes an, die Regierung der Fare wollte sich bis jetzt nicht zu dem Ereignis äußern, man betonte nur immer wieder das es sich um eine schreckliche Naturkatastrophe handelt die man unmöglich hatte vorhersagen können. In dem System lebten annähernd fünf Milliarden Fare, bis jetzt geht die Regierung der Fare von ebenso vielen Todesopfern durch die Seuche und die Sonneneruption aus. Weitere Nach…“
Der Projektor verstummte. Ramirez betrachtete für einen Augenblick gedankenverloren die leicht geschwungene Hülle des Holotanks. Dann fiel ihr Blick wieder auf den Koffer, oder besser dessen Inhalt, den Kretschmer und ihre Leute aus dem Zeughaus von Tallis mitgebracht hatten. Ein paar Datenfolien mit unterschiedlichsten gespeicherten Dokumenten zu dem wichtigsten Objekt das sie jemals in ihrer Hand gehalten hatte. Es war die Ecke eines Würfels. Das Material des Fragments war schwer zuzuordnen, in einem der Dokumente stand aber das es sich um ein Kompositmaterial mit einem hohen Silizium- und Silikatanteil handelte. Es war völlig glatt, ohne jegliche Textur. Selbst die Innenseite an der man es mit den übrigen Teilen des Würfels verbinden sollte war völlig glatt, keine erkennbaren Fixierungspunkte, keine Schnittstellen. Nichten einmal eine Nut oder eine Nase. Die einzelnen Teile des Würfels würden sich einfach nahtlos ineinander fügen und dann funktionieren. Was auch immer die Funktion des Würfels letzten Endes sein würde, blieb ihr im Moment undeutlich, aber das war egal, solange sie den Würfel nicht vollständig an Bord hatten würden sie ohnehin nichts mit dem Wissen über seine Funktion anfangen können.
Womit sie indes etwas anfangen konnte war die Liste mit Namen die sie jetzt in der Hand hielt. Kretschmer stand ganz oben auf der Liste. Zusammen mit Informationen zu ihrer neuen Einheit, ihrem neuen Status in der KKV und ihrem voraussichtlichen Dienstgrad.
Ramirez schnaubte verächtlich. Diese Beförderung war sicherlich längst überfällig, aber die Begründung dafür war mehr als holprig. Wenn an ihrer Uniformjacke nicht inzwischen ebenfalls ein neues Dienstgradabzeichen geprangt hätte, wäre die Situation vielleicht merkwürdig geworden, so aber würde sie zumindest nach außen hin die Kontrolle behalten und Kretschmer weiterhin den Ton angeben.
Zumindest hatte sie endlich was sie schon seit langem hatte haben wollen, eine eigene Eliteeingreiftruppe die einzig und ausschließlich ihr berichten würde. Selbst Monnigan unterstand jetzt ihrem Befehl. Nicht das sie sich über seine Degradierung freute, immerhin war es seine freie Entscheidung gewesen, seinen Dienstgrad als Oberst aufzugeben um in der Einheit dienen zu können. Aber sie verspürte eine gewisse Freude darüber das sie jetzt das sagen hatte, sogar gegenüber dem erfahrenen Monnigan, der sie in der Vergangenheit aufgrund ihrer offenkundigen Unerfahrenheit zusammengefaltet hatte. Sie hatte sich dabei jeden seiner Kritikpunkte jedes Mal zu Herzen genommen. Größtenteils um sich nicht erneut die Blöße geben zu müssen, nur in wenigen Fällen war sie wirklich dankbar für seine harsch vorgetragene Kritik gewesen. Das sie jetzt auch den arroganten Schnösel Falchian nicht mehr ertragen musste und völlig frei nach Lust und Laune, und den Vorgaben der Konzernführung allein, schalten und walten konnte war allerdings ihre größte Freude.
