Tag, Zeit und Jahr...

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  • Kritik etc. erwünscht! Ich werde hier einige frei erfundene Kurzgeschichten posten.
    Alle spielen an einem bestimmten Tag, einer bestimmten Zeit und einem bestimmten Jahr.
    Alle drei Eigenschaften sind absolut variabel ;)


    Über Sinn und Unsinn der Geschichten lasse ich gerne mit mir Reden,
    die meisten entstehen eh beim Schreiben und folgen daher keinem Faden.
    Rechtschreib- und Satzfehler können gerne gefunden und gesammelt werden :P


    Achtung! Einige Geschichten könnten verstörend wirken
    und/oder nicht für Jugendliche/Kinder geeignet sein :]



    Titel: Mittwochs, etwa 14 Uhr und 2012
    (Alternativer Titel: Bilderträume)


    Wenn Bilder mit mir sprechen könnten, sie würden mir von Liebe und Hass erzählen. Sie würden gar nicht aufhören, wie Wasserfälle würden sie mit mir reden. Wie die Wasserfälle einer schon vergangen Zeit, entstanden aus einem Fluss eines vergangenen Landes. Wie die Länder frei von Eroberung und Ausbeutung des Menschen, wie ein Stück Erde ohne Leben und doch lebhaft wie an Ihrem ersten Tag. Lebendig sprudelnde Wasserfälle, entsprungen aus einem Land weit vor seiner Entjungferung, geliebt und gehasst gleichsam von dem gleichen selbst. Ja, wenn Bilder sprechen könnten... Ich schaute auf, doch alles was ich sah waren Kartons. Gestapelt wie Pyramiden standen sie dort und verspotteten mich! Verspottet euch doch selbst, ihr mit euren bescheuerten Kartons, dachte ich mir und konnte meinem Gesicht nicht verbieten die Wut auch zu zeigen. Zwischen den Kartons standen sie, die Bilder. Meine Bilder. Eingepackt. Weggestellt und alleine gelassen. Meine Bilder konnten nicht sprechen, sonst hätten sie sich über dieses Chaos beschwert. Getobt hätten sie und sich Schilder besorgt, mit der Aufschrift: "Halt! Stopp! Nein! Verschwindet!".


    Ich schlenderte vorbei an den Kartons, zu meinem Fenster. Es war ein schönes Fenster, etwas schmutzig mit Blick auf die Straße. Eine, mich nach Wasser bettelnde Blume, stand am Fenster. Daneben eine die den Kampf schon aufgegeben hat. Aus dem Fenster schauend verlor ich mich in Gedanken. Wenn Bilder sprechen könnten... Ein plötzliches und bestimmendes Klopfen an meiner Haustür riss mich aus meinen Träumen von Wasserfällen und sprechenden Bildern. Es ist soweit, sie kommen mich holen. Ich hechtete mit Zwei wohlproportionierten Schritten, durch meine Einzimmerwohnung, zur Quelle des Klopfens. Noch mit rasendem Puls, weil fast über die Kartonpyramide gestolpert, öffnete ich die Tür, wohl wissend wem ich eben jene öffne.


    Mein Vermieter. Ohne zu fragen drängte er sich in meine Wohnung. Ich holte kurz Luft und wollte ihn mit einer netten Geste begrüßen da war er schon zwei Schritte in Richtung Kartonpyramide gestrauchelt. Ein kurzer Augenkontakt folgte, ein abnicken seinerseits und ein räuspern meinerseits um die Stille zu brechen, vergebens. Er schaute sich die Pyramide an, die zwei Blumen und das Fenster. Mit dem Zeigefinger strich er über die Fensterinnenseite um anschließend den Finger empor zu heben. Möchte er mir damit etwas sagen? Ich zögerte kurz, holte Luft und wollte ihm einen Kaffe anbieten. Er drehte sich um und ging weiter Richtung Bad. Dann muss der Kaffe eben warten, dachte ich mir und folgte unauffällig. Er war sowieso irgendwo in einem dieser Kartons vergraben. Am Bad angekommen versuchte ich einen letzten Anlauf, quasi einen letzten Angriff entgegen der Stille. Mein Vermieter schaute sich Spüle, Dusche und Toilette an. Ein schnäuzen in sein Taschentuch und Augenrollen zerstörten aber auch diesen Versuch der Kommunikation. Mit vier weiteren Schritten, entgegen der nach Mittagessen duftenden Freiheit, stand er wieder an meiner Haustür, nur diesmal auf der anderen Seite. Noch aus dem bad schlendernd verhörte ich seinen Ruf: "Bis Freitag sind sie hier raus!"


