NC17 - Pure Fantasy (Arbeitstitel)

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  • Und was könnte er wohl für Eve tun? Da bin ich mal gespannt. :D
    Was ich anmerken möchte: "1500 vor Christus" Ihr hättet eure eigene Zeitrechnung einführen sollen... Woher wissen die, wann Christus geboren wird? Zumal das sowieso ziemlich schwierig ist, weil die Kirche bereits in eurer Story vorkommt und sie soweit bisher ja auch eher an das Christentum erinnert. Ist also noch nicht ganz so stimmig.
    Ansonsten: Ich weiß nicht, wie das die anderen Leser sehen.. wurde ja teilweise gebeten, nur so wenig zu posten. Das schwierige dabei ist aber, ausführliche Kommentare dazu zu liefern. Obwohl ich zugeben muss, dass es angenehmer ist, nicht all zu viel zu lesen...

  • oh shit ... das muss natürlich 15hundert NACH Christi heisen, der gute Blood hat das grad zum Glück geändert.
    was die Kirche angeht, bis auf die geographie und die SAche mit der Magie und den nicht menschlichen Wesen ist die welt sehr sehr ählich zu unseren realen welt ^.^ ja es gab einen jesus und ja es gibt ne Kirche ... aber details sidn halt unterschiedlich


    jor längere Texte das sind so ne Sache. mal schreine die einen nach mehr mal nach weniger. ma schaun wie wir es weietr amchen,


    fortsetzung gibt es später ;)

  • Die Nacht war kalt und windig, aber Lazarus hatte sich fest in die mitgenommenen Decken eingekuschelt und trotzte schlafend dem unangenehmen Wetter. Eve saß derweil am lodernden Lagerfeuer und hielt Wache. Natürlich war es in dieser Gegend nicht zwingend notwendig ein wachsames Auge zu haben, aber da sie keinen Schlaf benötigte, war es die einzige Option. Sie nutzte die Zeit und dachte ein wenig über die vergangenen Tage nach. Wie lange hatte sie schon keinen Freund mehr wie den Magier gehabt? Eine solche Reise hatte sie in diesem Ausmaß noch nie erlebt und besonders nicht mit einem Menschen. Lazarus war wohl einer der wenigen Menschen, die nicht sofort schreiend wegliefen oder mit einem Kruzifix vor sich fuchtelten, als er erfahren hat, dass sie ein Vampir war. Ein Vampir, ein Blutsauger, ein Mensch der dem Vampirismus zum Opfer gefallen ist. Vor einigen Jahrhunderten schoben die Leute den Vampirismus noch auf eine Krankheit - Porphyrische Hämophilie. Pff, wie lächerlich. Eine Krankheit. Seht nur, das Mädchen ist krank. Tja, sicherlich war es so am einfachsten zu erklären, aber die Erklärung ging weit an der Wahrheit vorbei. Stellt sich natürlich die Frage, was ist die Wahrheit? Jeder der ein Vampir wird stellt sich früher oder später diese Frage. Bei Eve kam sie vergleichsweise früh und Damian stand ihr Rede und Antwort.
    Durch den Biss eines Vampirs passiert in Sachen Verwandlung rein gar nichts. Vampire sind meister der Verführung und Manipulation. Sie beißen ihr Opfer und können es sich dadurch noch leichter gefügig machen. Dies funktioniert durch Übertragung von Körperflüssigkeiten, im Falle eines Bisses durch Speichel. Der Speichel eines Vampirs verändert das Opfer so, dass er auf Abruf nur noch den Befehlen seines Meisters hört, anders ist es, wenn man das Opfer zu einem Vampir machen möchte.
    Zuerst der normale Biss. Dabei nimmt der Meister Blut von seinem Opfer auf und injiziert gleichzeitig Speichel. Danach muss das Opfer Blut von seinem Meister trinken, damit die Verwandlung von statten gehen kann. Aber wie? Das weiß niemand so genau, aber im Laufe der Zeit würde man sicherlich mit besseren Forschungsmöglichkeiten hinter das Geheimins der Vampire kommen…
    „Hallo mein Kind.“, wurde sie von Damian begrüßt als er ihren Sarg öffnete. Mit geweiteten Augen blickte sie an und fürchtete sich wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Sie wusste nicht was sie erwartete oder was sie tun sollte. Sie nahm die Arme hoch und hielt sich mit beiden Händen den Mund zu. „Steh auf, mein Kind!“, befahl ihr Damian und zeigte offenbar keine Geduld. Sie machte keine Anstalten sich zu bewegen und so packten zwei Kräfte Hände nach ihr und hoben sie aus dem Sarg als wäre sie nicht schwerer als ein Neugeborenes. Jetzt begann die Panik erst richtig hoch zu kochen und sie versuchte sich zu wehren – vergeblich.
    Ein kräftiger Druck auf ihren Hals ließ sie schnell begreifen, dass sie keine Chance hatte und sich am besten nicht wehren sollte.
    „Ganz ruhig, mein Kind. Dir wird nichts geschehen!“, raunte Damian mit seiner männlichen Stimme, ließ sie jedoch nicht aus seinem stählernen Griff. „Was hast du mit mir gemacht? Ich bin nicht dein Kind, wo ist meine Familie? Wo bin ich?“, stammelte sie zornig verunsichert hervor.
    „Ich habe dich zu einem von uns gemacht. Du bist jetzt mein Kind, mein Eigentum, meine Vampirlady. Wir sind jetzt deine Familie und du befindest dich im Unterirdischen Reich unseres Lords. Dem Meistervampir der Stadt!“, zischte Damian. Vor dreihundert Jahren war er nämlich nicht der Meistervampir der hiesigen Ländereien, sondern nur der zweitmächtigste Vampir im Clan. Ein unglücklicher Todesfall verschaffte ihm aber den Ehrenplatz, den er noch heute inne hat. Ihre Gedanken drehten sich, schweiften durch ihren Geist wie schon lange nicht mehr und sprangen über zum nächsten Kapitel.
    „… und deswegen werde ich dich heute Nacht auf die Menschen loslassen, meine Liebe.“, grinste Damian mit seiner typisch ruhigen und dennoch bestimmenden Melodie in der Stimme. „Du spürst den Durst und du wirst in löschen, ob du willst oder nicht!“
    Bereits im nächsten Moment drangen ihre Fänge in den unschuldigen Leib eines süßen kleinen Mädchens ein. Kinder in ihren späten Kindheitsjahren waren die einfachste Nahrung für einen Vampir, die er neben Tieren bekommen konnte. Ihre Gedanken waren noch so naiv, dass sie ein leichtes Opfer für Manipulation und Täuschung wurden. Das Mädchen schrie und heiße Tränen rannen ihre Wange hinunter, während Eve an ihr saugte und die blutende Wunde genoss. Erst nach Sekunden der Ekstase, Befriedigung und Sättigung wurde ihr bewusst, was sie gerade eben tat. Sie ließ los. Löste ihren Griff und schubste den leblosen Körper von sich. Beim Anblick des blutigen kleinen Dings wurde ihr schlecht. Alles drehte sich, ihre wurde heiß, was hatte sie getan? Es wurde zuviel und das Blut kam den Magen wieder hoch. Eve übergab sie auf den dreckigen Steinboden unter ihr und wurde bewusstlos.
    Schnell versuchte die Vampirlady die glasigen Augen wieder trocken zu blinzeln. Erst jetzt merkte sie, dass sich ein Hund oder ein Wolf in die Nähe des Lagerfeuers gelegt hatte. Vermutlich ein Streuner, der die Wärme suchte. Ein süßer Wolfshund, wenn man ihn genauer betrachtete, aber sie musste jetzt wirklich wieder Wache halten und auf den Magier aufpassen, während sich die Sonne allmählich über den Rand des Horizonts schob. Wäre dieser Hund eine Bedrohung gewesen, hätte sie ihre schlechten Erinnerungen sicherlich noch mehr gehasst, als jetzt schon.

    Als er am nächsten Morgen die Augen aufschlug blickte seine in die schwarzen Knopfaugen des Wolfshundes, der immer noch am nun erloschenen Lagefeuer lag und den Magier anschaute.
    Lazarus blinzelte, weil er dachte, dass er noch halb im Traume war, aber der Hund blieb. Regungslos blieb er liegen und starrte das Tier an, das auf einmal aufstand und das Gesicht von ihm abschleckte.
    „Bah!“ Lazarus fuhr hoch und musste sich weiterer Kuschelattacken des Wolfshundes erwehren. Eve lachte herzhaft und machte keine Anstalten um Lazarus zu helfen. Endlich ließ das Tier von ihm ab und legte sich zu Füßen von Eve, die auf ihrem Nachtlager saß.
    „Na gut geschlafen?“, fragte sie in einem engelsgleichen Tonfall und kraulte dabei en Wolfhund hinter den Ohren.
    „Bis eben ja. Wo kommt dieser Hund her?“ Mit der Decke wischte Lazarus sich den Sabber aus dem Gesicht und blickte fragend Eve an. Noch einmal wiederholte er die Frage, dass er leider mit der Decke Eve die Sicht versperrt hatte und sie so nicht die Frage von seinen Lippen lesen konnte.
    „Keine Ahnung. Er kam in mitten der Nacht, legte sich an das Feuer und schlief. Aber sie ist kein Hund sondern eine Wolfhündin.“
    „Aha.“, war die einzige antwort des Magiers.
    Im grau der Morgensonne, es war sehr nebelig und Wolken hingen tief am Himmel, räumten Eve und Lazarus das Lager wieder auf. Die Wolfshündin blieb die ganze Zeit an ihrer Seite. Auch nachdem die beiden nach einen kurzen Frühstück sich auf die Pferde schwangen und wieder los ritten. Das Tier trottete das Tempo haltend wechselweise neben Lazarus oder Eve nebenher. Aber nachdem sie einen Wald durchritten haben, trennten sich die Wege. Noch einmal schaute die Wolfshündin lange zu den beiden, bevor sie dann im Unterholz endgültig verschwand.
    „Eve?“ Lazarus schaute sie and, bis sie ihren Blick auf ihn richtete. „Oh tut mir leid ich war in Gedanken. Hast du etwas gesagt?“
    „Wie lange meinst du wird es dauern bis wir in Kel-Morin sind?“
    Eve legte ihren Kopf zur Seite und überlegte. „Je nach dem wie schnell wir vorankommen sind wir noch bis zu 9 Tage unterwegs.“
    „Dann sollten wir uns ran halten, oder was meinst du?“
    Eve nickte und spornte ihren Hengst an schneller zu werden.
    So legten sie wieder eine große Strecke zurück. Am Horizont waren Ausläufer eines Gebirges zu erkennen, wahrscheinlich das Küstengebirge. Eve hatte erklärt, dass sie eine Route entlang der Küste einschlagen wollte. In ein oder zwei Tagen sollten sie dann also am Meer angelangen. Lazarus überlegte wie lange er schon nicht mehr das Meer gesehen hatte. Es war bestimmt schon einige Jahre her.
    Als die Reise etwas ruhiger wurde und Eve im lockeren Trapp ihren Hengst führte, ergriff der Magier wieder die Gelegenheit.
    „Sag mal, hast du schon über die Wüste nachgedacht?“
    Sie schaute etwas verwirrt und besorgt zu gleich. „Was meinst du?“
    „Na ja, wegen der intensiven Sonne.“, sagte Lazarus als Antwort.
    Eve haderte mit einer Antwort. „Ich habe mir überlegte was es so an Möglichkeiten gäbe durch die Wüste zu reisen. Mit einem Planwagen oder der gleichen. Wahrscheinlich können wir dann nur in der Nacht reisen. Tut mir Leid das ich solche Umstände mache.“
    „Schon Okay.“ Lazarus lächelte sie an und sprach weiter. „Mir kam letzte Nacht eine Idee. Sag, hast du noch ein Amulett?“
    Eve schaute hinab auf ihre Brust wo unter dem schwarzen Stoff das Wappen des Vampirclans ruhte. „Ja warum?“
    „Vielleicht kann ich zu einem schützenden Talisman verzaubern. Was haltest du davon?“
    Kurz glomm Freude in ihren Augen auf. „Schützender Talisman? Wie … wie meinst du das?“
    Der Magier überlegte kurz. „Kann ich noch nicht genau sagen. Es ist bisher nur eine kleine Idee. Doch ich denke ich kann eine Art Schutzzauber wirken, der dich vor der Sonne ein wenig beschützt. Ich verspreche nichts, aber wenn du gestattest werde ich es versuchen.“
    „Natürlich!“ Die Vampirlady war überrascht über dieses Angebot.
    „Gut, aber hier mitten im Nirgendwo habe ich nicht die Möglichkeiten dazu. Liegt eine größere Siedlung oder Stadt auf unseren Weg nach Kel-Morin?“
    Sie nickte. „Ja, eine Hafenstadt, genau da wo wir auf die Küstenstraße kommen. Es ist ein Handelszentrum.“
    „Gut, ich hoffe, dass es einen Alchemieladen gibt oder etwas der Gleichen.“
    Sie schmunzelte wieder auf ihre typische Art und Weise. „Keine Sorge, du wirst da bestimmt alles finden.“
    Zum ersten Mal fiel ihm auf, dass in Eves geheimnisvollem Lächeln ein wunderbarer Glanz von Schönheit steckte. Sie war wirklich eine bemerkenswerte Person.

  • Sehr schön, mal etwas mehr über Vampire zu erfahren. : >
    Find ich sehr gut, vor Allem, weil im Moment nichts wirklich passiert, sie reisen zur Zeit nur, es passiert nichts Spannendes, da habt ihr es gut gemacht, noch ein wenig Geschichte, Flashbacks und dann noch den Wolfshund einzubauen. Damit haltet ihr die Leser und die Geschichte wirkt lebendiger.


