Moin Moin,
hab mir mal aufgrund von vermehrter Kritik gedacht ich schreib mal alles was mir wirr in den Kopf kommt zum Thema Die GF und die Entwicklung von OGame.
Ist vermutlich für die Meisten ziemlich trocken und uninteressant also für alle die weiterlesen...
Seit es OGame gibt, gibt es auch Kritik am Spielprinzip. Es ist seit der Einführung 2002 konstant weiter entwickelt worden wobei wir uns denke ich einig sind dass in manchen Bereichen zuviel Zeit rein gesteckt wurden wohingegen einige kritische Baustellen bis heute noch nicht angegangen wurden. Ich würde die Zukunftsaussichten eines Spiels an diesen drei Faktoren messen:
- Kunden Gewinnen (interessantes Spielkonzept, machbare Herausforderungen schaffen)
- Kunden Halten (Abwechslungsreich bleiben, das Gefühl von Fortschritt erzeugen)
- Kunden Binden (gutes Balancing, Langzeitmotivationen schaffen)
Marketing
Marketing Technisch wird zum Teil Cross-Promotion betrieben, der Spieleentwickler ist also bei ähnlichen Projekten bzw Zielgruppen interessiert daran, auf OGame aufmerksam zu machen. Das ist aus finanzieller Sicht sinnvoll da die Nutzerzahlen im Bereich Browser-und Online Spiele dermaßen zugenommen haben, dass eine "konservative" Strategie enorme Marketing Kosten verursacht hätte. Und zumal weniger effizient gewesen wäre da aufgrund des erhöhten Angebotes an Spielen, die Interessen deutlich spezieller sind als noch vor 15 Jahren. Präsent ist man immerhin in verschiedenen sozialen Netzwerken. Die Community Manager haben einen maßgeblichen Einfluss daran eine Bindung zur Community zu erhalten und einen familiären Charakter zu schaffen.
Landing Page
Enorm wichtig für Projekte die man als Nutzer noch nicht kennt, ist der Ersteindruck. Die Landing Page war früher recht unspekakulär, dann hat man mal mit ausgefallenen Videos rumexperimentiert und einen irreführenden Eindruck vom Spiel erzeugt und schließlich wieder eine relativ nüchterne aber weniger altbackene Landing Page entwickelt. Vorrangig besteht dieses Spiel durch reine Mundpropaganda.
Das Spiel
Am Anfang ist es einigermaßen übersichtlich, man hat immerhin mit den 7 Tage rewards und dem Tutorial sowie die Implementierung der "Hilfe" Seite, die Möglichkeiten geschaffen sich als Neuling einigermaßen zurecht zu finden. Im weiteren Spielverlauf gibt es vereinzelt Sonderaktionen, durch Klassen die Möglichkeit sich in eine bestimmte Richtung zu entwickeln oder neue Ziele zu verfolgen. Wenn man die ersten zwei Phasen überschritten hat, folgt Eintönigkeit bzw fehlende Abwechslung. Zumal die Nutzerzahlen in den jeweiligen Universen stets abnehmen und parallel dazu, der Reiz für die verbliebenen Spieler abnimmt. Außerdem fallen einem dann vermehrt Balance Probleme auf oder Spielelemente die nicht schlüssig, logisch oder gar fehlerhaft funktionieren. Das Problem der Nutzerzahlen wurde in der Vergangenheit durch Fusionen temporär gelöst aber eine Langzeitstrategie steht noch aus. Die Fusions Items sind offenbar das Brücken-Element hierfür.
Die Community
Maßgeblichen Anteil an der heutigen Existenz des Spiels hat die Community. Die an der Umsetzung der Spielregeln beteiligt ist, eine Erweiterung der QA darstellt, sowie teilweise durch Userprojekte das Spiel um einige Funktionen erweitert hat die lange hinfällig wären im Spiel sebst implementiert zu werden. Ohne die Websites die Rechner, KB Auswertungen, Profil Auswertungen, Excel Tabellen, sowie AddOns & Scripte hätten sicherlich bereits etliche Nutzer dem Spiel den Rücken gekehrt. Positiv hervorzuheben ist die Zusammenarbeit die teilweise mit den Betreibern von Userprojekten stattgefunden hat (zB API's oder der Bewerbung über Lobby>Tools).