    Eine Tür wurde zugeschlagen. Es war vermutlich meine Tür, doch konnte ich es nicht mit Genauigkeit sagen. Alles was ich sah war etwa 2 Wochen nicht gesaugter Bodenbelag, denn ich stolperte über den letzten Karton einer grenzenlos schönen Kartonpyramide. Eine Rolle seitwärts und ich konnte die Decke sehen. Schön. Weiß. Etwas staubig hier und da, aber das gehörte zur Einrichtung. Ich schaute auf die Uhr, dessen Klicken immer lauter wurde. Kurz nach Zwei. Daneben mein Kalender. Für heute eingetragen ist: "Besuch vom Vermieter". Ich zog mich, auf dem Rücken liegend, mit den Beinen in Richtung Kalender. Ein geschmeidiger Tritt gegen die Wand brachte den Kalender samt Uhr zum Fall. Meine linke Hand griff Richtung Kalender, meine rechte Richtung Hosentasche, um genauer zu sein Richtung Bleistift. Freitag, zwei Kästchen vom letzten Eintrag entfernt, trug ich ein: "Auszug, endlich frei!"

  • Titel: Montags, etwa 6 Uhr und 542.000.000 v. Chr.
    (Alternativer Titel: Der Glaube)


    Übers Meer laufe ich, unter den Sonnen staune ich.
    Ich raste nie, niemals raste ich. Denn ich bin der,
    der den sie nennen wie sie ihn nennen.
    Vernennen sich auch einige,
    so bleibe ich stets genannt unter den Kennern.
    Einsame hole ich ein,
    so können wir dann gemeinsam sein.


    Ich bin der, den sie nennen wie sie ihn nennen.
    Ich bin der, der von den Kennern gekannt
    und von den anderen verbannt!


    Ich bin der, der eigentlich kein Der ist,
    sondern vielmehr ein Es vergiss das nicht.


    Ich bin kein Mensch, Tier, Baum, Fluss, Himmel und nein!
    Ich bin auch nicht dein Gott. Ich bin deine Seele.
    Ich war schon immer da, hörst du mich denn nicht?
    Denn ich laufe übers Meer.
    Ich staune über die Sonnen.
    Ich bin deine Seele und ich verlange mehr!

  • Also ich finde deine Geschichten gut :smile_wbb3: Zudem finde ich sie beruhigend, aber auch teilweise poetisch und finds gut, dass du dir soviel Mühe dafür gibst, deshalb möchte ich das hier mal loben ^^
    Ich lese die Geschichten aufjedenfall gerne und schau hier immer mal vorbei, auf der Hoffnung eine neue zu entdecken :^^:
    Würde mich freuen wenn du ab und zu eine weitere reinstellen würdest..