    Zu den Vampiren noch 'ne Frage: wann brauchen die Schlaf? Wenn sie Strapazen erleiden mussten und verletzt sind? Warum kann Eve so gut Tagsüber reisen und muss Nachts trotzdem nicht schlafen zur Erholung?


    Und 'ne Anmerkung zu den Flashbacks. Ich glaub mal, ihr habt versucht, keine langweiligen Phrasen einzubauen, wie "Und sie dachte zurück an die Zeit, als...". Das Problem dabei ist, dass zumindest ich (ich bin auch n merkwürdiger Typ) manchmal etwas konfus war und ich fand die Zeitsprünge dann nicht so schön gemacht.
    Filmisch wär das sicher gut umsetzbar gewesen, aber als Text hat es mich 'n wenig verwirrt.

  • so anch längerem Warten geht es wieder weiter ^.^



    _______________________________________________________________



    Die Hafenstadt war gigantisch und so belebt wie es eine Stadt selten war. Wo man hinsah wuselten unzählige Menschen umher, handelten und feilschten um die Wette. Jeder versuchte soviel Gewinn wie möglich zu machen, während die Kunden natürlich das perfekte Schnäppchen haben wollten. Die großen Stadttore, welche früher einmal da gewesen sein müssen, waren inzwischen ausgehebelt worden und Wachen standen auch nicht mehr auf ihren Posten. Es war zu viel Aufwand sämtliche Ein- und Ausreisende zu kontrollieren. Bei dieser Menschenmasse aber auch durchaus verständlich. Eve und Lazarus hatten die Küste erreicht. Meeresduft drang die Klippe an der sie standen hinauf. Von dort oben hatten sie einen wunderbaren Ausblick auf das Panorama. Die massiven Gebäude der Hafenstadt, die winzigen Leute die sich darin tummelten, das Meer mit den weißen Schaumkronen auf den Wellen und dutzende von Schiffe jeglicher Art, die im Hafen anlegten und neue Güter importierten. Nach wenigen Minuten standen sie selbst an den Pforten der Handelsstadt. Erst jetzt konnte man das Ausmaß des hier betriebenen Handels erkennen. Unzählige Stände, Läden und Marktschreier erfüllten die Stadt und besonders den kreisrunden Marktplatz. „Ich war schon eine Weile nicht mehr hier, aber bis auf die Tatsache, dass noch mehr Leute und noch mehr Stände dazu gekommen sind, hat sich nichts verändert.“, meinte Eve nachdem Sie die Pferde draußen angebunden hatten und nun gemeinsam durch die Menge schritten. Nach jedem zweiten Schritt wurden sie von eifrigen Marktschreiern angeschrien. Lazarus hatte Mühe immer mit einem freundlichen Lächeln zu verneinen. Eve dagegen hatte keine Probleme die Leute zu ignorieren, sie hörte sie schließlich nicht. „Lass uns bitte nach einem der Alchemieläden suchen, danach müsste ich mir noch irgendetwas zum essen holen!“, sagte Lazarus und wurde prompt von Eve durch die Menge zu einem Laden geführt dessen Namen in grünen Lettern über der Eingangstür prankten. „Der Futtertrog?“, las der Magier laut fragend vor wurde jedoch als Antwort nur durch den Eingang geschleift und fand sich in einer Fundgrube wieder. Ein angenehmer Duft stieg ihm sofort in die Nase. Die Kräuter, welche an der Wand fein säuberlich nach Namen in Schachteln geschlichtet waren verströmten ihren Duft als hätten sie zu viel davon und müssten den Überschuss verschenken. Undefinierbare Alchemieobjekte hingen an der Decke, an den Wänden oder lagen in Körben im ganzen Laden verteilt. Eine alte Dame mit grauem, fast weißen Haaren und eine dicken Brille saß hinter ihrem Verkaufstresen und begrüßte die beiden mit einem freundlichen Lächeln. „Ah, ein Alchemist und seine weibliche Begleitung, Willkommen, Willkommen!“
    „Woher wisst ihr, dass ich nur die Begleitung bin?“, wollte Eve sofort mit skeptisch Blick wissen. „Jahrelange Erfahrung, Zuckerschnäutzchen.“, antwortete die alte Dame mit ihrem alltags Lächeln. „Also, was kann ich für euch tun? Ihr seht mir so aus, als würdet ihr etwas Bestimmtes suchen!“
    Toll. Wirklich eine gute Leistung. Vermutlich suchte jeder der hier rein kam etwas Bestimmtes und vermutlich ließ sie diesen Satz bei jedem ihrer Kunden los.


    Wenn es etwas wie einen Himmel gab, so war dieser Laden der Garten Eden auf Erden. Jedenfalls für Alchemisten. Die alte Frau sah lächelnd zu wie sich Lazarus aufmerksam und staunend zu gleich in dem Laden umsah, bevor er an den Tresen trat und mit ihr sprach.
    Leise wechselten sie ein paar Worte und Eve blieb nichts weiter übrig als zu warten.
    „Und warum wollt ihr so etwas erschaffen werter Kollege?“, fragte die Verkäuferin zum Schluss.
    Er lächelte geheimnisvoll. „Sagen wir es mal so, eine gute Freundin hat eine Sonnenallergie, und da wir noch weiter Richtung Süden reisen wollten, wäre so was recht nützlich.“
    „Hm verstehe. Na gut sucht zusammen was ihr braucht. Abgerechnet wird zum Schluss. Für einen Fehlschlag hafte ich nicht, da meine Waren von höchster Qualität sind. Ihr dürft meine Küche verwenden…“
    Eve schaute irritiert als sie das Wort „Küche“ von den Lippen der alten Dame las. Aber als sie dann Lazarus und der Dame ins Hinterzimmer folgte, wurde ihr klar was gemeint war. Der Begriff Küche stand für das Alchemielabor, vielleicht umgangssprachlich auch Hexenküche genannt?
    Es war eine geräumige Kammer. Fenster gab es nur wenige und diese waren hoch an den Wänden angebracht. Für Licht sorgten mehrere Lampen an der Decke. Gaslampen wie Lazarus erkannte.
    Die Augen des Magiers wurden groß als er all die Gerätschaften sah, die auf mehreren Tischen am Rand und auf einem großen Tisch in der Mitte standen. Glaskolben, Brenner, Destilliergeräte, Optische Gerätschaften, Phiolen, Ampullen, Zangen, Schaber, Becher, Mörser, und all die weiteren Gerätschaften ließen das Herz von Lazarus höher schlagen. Schon lange war er nicht mehr in einem richtigen Labor gewesen.
    „Habt danke werte Dame. Ich werde nicht lange brauchen.“
    „Lasst euch ruhig Zeit.“, entgegnete sie ihm. „In letzter Zeit kommen kaum noch Alchemisten oder Magier hier her. Schlechte Zeiten halt.“
    Lazarus blickte auf und sah Eve an. Sie zuckte nur mit der Schulter.
    Die alte Frau ging und brachte noch all die gewünschten Zutaten, ehe sie die Tür schloss und den Magier allein mit Eve in der „Küche“ ließ.
    „Findest du es nicht auch merkwürdig?“, fraget Lazarus sogleich seine Begleiterin.
    „Das mit den schlechten Zeiten? Ein wenig ja. Erinnert mich an die Hauptstadt des Westen.“
    Kritisch schaute er in ihre Augen. „Erinnere mich bloß nicht daran … wie dem auch sei. Ich werde nicht lange brauchen. Ein oder zwei Stunden nur. Gibst du mir bitte dein Amulett?“
    Eve griff sich von oben in ihre Bluse und förderte das Amulett zu tage. Sie zögerte kurz, legte es dann aber in die offene Hand von Lazarus, der so gleich mit seiner Arbeit anfing. Zuerst wurden einige Kräuter aufgekocht und der Sud destilliert. Einige Pulverchen verfeinerten den Extrakt und alles wurde noch einmal aufgekocht. Während all dessen murmelte Lazarus immer wieder leise Zauberformeln, während das Amulett auf dem Tisch lag.
    Nach fast einer Stunde nahm der Magier dann eine Pipette und träufelte vorsichtig einige wenige Tropfen auf das Amulett. Schwach glühte der Rubin in den goldenen Fangzähnen auf.
    „Fertig Eve.“, war seine nüchterne Bemerkung. Die ganze Zeit über hatte sie sich im Hintergrund gehalten und im Stillen ihn bei seiner Arbeit beobachtet.
    „Und…“, fragte sie zögerlich. „wie wirkt der Zauber jetzt?“
    Lazarus kratzte sich am Kinn. „Tja es ist ein Schutzzauber gegen die Sonneneinstrahlung, genauer gesagt ist es eine Abwandlung eines anderen Schutzzaubers. Es ist schon sehr interessant wie man mit wenigen Veränderungen den Effekt eines Zaubers verändern kann. Hier.“
    Er gab ihr das Amulett und Eve legte es wieder an, schaute kurz an sich herab und betrachtete das Symbol ihres Clans, bevor es wieder unter der schwarzen Bluse verschwand.
    „Immer wenn du es bei dir trägst, wird es einen Großteil der Sonnenstrahlung für dich abmildern.“
    „Ich werde keine Probleme in der Wüste haben?“, hakte sie nach.
    Lazarus füllte den Rest des Elixiers in 3 Ampullen ab und verstaute sie in seiner Mantelinnentasche.
    „Hm ich denke es wird so sein als würdest du am Tage durch den hohen Norden laufen, oder so ähnlich. Es ist das erste Mal das ich so was für einen Vampir mache, daher kann ich es nicht genau einschätzen. Aber keine Sorge, ich hab ja noch mehr und kann gegebenenfalls den Zauber verstärken oder auffrischen.“
    Eve lächelte ihn wieder an. „Danke.“
    „Nix zu danken Eve, so schauen wir uns die Stadt einmal an, ich bin neugierig was es hier noch zu sehen gibt!“


