Jonny drehte sich um und sah sich seinen Arbeitsplatz noch mal an, bevor er ihn verließ. Tief in Gedanken versunken betrachtete der junge Mann, schlank und schwarzhaarig, mit einem schönen Vollbart, einer soldatischen Uniform, adrett anzuschauen, die Kanone im Vorrübergehen. Die Zwillingssonne machte dem Leben auf diesem Ort den Schlaf madig, weil es nur selten dunkle Zeiten auf dem einzigen Planeten des Systems gab. Trotz der Sonneneinflüsse war dieser Trabant sehr kalt und mit Minus 130 Grad Celsius in den Topbereichen konnte ein Mensch nur sehr kurze Zeit an der frischen Luft verweilen, Warum der Planet eine Atmosphäre hatte, war dem Mann schnurz egal, er wollte in der Kantine einen Tee mit Schuss genießen, eine nette Unterhaltung führen, ein paar Stunden schlafen, von seiner Liebsten träumen und so weiter.
Hole in One, Gls315, ein Eisplanet, keinerlei Lebensformen bekannter Art, -130°C - 100°C, sehr flaches Gelände, ideal zum Deuterium Abbau und ein Prunkstück seiner Art. Deswegen wurde eine extrem große Defensive aufgestellt, das die Arbeit auf diesem Planeten nicht gestört würde. Jeden Monat kam eine große Transporter Flotte, mit einem starken Begleitschutz, um die Ressourcen zu sichern und abzuführen.
Jonny sah den Pub und trat ein, setzte sich an einen Fensterplatz, tat die Bestellung, war halb am Schlafen, und träumerisch sah er seine Freundin neben sich, was aber Illusion war, denn Alice war auf dem Hauptplaneten viele Systeme entfernt. An Schlaf und an Unterhaltung war nicht zu denken, nur zu hoffen, denn in ein paar Stunden sollte die Transport Flotte kommen, was alle paar Wochen geschah, immer zu unterschiedlichen Zeiten, was die Gefahr eines Angriffes minimierte. Den Tee in der Hand, das Aroma von Muskatnuss und Rum, Basilikum und Chilli, erfreute das Herz und den Magen. Der junge Mann stahl sich davon in das Land der Träume.
Aus dem Nichts stand eine gewaltige Flotte vor dem Sonnentrabanten und gewaltige Blitze zuckten auf dem Planeten zu, Einschläge mit 100%iger Sicherheit trafen die eigene Verteidigung, Explosionskrater entstanden und gewaltige Plasmakanonen daneben gaben ihre Schüsse ab. Es war wie ein großes Feuerwerk, unwirklich anzuschauen, doch wunderschön bunt. Innerhalb von Minuten war Ruhe, die Übermacht des Feindes war gewaltig und sehr bedrohlich und hielt über dem Planeten in Wartestellung, Sekunden, Minuten, Jonny träumte vor sich hin, und im Sekundenabstand standen 5 Todessterne im System, in Begleitung einer Transportflotte, gewaltige Schutzschirme blinkten auf, und vom Planeten aus zu sehen, gab es mehr Schiffe als Sonnen im Blick. Ein gewaltiger Lichtblitz eines zerstörten Todessterns verbarg eine neue Flotte, die im System erschien, niemand wusste, ob er jemals eine so gewaltige Streitmacht gesehen hatte. Eine gewaltige Explosion mit einer folgenden Implosion formte einen neuen Trabanten für den Planeten, der allen Schrott an sich zog, wie ein Staubsauger, der alles, was nicht niet- und nagelfest aufsaugte. Jonny, inzwischen wach, klammerte sich an den Tisch, denn Teile des Pubs lösten sich auf und flogen auf den Mond zu. Und Jonny flog mit.
Angst, die Kälte, und Bewunderung, Traumwahrnehmung und die Realität wechselten sich ab. Die Atemluft nahm ab, der Druck nahm zu, ein innerliches Schreien wurde zum Gelächter. Wahnsinn glitt in den Tod.
Ruhe war im All, die Zwillingssonne schien wie eh und je, der neue Mond verhinderte die volle Sicht. Niemand konnte es mehr geniessen, keinen Tee mit Rum, keine nette Kellnerin, kein Wachpersonal und kein Kommandant.
Eiskalter Wind war im Raum...