    Mfg.Freezix1

  • Danke für dein Feedback ;) Ich kann dir leider nicht sagen wann und wie oft ich hier etwas schreibe :D


    Titel: Samstags, etwa 11 Uhr Abends und 1994 (NC17/FSK18!)
    (Alternativer Titel: Change)


    Es kommt für jeden Menschen einmal die Zeit, pflegte meine Mutter zusagen, in der er die Chance hat etwas zu ändern. Meine Geschichte fängt ganz am Anfang an... Ich war ein einfaches Kind, immer sehr still und unauffällig. Meinen Vater habe ich nie kennengelernt und meine Mutter hatte bereits wenige Jahre nach meiner Einschulung mehr Partner als ich Finger an der Hand. Meine Mutter fing schon früh mit dem Alkohol an, ob ihre zahlreichen Partner daran Schuld waren, oder etwas anderes weis ich noch heute nicht. Es war ein Tag wie jeder andere, draußen regnete es und die Sonne schien von Wolken vertrieben zu sein. Wir, meine Mutter und Ich, saßen oft einfach so im Wohnzimmer. Wir sprachen selten und es wurde oft so still, dass einem der eigene Atem und der eigene Puls wie ein Orkan vorkamen. Ich habe noch nie einen Orkan gehört, geschweige denn erlebt, aber man brauchte nur kurz die Nachrichten einzuschalten um sich ein Bild zu machen. Wo und wie stark die Katastrophe war. Wer starb und wie viel Schaden eine solche Katastrophe anrichtete. Wer daran schuld ist, dass so viele starben und die Ausreden der Angesprochenen. Und wer laut den Schuldigen daran schuld ist und die Ausreden der angeblich Schuldigen. Und überhaupt hätte man ja alles viel besser planen können. Wir schauten eigentlich nie Fernsehen. Es war ein Tag wie jeder andere, als sich meine Mutter plötzlich vom Fenster abdrehte und zu mir sprach. Ihre Stimme zitterte. Nicht etwa weil sie ein Gespräch fürchtete, sondern weil ihre Lippen in Tränen getränkt waren. Sie sagte mir, dass für jeden Menschen einmal die zeit kommt, in der er etwas ändern könne. Ich war weniger über die Tränen erstaunt, meine Mutter weinte oft, alleine. Fast jeden Abend hörte ich ihre stillen Rufe aus dem Schlafzimmer. Nein, ich war auch nicht aufgebracht, dass jeder ihrer Partner sie schlug und eine Woche später verließ und der dadurch entstandene Frust sie zum weinen brachte. Ich war erstaunt, dass meine Mutter mit mir sprach. Das sie mich anschaute und mir dies sagte. Ich konnte keine passende Antwort finden, so nickte ich unser erstes Gespräch seit Monaten einfach ab. Am Tag darauf starb meine Mutter; Alkoholvergiftung.


    Die Tage von dort an waren die einzige Hölle. Ich wurde, weil ich keinen außer meiner Mutter hatte, ins Heim gesteckt. Die Betreuer hatten genug eigene Probleme und kümmerten sich nur selten um uns. Die anderen Kinder waren gemein. Rückblickend kann ich sie verstehen, ihre Wut und ihren Hass. Natürlich musste beides seinen Weg nach draußen finden. So war jedes neue Kind ein neues Ventil. Ich war für 2 Monate das neue Kind, bis ich dann schließlich abgelöst wurde. Und ich meinen Hass und meine Wut endlich auslassen konnte. In den kurzen Augenblicken, in denen die Betreuer Zeit hatten, wurden wir für unsere Sünden bestraft. Wir mussten auf dem kalten Boden schlafen, tagelang auf Essen verzichten oder uns vor einigen Betreuern ausziehen um dann verprügelt zu werden. Auch ihr Hass und ihre Wut brauchten ein Ventil. Eines Nachts, es war die kälteste nach seit Jahren, entschließ ich mich aus diesem Gefängnis auszubrechen. Ich packte mein Kopfkissen und eine alte Spieluhr, die ich von meiner Mutter zum Geburtstag bekommen hatte, ein.


    Die Straßen sind kalt. Ich bettelte mich von Tür zu Tür, fragte nach Essen oder Geld. Doch es waren harte Zeiten. Durch die Fenster sah ich scheinbar glückliche Familien, sie aßen von einem reich gedeckten Tisch. Auch sie hatten nichts für einen Straßenjungen wie mich übrig. Das wenige Geld, dass ich auf den Straßen fand oder durch Taschenspielertricks erworben hatte, reichte gerade so um mich warm zu halten. Der Alkohol schmeckte schon damals nicht.