    Klasse Idee – wieder einmal. Die Hafenstadt besichtigen. Es stank nach Fisch und diversen anderen Widerlichkeiten. Es war ein Segen, wenn man an einem Früchtestand vorbei kam, wo einem der verlockende Orangenduft oder Erdbeergeruch in die Nase stieg, bevor man wieder an den Lachsen und Heringen vorbei kam. Es gab wirklich viele Sehenswürdigkeiten. Nicht nur brüllenden Marktschreier, die sich gegenseitig übertrumpfen wollten und den potentiellen Kunden ihre Fische unter die Nase hielten, sondern auch noch andere Attraktionen wie zum Beispiel eine Artistenveranstaltung. Ein Feuerspucker und ein Schwertschlucker neben einer Schlangenfrau und einer ganzen Horde von Jongleuren die sich gegenseitig irgendwelche Bälle zu warfen. Super. Die erste Begeisterung über die Hafenstadt hielt zumindest bei Eve nicht sonderlich lange an. Bei Lazarus war sich die Vampirlady da nicht so ganz sicher. Aufmerksam beobachtete er das Treiben und den Trubel. Die Zwei verbrachten eigentlich den restlichen Tag damit durch die Stadt zu bummeln und sich die verschiedenen Stände anzusehen. Einige boten ganz alltägliche Dinge, andere boten ganz besondere Objekte an. Eve interessierte sich für einen Silberdolch, denn sie letztlich doch nicht kaufte, aber ein schönes Teil war es schon gewesen. Es war zwar nicht die verlangten 50 Goldstücke wert, aber trotzdem ein Schmuckstück.
    „Sieh mal, dort hinten sind Ställe. Wir könnten unsere Pferde holen und sie dort unterstellen, so lange wir hier sind. Heute ist es sicherlich keine gute Idee mehr weiter zu reisen und ich würde vorschlagen, wir legen für heute Nacht eine Pause ein. Am besten wir suchen uns irgendwo einen guten Schlafplatz und reiten morgen früh weiter.“, überlegte Lazarus laut und stieß bei Eve nicht gerade auf sonderliche Begeisterung. Am liebsten wäre ihr natürlich gewesen, wenn sie bei Nacht weiter gezogen wären, aber man konnte schließlich nicht alles im Leben haben.
    „Gut, dann machen wir das so!“, stimmte sie zu. Nachdem sie die Pferde geholt und für einen kleinen Aufpreis in den Ställen unterbringen konnten, nahmen sie sich noch ein wenig um die beiden Reittiere zu pflegen und zu verwöhnen. Gestreichelt, gestriegelt, gefüttert und wohl behütet ließen sie die beiden Pferde zurück und suchten sich selbst einen Unterschlupf für die hereinbrechende Nacht.
    Die Dämmerung war bereits heran gebrochen und die Straßen füllten sich mit zwielichtigen Gestalten. Die Stände wurden geschlossen und verriegelt, die Marktschreier verstummten und zogen sich für heute erstmal zurück. Die Beiden musste nicht weit gehen, bis sich Eve bei Lazarus einhakte um ihm unauffällig näher zu kommen. Sie tat so als würde sie ihm ein Küsschen auf die Wange drücken, während sie ihm ins Ohr flüsterte. „Ich glaube die Gruppe hinter uns verfolgt uns. Sie sind schon eine Weile hinter uns.“
    Der Magier war so intelligent sich nicht umzudrehen. „Ich denke nicht, dass sie uns folgen. Wir sehen nicht so aus als ob wir Sachen dabei hätten, die es wert wären gestohlen zu werden.“
    „Vermutlich hast du Recht!“, erwiderte Eve. Es passierte für die nächsten Minuten auch nicht sonderlich viel. Die Zwei versuchten sich unauffällig in den noch vorhandenen Menschentrauben zu verstecken und wie alle Anderen auszusehen. Ein Blick über die Schulter verriet, dass die Gruppe von eben verschwunden war. Paranoia. „Sie sind weg!“
    „Ich hab dir doch gesagt, dass sie uns bestimmt nicht verfolgen.“, lächelte Lazarus und drückte Eve kurz. „Wir sollten aber trotzdem bald einkehren.“, erwiderte sie mit einem verunsicherten Lächeln. Irgendwie war es seltsam die erfahrene und überaus mächtige Vampirin so zu sehen. Lazarus hatte gesehen wozu sie fähig war und nun zeigte sie ein solch untypisches Verhalten. Am liebsten hätte er sie gefragt, ob es etwas gibt, das er wissen sollte, aber er ließ es dabei bewenden.
    Sie gingen die nächste Straße hinunter und bereits von Weitem war zu sehen, dass weiter unten eine große Gruppe lauerte. Lauern klingt ein wenig fehlplatziert, war aber durchaus das richtige Wort. Eine Ansammlung von etwa zwanzig Menschen wartete bereits dort unten vor der Taverne. Eve zog Lazarus in die nächste Seitenstraße und fand sich mit ihm wieder in einer der typischen Gassen. „Lass uns in ein anderes Gasthaus gehen!“, bat sie ihn und fand sich nun in einer Situation wieder, die sie eigentlich vermeiden wollte. Die Gasse erinnerte sie an die Gasse, in der sie von Damian gebissen wurde. Es roch stark nach Fäkalien und/oder Erbrochenem. Es war dunkel und unheimlich. Diese Umstände schafften es sofort einem ein unangenehmes Gefühl zu vermitteln. Nach wenigen Schritten tauchten weitere von den vermeintlichen Verfolgern hinter ihnen auf und schufen noch mehr Panik-Atmosphäre. „Eve, was ist hier los?“, wollte Lazarus wissen. Schließlich war er nicht blind und begriff schnell, dass etwas nicht in Ordnung war. „Wir müssen hier weg!“, warf sie ihm entgegen und begann ihre Schritte zu beschleunigen. Sie bogen ein weiteres Mal ab und fanden sich in einer Sackgasse wieder. Als sie sich umdrehten, waren bereits die Verfolger am Ausgang der Sackgasse angelangt. „Endstation!“, lachte einer der Kerle und trat aus der Masse hervor. „Wenn das mal nicht die Gesuchten sind. Die Blutsaugerin und der Magier.“, stellte er fest und grinste schäbig. „Packt euch die Schlampe und tötet den Bastard, dann verschwinden wir von hier!“, befahl er den anderen Leuten, die so gleich in die Gasse gestürmt kamen.
    Lazarus und Eve blieb keine Zeit um zu überlegen, jetzt war handeln gefragt. Sie zog ihr Schwert, während Lazarus sofort seine Magie wirkte. Einige der Angreifer wurden zurückgeschleudert, während Eve einem das Schwert durch den Brustkorb trieb. Sie hatte nun eigentlich damit gerechnet, dass dieser blutend wie ein Schwein zu Boden sagt, aber es kam weder Blut, noch sackte er zusammen. Er griff nach Eve’s Hals und drückte zu. Der Magier war sofort zur Stelle und verpasste dem Unbekannten einen Schlag mitten ins Gesicht, aber dieser zeigte sich wenig beeindruckt. Eve handelte intuitiv und ließ das Schwert los. Sie rammte dem Kerl das Knie in die Seite und löste sich so aus seinem Griff. Lazarus nutzte nun die freistehende Position des scheinbar unverwundbaren und schleuderte ihm einen seiner Zauber entgegen. Hart getroffen flog er gegen die nächste Wand und blieb am Boden liegen. Der weibliche Vampir zog derweil einen ihrer Dolche und bereute nun, dass sie nicht den Silberdolch für 50 Goldstücke gekauft hatte. Ein Hieb und die Kehle eines weiteren Angreifers war aufgeschlitzt – wieder kein Blut. „Das sind keine Menschen!“, schrie Eve als sie irgendetwas Hartes im Gesicht traf. Jetzt fingen die sogar schon an mit Steinen zu werfen. Es öffnete sich sofort eine Platzwunde und Blut lief ihr über die Stirn. Lazarus wollte ihr helfen, wurde jedoch selbst von drei Angreifern zu Boden geworfen. Eve schrie noch etwas, als sie ihre Stimme weiter von seinem Standpunkt entfernte. Verdammt, sie waren dabei seine Begleiterin zu entführen. Er musste etwas tun und zwar jetzt, bevor es zu spät war. Er beschwor sein magisches Schwert und verdrosch den Kerl der auf ihm lag. Schwer atmend rappelte er sich auf und erspähte Eve am Ausgang der Sackgasse, als ihn zwei weitere Treffer von hinten zu Boden trieben. Es stürzten sich fünf weitere Männer – oder sollte man Wesen sagen – auf ihn. Es waren zu viele, er konnte nichts tun. Er spürte wie die Hiebe auf seinen Körper prallten. Glücklicherweise hatten die Angreifer keine Waffen, aber üble Faustschläge. Sein Herz klopfte wie wild, sein Magen schmerzte, sein Rücken drohte zu brechen und immer wieder hämmerten Schläge auf sein Gesicht ein. Das war’s. Sämtliche Verteidigungsaktionen wurden sofort unterbunden und Lazarus war gegen die fünf verbliebenen Angreifer machtlos. Er hörte es knacken und ein stechender Schmerz zog durch seine Nase. Blut sprudelte auf sein Gesicht, in seinen Mund, lief sein Gesicht hinunter. Würde er so sterben? Vermutlich, der Befehl lautete, dass sie ihn töten sollten. Eve hatten sie schon, jetzt fehlte nur noch er. Seinen Tod hatte er sich wirklich anders vorgestellt. Einen weiteren Schlag würde er nicht mehr verkraften können. Er spürte fast schon wie die Ohnmacht ihn beim nächsten Hieb überfallen würde, doch der Schlag blieb aus. Hatte er eben ein Fauchen gehört? Wurde er schon wahnsinnig? Nein! Etwas riss den schweren Körper von ihm. Kampfgeräusche drangen zu ihm. Wenn sein Genick nicht so wehtun würde, hätte er seinen Kopf gedreht um zu sehen was passierte. Er wollte seinem Retter helfen, aber er war zu schwach, zu gepeinigt. Da war es schon wieder. Fauchen! Ein Fauchen wie von einer oder mehreren riesigen Raubkatzen, einem Rudel Löwen oder Ähnlichem hallte durch die Nacht. Schnelle Schritte verrieten, dass die Angreifer flüchteten. Wer hatte ihn gerettet und warum? Lazarus wusste es nicht und würde es so schnell nicht erfahren, er wurde wieder bewusstlos.

  • Dopher Cliffhanger. :P
    1. Ich hab noch keine so guten Währungsvorstellungen. Folgendes: 50 Gold für den SIlberdolch klingt an sich ziemlich wenig... Allerdings... wenn ich mich recht erinnere, kostet einmal Übernachten in einer Taverne auch nur ein Silberstück...
    2. Silber schadet Vampiren.. Warum will Eve unbedingt den Dolch? Mich würde vor allem interessieren, ob der Griff auch aus Silber wär. ^^
    Und 3. und Letztens: Unsere beiden Helden haben Chimären besiegt und es mit Dämonen aufgenommen... und dann schaffen die es nicht, mit so 'nen paar Typen aufzunehmen? Lazarus ist doch Magier... der müsste bäm machen und fertig. :D


    Schön finde ich, dass sich Lazarus und Eve näher kommen... Sie verhalten sich schon eher wie Freunde und sind vertraut miteinander.


    Ansonsten alles toll, wie immer. Eure Beschreibungen sind imemrnoch sehr schön detailliert, nur der Satz "Lauern klingt ein wenig fehlplatziert, war aber durchaus das richtige Wort." klingt etwas merkwürdig.


    Sry, wenn mein Post nicht allzu ausgereift klingt, Laz drängt mich :O

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Bloodth1rsty_Killer ()

  • Ist ja mal ein wirklich fieser Cliffhangar.
    Ich frag mich grad mal ob das nicht eifach Eve war, die sich in ihrern Mächtigeren Status (also glühende Augen usw) begeben hat. Könnten aber auch ganz neue Wesen sein, Werwölfe oder so. Interessant wäre es auch zu wissen, wer die Angreifer waren. Durch den Mangel an Blut würde ich mal auf Zombies tippen. Könnten aber auch Vampieropfer sein die auf eine seltsame Weise überlebt haben. Oder Vampiropfer-Zombie-Mischungen.
    Das Markttreiber davor war gut beschrieben, unter anderem die Marktschreier, die natürlich nervtötend wie immer sind.
    Das Eve schon im vorhinein ein ungutes Gefühl hatte (auch wenn man das aus Lazas Sicht liest) verdeutlicht nur noch, dass mit den Angreifern etwas ungewöhnliches los ist.
    Eure übergänge zwischen den Charakteren sind übrigens fließender geworden, aber auch unübersichtlicher. Man muss manchmal überlegen wer das jetzt ist, bzw warten bis der Name vom anderen erwähnt wird.


    freu mich schon auf die nächste Fortsetzung und verzeiht mir bitte wenn ich manchmal nicht poste sondern nur lese. Lesen tu ich die Posts immer ;)


    so long
    Sek

  • ich tippe auf die werleoparden, deren anführerin eve ist. dazu würde auch das fauchen passen.
    @blood: sind ja keine normalen menschen, sondern wie sek meinte vampiropfer/zombiemutanten^^. die halten vllt bischen mehr aus, die können ja auch nich bluten usw.


    jetzt stellt sich natürlich die frage, wer die geschickt hat. vllt ja jemand aus der westlichen hauptstadt, da könnte ja jemand nachtragend sein, z.b. der bürgermeister, der hat ja auch schon den vortexdämon auf die vampire gehetzt, und nachdem den großteil der bekämpfung ja lazarus und eve gemacht haben wärs logisch wenn er die ausm weg räumen will. soweit meine gedanken dazu.


    Zum Schreibstil: sehr schön. vor allem die aktuelle mischung eve:lazarus gefällt mir. was auch schön ist sind so kleinigkeiten wie das mit dem hund im wald, sind zwar für die fortschritt der geschichte nicht weiter wichtig aber einfach schön zu lesen und zeigen, das manche aspekte im leben der hauptfiguren doch noch "normal" sind

  • zum thema warum Laza nicht mit Feuerbällen um sich geschmissen hat: um zaubern zu können muss man konzenterit sein und darf nciht unterbrochen werden, die Formel zu wirken, wenn man nun überrascht wird und in Panik teils gerät ist es schwierig mehr als nen Kanichen aus dem Arm zu schütteln :D


    und fick ja ich mag Cliffhänger :> nachdem ich letztens den einen entschärft hatte, entschied ich mcih mal die leser damit zu ärgern ^^ man verzeihe mir und Cinis bitte dafür



    genug der Worte, es geht weiter



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    Es war Dunkel um ihn herum. Seine Knochen fühlten sich an, als ob sengende Lava sie ersetzt hätte und in seinem Kopf hämmerten Kopfschmerzen als wenn einhundert kleine Zwerglein mit ihren Hämmerchen seinen Schädel von innen bearbeiteten. Kurzrum er fühlte sich so grässlich wie nie zuvor in seinen Leben.
    Langsam kam sein Geist wieder in Schwung und die Kopfschmerzen gingen auf ein erträgliches Niveau zurück. Stimmen drangen an sein Ohr. Unbekannte Stimmen.
    „Lebt er noch?“, fragte eine Stimme im wohlklingenden Bass. Hände tasteten flüchtig aber behutsam über seinen Körper und der Magier bemerkte, dass er nur noch seine Unterhose trug. Bei all den Schmerzen der gebrochenen Knochen, Hautaufschürfungen und anderen Wunden wurde ihm erst jetzt bewusst, dass er halb nackt war, da die Fingerspitzen über seine Haut strichen.
    „Ja“, antwortete eine weibliche Stimme mit einem süßen Schnurren in der Tonlage. „aber er ist sehr schwer verletzt und braucht absolute Ruhe und den Heiltrank. Wo ist Gabriel?“
    „Hier bin ich Lenia und ich habe hier was du gefordert hast.“, erklang eine dritte Stimme und dann erklang das Geräusch einer sich schließenden Tür.
    „Okay danke, geh aber mit Daniel wieder hinaus und halte Wache. Ich will nur ungern von weiteren Ghulen überrascht werden.“
    Ghule? Lazarus fragte sich was passiert war und nur langsam kamen die Erinnerungen zurück.
    Auf einmal blitze ein Gedanke wie eine Sonne auf.
    „Eve!“, keuchte er und versuchte sich aufzurichten, wurde aber wieder von den Schmerzen überwältigt und blieb liegen.
    „Ruhig!“, sagte wieder diese weibliche Stimme. „Trinkt das hier, es ist ein sehr guter Heiltrank und wird euch helfen so schnell es geht wieder auf die Beine zu kommen.“
    Lazarus spürte das kalte Glas eines Gefäßes an seinen Lippen und trank die übelschmeckende Flüssigkeit. Kurz musste er husten, fing sich aber wieder. Doch die Medizin wirkte sogleich und die Schmerzen ebbten langsam, aber stetig ab.
    Er versuchte nun die Augen aufzuschlagen, jedoch merkte Lazarus nun das eines zu geschwollen war. Durch das andere sah er wie in einem roten Schleier. Nur unscharf erkannte er seine Umgebung und versuchte vergeblich das Blut weg zu blinzeln.
    „Wo …bin ich …“, fragte er mit kraftloser Stimme.
    „In Sicherheit.“
    Ein weiblicher Schatten war vor ihm zu erkennen. Leider erkannte er sie nicht, spürte aber, dass von ihr keine Gefahr ausging.
    „Mein Name ist Lenia und ich bin hier um euch und … Eve zu helfen.“ Sie kam ins Stocken.
    „Eve! Wo ist sie? Wie geht es ihr? Ich muss sofort zu ihr!“, krächzte er. Seine Kehle war trocken, trotz dessen das er eben den Trank getrunken hatte.
    „Sie ist …“, Lenia zögerte mit einer Antwort. „… entführt worden.“
    Als sie mit der Wahrheit nach sehr langen Sekunden herausrückte, war der Magier fassungslos.
    Ein lautloses „was“ kam über seine Lippen und er schloss wieder die Augen. Müdigkeit übermannte ihn. Zwar kämpfte er an, aber die dunklen Klauen zogen ihn in einen kurzen und unruhigen Schlaf.


