Beiträge von Faranzi

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    Hinter ihnen erklang nun Stimmengewirr, vereinzelte Schreie und die unverkennbaren Geräusche eines Kampfes. Tan beschleunigte seine Schritte, froh, den Schutz der Gasse erreicht zu haben. Seine Gedanken waren bei Kiv, doch dann hörte er Liana, die seinen Namen rief. Er drehte sich um – und stürzte gerade noch rechtzeitig zu ihr, um sie aufzufangen, als sie bewusstlos zu Boden ging.

    „Liana? Liana!“


    Der dichte Nebel bescherte ihnen mehr als genug Deckung, um in die Nähe des Galgens zu gelangen. Meleas durchbrach den Kreis der Wächter als Erster, doch in diesem Moment stürmten die Stadtwachen den Platz und bescherten ihnen eine Ablenkung. Mit gezogenem Schwert blieb Kiv kurz an Meleas Seite stehen.

    „Wir sollten uns beeilen“, sagte sie eindringlich und bahnte sich ihren Weg zum Galgen.

    Also anfangs habe ich für jede Nachricht eine Benachrichtigung erhalten, aber jetzt steht in den Einstellungen der Server ist zu groß dafür und man kriegt nur ne Nachricht wenn man direkt erwähnt wird, also wird's wohl daran liegen 😅

    Mit äußerster Wachsamkeit schlich Steve den Gang entlang. Die Geräusche wurden lauter und nun vernahm er auch Stimmen. Er entsicherte seine Waffe, trat um eine letzte Ecke und sah sich plötzlich zwei großen, breitschultrigen Männern gegenüber, die aus dem Raum neben dem Erste-Hilfe-Zimmer traten. Mit der Waffe im Anschlag rief er:

    „Halt! Was wollt ihr hier?“

    Statt zu antworten, grinsten die beiden Männer sich bloß an und stürmten dann auf ihn zu.

    „Nun, wenn es stimmt… Wenn all die Verschwundenen tatsächlich vor Misshandlung und Terror geflohen sind, dann kann man ihr ihre Wut nicht verdenken“, erwiderte Anagor.

    „Hoffen wir, dass wir sie von hier fortbringen können, bevor Markes misstrauisch wird.“


    „Nein, hat sie nicht“, sprach eine Stimme aus der Dunkelheit. Frida trat zwischen den Bäumen hervor, ein kurzes Messer in der Hand und Misstrauen in ihren Augen.

    „Und ich würde gerne wissen, wieso ihr nach uns sucht?“

    „Ich stimme dir zu“, erwiderte Olivia nachdenklich. Selbst Fiora protestierte nicht wie üblich, sondern schien den Ernst der Lage erkannt zu haben.

    „Wir verstärken die Wachen um Eure Majestät“, entschied Olivia nun. „Und auch wir sollten nach Möglichkeit nicht mehr allein durch den Palast wandeln.“ Sie winkte Johanna herbei, die ihr Vapors Nachricht überreichte. Olivia studierte diese kurz und nickte dann.

    „Wenn Ihr mich entschuldigen möget, Majestät“, sagte sie mit einer Verbeugung in Richtung Fiora.

    „Natürlich“, erwiderte diese und neigte leicht den Kopf.

    Olivia gab Johanna ein Zeichen und verließ mit ihr gemeinsam den Raum.

    Kurz strichen Avis Finger über den Zettel, doch anstatt eine Antwort zu schreiben, starrte sie Jonathan bloß hart an. Woher konnte sie wissen, dass ihm zu trauen war? Als sein Handy klingelte, wechselte sie einen weiteren schnellen Blick mit ihrem Ehemann. Sie mussten das ganze unter vier Augen besprechen und…

    Etwas an Jonathans Gesichtsausdruck ließ sie in ihren Gedanken innehalten. Stimmte es, was er da sagte, oder war das alles Teil einer großen Scharade?

    „Wir brauchen Beweise dafür“, sagte sie bestimmt.


    Maddie griff als Erste nach der Karte, ließ jedoch, als sie den reservierten Gesichtsausdruck ihrer Eltern sah, davon ab. Einen Moment saß die kleine Familie ruhig am Tisch. Adrian blickte immer mal wieder zu Gergios hinüber, schließlich sah er zu seiner Frau.

    „Ich gehe kurz rüber, okay?“

    Val nickte.

    „Ich komme mit“, sagte Maddie sofort. Adrian zögerte kurz, sagte jedoch nichts dagegen. Die beiden standen auf und traten an Gergios Schreibtisch heran.