    Es war ein Tag wie jeder andere. Es war dunkel, die Sonne war nicht zu erkennen und der Wind war so kalt und laut, dass man seine eigenen Gedanken nicht hören konnte. Ich saß wie immer am Rande einer Brücke, gut geschützt vor der Kälte und der Feuchtigkeit, als ich plötzlich eine Stimme hörte. Ich konnte das Salz auf ihren Lippen und die Tropfen, die von der Brücke runter in den Fluss und nur wenige Meter neben mir wie Kometen aufprallten, hören. Vom Alkohol noch nicht ganz betäubt ging ich einige wenige Schritte nach vorne, so dass ich die weinende Frau sehen konnte. Sie schaute mich an und fing noch mehr zu weinen an. Aus ihrem, von Tränen und Rotz verklebten, Mund konnte ich hören wie sie etwas vom sterben sprach. Ich schaute ihr in die Augen, deren Farbe aus einem Gemisch von Tränen und Schminke nicht zu erkennen war. Sie hielt sich an einem Laternenpfahl fest und beugte sich leicht über die Brüstung der Brücke. Ich öffnete meinen Mund und wollte sie davon abhalten. Der Geruch von Alkohol und der Gestank meiner Kleidung brachte mich zum würgen, ich hatte mich schon seit Wochen nicht mehr gewaschen. Mein Versuch mit ihr zu sprechen verlief sich im Ausgebrochenen und verdauten der letzten Tage. Nur langsam machte es sich seinen Weg und floss in den Fluss. Dort mischte es sich mit einer weiteren blutroten Flüssigkeit, das Blut einer jungen Frau. Der Anblick der unter der Brücke verteilten Überreste brachte mich zum erneuten Übergeben. Meine Tage waren gezählt. Ich starb in meinem eigenen Erbrochenen und einer halbvollen Flasche Rum in der Hand.

  • Huhu blacktorch,
    erstmal danke, dass du die formatierung geändert hast, das in bunt war echt anstrengend zu lesen^^ zur belohnung gibt’s feedback :nuss:


    @ bilderträume:
    Ich finde die Kurzgeschichte ehrlich gesagt ziemlich verwirrend. Bis kurz vorm Ende hin hatte ich eigentlich den Eindruck, dass der Ich-Erzähler aus der Wohnung rausgeschmissen wird oder nur unfreiwillig auszieht.
    Zum Ende jedoch wird klar (bilde ich mir ein erkannt zu haben :nuss: ), dass der Künstler, der gerne die engen Grenzen verlassen will, sowohl von seinen vier Wänden, dem Vermieter, der in seiner eigenen Welt lebt und diese nicht mit anderen teilen will, als auch von der Geordnetheit der Kartonpyramide erschlagen wird.
    Und ich muss zugeben, ich mag es, verwirrt zu werden (weshalb ich natürlich oben auch ziemlichen Stuss geschrieben haben kann, das müsstest du selbst auflösen^^), solang es am Ende doch noch irgendwie Sinn ergeben kann. Insofern schöne Geschichte.


    Stilistisch würde ich insbesondere im ersten Abschnitt noch ein wenig prägnanter werden. Also ein paar Wörter rausnehmen. Das würde das Sprunghafte der Assoziationen unterstreichen. Oder auch die Unvorhersehbarkeit von Träumereien.


    @ glaube:
    Wow o.O
    Das is echt nicht schlecht. Auch wenn ich auch hier zuerst dachte, dass es auf „ich bin gott“ hinauslaufen wird, gefällt mir das ende, das du gewählt hast ziemlich gut. Manche Reime sind ziemlich plump (meer <-> mehr) allerdings macht das nicht unbedingt was. Vielmehr war ich persönlich von dem letzten Satz sehr viel stärker ergriffen, so dass mir das mit dem mehr <-> meer erst im nachhinein aufgefallen ist.
    Einzig den übergang von „ich bin auch nicht dein gott. Ich bin deine seele.“ hätte ich persönlich irgendwie mir abrupter gewünscht. Denn eigentlich ist das ja schon ne 180° wendung (von fremdbestimmt zu selbstbestimmt) aber so wie du es formulierst wirkts eher so wie 45° (mal bildlich gesprochen).
    Aber ich bin echt beeindruckt. Das hat mich berührt.