    „Wie meinst du das?“, hakte Lenia nach und sah Daniel mit vollkommenem Unverständnis an.
    „Ich meine es so wie ich es sage. Was machen wir mit dem Kerl?“, wiederholte er sich genervt und deutete auf den schlafenden Magier.
    „Meine Güte, jetzt beruhig dich mal. Zuerst wäre es gut, wenn du nicht so rumbrüllen würdest und zweitens, was zum Teufel meinst du denn damit? Was machen wir schon mit ihm? Wir pflegen ihn gesund und suchen dann die Nimir-Ra.“, sagte sie ein wenig aufgebracht.
    „Wir pflegen ihn sicherlich nicht gesund. Siehst du wie schwer er zugerichtet wurde?! Bis er wieder gesund ist, ist unser Vampirmädchen längst tot.“
    „So ein Unsinn. Außerdem müssen wir ja nicht ewig hier sitzen und Däumchen drehen! Wir können doch auch immer zu zweit hinausgehen und nach ihr suchen.“, meinte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Oh ja sicherlich. Wir gehen einfach zu zweit raus und fragen, ob jemand eine Horde Ghule und einen Vampir gesehen hat.“, spottete Daniel. „Wir müssen in der Gruppe los ziehen. Wir müssen weiter reisen als das wir immer wieder hierher zurückkommen könnten und das weist du.“, erinnerte er sie.
    „Meine Fresse, Leute!“, mischte sich Gabriel ein. Er war der Größte von allen und bestimmt gute einsneunzig. Wie viel er drüber war konnte man schlecht schätzen, aber beim Anblick seiner lila Augen wurde das auch nebensächlich. Früher haben seine Eltern zu ihm gesagt, er solle aufhören eine Grimasse zu schneiden, weil sie ihm sonst bleiben würde. Wer hätte da ahnen können, dass dies bei der Leoparden-Gestalt der Gestaltwandler tatsächlich so war. Je länger sie sich in ihrer Tierform aufhalten, desto höher die Gefahr, dass ihnen manche Körperteile auch nach der Verwandlung in einen Menschen bleiben. Alle drei Werleoparden zeigten solche Anzeichen. Lenia hatte giftgrüne Augen, Gabriel hat lilane und Daniel gelbe. Gabriel hat sogar noch teilweise das Gebiss eines Leoparden, aber er hat gelernt es zu verbergen. Er bewegt die Lippen nicht sonderlich viel beim sprechen und so fällt es kaum auf.
    „Könnt ihr nicht einfach eure Klappen halten und den Magier schlafen lassen? Er braucht Ruhe um sich zu erholen. Ich weiß selbst, dass wir keine Zeit haben, aber wir können den Kerl unmöglich zurücklassen.“, zischte er und sah zu Lazarus.
    „Wieso denn nicht? Er ist nur eine Last. Habt ihr gesehen wie er kämpft? Er kann uns nicht helfen!“, erwiderte Daniel.
    „Eve schätzt ihn sehr und das sollten wir demnach auch tun!“, rechtfertigte sich Lenia und setzte sich zu dem Magier ans Bett.
    „Klar Lenia, kaum ist mal wieder ein Mann in deiner Nähe kannst du nicht anders und musst ihn beschützen – bemuttern möchte man fast sagen!“
    „Pah, hör doch auf! Wir bleiben jedenfalls hier und damit basta!“, versuchte Lenia das Gespräch zu beenden, schürte jedoch nur noch mehr den Zorn von Daniel.
    „Wer bist du, dass du mir Befehle erteilst!“, fauchte er. Er war so schnell aufgesprungen und hatte Lenia am Kragen gepackt, dass ein normaler Mensch es kaum realisiert hätte. Die Gestaltwandlerin war völlig überrascht und konnte nicht reagieren.
    „Zur Hölle, Daniel. Lass sie los!“, befahl Gabriel. „Eve ist die Einzige, die uns Befehle erteilen kann. Das weißt du genauso gut wie Lenia, also hör auf dich aufzuspielen. Wo ist dein Problem, Mann?“
    Mit zuckendem Kiefermuskel ließ Daniel seine Freundin los und trat zwei Schritte zurück. „Ich habe keine Lust darauf hier zu warten und diesem Heini beim Schlafen zuzusehen, während dort draußen unsere Nimir-Ra in Gefahr ist und möglicherweise jeden Augenblick getötet wird.“, schrie er und knallte mit der Faust auf den großen Holztisch.
    „Ihr wisst wie gut sie für uns sorgt. Seit unser alter Anführer tot ist, sind wir endlich frei und können uns frei bewegen. Wir müssen keine Sklaven mehr sein und haben sämtliche Freiheiten die es gibt. Stellt euch vor so ein Ghul oder wer auch immer tötet sie. Dann haben wir einen Ghul als Anführer – toll!“
    Das war es also. Daniel hatte Angst Eve zu verlieren und dafür wieder einen grausamen Rudelanführer zu bekommen.
    In diesem Moment stöhnte Lazarus – er war wach. „Er ist wach!“, stellte Lenia fest. „Natürlich ist er wach. Wie soll er bei diesem Lärm auch schlafen?!“, kommentierte Gabriel und trat ans Fußende vom Bett. Daniel stellte sich hinter Lenia und so standen alle Drei bei dem Magier am Bett.
    „Was ist passiert, Magier?“, fuhr ihn Daniel an und erntete einen bösen Blick von dem Werleoparden mit den lila Augen.
    „Könnt ihr uns sagen, was passiert ist?“, korrigierte Gabriel und starrte erwartungsvoll ins Lazarus Augen.


    Die Schmerzen waren nur noch ein dumpfes Pochen in seinen Gliedern. Was auch immer diese Lenia ihm gegeben hatte ... es wirkte wunder.
    Gabriel musste seine Frage noch einmal wiederholen, ehe der Magier sie verstand. Er war noch ein wenig benommen und noch Schlaftrunken, so kurz der Schlaf auch war.
    „Was war passiert … gute Frage. Ich erinnere mich, dass Eve und…“
    „Du meinst unsere Nimir-Ra! Achte auf ihren Titel!“, wurde Lazarus von Daniel unterbrochen. Gabriel packte Daniel am Arm und schob ihn zurück. Mit einem vernichtenden Blick brachte er den aufmüpfigen zum Schweigen und gebat mit einer freundlichen Geste, dass Lazarus weiter sprechen sollte.
    „Also, eure Nimir-Ra und ich, wir waren gerade frisch in der Stadt angekommen. Ich hatte etwas für sie angefertigt, was später von Nutzen sein könnte.“
    „Was habt ihr angefertigt?“, fragte Gabriel freundlich, der das Wort für die Werleoparden führte. Lenia saß immer noch auf der Bettkante und Daniel schritt ungeduldig im Zimmer auf und ab.
    „Ich habe ihr Amulett verzaubert. Unsere weitere Reise sollte uns in die Wüste führen. Also hab ich ihr Amulett mit einem Sonnenschutzzauber belegt.“
    „Was geschah weiter?“
    Lazarus überlegte kurz ehe er wieder sprach. „Na ja nicht viel. Ich bestand darauf, die Stadt noch ein wenig zu erkunden. Ich war schon lange nicht mehr an der Küste gewesen. Zudem hätten wir hier wieder eine gute Bleibe für eine Nacht finden können. Jedoch…“
    Sekunden verstrichen und deutlich war zu sehen, wie hinter seiner Stirn die Rädchen ratterten. „Irgendwie hat Eve festgestellt, dass wir verfolgt wurden. Es schien als konnten wir die Verfolger abhängen. Falsch gedacht. Der Rest ging ziemlich schnell. Wir wurden angegriffen, aber konnten uns kaum verteidigen. Der Angreifer wollte Eve entführen und mich tot sehen. An mehr erinnere ich mich nicht.“
    „Das liegt wohl daran,“ sagte Lenia, „dass du einen ziemlich heftigen Schlag gegen den Kopf noch bekommen hast.“
    Erst jetzt merkte er, das sie ihre Hand die ganze Zeit auf seinem Arm lag und Lazarus räusperte sich verlegen und Lenia lächelte etwas schüchtern.
    „Ghule hatten euch angegriffen, daher konntet ihr euch nicht sonderlich gut wehren.“ Gabriel schaute besorgt. „Aber wie habt ihr es geschafft euch Ghule zum Feind zu machen?“
    Lazarus überlegte wieder. Einige Minuten verstrichen, wo er versuchte die Zusammenhänge zu finden. Was hatten er und Eve in der letzten Woche alles getan? Flucht aus der Hauptstadt der westlichen Königreichs. Dazu Damian geholfen einen Dämon los zu werden der allem Anscheinen nach mit …
    „Oh nein ich habe eine böse Ahnung …“
    Alarmiert blickten die drei Werleoparden den Magier an und Lazarus erzählte alles, was sich in den letzten Tagen zugetragen hatte. Als er geendet hatte ergriff Daniel wieder barsch das Wort.
    „Da haben wir es, dieser unnütze Mensch, der sich nicht mal gegen ein paar lächerliche Untote verteidigen kann, hat doch tatsächlich den Zorn eines Rassisten, der allen Anschein nach dunkle Kräfte nun besitzt, auf Eve gelenkt!“
    „Daniel!“, fuhr Gabriel ihn an.
    „Schon gut. Ich kann verstehen warum er sauer ist.“, versuchte der Magier die Situation zu entschärfen.
    „Ich habe Lord Cappla von Beckstein unterschätzt, falls er wirklich dahinter stecken sollte. Was die Ghule angeht…“
    Mit finsterem Blick schaute Lazarus Daniel in die Augen, welcher merklich zurückwich und sich sichtbar unwohl in seiner Haut fühlte.
    „Ich nehme mal stark an, ihr wurdet noch nie auf dem falschen Fuß erwischt, Herr Daniel! Lasst euch gesagt sein, dass mir so was nicht noch einmal passiert und dann von den Ghulen nichts weiter als Asche übrig bleiben wird!“
    „Bevor ihr beide eure Manneskraft vergleicht, sollten wir uns lieber Gedanken machen wie wir unsere geliebte Eve wieder finden können.“ Lenia mischte sich ein, bevor einer etwas Dummes tat. Die drei Werleoparden blickten den Magier an, der zögerlich eine Antwort gab.
    „Ich denke ich kann sie aufspüren mit einem Trick, doch dafür brauch ich meine Tasche mit ihrem Innhalt. Und ...“, fügte er noch an „etwas zum anziehen vielleicht.“

  • Cliffhanger... tztz
    Aber stilistisch ein ziemlich Guter.


    Daniel ist zwar 'n Arschloch, aber in dieser Sache: „Wieso denn nicht? Er ist nur eine Last. Habt ihr gesehen wie er kämpft? Er kann uns nicht helfen!“ ist er mit mir auf einer Wellenlänge. :D Naja, könnte daran liegen, dass ich auch ein Arschloch bin. :O


    Eure Beschreibungen sind wirklich klasse geworden seit dem ersten Post... Toller Anfang mit der Beschreibung der Kopfschmerzen.

  • auf zum nächsten Cliffhänger ^^



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    „Scheiß Kompromisse. Etwas zum anziehen. Er benötigt Kleidung!“, äffte Daniel den Magier mit dem Gehabe eines kleinen Kindes nach. „Gut, dass wir noch Ersatzkleidung dabei haben!“, meinte er ironisch, da er wusste, dass es nicht so war.
    Die drei Werleoparden hatten keine Probleme mit dem Nacktsein, aber sie hatten Probleme damit zu frieren, besonders Daniel. Trotz Daniels schlechter Laune, Lenias Verliebtheit und Gabriels Unwohlsein, entschieden sie sich dazu, die verfügbaren Klamotten unter den Anwesenden zu teilen.
    Die drei Gestaltwandler trugen weite, abgetragene Sachen, damit sie bei einer Verwandlung nicht zerreißen würden. Trug man nämlich perfekt sitzende Kleidung, stand man nach der Rückverwandlung in einen Menschen nackt da, wie die Werwölfe damals im Wald. Lenia war die Kleinste, trotzdem passten dem Magier ihre Schuhe. Gabriel gab seine weite Hose samt Gürtel ab und Daniel opferte sein dunkles Oberteil. Missbilligend betrachtete Daniel den Magier in seinen weiten Klamotten. Sein Blick schwenkte zu Lenia, die nun barfuß im Raum stand, über Gabriel der nun noch eine weite Short anhatte – sie ging nicht wirklich als richtige Hose durch, aber war auf den ersten Blick schon in Ordnung – und schließlich betrachtete er sich mit nacktem Oberkörper. Ja, die Gruppe würde um jeden Preis auffallen. „Wir haben zwei Optionen.“, fing Gabriel an. „Entweder wir ziehen gleich los und ziehen die Blicke auf uns, dafür ersparen wir uns einen eventuell weiteren Angriff durch die Horde Ghule… oooder wir warten auf die nächste Dunkelheit sind geschützt vor Blicken aber ein Angriff könnte uns bevor stehen.“