    „Wie wird es nun weitergehen?“, fragte Adrian leise. „Wir werden zur Residenz der Präsidentin gebracht – und dann?“

    Ich bin eigtl auch immer im discord, aber ich kriege keine Benachrichtigung mehr wenn was geschrieben wurde, muss die App mal neu installieren...

    Während seine Schwester, Meleas, Lyrianos und Navari sich auf den Weg zum Galgen machten, steuerte Tan die beschriebene Gasse an. Er bot Liana seine Hand an, damit sie sich in der Menge nicht verloren. Die Worte dieses Mannes auf dem Podest beunruhigten ihn zutiefst. Wie er über Magie sprach, als wäre sie die Quelle allen Übels auf der Welt… Auch die Menge schien immer unruhiger zu werden. Es wurde eindeutig, dass nicht alle dieser geplanten Hinrichtung zustimmten. Wie konnte eine so kleine Gruppe an Männern sich bloß derart gegen die Stadtwachen durchsetzen? Tan konnte nun die Gasse neben der Schmiede sehen. Erleichtert steuert er darauf zu.


    Kiv bahnte sich derweil ihren Weg zum Galgen. Sie war bis aufs äußerste angespannt, schenkte den Worten des Mannes auf dem Podest jedoch kaum Aufmerksamkeit. Was er über Magie oder sonst etwas zu erzählen hatte, kümmerte sie nun wirklich nicht. Stattdessen achtete sie sehr genau auf Lyrianos und als er ihnen schließlich das Zeichen gab, legte sie eine Hand auf den Griff ihres Schwertes, nickte Meleas zu und wartete. Kurz darauf begann der Wind, dann der Nebel. Jetzt oder nie. Kiv zog ihr Schwert und rannte in Richtung Galgen.

    Die Tatsache, dass die Regierung ihnen bereits auf die Schliche gekommen war, ließ Avis kurz frösteln. Im Grunde hatte sie sich vor allen in den letzten Jahren vollkommen sicher gefühlt – wie naiv von ihr. Hatte man im Stillen bereits an ihrer Verhaftung gearbeitet?

    Mit Mühe riss sie sich von diesen Gedanken los und konzentrierte sich wieder auf das Gespräch. Es stimmte natürlich, woher sollte ein Trittbrettfahrer von der alten Truppe wissen? Das konnten nur diejenigen, die damals dabei gewesen waren… Aber wer würde in Frage kommen? Das ergab doch keinen Sinn. Auch das Motiv wollte ihr nicht einleuchten, auch wenn sie ihrem Mann in einem Punkt nicht zustimmen konnte – Sean würde sich dadurch auf jeden Fall aus seinem Versteck locken lassen, und zwar in dem Moment, in dem sie in Gefahr gebracht wurde.

    Doch um das effektiv gegen ihn einsetzen zu können, müsste die Person oder die Personen, die hinter dem Angriff steckten nicht nur wissen, dass Sean noch lebte, sondern auch, dass er sich genug um zumindest eine Person aus seiner alten Truppe sorgen würde, um sich wieder in die Welt zu wagen. Irgendetwas übersahen sie hier, irgendein Detail entging ihnen oder wurde ihnen vorenthalten, doch sie konnte nicht sagen was.

    Ihr Blick traf Jonathans und hielt ihn.

    „Sean ist tot“, sagte sie sehr ruhig und bedächtig. Die Akte ignorierte sie fürs Erste vollkommen. Sie wollte diese Fotos nicht sehen. Stattdessen fragte sie nun: „Was genau willst du jetzt eigentlich von uns?“


    „Woah!“, entfuhr es Maddie, als sie das Flugzeug sah. Ihre Eltern warfen ihr warnende Blicke zu, waren jedoch selbst ziemlich beeindruckt von dem Flieger. Adrian warf einen kurzen besorgten Blick zu Val. Ein dreistündiger Flug, selbst in einer Privatmaschine und mit viel Abstand zu fremden Menschen, würde nichtsdestotrotz ziemlich hart für sie werden, doch Val drückte einmal beruhigend seine Hand. Adrian nickte ihr zu, dann setzte die kleine Familie sich, Val und Adrian mit ernsten Gesichtern, während Maddie sich alles mit unverhohlener Neugier genau ansah.