    @ change:
    Hmm… ehrlich gesagt das schwächste glied bis jetzt. Zu clicheehaft und vorhersehbar. Was erst noch dezent übergeleitet wird „der alkohol schmeckte schon damals nicht“ wird dann leider viel zu plump weitergeführt. Gewalt, Alkohol, Gewalt, Alkohol – all das ist dann doch zu einfach.
    Die Analogie mit dem Orkan mag ich. Wer ist schuld, wer trägt die Lasten, das passt ins Bild und lässt ein wenig Raum zum nachdenken. Der Rest der Geschichte leider eher wenig. Vielleicht hast du dich ein wenig zu sehr auf die abschreckende Wirkung des beschriebenen verlassen.



    Alles in allem freue ich mich jedoch darauf mehr von dir zu lesen und bin froh die zeit investiert zu haben, alles bis jetzt von dir geschriebene gelesen zu haben (:

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Shini ()

  • Danke Shini Ich versuche stets mit meinen Texten noch eine Nachricht zu überbringen...
    Daher muss ich, wenn ich am Ende immer alles geschrieben habe, gucken wie ich das noch schaffe xD


    Titel: Freitags, 15:41 Uhr und 2012
    (Alternativer Titel: Textfindung '12)


    Pflastersteindschungel unter meinen Schuhsohlen.
    Von mir getragen werden die Anfragen der Geizkragen.
    Kein Geld im Blickfeld; Zutaten daher gestohlen.


    Pflastersteindschungel über meinem Schädel.
    Es rauscht weiße Andacht durch die Nacht wie bei einer Schneeballschlacht.
    Keine Meinung; Druckwarnung beim Gedudel.


    Pflastersteindschungel in meinem Herzen.
    Unendliche Trauer überdauert die Mauer der roten Moskauer.
    Arbeitstiere bauten die Barriere; Jetzt froh über die Allianzen.


    Pflastersteindschungel in meinem Geist.
    Dreist durchreist; Entgegengereist ist mein Kampfgeist.
    Atheist oder Christ oder Freigeist oder Zeitgeist...
    Was am Ende bleibt ist der anrollende, der atemberaubende, der bleibende Weingeist!

  • Titel: Montags, 8:37 Uhr und 2014
    (Alternativer Titel: Steine sind auch nur Menschen!)


    Oft sehe ich im Wald vor lauter Bäumen die Bohnensuppe nicht.
    Und oft kann ich die Zeit vor lauter Uhren nicht, Bremslicht!
    Kurz vor Ende fangen wir an und philosophiere das Leben zum Dickicht.


    Und selten erinnere ich mich an Namen, warum denn auch?
    Sie sind auch nur Signaturen unserer Eltern erzwungen durch ihren Machtmissbrauch!


    Und wenn ich mein Alter vergesse, dann nur weil ich Tomaten auf den Ohren trage.
    Denn wer ist schon das Leben, dass es mir sagen möchte wie ich mich zu fühlen habe.


    Der Optimismus ist meine Form der Realität und so soll's auch bleiben!
    Alle Anderen sind nur zu feige und zu blind ihre Welt zur best möglichen Welt zu treiben.
    "Ich bin ein Astronaut, geboren auf einer Welt die ich verstehe, warum vergesse ich nur immer mitzuschreiben?"