    Gabriel überreichte dem Magier endlich seine Tasche und Lazarus warf einen Blick hinein. Gott sei Dank war noch alles vorhanden und das Pergament unbeschädigt.
    „Nein“, meinte Lazarus und zog mit freudigem Blick seine Handschuhe mit den Kristallbesetzten Handrücken an.
    „Wir werden weder Aufmerksamkeit auf uns ziehen, noch nachts durch die Straßen schleichen.“
    Verwirrt blickten die drei Werleoparden den Magier an. Lazarus grinste und sprach weiter.
    „Ich nehme mal an meine alte Kleidung ist nicht mehr zu gebrauchen, oder? Zum Glück habe ich meine Handschuhe.“
    Daniel schnaubte verächtlich. „Und was bringt euch dieser modische Schnickschnack?“
    Lazarus schüttelte nur den Kopf wegen diesem einen und konzentrierte sich. Ein paar Sekunden später lagen fein säuberlich auf dem Bett für jeden neue Kleidungstücke. Er hatte sich neue Reisesachen mit dazu gehörigem Staubmantel erschaffen, während er für die drei Werleoparden neue weite Kleidung erschuf, die widerstandsfähiger war.
    „Soso, warum habt ihr nicht gleich die Sachen hergezaubert Magier?“, fragte Gabriel freundlich.
    Verlegen schaute Lazarus drein. „Na ja, ich brauchte dazu meine Handschuhe, die meine Magie verstärken. Da ihr aber zuerst mir ein Teil eurer Sachen geliehen habt, nahm ich an das sowohl meine Kleidung als auch meine Handschuhe … verloren wären, um es mal so zu sagen. Also hab ich das Angebot erstmal angenommen.“
    Lenia kicherte und piekste Daniel mit dem Ellenbogen in die Seite. „Siehst du Daniel? Ich hab doch gesagt das die Handschuhe was besonderes wären.“, sagte sie, worauf Daniel nur etwas vor sich hin brummte.
    Lazarus hatte seine neuen Sachen schnell angezogen, welche ausnahmslos schwarz waren im Vergleich zu den früheren Braun und Grau.
    „Also suchen wir den Alchemieladen wieder auf. So dürfte das Risiko entdeckt zu werden kleiner sein mit den neuen Sachen. Zudem will ich nur ungern nachts durch die Straßen streifen. Eine Begegnung mit Ghuls reicht mir fürs erste.“
    Gabriel nickte zustimmend und führte den Magier aus dem Haus heraus. Nicht unweit erkannte der Magier die Stallungen und zusammen mit Gabriel eilte er schnell wieder zum Alchemieladen. Daniel und Lenia blieben zurück, um ihr Versteckt zu bewachen „Sag mal Daniel, warum kannst du den Menschen nicht ausstehen?“, fragte Lenia, als sie mit dem anderen Werleoparden allein war.
    „Warum? Das fragst du noch? Wie weil er halt genau das ist, was du gesagt hast: ein Mensch!“
    Lenia schüttelte den Kopf. „Also ich finde ihn süß irgendwie …“
    Derweil betraten Gabriel und Lazarus wieder den Alchemieladen. Lazarus merkte, dass der Laden nicht unweit des Verstecks der Werleoparden lag, was wahrscheinlich nur ein glücklicher Zufall war.
    Die Frau begrüßte freundlich die beiden Kunden und war erstaunt wieder den Magier zu sehen, besonders in seiner neuen Kleidung.
    „Schön euch wieder zu sehen, darf man fragen wo eure Begleitung vom letzten Mal ist?“
    „Zu Hause, ich wollte meinem Freund hier den Laden zeigen, da er auch anfängt, Interesse an Alchemie zu haben. Kommen wir zur eigentlichen Sache. Mir ist Gestern leider etwas verloren gegangen, etwas Magisches. Habt ihr zufällig einen Kompass im Angebot?“
    Gabriel hielt sich im Hintergrund und zeigte keine Regung. Aber Lazarus war sich sicher, das er sich fragte, wozu er einen Kompass kaufen wollte.
    Die Ladenbesitzerin zeigte aber Verständnis. „Ah, die alte Schule der Erkenntniszauber. Ihr steckt voller Überraschungen werter Herr. Ich muss überlegen, gebt mir ein paar Minuten während ich im Lager nachsehe.“
    Die Frau verschwand durch eine Seitentür und Gabriel wandte sich an den Magier.
    „Darf man fragen was ihr vorhabt?“
    „Sicher, vor langer Zeit entwickelte ein Magier, dessen Namen ich leider nicht kenne, eine Möglichkeit, verlorene magische Dinge wieder aufzuspüren. Er konstruierte einen Kompass, der einmal auf die magische Signatur geeicht ist, zielsicher den Weg weißte. Wenn man weis wie, konnte man damit auch Orte aufspüren. Leider sind diese Geräte sehr selten. Aber der Laden hier hat mich schon einmal angenehm überrascht und ich denke die gute Frau kann uns weiter helfen.“
    Gabriel schaute sich in dem Laden um und Lazarus erkannte, dass er mit nichts von dem, was er sah, irgendwas anfangen konnte.
    „Aber die Nimir-Ra trägt doch nichts magisch…“, er hielt mitten im Wort an. „Das Amulett!“
    Lazarus nickte. „Genau das.“
    Die Ladenbesitzerin kam zurück und schüttelte den Kopf. „Tut mir leid werter Herr Alchemist, oder sollte ich sagen Magier? Ich besitze leider keinen solchen Kompass den ihr sucht. Aber ich fand ein Rezept um eine vereinfachte Version herzustellen.“
    „Danke das wird genügen hoffe ich.“
    Das Rezept und die Zutaten waren schnell erstanden und fix waren Lazarus und Gabriel wieder im Versteck der Werleoparden, wo die beiden anderen schon ungeduldig warteten.


    „Herrgott nochmal! Wo wart ihr zwei so lange?“, wollte Daniel sofort von den beiden wissen als sie zur Tür herein kamen. Er wollte nicht wissen, ob es Zwischenfälle gab oder ob sie alles bekommen haben. Ihn interessierte nur, wieso sie so lange gebraucht hatten und er so lange warten musste – netter Kerl. „Meine Güte, beruhig dich mal wieder Daniel!“, versuchte Lenia ihn zu beschwichtigen und legte eine Hand auf seine Brust, ehe sie sich den beiden anderen zuwandte. „Also, wie sieht es aus? Habt ihr alles bekommen was ihr wolltet?“
    „Nicht wirklich, aber wir haben etwas Gleichwertiges erhalten. Damit sollte es auch funktionieren!“, meinte Lazarus zu den anderen und legte das Rezept auf den Tisch. Es dauerte keine zwei Sekunden da hatte es sich auch schon Daniel unter den Nagel gerissen. „Das soll unsere Hilfe sein?“, fauchte er ungläubig und fuchtelte mit dem Rezept herum. „Verdammt bis ihr damit fertig seid sind doch wieder ein paar Stunden vergangen. Wir haben keine Zeit. Wir müssen die Entführer und Eve finden!“
    „Jetzt reiß dich zusammen Daniel, davon geht es auch nicht schneller und ohne seine Hilfe finden wir sie nicht oder nur schwer!“, mahnte Gabriel, wobei Daniel nicht sonderlich überzeugt schien. Er stapfte auf den Magier zu und klatschte ihm das Rezept auf die Brust. Der Schlag presste ihm die Luft aus den Lungen, aber ehe auch nur einer der Anwesenden etwas sagen konnte, verzog sich Daniel aus dem Raum.
    „Alter Spinner!“, fluchte ihm Lenia leise hinterher ehe sie sich um Lazarus kümmerte. „Alles okay?“, fragte sie ihn und strich ihm zärtlich über den Rücken. „Ich kann euch bei dem Rezept helfen, wenn ihr wollt!“
    „Und ich gehe und rede mit Daniel!“, meinte Gabriel und ließ die anderen allein im Raum zurück.


    „Also, was machen wir nun?“, fragte die Werleopardin den Magier sogleich als sie beide allein waren.
    „Öhm“, überlegte der Magier laut. „Zuerst bringt mir Mörser und Stößel, dann bräuchte ich noch einen kleinen Topf oder Kessel sowie einen handelsüblichen Kompass.“
    Lenia nickte freudig und verschwand aus dem Zimmer. Lazarus sah sich um und ging zum großen Tisch, der unter einem Fenster stand. Nur eine paar Bücher lagen darauf und schnell hatte der Magier Platz geschaffen, das Rezept ausgebreitet und die Zutaten die er gekauft hatte zurecht gelegt.
    Nach ein paar Minuten kam Lenia wieder und brachte alles mit, was sie bringen sollte.
    „Entschuldigt werter Herr, dass es etwas länger gedauert hat. Aber es war schwierig einen einfachen Kompass zu finden. Ihr müsst wissen, wir Werleoparden brauchen so etwas eigentlich gar nicht.“
    Lazarus fragte nicht nach woher Lenia nun den Kompass hatte, sondern nahm dankend alles entgegen. Den kleinen Messingkompass legte er erstmal zur Seite, da zuerst die Zutaten vorbereitet werden mussten. Neugierig und aufmerksam sah Lenia zu, wie er einige Kräuter, winzige Knochen, deren Herkunft eher fragwürdiger Natur waren und Pulverchen in den Mörser gab und fein säuberlich alles mit den Stößel zerrieb.
    „Was genau macht ihr jetzt?“ Es war ihr anzusehen, dass sie von Neugier fast platzte.
    „Zuerst muss ich die Reagenzien vorbereiten.“, murmelte Lazarus fast beiläufig und dazu in einem Tonfall wie ein Professor aus einer arkanen Universität.
    „Dann muss ich streng nach Rezept die Zutaten zubereiten. In dem Fall es trocken aufkochen und schauen das es so anbrennt wie es soll.“
    Lenia schaute Lazarus fragend an, da sie nicht recht zu wissen schien was er meinte.
    Er schenkte ihr ein kurzes Lächeln. „Es gibt viele Möglichkeiten in der Alchemie bestimmte Wirkungen zu erzielen. Es gibt Pulver, Tränke und andere Mixturen, geschmiedete Gegenstände und teils wird auch mit flüchtigen Dingen wie Rauch gearbeitet. Hier und da wird auch Magie verwendet.
    Bei dem was ich hier mache nutze ich den Rauch, der beim Anbrennen entsteht und etwas Magie. Der Kompass nimmt dann den Rauch auf und erhält so seine magischen Eigenschaften.“
    Geschickt lies Lazarus also die Reagenzien in dem kleinen Kessel anbrennen, so dass sich nach und nach grünlicher Rauch bildete. Leise murmelte er einige Formeln und wie von Geisterhand getragen, schwebte der Kompass in den Rauch.
    Der Rauch umwirbelte langsam den Kompass. Nach einigen Momenten schien es, als würde das Metall den Rauch aufsaugen und die Farbe des Messings einen Stich ins Grüne bekommen. Schnell Griff Lazarus in seine Tasche und förderte eine kleine Ampulle hervor, deren Inhalt er vorsichtig auf den immer noch schwebenden Kompass träufelte. Wieder begleiteten magische Worte die Prozedur und schwach leuchtete die Kompassnadel auf, die plötzlich von ihrer Nord-Süd-Richtung abwich und wo anders hinwies. Es schien als zeigte die Nadel Richtung Stadtkern und … nach unten.
    Lazarus nahm den Kompass in die Hand und schaute auf die Nadel, die definitiv nicht mehr nach Norden zeigte.
    „Was hat das zu bedeuten?“ Lenia war etwas verunsichert.
    „Ich habe das Elixier, was ich für die Verzauberung von Eves Amulett benutzt habe, als Indikator für den Kompass verwendet. Nun zeigt der Kompass an, in welche Richtung ihr Amulett zu finden ist und damit hoffentlich auch Eve.“


    „Aber es sieht so aus, als würde der Kompass nach unten zeigen!“, bemerkte Lenia und als Lazarus diese Feststellung mit einem Nicken bestätigte, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. „Mein Gott!“, hauchte sie als sie aus dem Zimmer stürmte und die anderen beiden Gestaltwandler suchte. Es dauerte nicht lange, da wurde das Geschrei laut. Daniel konnte sich kaum noch zügeln. „Was? Was sagst du?“, brüllte er durch das Haus. „Verdammte Scheiße. Wir sind so dumm. So dumm, so dumm!“
    Ein lautes krachen war zu hören, als seine Faust auf die Kommode knallte und diese in sich zusammenbrach. Gabriel teilte Daniels Ärger und fauchte so laut, dass man dachte eine ganze Horde an Werleoparden war im Zimmer nebenan. „Wir brechen sofort auf!“, meinte er rasend vor Wut und hechtete an der offenen Zimmertür von dem Magier vorbei. Daniel war ihm auf den Fersen und einen Wimpernschlag später kam Lenia in den Raum gestürzt. Lazarus zuckte zusammen, als eine Hand nach ihm Griff, aber Lenia wollte ihm nichts tun. Sie schleifte ihn mit nach draußen und erklärte dem verdutzt drein blickenden Mann alles. „Ihr wurdet von Ghulen angegriffen. Ghule verstecken sich für gewöhnlich auf Friedhöfen, in Gruften oder in Höhlen. Tja, das alles gibt es hier weit und breit nicht. Da liegt es nahe, dass sie in die Katakomben unter der Stadt geflüchtet sind. Ghule sind lichtscheu. Es gab keine andere Möglichkeit als ein Gebiet unter der Stadt und wir haben soviel Zeit damit verbracht herauszufinden wo wir suchen müssen, dass wir das Offensichtliche gar nicht bemerkt haben!“, zischte sie zornig auf sich selbst. Ihre giftgrünen Augen glühten förmlich und trotzten gerade zu vor Tatendrang. „Hoffentlich sind wir nicht zu spät!“
    Lazarus stolperte unter dem Zug von Lenia fast, aber fing sich schnell wieder. Sie war so verdammt schnell unterwegs und zog an ihm als wäre sie ein stämmiger Muskelmann. Die Werleopardin vergaß völlig, dass Lazarus selbst laufen konnte. Es konnte ihr kaum schnell genug gehen und so schleifte sie den Magier einfach mit. Es war inzwischen später Nachmittag und die Sonne war schon dabei sich gen Horizont zu schieben. Der Eingang zu den Kanälen war schnell gefunden, die Tür zu den Katakomben war nicht ganz so leicht ausfindig zu machen.