    "Komplett raushalten kann ich ihn nicht, er ist schließlich ihr Vater." Nicole hob die Schultern. "Ich denke im Notfall könnte ich mir eine Ausrede einfallen lassen, aber das darf nicht zur Gewohnheit werden..." Sie horchte ebenfalls auf. Jakob war aus seinem Büro getreten und kam nun auf die beiden zu.

    "Guten Morgen, Herr Harrow. Sehr pünktlich, wie ich sehe, das lobe ich mir."

    "Die Vorstellung gefällt mir nicht unbedingt, aber..." Nicole seufzte. "Vermutlich ist es die beste Idee. Jan wird sie natürlich auch zu sich nehmen, aber ich kann sie nicht so oft spontan bei ihm abgeben, sonst wird er Fragen stellen."

    Bei Jonathans Worten blickte Avis kurz zu Dark. Sollten sie von dem Brief erzählen? Doch etwas in ihr sträubte sich dagegen, noch immer konnte, wollte sie nicht akzeptieren, dass das tatsächlich Sean war.

    „Es ist kein Geheimnis, dass er Feuer kontrollieren konnte“, sagte sie leise und benutzte dabei bewusst die Vergangenheitsform. „Genauso gut könnte das ein kranker Trittbrettfahrer oder irgendein Fanatiker sein – oder jemand, der sich wegen damals rächen möchte.“


    Die Ashton-Penns sahen sich noch einmal an, dann nickte Adrian Val zu, nahm ihre Hand in seine, Maddies in die andere und führte beide zum Auto. Die Familie stieg ein, ihre Mienen ernst und ihre Aussichten für die Zukunft ungewiss.

    Auch Nicoles Lächeln schwand nun. Sie blickte kurz über die Schulter, doch von ihrem Chef war noch nichts zu sehen und Kunden gab es zur Zeit auch keine.
    "Ehrlich gesagt", begann sie sehr leise, "weiß ich nicht, wie ich das alles handlen soll... Versteh mich nicht falsch, ich bin so froh, dass Josefina nach Hause kommt, aber..." Sie wurde noch leiser.

    "Ich weiß nicht, was ich tun soll, wenn wir zu einem Treffen gerufen werden. Oder zu einer weiteren Mission..."

    Wo Zwietracht war, blieb Lyx nicht lange fort. So hatte sie auch in diesem Fall das immer weiter anschwellende Chaos so dicht an ihrem Zimmer mit wachsender Freude wahrgenommen und war schließlich auf den Flur hinausgetreten, um das Spektakel zu beobachten und zur Not anzustacheln.

    Nur noch ein paar Augenblicke und der Vampir und der Werwolf würden sicher aufeinander losgehen, doch in diesem Moment kamen noch weitere Wesen dazu – und einer von ihnen war Korim. Lyx grinste, blieb aber zunächst in ihrer Tür ein paar Meter vom Schauplatz des Geschehens stehen und beobachtete alles. Das konnte interessant werden.

    Vollkommen verstört blickte Max von diesem unwirklichen Himmel draußen zu ihren Freundinnen. Alexandra schien nun endgültig die Nerven zu verlieren und auch Max hatte Schwierigkeiten, ihr klopfendes Herz zu beruhigen. Statt etwas zu sagen, denn Worte hatte sie nun nicht mehr, trat sie auf ihre Freundinnen zu und schloss beide in die Arme.

    Um ehrlich zu sein,sah Gavin nicht gerade 'ok' aus, doch Nicole sagte nichts weiter dazu. Sie selbst log schließlich auch ein wenig, als sie auf seine Frage hin: "Soweit ganz gut" antwortete. Dann strahlte sie jedoch.

    "Josefina kommt morgen nach Hause."

    "Verstehe", sagte Val mit einem freudlosen Grinsen, doch sie konnte nicht leugnen, dass ihr Blick für einen Moment besorgt zu ihrer Tochter geflackert war.

    "Wir sollten jetzt los", sagte Adrian nun und trat einen kleinen Schritt vor zu seiner Frau.


    "Das sehe ich auch so", pflichtete Avis ihrem Mann zu, ihr Blick erwartungsvoll und leicht skeptisch auf Jonathan gerichtet. Mehr sagte sie vorerst nicht, erwähnte noch nichts von dem Brief, den Sean ihr geschickt hatte, von dem sie bisher nur Dark erzählt hatte.

    Gerade wollte Adrian antworten, da trat Val vor und betrachtete Kilian abschätzig.

    „Sie sind also der Bulle, ja?“, begann sie. Adrian trat einen halben Schritt hinter sie, sagte jedoch nichts und bedeutete Maddie, dass sie sich zurückhalten sollte. Val verschränkte die Arme vor dem Körper.