  • Titel: Donnerstag, 22:52 Uhr und 2012
    (Alternativer Titel: Weltfrieden vs. Faulheit)


    *piep* [...] *piep* [...] *piep* [...] *piep* [...] *piep* [...] *piep* [...]
    Ich würde am liebsten aufstehen, die Türe zum Flur öffnen, und schrei'n:
    "Der scheiß Feuermelder braucht neue Batterien!!"
    *piep* [...] Doch es ist viel bequemer sitzen zu bleiben [...] *piep* [...]

  • Titel: Dienstag, 19:29 Uhr und 2012
    (Alternativer Titel: Antworten)


    Die Idee alles perfekt aussehen zu lassen
    bringt so viel Leid hervor, niemals werden wir uns anpassen.
    Die Idee alles richtig zu machen
    lässt uns niemals einen Anderen anlachen.


    Ein zersplittertes Fenster stört unsere perfekten Geschichten,
    aber nicht so sehr wie der Nebel einst unsere Absichten.
    Eine kleine Veränderung ist alles was wir brauchten,
    um die Dinge schließlich ein kleinwenig anders zu beleuchten...

  • Erstmal ein großes Lob von mir für die netten Geschichten.
    @ Antworten:
    Ich finde, dass das Gedicht sehr gut zum nachdenken anregt, vorallem durch das Symbol des zersplittertem Fensters.
    @ change: Die Story finde ich sehr schön geschrieben, aber leider ist der Ausgang vorhersehbar. Ich würde mir mehr Verwirrung und vielleicht das ein oder andere offene Ende wünschen.

  • Titel: Montags, etwa 18 Uhr und 1014 v. Chr.
    (Alternativer Titel: Auszüge aus "Die Zauberer von Shai Yulim")