  • Zu Viert hatten sie sich also aufgemacht, Eve zu suchen und zu retten. Der Plan war simpel. Lazarus sollte mit dem verzauberten Kompass die Gruppe zu Eve führen und dann … tja das weitere sollte sich dann klären.
    Der Eingang zur Kanalisation war keiner von diesen neumodischen Gullydeckeln aus Metal. Es war eine Unscheinbare Tür, hinter der eine steinerne Treppe in engen Windungen hinab unter die Erde führte. Durch glücklichen Zufall schien es, als hätten sie auch die Tür gefunden, durch den die Ghule Zugang zum Untergrund fanden, da die Tür deutliche Einbruchspüren aufwies. Warum aber die Anwohner das nicht bemerkt haben, sollte ein Rätsel bleiben.
    Die Luft war schlecht und es roch nach Fäkalien und anderen Abfällen. Langsam waren die vier die Treppe hinab gestiegen und befanden sich nun in mitten eines langen Tunnels, dessen Enden in der Dunkelheit verschwanden. Lazarus hatte wieder die kleine Leuchtkugel herbeigezaubert, die wie ein treuer Hund neben ihm her schwebte, während sie langsam, dem Kompass folgend, tiefer in die Finsternis vordrangen.
    „Beeilen wir uns. Ich will nicht länger als nötig an diesem widerlichen Ort sein!“, jammerte Daniel, der mit einem Seitenstoß von Lenia zurecht gewiesen wurde. „Vergiss nicht wozu wir hier sind!“, ermahnte ihn auch Gabriel.
    Das milde Licht reichte nur ein paar Meter weit und riss aus dem Schatten jede Art von Unrat, der sich entlang des Tunnelrandes ansammelte. In der Mitte in einem Kanal floss eine dunkle Flüssigkeit, die den Gestank verströmte und leichte Dunstschwaden kräuselten sich an der Oberfläche.
    Gabriel sah kurz zum Wasser. „Es ist zwar löblich das ein Kanal unter der Stadt angelegt wurde, aber es nützt nichts wenn das Wasser steht und nicht abfliest.“
    Lazarus war das einerlei. Wichtig war erstmal die Kompassnadel, die behände in eine Richtung wies. Merkwürdigerweise deutete sie immer noch leicht nach unten, was auch den Werleoparden nicht verborgen blieb.
    „Ist vielleicht der Kompass kaputt?“ Sorge schwang in der Stimme von Lenia mit. Lazarus lies sich nicht beirren und schritt weiter.
    „Nein“, antwortete er. „Der Zauber funktioniert einwandfrei. Aber wie es scheint, gibt es mindestens noch eine weitere Ebene unter uns.“
    „Ich hab keine Lust durch Scheiße zu schwimmen oder tauchen zu müssen!“, protestierte Daniel.
    „Das hat niemand gesagt. Vielleicht gibt es weitere Katakomben unter den Kanälen und jetzt reis dich verdammt noch mal zusammen!“ Es war Gabriel anzusehen, dass er allmählich die Geduld mit Daniel verlor.
    Lazarus führte an der Spitze der Gruppe sie weiter hinein in das Labyrinth der Kanäle, mehrmals bogen sie ab an Kreuzungen und folgten weiter stetig der Richtung der Kompassnadel. Irgendwann aber blieb Lazarus stehen und schaute sehr nachdenklich auf den Kompass in seiner Hand. Gabriel trat an seine Seite und fragte mit leicht unsicherer Stimme: „Stimmt was nicht?“
    „Hm ich bin nicht sicher. Wir haben jetzt eine sehr große Strecke schon zurückgelegt und wenn mich mein Orientierungssinn nicht täuscht dann…“
    „sind wir Im Kreis gelaufen.“, ergänzte Lenia, nachdem der Magier zögerte. Daniel gab nur ein verächtliches Schnaufen von sich, was die drei anderen ignorierten.
    „Ja sind wir. Aber ich bin mir sicher das es hier irgendwo weiter gehen muss.“
    Lazarus überlegte kurz und sah einmal in die ein, dann in die andere Richtung des Kanals. Mittlerweile hatte er sich an den Gestank gewöhnt, trotzdem wünscht er sich bald wieder die frische Luft an der Oberfläche zu atmen.
    „Wir gehen noch einmal den Weg ab. Achtete auf alles Ungewöhnliche. Schleifspuren am Boden, Steine die komisch herum liegen, irgendwas was auffällig ist.“
    „Und dann?“
    Lazarus sah Gabriel direkt an und lächelte. „Und dann finden wir den Geheimeingang. Ich bin mir ziemlich sicher, dass hier irgendwo ein verborgener Zugang zur nächsten Ebene sein muss.“
    Es vergingen weitere ein oder zwei Stunden bis Daniel etwas an einer Mauer auffiel. Lazarus sah sich die Stelle genauer an.
    Es war nur schwer zu erkennen, aber es schien als würde sich ein eingelassenes Rechteck in den Fugen des Mauerwerks abzeichnen…
    Gabriel und Daniel stemmten sich dagegen und tatsächlich schwang eine sehr gut getarnte Tür mit einem schleifenden Geräusch langsam nach innen auf. Verwunderlich war, dass es keine Art von Schloss gab, aber wer würde schon hier unten in der Kanalisation nach einer Geheimtür suchen?
    Der Gang der sich nun eröffnete war schmal und niedrig und macht nach ein paar Metern einen Bogen nach links, um dann in einer weiteren Treppe wieder nach unten zu führen. Lazarus ging wieder voran, dem Kompass folgend.
    Auf dem oberen Treppenabsatz blieb er noch einmal stehen. „Ja das ist die richtige Richtung. Wir sollten aber nun vorsichtig sein ab jetzt…“


    „Sicherlich wirst du mir endlich verraten, wo sich unser Freund, dein Meister Damian aufhält, oder?“, gluckste der Ghul-Anführer und betrachtete das gepeinigte Mädchen vor ihm. Eve stand dort in zerrissenen Kleidern an eine Art Pfahl gefesselt. Blut rann ihr aus dem Mund, aus der Nase und aus scheinbaren Stichwunden am Körper. „Die Pfeilspitzen sind aus Silber.“, lachte er während er die Armbrust beiseite legte. „Sie verhindern, dass du dich mit Hilfe deiner Vampirkräfte befreist und hier die große Heldin spielst.“ Sein Gesichtsausdruck ist wohl mit dem Wort >amüsiert< am besten zu beschreiben. Sein Grinsen war erbarmungslos und seine Augen kalt wie Stahl. Eve stand ihm da allerdings in nichts nach und so schüttelte sie ein weiteres Mal den Kopf. „Von mir erfährst du Nichts!“, zischte sie, woraufhin das Lächeln des Entführers erstarb. „Du kleine Schlampe wirst schon noch reden!“, brüllte er und tat ein paar Schritte auf sie zu. Er stand nun unmittelbar vor ihr und packte ihren Arm. Er griff so fest zu, dass vermutlich ein Bluterguss übrig bleiben würde, aber mit Blutergüssen würde sie leben können. „Hast du das hier schonmal gesehen?“, wollte er auf sarkastische Art und Weise von ihr wissen, während er ihr ein Kruzifix aus purem Silber unter die Nase hielt. „Das wurde geweiht, nur für dich!“, hauchte er ihr ins Ohr und drückte ihr das Kreuz auf den Oberarm. Ein markerschütternder Schrei hallte durch die Katakomben als die Haut verbrannt wurde und leichter Qualm aufstieg. „Fick dich selbst!“, schrie Eve ihn an und spuckte dem Peiniger ins Gesicht. Blanker Zorn stand ihm nun ins Gesicht geschrieben und er zitterte schon vor lauter Wut. „Wo ist Damian?“, brüllte er sie an und verpasste ihr einen harten Schlag mit dem Handrücken. Ihre Wange pochte und der Kopf wurde zur Seite geschleudert. Kein Mensch konnte so hart schlagen. Es fühlte sich so an, als würde jeden Augenblick der Kopf vom Körper gerissen werden. Langsam aber stetig schien der Kerl die Geduld mit der widerspenstigen Vampirlady zu verlieren. Er schnappte sich ihren Haarschopf und riss den Kopf nach hinten. Ihre Fänge blitzten kurz auf als ein weiterer Schrei ihrer Kehle entfloh. „Deine neue Narbe wird dich nicht länger begeistern können, wenn du nicht sofort den Mund aufmachst und mir verrätst was ich wissen will!“, meinte er und zog einen Dolch aus der Scheide am Gürtel. „Spätestens wenn ich damit anfange dir deine eigenen Organe unter die Nase zu halten oder sie dir in den Mund zu stopfen wirst du mir alles sagen!“
    Es war tatsächlich erstaunlich wieviel Schmerz und Pein doch der Körper aushalten konnte ohne den Geist durch Bewusstlosigkeit zu schützen. Silberbolzen steckten in ihrer Brust, in ihrer Hüfte, im Bein und in der Leiste. Schnittwunden zogen sich von der Wange, über die Schultern, den Bauch bis zu den Füßen. Harte Schläge und Tritte hatten den Weg zu ihr gefunden. Die Brandnarbe in Form eines Kreuzes prankte inzwischen auf ihrem Oberarm und noch immer hatte Eve nichts verraten.

  • Arme Eve
    Die muss ja einiges durchmachen. Also hinter Damian sind diese Ghule her. Ich schätze mal in der Zeit der Peinigung hat sie schon mehrmals Beleidigungen ausgesprochen, was ein wenig unklug ist weil man dadurch den Folterer nur noch Wütender macht, und ihre Stärke scheint wirklich Enorm zu sein, wenn sie das alles für Damian ertragen kann.
    Schätze mal, dass es jetzt bald zu einem Kampf kommt wenn die 4 Retter dort auftauchen und den Ghulen die Hölle heiß machen. Vielleicht sollte man sich aber auch davor darüber austauschen, wie man Ghulen jetzt überhaupt Schaden zufügen kann.


    so long
    Sek

  • so, 'tschuldigt das es momentan schleppend vorran geht, aber es happertt ein wneig ._.


    wenn man Ghule einfach ... nunja zerfetzt, ist das Prob auch gelöst ^^ es war ja nur das Problem mit den Überraschungsmoment gewesen


    ______________________________________________________________




    Die Gruppe blieb wie angewurzelte stehen, als der Mark erschütternde Schrei von den Wänden widerhallte.
    „Was war das?“, fragte Lenia kaum hörbar, da ihr der Atem weg blieb.
    „Eve…“, hauchte Gabriel und stürmte an Lazarus vorbei, die letzten Treppenstufen in einem Satz nehmend. Doch rannte er nicht weit, da er unschlüssig an einer Gangbiegung stehen blieb und hastig nach links und recht schaute. „Wo lang? Schnell!“
    Lazarus eilte herbei und schaute auf seinen Kompass. Die Nadel wies nach links, aber…
    „Eve scheint sich in dieser Richtung zu befinden,“ meinte der Zauberer und wies den linken Gang hinab. Jedoch blickte er angestrengt nach Rechts. Irgendetwas stimmte hier nicht, und zwar gewaltig nicht!
    „Stimmt was nicht?“, fragte Lenia und Sorge schwang in ihrer Stimme mit, als sie auch in den rechten Gang sah. Der Gang war dunkel und sah nicht anders aus als der linke Tunnel, oder die Tunnel davor die sie durchstreift hatten. Trotzdem sah Lazarus angestrengt in die Richtung und … zeichnete sich Furcht auf seinem Gesicht ab?
    „Lazarus“, Lenia stupste ihn an und der Magier fuhr erschrocken zusammen. „Was ist los?
    „Ich weiß nicht.“, gestand der Magier. „Irgendetwas ist dort. Ich weiß nicht was es ist, aber da ist eine Präsenz, die gerade erst aufgetaucht ist …“
    „Eine Präsenz? Was meint ihr Magier?“ Gabriel hatte sich wieder zu ihm gedreht und sah auch besorgt aus.
    Daniel war der einzige, den das anscheinend nicht interessierte. „Ist doch egal! Wir müssen sofort weiter!“
    Lazarus stimmte dem zu. „Er hat Recht. Hier Gabriel, nehmt den Kompass. Er wird euch zu Eve führen, wenn sie noch ihr Amulett trägt. Ich gehe dem hier nach!“
    Lazarus überreichte dem Werleoparden den Kompass und wandte sich schon zum gehen, wurde aber noch einmal von Lenia aufgehalten. „Was ist dort?“
    Sorge spiegelte sich wieder auf dem Gesicht des Magiers. „Etwas Böses…“
    So trennte sich also die Gruppe widerwillig. Die Weleoparden gingen nach links und folgten weiter dem Kompass, während Lazarus seinem inneren Gespür folgte. Etwas war in den Katakomben aufgetaucht, etwas Altes und Böses.