Die gefühlte Entwicklung
Für die Beurteilung über die Entwicklung des Spiels ist es naheliegend auf das Feedback der Nutzer zu hören. Das Problem hierbei ist, dass ein Großteil der Spieler nicht (oder nicht mehr) im Forum kommuniziert und die Änderungen, so suboptimal sie auch sein mögen, kommentarlos von der großen Masse hingenommen werden. Das entkräftet etwas die Schlagkraft der hier vorgebrachten Argumente, zumal rein psychologisch sich Menschen eher bei negativen Vorkomnissen äußern anstatt gute Aspekte hervor zu heben. Für oberflächliches Feedback ist die Nutzung von stomt möglich.
Die wahre Entwicklung
Die einzige Konstante mit Aussagekraft sind die Accountzahlen die die GF eher ungerne veröffentlicht aber bei Userprojekten teilweise ausgewertet wurden. Aktuell beispielsweise sind es etwa 70.000 in Deutschland, 2013 waren es 120.000, 2010 noch 130.000, 2007 sogar 270.000. Das steht konträr zum stärksten Markt und den beliebstesten Plattformen in denen theoretisch auch OGame mit rein spielt. Die Nutzerzahlen von Browser-und Onlinespielen haben sich in den letzten 12 Jahren verdreifacht wohingegen die Umsätze gleich geblieben sind. Daraus lässt sich schließen dass vermutlich die Nutzer von 2020, im Vergleich zu früher, häufiger bereit sind geringe Summen zu zahlen. Eine möglichst lange Kundenbindung ist somit wichtig. Über die allgemeine Bezahlbereitschaft der OGame Community gibt es meines Wissenes nach keine statistische Auswertung.
Die Gegenstrategie
Durch die Verringerung der Nutzer Zahlen müssen die Unternehmenskosten anders gedeckt werden (Primär Strategie war das Melken von Neuen&vollgepackten Unis). Einen starken personellen Einschnitt gab es zB Ende 2011 nachdem man aufgrund strategischer Fehlentscheidungen, erhebliche Kostensenkungen in Angriff nehmen musste sowie 2016 als man aus dem Mobilmarkt zurückgetreten ist. Eine Erhöhung der Einnahmen konnte allerdings durch eine erhöhte Bereitschaft der Nutzer für Mikrotransaktionen bzw ingame Käufe stattfinden. Bei der Einführung von käuflichen Spielvorteilen war initial ein erheblicher Widerstand der Nutzer deutlich spürbar, heutzutage haben sich solche Elemente als Marktüblich etabliert.
Prognose & Hoffnung
Wenn man die anfangs erwähnten drei Faktoren miteinander vereinen kann, so ist ein zukunftssicheres Grundgerüst geschaffen. Die Bezahlmöglichkeiten im Spiel müssen fair gestaltet werden und die Portierung von OGame in App Stores würde höhere Nutzerzahlen generieren die dann möglichst nicht auf etliche Server verteilt werden sollten. Dann kann man sich auch guten Mutes wieder in dem Bereich Neuentwicklung investieren sowie die Spielfehler-Behebung stärker in den Vordergrund rücken.
Schlusswort
So, ihr habt's geschafft. Dieser Thread will eigentlich nichts bewirken, ändern oder kritisieren. Es soll eher so ne Art persönliche Einschätzung über die aktuelle Lage darstellen. Wie seht ihr das? Seht ihr die Entwicklung von OGame unter einem guten Licht oder ahnt ihr dass in absehbarer Zukunft die Unternehmensstrategie scheitern wird? Seht ihr inhaltliche Fehler oder würdet ihr mir in manchen Rückschlüssen widersprechen?
Zusatz
Ich habe versucht die Infos unter besten Wissen und Gewissen zu recherchieren, gebe aber keine Garantie für die inhaltliche Richtigkeit. Ah, und falls ich irgendwas blöd formuliert habe oder Unsinn verzapft habe bitte ich darum dass der Mittelfinger in meine Richtung hoch geht, nicht in die Richtung vom Team ^^