    „Dann erklären Sie mir mal eines: Warum interessiert es sie überhaupt, was mit uns passiert? Sie wissen, wer wir sind, oder nicht? Sollte es sie nicht freuen, wenn jemand die Truppe von damals ausschaltet?“


    Die Worte drangen an Avis Ohr, doch ihr Hirn wollte keinen Sinn daraus ziehen. Sie spürte den Druck von Darks Hand, trat automatisch einen Schritt zur Seite, um Jonathan einzulassen, doch wirklich mitbekommen konnte sie die Unterhaltung zwischen den beiden Männern nicht.

    Er ist zurück.

    Jemand ermordet die alte Truppe.

    Diese beiden Tatsachen wollten sich einfach nicht miteinander vereinbaren lassen.

    „Nein“, sagte Avis schließlich leise, sich ihrer Umgebung kaum bewusst.

    „Nein, das ist nicht möglich.“

    „Hu, okay.“ Maddie sah noch einmal nachdenklich von dem Typen zum Haus, hob dann kurz die Schultern.

    „Na dann.“ Sie schob ihr Rad in die Einfahrt, stellte es neben der Garage ab und schloss die Haustür auf. Von drinnen hörte sie die Stimmen ihrer Eltern, die jedoch verstummten, als die Tür ins Schloss fiel.

    „Maddie?“, rief Val und war kurz darauf in den Flur getreten. Sie trat rasch auf ihre Tochter zu und umarmte diese fest.

    „Ist alles in Ordnung bei dir?“

    „M…mir geht’s gut, Mama“, sagte Maddie, ein wenig überrumpelt. Es war nicht so, dass ihre Mutter ihr keine Zuneigung zeigte – allerdings war sie ja nur für ein paar Stunden weg gewesen und hatte auch nichts gefährliches unternommen. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht.

    „Was ist los? Mama? Papa?“ Adrian war nun ebenfalls in den Flur getreten.

    „Wir haben ein Problem, Schatz. Ein großes“, erklärte er ernst. Val löste sich nun aus der Umarmung und sah Maddie eindringlich an.

    „Baby, hör mir gut zu: Geh in dein Zimmer, zieh dich um und hol deine Tasche, ja? Wir erklären dir alles andere auf dem Weg.“

    Einen Moment lang starrte Maddie sie nur an. Sie wusste was ihre Mutter mit ‚deine Tasche‘ meinte. Seit sie alt genug gewesen war, eine eigene Tasche zu tragen, hatte eine solche fertig gepackt mit den nötigsten Dingen in ihrem Kleiderschrank gestanden, regelmäßig kontrolliert und nach Bedarf neu befüllt oder ausgetauscht. Wenn ihre Eltern ihr sagten, dass sie ihre Tasche holen sollte, das war ihr von klein auf beigebracht worden, dann mussten sie verschwinden, und zwar möglichst schnell. In diesem Moment wirbelten tausend Fragen durch Maddies Kopf, doch sie schob sie alle bei Seite, nickte einmal und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer. Fragen stellen konnte sie später noch. Für den Moment musste sie ihren Eltern vertrauen.


    Wenig später kam die Ashton-Penn Familie aus ihrem kleinen Haus. Val schloss ab, tippte noch einen Code in das Zahlenfeld neben der Tür und blickte einen Moment nachdenklich auf den Türknauf. Dies war ihr Zuhause gewesen, ein Zuhause, von dem sie gehofft hatten, es nie wieder hinter sich lassen zu müssen…

    Adrian legte ihr eine Hand auf die Schulter.

    „Darling?“

    Val atmete einmal tief durch, ihre Augen behielten ihre Granitfarbe.

    „Lass uns gehen.“



    Auch Avis staunte nicht schlecht, als dort tatsächlich Jonathan vor ihnen saß. Wie… wie war das möglich? Wie war er aus dem Gefängnis herausgekommen? Seine nächsten Worte sandten einen Stich durch ihren ganzen Körper. Sean? Was wollte er mit ihnen über Sean bereden? Hatte er ihn schlussendlich doch verpfiffen, um seine Freiheit heraus zu handeln? Nein, so voreilig durfte sie nicht urteilen. Und doch, ihr Mund war trocken, ihre Hand umklammerte fest Darks.

    „Was ist mit Sean?“, fragte sie mit dennoch erstaunlich fester Stimme.