    „Sicherlich interessiert es dich, wer ich bin!“, stellte der Entführer fest, während er den blutigen Dolch beiseite legte und sich auf den kleinen Tisch niederließ. Mit Adleraugen begutachtete er die geschändete Vampirlady. Zornig blickte sie ihn an – tief in die Augen. „Ah, endlich habe ich wieder deine Aufmerksamkeit. Soll ich dir sagen wer ich bin, ja? Nun, ich bin nur ein Traum. Soll ich dich aufwecken?“ Sein Lachen war grausig und zeugte kein bisschen von Fröhlichkeit. „Hier unten bin nur ich, du und deine Angst. Also schrei wenn du willst“
    Mit unglaublicher Geschwindigkeit hatte er sich wieder erhoben und ihr einen Schlag in den Magen verpasst. Blut flog aus ihrem Mund und wären ihre Augen nicht so zugeschwollen gewesen, hätten sie sich sicherlich geweitet. „Also, Eve – ich darf dich doch so nennen – meine Geduld ist endgültig erschöpft. Ich frage dich ein letztes Mal, wo….ist….Damian?“
    Kein Wort kam über ihre Lippen, allerdings war Eve inzwischen auch schon zu schwach um überhaupt noch etwas zu sagen. Der Kopf hing schlaff auf der Brust, Blut tropfte auf den Boden und eine kleine Lache hatte sich bereits zu ihren Füßen gebildet.
    „Nun, sieht so aus als müsse ich deine Leiche als Druckmittel benutzen.“, seufzte er vor gespielter Enttäuschung. Doch recht viel weiter kam er nicht, als ein unheilvolles Fauchen von den Wänden wiederhallte. Der Unbekannte schreckte auf und blickte gebannt auf die Stahltür, die ihn von den näherkommenden Gestaltwandlern schützte. „Wie konnten diese Bestien uns nur finden?“, fluchte er und hechtete auf seine Armbrust zu. „Gleich darfst du mit ansehen, wie deine Retter meinen Bolzen zum Opfer fallen!“, grinste er etwas verunsichert. Schweiß bildete sich auf seine Stirn während er anlegte und auf die Tür zielte. Die modifizierte Armbrust konnte gleich drei Bolzen verschießen und war nicht unhandlicher als eine normale. Nun waren es Schreie die von draußen gedämpft durch die Tür drangen. Die Ghuls konnten die drei offenbar nicht aufhalten und schrien wenn sie qualvoll mit gebrochenen oder abgerissenen Gliedern im Dreck landeten. Etwas knallte gegen die Tür und der Schütze schreckte hoch. Der Stahl hielt stand, doch wie lange noch? Ein weiteres Mal krachte etwas gegen die Tür, doch diesmal schien es größer und schwerer zu sein. Ein drittes Mal krachte es und die Tür flog auf. Kaum war der Weg aus dem Raum oder besser gesagt in den Raum hinein frei gegeben, schoss einer der Bolzen in das dunkle Nichts der Katakomben. Kein Schmerzensschrei – er hatte nicht getroffen. Ein Schatten huschte an der Tür vorbei und ein weiterer Bolzen landete klirrend auf dem kalten Steinboden. Nur noch ein Bolzen war übrig und die Gegner lauerten immer noch im Dunklen. „Wenn ihr nicht aufgebt, wird die Schlampe sterben!“, schrie er panisch nach draußen und hielt Eve die Armbrust an den Hals. Jetzt waren es die Werleoparden, die lachten.
    Die Verunsicherung schwang deutlich in der Stimme mit. „Ich meine es ernst! Zeigt euch und ergebt euch oder sie wird durch meine Hand sterben.“
    Es dauerte nur einen Wimpernschlag, da sprangen drei riesige leopardenähnliche Kreaturen aus dem Nichts. Reflexartig wurde noch der Abzug betätigt, aber der Pfeil landete schadlos in der nächsten Ecke. Mit einem klatschenden Geräusch wurde der Entführer gegen die Wand gepresst. Vor ihm drei schnaufende Bestien, die ihn mit gefletschten Zähnen, sabbernden Lefzen und unbarmherzigen Augen anstarrten. Der Werleopard mit den grünen Augen – Lenia – wich von dem Kerl zurück und kümmerte sich um Eve, während Daniel und Gabriel ihn an der Wand fixierten und sich zurückhalten mussten ihm nicht die Kehle heraus zu reißen.
    „Ich bin nur ein Traum, soll ich dich wecken?!“, keuchte Eve mit letzter Kraft und hätte zu gern gesehen, was der Kerl jetzt für ein Gesicht machte. Mit einem knacken brach Daniel ihm den Arm und ein schmatzendes Geräusch zeugte davon, dass er ihm den selben Arm auch gleich abgerissen hatte. Die Schreie des Mannes waren ohrenbetäubend, wurden jedoch durch einen Prankenhieb ins Gesicht schnell erstickt. Lenia brauchte einige Sekunden bis sie Eve befreien konnte, doch Daniel war es ganz recht, so konnte er sich noch ein wenig mit dem Entführer beschäftigen.


    Lazarus schlich, seinem Gefühl folgend, den anderen Gang entlang. Seine Stimme der Vernunft schrie ihn förmlich an, sich nicht von den anderen zu trennen. Doch irgendjemand oder etwas war dort aufgetaucht. Merkwürdiger Weise schien nur er zu spüren, das dort etwas lauerte, was vor kurzen noch nicht hier unten in den Katakomben anwesend war. Die Werleoparden hatten keine Anzeichen gemacht, es zu fühlen. War es also wieder Magie, die in der Luft lag?
    „Nein.“, beantwortete Lazarus sich selber die Frage und schritt weiter den Tunnel entlang, vorbei an einigen Holztüren, die aber mit schweren Schlössern verriegelt waren.
    Wie angewurzelt blieb er stehen, als er Schreie hörte und war da nicht auch Kampfeslärm? Sein Kopf ruckte herum und angespannt starrte er in die Richtung aus der er gekommen war. Nichts. Kein Ghul oder Werleopard kam auf ihn zu gerannt, aber die Geräusche waren weiter in der Ferne zu vernehmen.
    Das Licht seiner magischen Kugel flackerte und wurde schwächer. Mit Besorgnis spürte der Magier, dass das was dort vor ihm lag, mächtig war. Er konnte es nicht beschreiben was er spürte. Es war keine Magie, als wenn man einen Dämon aus dem niederen Reich rufen würde, so wie es damals bei dem Vortex-Dämon war.
    Etwas knirschte unter seinen Schuhen und Lazarus schaute herab. Entsetzt musste er sehen, das etliche zersplitterte Knochen den Boden säumten und waren da nicht auch die Fragmente eines Schädels zu erkennen?
    Wieder flackerte das Licht seines Leuchtzaubers und wurde deutlich schwächer, sodass kaum mehr einen Meter voraus der Tunnel erleuchtet wurde. In der Wand waren zwar Halterungen für Fackeln angebracht und hier und da steckte sogar eine angekohlte Fackel darin, aber der Magier wagte es nicht eine zu benutzen. Irgendwie war ihm klar, das er die Fackeln nicht anzünden würde können.
    Ein frösteln lies ihn erschaudern, als ein kalter Windzug von vorn ihn berührte. Warum war es auf einmal so kalt?
    Nach einigen weiteren Momenten gelangte er an eine eiserne Tür an, die den weiteren Weg versperrte. Sie war massiv und schien sehr schwer zu sein. Mysteriöser Weise steckte der Schlüssel in dem Schloss. Lazarus überlegte kurz was er als nächstes tun sollte. Eintreten und schauen, welche Präsenz dort war? Oder umkehren um mit den anderen das Geheimnis zu ergründen?
    Er kam zu dem Schluss, dass er wahrscheinlich der Einzige hier unten war, der es vielleicht mit dem aufnehmen konnte was dort hinter dem schwarzen Eisen lauerte. Schnell zauberte er lautlos sein Schwert herbei und wappnete sich einzutreten, bereit, den Zauber der auf seiner Zunge lag auszusprechen und ein flammendes Inferno auszulösen.
    Die Tür schwang lautlos auf und die Kammer dahinter war mit mehreren Fackeln in düsteren Feuerschein getaucht. An einem steinernen Altar stand jemand in einer schwarzen Kutte, mit dem Rücken der Tür zu gewandt.
    Lazarus hatte sein Schwert erhoben und blickte schnell um sich. Nur er und die andere Person, offenbar ein Mann, waren in der Kammer anwesend. Es schien als hätte jener den Magier noch nicht bemerkt, ruckte aber plötzlich herum und versuchte eine Armbrust in Anschlag zu bringen, die kurz zuvor noch auf dem Altar gelegen hatte.
    Der Mann mit der Kutte konnte nicht mal aufschreien, als er sekundenschnell von magischem Feuer zu Asche verbrannt wurde.
    Ein rauchiges leises, aber unnatürliches Lachen erklang in der Kammer, was von den Wänden widerhallte.
    „Sie an, du kleiner Mensch hast meinen Jünger verbrannt.“
    Die Stimme, die anscheinend aus dem Nichts heraus sprach, war dunkel und tief. Zugleich lief es Lazarus eiskalt den Rücken runter, als er diese Stimme vernahm.
    „Hm … kann es sein?“, überlegte die Stimme und mitten in der Luft erschien ein düsterrotes Augenpaar.
    Dem Magier blieb der Atem weg, als er in diese Dämonenaugen sah.
    „Ja in der Tat, du bist es. Schön dich wieder zusehen … Lazarus.“

  • Diese Präsenz kam erst plötzlich. hm, trotzdem gibt es Anzeichen, als wäre hier schon länger was los... Knochen liegen auf den Boden etc.
    Was ist dieses Böses überhaupt? Keine Magie.. nicht dasselbe Gefühl wie beim Vortex-Dämon... Ist er also kein Dämon?
    Das Ding kennt Lazaraus... hm, hat es vllt mit Lazarus Jugendsünde zu tun?


    Es geht sehr gut weiter. Schöne Actionsequenz... mal schaun wie ihr die Story fortsetzt, bin gespannt.

  • Nachdem ich heute iwie in Commentlaune bin gibts hier auch mal einen.


    Zuerst mal noch: Ich les eure geschichte seit Beginn und freu mich jedesmal wieder, wenn ich seh das es was neues gibt.


    Ihr habt eine sehr schöne Welt erschaffen, in der keine logikfehler oder ähnliches vorkommen, welche den Gesamteindruck stören würden. zudem kann man sich sehr gut in die Welt hineinversetzen, ihr liefert zwar viele Beschreibungen, doch bleibt auch genug Platz für die Fantasie des Lesers, um ihren Teil zur Gestaltung der Umgebung beizutragen. So entsteht eine für jeden Leser individuelle und doch einheitliche Welt, in der die Handlung ablaufen kann.


    Auch wenn die Hauptcharaktere schon viel con sich preisgegeben haben, so gibt es immer noch mysteriöse Stellen in ihrer Vergangenheit und eine unbekannte Macht, welche im Hintergrund agiert und teilweise mit der Vergangenheit von Lazarus verknüpft zu sein scheint. Ebenso wie die Welt habt ihr die Hauptcharaktere erschaffen, jeder hat ein grobes Bild vor Augen, welches nach eigenen Vorstellungen vollendet werden kann.


    Zum Text an sich:
    Mit Rechtschreibung habt ihr ja zum Glück keine Probleme, dadurch liest sich das ganze sehr angenehm. Die vielen offenen Fragen und spannenden Szenen am Ende eurer Kapitel sorgen dafür, das man immer sofort weiterlesen will, wenn ein update kommt. Auch wenn ihr darauf mal verzichtet, die noch zum größten Teil unbekannte/offene Haupthandlung fesselt die Leser, immer in der Hoffnung, mehr zu erfahren.


    Ich hoff dann mal auf nen neuen Teil, und das es bald wieder besser läuft


    lg

  • hey, danke ihr lieben für euer lob und eure kritik. immer gern gesehen - besonders lob ^^
    hier gibts dann einen weiteren teil für euch - viel spaß
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    Die Fesseln waren gelöst und als sie von nichts mehr gehalten wurde fiel der aufs Äußerste geschwächte Körper von Eve direkt in Lenia’s Arme. Die Werleopardin schnappte sich ihre Meisterin und nicke Gabriel zu, um zu signalisieren, dass sie Abmarsch bereit waren. „Verfluchte Scheiße, Daniel!“, brüllte Gabriel als er sich zu seinem Freund wandte. Unverzüglich ging Gabriel zwischen den Gestaltwandler und den unbekannten Entführer an der Wand. Zu spät. „Verdammt nochmal. Wieso kannst du nicht mal für ne Sekunde überlegen? Wir hätten den Kerl ausfragen können und jetzt ist von ihm nicht mehr übrig als ein Häufchen Brei!“, stellte der Werleopard mit den lila Augen fest und musterte kurz den zu Boden sackenden Leichnam des Entführers.
    „Also dann hauen wir von hier ab?“, wollte Daniel schulterzuckend wissen und erntete nur ein genervtes Augenrollen seiner Rudelkollegen. „Ja, wir verschwinden!“
    „Lenia, du und Daniel bringt Eve von hier weg. Ich suche den Magier und wir kommen dann nach!“, schlug er vor und stieß auf wenig Widerspruch. „Gut, dann pass auf dich auf und wir sehn uns dann später.“, meinte Lenia kurz bevor sie mit Daniel hinter der nächsten Ecke verschwand.