    Zauberer Schwarzfackel auf seiner Burg Fackelstein die IX. (keiner weiß was mit Burg 1 bis 8 passiert ist) betritt die burgeigene Spelunke. Die erhitzten Gespräche verstummten mit seinem ersten Schritt, der zweite sorgte für ein hastiges auf- und wegräumen aller Glückspielutensilien und der dritte Schritt Richtung Theke sorgte für vereinzelte Knickse und Verbeugungen. „Möge er mir ein Hopfengesöff geben“, sagte Schwarzfackel zum Wirt. Der Wirt grüßte und schob das goldige Gesöff, über die Theke, in Richtung Schwarzfackel. „Wohl bekomms!“ Schwarzfackel trank einen Schlug, trank zwei Schlug, drei, vier, fünf... „Die Wolken, sie kündigen Krieg an. Ich werde heute eine Ansprache an euch, das Volk, halten. In einer halbe Sonnenstunde möchte ich alle auf dem Marktplatz sehen!“ Das gesagt und den Krug leer getrunken verließ Schwarzfackel auch schon wieder die Spelunke. Dabei die Tür zu benutzen kam ihn nicht in den Sinn, zu unschwarzfackelig, so sprang er mit einem beherzten Sprung durch das Dach direkt auf den Marktplatz. Als der Großteil des Volkes auch endlich eintraf zögerte Schwarzfackel nicht lange. „25, uns bekannte, Zauberer hat dieses Land noch! Doch nicht alle sind der weißen Magie verfallen...“ Lustig, denn die meisten würden es umgekehrt sehen, doch Schwarzfackel war nicht immer unter der Flagge der weißen Magier. Vor endlich vielen Mondzyklen war er selbst nicht einer derjenigen, die er heute jagt. Zeiten bringen Änderung, so wie die Ebbe die Küste wandelt, so tut es ihr die Flut gleich. Schwarzfackel war die Flut! Er war lange nicht überall gemocht, ja einige dachten sogar er wäre immer noch der schwarzen Magie verfallen. Dieser Gedanke kann für Außenstehende auch nahe liegen, denn Schwarzfackel trägt, so als ob er der alten zeit noch etwas zu schulden hätte, seine alte schwarze Robe. „Bürger, Mütter, Krieger und Kinder... Die Gezeiten erzählen von 5 neuen schwarzen Magiern! Das sind mehr als 5 zuviel!“ Die Bürger des Schlosses Fackelstein sind außer sich, man murmelt, schreit und die ersten flüchten ängstlich in ihre Häuser. „Habt keine Angst, Bürger. Dies wird ein krieg nur zwischen Uns, den Magiern!“ Schwarzfackel verschwand in einer Wolke aus Licht. Ja, er schien nicht gerade sehr nett, aber er kümmerte sich gut um Uns, sein Volk, und er war ein wahrer weißer Magier; Einer der seinesgleichen suchte. Etwas später in Burg Fackelstein... Schwarzfackel wälzt sich durch die Bücher der Bibliothek, er studiert, studiert seine Feinde. Welchem Magier kann er vertrauen? Wie entdeckt man die schwarzen Scharfe unter den weißen Magiern? Und wer wird den ersten Schritt machen? Unzählige Bücher und Schriften über längst vergangene Krieger später kommt Schwarzfackel zu einem Entschluss. „So soll die Zeit bringen, was mir die Schrift verwährt...“ sagte er und versank im Sessel neben der letzten noch leuchtenden Kerze. Der Kopf, mit einer Hand, gestützt und mit der Anderen die Feder zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten denkt er nach... So soll die Nacht vorerst ihre Schützenden Nebelschwaden und Wolkenbilder bringen, der Tag wird es richten und am nächsten des genannten muss er seine Entscheidung treffen. Eine Prostituierte streicht ihn durch die Haare, es lebt sich einsam als Magier... „Gute Nacht Schwarzfackel, mögest du Uns durch diesen Krieg mit erhobenem Haupt bringen“. Früh morgens schon wacht Schwarzfackel auf um direkt wieder in die burgeigene Bibliothek zu gehen. Abermals unzählige Schriften über längst vergangene Kriege später kommt er zu einem Entschluss. „Ich werde das Feuer nicht eröffnen! Nicht heute...“ Denn Schwarzfackel hatte zur Zeit eigentlich andere Dinge zu erledigen. Die Hochzeit seiner Nichte stand an, Burg Fackelstein die IX. musste von Unrat befreit und mit bunten Bändern geschmückt werden. All diese Vorbereitungen und die Stimmung hielten ihn letztlich von seiner Entscheidung ab. Doch der Krieg wird auch ohne Schwarzfackel weiter gehen... „Ich werde das Feuer nicht eröffnen! Nicht heute...“ Das gesagt kam Schwarzfackel von der Festigkeit wieder. Auf dem nächtlichen Heimweg durch Shai Yulim, den Schwarzfackel grundsätzlich ohne Leibwache läuft wurde er hinterrücks, völlig ohne Grund von Jesusfreak und eekee, angegriffen! Die Brandlöcher, der 2 Feuerbälle, im schwarzen Gewand habend, die die weiße tracht darunter zum vorschein brachten, murmelt er noch seine Worte vom Vortag: „Ich werde das Feuer nicht eröffnen…“ Endlich vorm eigenen Burgtor blickte er gen Himmel. Sterne. Wolken. Der Mond. Die Vögel. Der Wind. Der Sturm. Er wollte nie einen Krieg anfangen, nicht ohne triftigen Grund! Doch scheinbar sind einige Magier völlig außer Kontrolle und setzen Ihre Magie auf das nächst beste Ziel ein. Leider blieb es Schwarzfackel verwehrt die Gesinnung der 2 Angreifer zu erkennen, doch Seinen Unmut haben Sie sich damit garantiert. „Möge die Zeit bringen, was mir die Schriften verwehren…“ Die Zeit brachte es, sie brachte Antworten. Auch wenn er früh gehen sollte, so würde er wenigstens nicht als Feigling sterben! „Mögen die Spiele beginnen! Der Sturm wurde entfacht.“ Er versank in seinem Bett, schon Pläne schmiedend für den kommenden Tag. Im Traum murmelte er etwas von einer Vorbestimmung und seinen frühen Tot. „(murmel) Wo ist der Seher?... Möge er mich prüfen und seine wahre Macht dadurch freisetzen, so wollen es die Gezeiten...“ Die Rachegefühle vom Morgen verdaut befragt Schwarzfackel sein Orakel. Dieses längst vergessene Relikt, gut getarnt als einfache Glaskugel, stand inmitten der Bibliothek und wartete dort Tag ein, Tag aus. „Orakel, die Magier dieses Landes sind verrückt. Sie greifen völlig wahllos andere Burgen und ihre Magier an! Sie nutzen ihre Magie weder weise, noch so wie es unsere Lehrer gewollt hätten. Auch sind einige unter Ihnen der schwarzen Magie verfallen... Sag mir, oh mächtiges Orakel, wie soll ich mich entscheiden?“ Die einfache Glaskugel flackerte einige Male auf und ging schließlich in einen rötlichen Farbton über. „Ich sehe, noch klebt kein unschuldiges Blut an deinen Händen. Eine weise Entscheidung, aber du musst bald einen Schritt machen. Die Untätigen werden bestraft, sie werden verhungern, so wurde es geschrieben!“„Aber Orakel, ich möchte meine Magie nicht durch Rache und Vergeltung begründen, ich muss gutes tun.“ Die Kugel ging abermals in Flackern auf, gefolgt von Blitzen, die aus der Kugel entsprangen. Ein Farbwechsel zwischen einem ganzen Regenbogenspektrum erleuchtete die Bibliothek in verschiedensten Lichtern. Aus den Fenstern der gleichen hörte man einen Knall bis weit über die Burgmauern von Fackelstein die IX. „So sei es, das Orakel hat gesprochen... Ich werde meine Rachegefühle vergessen, wir, die Magier, sind alle in Zugzwang und treffen daher auch Fehler. Doch wer sind wir, wenn nicht menschlich, die wir keine Fehler machen? Ich selbst habe in meiner Vergangenheit genug Fehler gemacht und lebe nur, weil mir verziehen wurde...“ Schwarzfackel zögerte noch etwas, schließlich zauberte er mit einer feinen Handbewegung. Die Luft erleuchtete und formte eine Sphäre... „Möge sie den richtigen treffen, meine Augen sind Stumm und meine Ohren Blind. Den Mündern der anderen Magier ist nicht zu trauen, so diese Taub sind von falschen Vermutungen und geführt von längst vergangenen Kriegen!“ So war der Zauber gesprochen, das Ziel „Serkon“, der ihn unbekannteste Magier. Wohl weniger Willkür als Notwendigkeit der Zeit.