Das einzige was jetzt vielleicht noch fehlte, war ein eigenes Schiff, aber ihre Truppe war im Gegenzug mit so vielen Freiheiten und Privilegien an Bord der Apollos Wagen ausgestattet worden das sie es kaum für irgendwie möglich gehalten hatte.
„Kahanna, sind meine Gäste schon eingetroffen?“, fragte sie beiläufig in ihren Kommunikator, während sie weiter die Liste studierte.
„Jawohl Frau Oberst, soll ich sie zu Ihnen hineinschicken?“
„Ja bitte.“
Die Tür zu ihrem weiträumigen neuen Büro glitt auf und Kretschmer betrat als erste den Raum. Die zierliche Frau wirkte vor Monnigan und dem Hünen Sarkönnen geradezu winzig, trotzdem führte sie mit festem Schritt und einer autoritären Ausstrahlung die Ramirez ihr bis vor diesem letzten Einsatz nicht im Geringsten zugetraut hätte. Es lag jetzt in Ramirez’ Hand, sie hatte die Freiheit alle drei einzuteilen. Die Dienstgrade die vorgeschlagen worden waren spielten eigentlich nur noch eine kosmetische Rolle, aber Kosmetik gab es ja nicht ohne Grund. Was sie jetzt sagte konnte die Arbeit dieser drei Leute dramatisch beeinflussen. Zum Schlechteren, wie zum Besseren. Und es hing nur von der Anrede ab.
Kretschmer baute sich demonstrativ direkt vor Ramirez’ Schreibtisch auf. Wie natürlich blieb Sarkönnen links hinter ihr stehen, während Monnigan eine Position zu ihrer Rechten einnahm. Die Entscheidung war gefallen.
„Was wollen Sie, Frau Oberst?“, fragte Kretschmer und gab sich dabei keine Mühe ihre Verachtung für Ramirez und ihren spontanen und Kometenhaften Aufstieg zu verbergen.
„Ich habe mir die Freiheit genommen Sie drei einer neuen Einheit zuzuteilen, einer Einheit unter der Befehlsgewalt der Nachrichtenabteilung, einer Eliteeinheit sozusagen. Sie werden eine neue Aufgabe von mir bekommen, aber zuerst, Kretschmer, müssen Sie die Einheit zusammenstellen. Nehmen Sie diese Liste und wählen Sie achtzehn Leute davon aus. Sie haben drei Tage damit fertig zu werden, sobald Sie fertig sind melden Sie sich wieder bei mir und dann erhalten Sie Ihre neuen Anweisungen. Ach ja, ich habe veranlasst das sie neue Quartiere zugewiesen bekommen, packen Sie Ihre Sachen und melden Sie sich bei der Quartiermeisterei, die erwarten Sie.“
„Und wenn ich ablehne?“, fragte Kretschmer.
Viel zu offensichtlich.
„Ich denke nicht, das Sie das tun werden, Frau Oberstleutnant“, sagte Ramirez und grinste süffisant.
[Anm.d.A.]
Ja, also das erkennen einige sicher wieder, wer rechtzeitig hier schreit wird entsprechend berücksichtigt (die angesprochenen können sich denken das sie gemeint sind und was gemeint ist )
Ich will hier vor allem die Geschichte und das Universum weiter führen, ein bisschen so wie ein gewisser zweiter Teil eines gewissen RPGs im Abenteuerspielplatz vielleicht hätte ausgehen können.
Nun will ich hier keine zu vollmundigen Versprechungen machen, ob ich dieses gesetzt Ziel erreiche bleibt abzuwarten aber das die Geschichte nun einmal einen Abschluss verdient und ich mich derzeit als SL nach gerade ungeeignet empfinde wirds halt Prosa
Viel Spaß beim lesen, kommentieren und kritisieren, oben stehend habt ihr ja bereits das erste Kapitel/den Prolog der Geschichte gelesen, dann könnt ihr mit K+K gleich weiter machen^^[/Anm.d.A.]