    Es war, als würde die Zeit stehen bleiben. Es war, als würde sein Herz aufhören zu schlagen. Diese Kreatur aus den tiefsten und dunkelsten Abgründen kannte ihn? Und was noch schlimmer war, sie hatten sich schon einmal gegenübergestanden?
    Lazarus dachte angestrengt nach wer oder was dort vor ihm war, kam aber zu keinem Schluss. In der letzten Dekade war er einigen bösen Kreaturen begegnet, aber nichts Vergleichbares mit dem, was ihm nun gegenüberstand. Das finsterrote Augenpaar, was ihn höhnisch aus der Luft anstarrte, versprühte eine Aura der Macht und des Grauens, die einen eiskalten Schauer dem Magier den Rücken hinabjagte. Nein, so etwas war er noch nie begegnet in seinem Leben, außer …
    Die Augen des Magiers weiteten sich vor Schrecken und ein grausiges Lachen hallte durch die Kammer.
    „Ah, ich sehe Erkenntnis in deinem Gesicht. Hast du nun endlich mich wieder erkannt? Nach all der Zeit die vergangen ist. Ich muss zugeben, ich bin sehr überrascht dich hier zu sehen Magier. Unter all denjenigen, die mir vielleicht über den Weg laufen sollten, warst du derjenige, den ich am wenigstens erwartet hätte.“
    Wie konnte das sein? Warum trafen sie sich hier wieder, nach all der Zeit …
    Wut und Hass brandete im Herzen des Magiers auf und wieder lachte der Dämon.
    „Sei nicht so nachtragend Magier. Du solltest dich eher glücklich schätzen nicht Tod zu sein. Ich bin dir dankbar dafür, dass du mich damals befreit hast.“
    „Dankbar?!“, schrie Lazarus dem Dämon entgegen. „Du hast mir meine Schwester genommen du Ausgeburt der Hölle und ich soll dir Dankbar sein?!“
    Die Augen verengten sich und schwarze Flammen züngelten um sie. „Ja dankbar kleiner Mensch. Ich habe aber keine Zeit mich weiter mit dir zu beschäftigten du Made. Großes steht bevor und ich denke du hast das Recht zu erfahren, das es mit eurer Welt zu Ende geht … und alles dank dir und deiner einfältigen Schwester!“
    Lazarus riss sich mit all seiner Kraft zusammen, um nicht eine sinnlose Attacke gegen den Dämon zu führen, der Anscheinend nur zum Teil hier in der Kammer anwesend war.
    „Ich werde dich finden. Ich werde dich finden und vernichten.“
    Sein gesamter Hass schwang in diesen Worten mit, die er dem Dämon entgegen spie.
    Kurz herrschte Stille in der Kammer ehe wieder die Kreatur des Bösen sprach.
    „Mich vernichten? Wie stellst du dir das vor? Möchtest du mich mit Feuerbällen traktieren? HA! Ich wurde im Feuer geboren Narr! Aber ich sehe du verfolgst einen Plan … die Schriftrollen werden dir aber nichts nützen, alter Freund. Leb wohl und genieße dein kurzes Leben, wenn wir uns wieder sehen, wird das das Ende allen Seins…“
    Mit dem schlimmsten dämonischen Gelächter, was Lazarus jemals gehört hatte, lösten sich die Augen auf und er war wieder allein in der Kammer. Er sank auf die Knie und sein Körper bebte, einerseits von Wut, andererseits aus nackter Angst. Wie nah mochte er eben dem Tod gewesen sein?
    „Magier!“, erklang eine vertraute Stimme hinter ihm und Gabriel trat in die Kammer ein. „Was war hier los?“
    Es schien, als habe der Werleopard nur die letzten Worte mitbekommen und er blickte äußerst verstört drein.
    „Ich weis es selbst nicht … lasst uns einfach gehen.“ Die Stimme von Lazarus war brüchig und hatte all seine Kraft verloren. Gabriel stützte den Menschen, welcher sich fast apathisch wieder zurück ins Versteck der Werleoparden führen lies, wo Lenia und Daniel schon warteten, zusammen mit Eve …


    „Beim Tag der archanischen Predigt…“, staunte Lazarus ungläubig, als er das Versteck betrat und die bandagierten Werleoparden sah. Am liebste hätte er gefragt was mit den beiden passiert sei, aber er wusste bereits, dass dafür die Ghuls verantwortlich sein müssen. „Ihr seht aus wie zwei entflohene Mumien!“, scherzte Gabriel als er hinter dem Magier das Gebäude betrat und seine Freunde erblickte. „Haben euch die Ghuls erwischt? Haben sie euch gebissen? Wird man dann nicht selbst zum Ghul?“, wollte Lazarus besorgt wissen. Daniels Oberkörper war nackt und ein Verband wurde über seine Schultern und den Brustkorb gebunden. Bei Lenia waren es die Arme. „Menschen werden zu Ghuls. Vampire, Zombies, Gestaltwandler sind dagegen immun, wie gegen jede Krankheit. Und wenn du uns für Mumien hältst, dann hast du Eve noch nicht gesehen!“
    Lazarus entglitten sämtliche Gesichtszüge als er die Werleoparden reden hörte. „Eve?! Wo ist sie? Geht es ihr gut?“
    „Nein, ihr geht es ganz und gar nicht gut. Sie liegt im Zimmer nebenan und kämpft, kämpft mit den Verletzungen.“, erklärte Lenia kopfschüttelnd mit gesenkter Stimme. Lazarus drückte sich sofort zwischen den Verletzten durch und eilte ins Nebenzimmer. Der Anblick raubte ihm den Atem. Sein Blut gefror, sein Körper fing an zu schwitzen und er konnte nicht mehr klar denken. Das kümmerliche Etwas dort sollte Eve sein? Ihr Gesicht war grün und blau geschlagen worden. Ihre Augen waren geschwollen, ihre Wangen aufgeschlitzt, ihr Mund blutig. Die Arme sahen aus als hätte sie ein Bär angefallen und der restliche zierliche neunzehnjährige Körper waren nicht minder verunstaltet worden. Stich-, Schnitt und Bisswunden waren neben Verbrennungen und üblen Hämatomen überall zu finden.
    Lazarus wandte sich ab und wirbelte zu den Anderen herum. „Wieso liegt sie nackt im Bett und wieso wurden ihre Wunden nicht versorgt?“, wollte er fast schreiend von den Gestaltwandlern wissen. Er tat einen Schritt auf die drei zu und dabei interessierte es ihn recht wenig wen er von ihnen vor sich hatte.
    „Ihre Kleidung war nur noch ein einziger Fetzen, wir mussten sie ausziehen. Allerdings haben wir keine Bandagen mehr. Wir wollten gerade los und welche holen, als ihr zur Tür reinkamt. „So wolltet ihr nach draußen? Sehr intelligent! Aber dann deckt sie wenigstens solange zu. Ich sehe zu, dass ich eine Wundheilungstinktur zusammen brauen kann.“, sagte der besorgte Magier.
    „Sie benötigt keine Wundtinktur, sie benötigt….“, fing Daniel an, während Lenia seinen Satz beendete. „Blut!“

  • Ha, hab ichs doch geahnt, woher dieser Dämon Lazarus kannte...
    Da kommt wohl einiges an epischer Story auf uns zu... will wohl die Welt vernichten... mich interessiert aber immernoch der Bürgermeister der einen Hauptstadt (westliche?)... steckt vlt sogar der mit dem Dämon unter einer Decke? Oder ist er nur ein erzkonservativer Volltrottel der durch seine reine Existenz seine Idiotie ausstrahlt?
    Man wird sehen...


    Und wie die wohl Eve füttern? : >
    Tiere schlachten und das Blut zu trinken geben? Oder lieber einen Menschen finden, der sich freiwillig hergibt? Oder doch 'nen armen Tropf finden, dessen Blut unfreiwillig genommen wird?
    Na mal schauen...


    Kleine Frage am Rande: Heißt das wirklich Guhls? Klingt etwas unangenehm... Vielleicht eher Guhle? : >


    Und wieder mal super gemacht, hat mich gefreut, endlich mal wieder weiterzulesen. : >

  • XD also ich hab das Wort "Ghul" in noch keinem Wörterbuch gefunden. Vielleicht hast du ja eines an der Hand. Sogar im Internet konnte ich keines auftreiben.
    In diversen Animes wird oft von "Ghuls" gesprochen in einigen Büchern habe ich aber auch schon "Ghule" gelesen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, welche der beiden Varianten richtig ist.
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    „Himmel, dann gebt ihr Blut. Sie hat Reiseproviant dabei!“, erklärte er und stürmte zurück ins Zimmer. „Irgendwo hier muss doch ihre Tasche sein.“
    Während Lazarus durch den Raum fegte, standen die Werleoparden reglos draußen im Flur und betrachteten den Suchenden schweigsam.
    „Jetzt steht nicht so da, sondern helft mir lieber dieses verdammte Blut zu finden.“
    Daniel hielt den ledernen Trinkbeutel hoch und bedeutete Lazarus damit, dass er leer war. „Wir haben es ihr bereits gegeben….Alles“
    „Die Wunden haben aufgehört zu Bluten, aber sie schließen sich nicht.“, erklärte Lenia. „Wenn sie nicht mehr Blut bekommt, wird sie die nächsten Stunden nicht überstehen!“
    Lazarus hob ungläubig die Hände und stierte die drei vor sich an. „Na, worauf wartet ihr dann noch? Gebt ihr euer Blut, oder ich tue es!“
    „Weder das eine, noch das andere ist möglich!“, mischte sich Gabriel ein und senkte den Kopf.
    „Wenn einer von uns sein Blut gibt, könnte es ein, dass sie stirbt oder zu einem Vampir-Werleoparden-Mischling wird….“
    „Dann tue ich es, lasst es mich tun!“, meinte der Magier wurde jedoch zurückgehalten, indem Lenia ihn an der Schulter ergriff. Wie konnte sie so schnell bei ihm sein?
    „Wenn ihr sie von eurem Blut trinken lasst, werdet ihr ihr gehören. Sie wird Macht über euch besitzen und wird euch befehligen können!“, erklärte die Gestaltwandlerin und sah, wie Lazarus Wille ins Wanken geriet.


    Stille senkte sich über alle. Die Gedanken des Magiers rasten. Was sollten sie tun? Es riskieren, dass Eve eine Art Mischling wird mit ungeahnten folgen? Nein, es könnte sie vielleicht umbringen…
    „Warum schnappen wir uns nicht Einen von der Straße?“, warf Daniel ein. „Irgendeinen Bettler oder so, den wird keiner Vermissen!“
    Gabriel, Lenia und Lazarus sahen Daniel entgeistert an. „Kommt nicht in Frage!“, erwiderte Lazarus auf Daniels Vorschlag.
    Daniel aber lachte nur leise höhnisch. „Wollt ihr etwa euch aufopfern?“ Lazarus nickte zögernd und Daniel blieb daraufhin stumm.
    Ja, er hatte den Entschluss gefasst sein Blut Eve zu geben, damit sie überleben konnte. Alles Weitere würde sich schon irgendwie ergeben.
    Lenia hielt ihn weiter fest und Sorge schwang in ihrer Stimme mit. „Willst du das wirklich tun?“ Verlegen schaute sie, als sie bemerkte das sie ins Du gewechselt war.
    „Ja, ich will keinen anderen gefährden. Es ist das Beste denke ich.“
    Alle tauschten noch einmal Blicke aus und Lenia lies den Magier los. Lazarus atmete noch einmal durch und setzte sich zu Eve ans Bett. Sie war bewusstlos wie es schien und tiefe Sorge und Mitleid durchströmten den Magier. Zweifel kamen in ihm auf, ob es damals wirklich eine gute Idee war, Eve zu bitten mit ihm zu reisen. Denn wieder einmal hatte sich herausgestellt, dass seine Reisegefährten ihr Leben riskieren für etwas, was sie eigentlich nicht im geringsten betrifft.
    Die Werleoparden sahen gebannt zu was der Magier tat und Lazarus überlegte was er nun machen sollte. Dann nahm er den kleinen Dolch, der auf dem Nachttisch lag und setzte ihn auf seinen Unterarm an.
    „Lenia? Würdest du bitte noch meine Tasche holen? Darin befindet sich ein schwaches Heilpulver, was ich dann brauchen werde. Schließlich will ich nicht Eve retten um dann zu verbluten.“
    Lenia nickte dem Menschen zu und verschwand aus dem Zimmer um nach wenigen Momenten mit der Tasche zurück zu kommen, die sie auf das Bett neben Lazarus legte.
    Allen Mut zusammenfassend schnitt sich der Magier ins Fleisch, worauf gleich das Blut hervorquoll. Er hob seinen Arm und mit der anderen Hand öffnete er Eves Mund, sodass das Blut in ihre Kehle tropfen konnte. Nach einigen Sekunden schlug Eve die Augen auf, erfasste seinen Arm und grub ihre Fänge in die Schnittwunde, um gierig zu saugen.
    Es war ein merkwürdiges Gefühl, zu spüren wie sie von seinem Blute gierig trank. Aber zugleich fühlte er, wie sie sich nach und nach zügelte und dann aufblickte. Schrecken legte sich in ihre Augen und abrupt lies sie ihn wieder los.
    „Was hast du getan?“, zischte sie, aber Lazarus hielt nur weiter ihr den Arm hin. „Dein verdammtes Leben retten und jetzt trink weiter. Über die Konsequenzen reden wir später!“
    Alle im Raum waren erschrocken über den Befehlston in Lazarus Stimme, aber ohne weiteren Kommentar ergriff Eve wieder seinen Arm und saugte weiter.
    Nach wenigen weiteren Momenten setzte sie ab und ihr Blick verriet, dass es genug war. Zudem war Lazarus bleich geworden und ein heftiger Schwindelanfall drohte ihn zu übermannen. Die Wunde an seinem Arm hatte er schnell versorgte und mit der Hilfe von Lenia stand er auf und legte sich in einem anderen Raum auf ein Bett um neue Kraft zu sammeln. In Gedanken musste er zugeben, dass er die Folgen eines solch erheblichen Blutverlustes unterschätzt hatte und kurz nach diesen Gedanken war er eingeschlafen, mit der Hoffnung das Eve nun überleben würde.

  • Kurze, aber dennoch geniale Fortsetzung.
    Ich find toll, was Lazarus für Eve tut, bin aber auf die Konsequenzen gespannt.


    Aber warum regen sich Alle so sehr auf? Eve könnte über Lazarus bestimmen, oder? KÖNNTE! Ich meine, Lazarus vertraut Eve, warum sollte Eve also über Lazarus befehlen? Oder steckt da mehr dahinter, was ich nicht begriffen hab?
    Bin aber mal gespannt, ob Lazarus jetzt Eves Blut trinken darf und auch Vampir wird. :D
    Das macht ihn gleich doppelt stark. xD


    Und wie immer: Prima so und weiter so.