    To be continued...

  • Titel: Samstag, 23:07 Uhr und 2011
    (Alternativer Titel: Nein, wir sind nicht auf einer Reise!)


    Einen Augenblick zu greifen, ihn zum Anhalten verleiten, was bedeutet eigentlich dieser Blick des nicht-mehr-gleiten? Sind wir nur im Auge des Moments gefangen um unser selbst zu begreifen, um unser selbst zu erleichtern... um das Verhalten unser selbst zu beichten? Erleichtern, Verleichtern, leicht verleiten lassen von Anderen und selbst verblassen wir in Andacht. Das ist es, was uns wird beigebracht. Die große Beige steht in Pracht, sie sagt zu uns: „Gebt fein Acht, der Mensch hat auch was mitgebracht!“ Das Mitbringsel, dass nennt sich selbst Zeit. Zeit die wir nicht haben, denn unser selbst scheint gefangen im Auge der gleitenden Blicke der erleichternden Augenblicke der beichtenden Beigen der großen Leiden. Denn leidend Leiden nur die Kleinen. Hingegen die Großen es sich verleichtern und ihre Blicke gleiten. Gleiten über Stock und Stein, über Rock und Bein. Um einen Augenblick für den Blick zu haben bedarf es ein Auge, dessen Blick nicht starr ist. Um wieder zu gleiten bedarf es das loslassen der Leichen. Es bedarf das Begreifen um einen Blick für einen Augenblick zu greifen.