Zeitenwende - Aftershock

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  • Dark hatte eine Ahnung, was seine Frau noch holen wollte und nickte leicht auf ihren eindringlichen Blick hin. Ihr nachsehend zog er eine Pappschachtel mit 12mm Patronen aus seinem Rucksack und begann damit zwei silberne Magazine aus dem Rucksack aufzumunitionieren. Die schwere Pistole aus seiner Zeit als Juwelendieb bewahrte er seit seiner Rückkehr in diesem Notfallrucksack auf. Sie hatte ihm treue Dienste geleistet, war aber zu auffällig um sie als private Schutzwaffe zu verwenden.

    Als Avis zurück kam lächelte er matt und sah sich noch einmal im Raum um. Hier war ihr Zuhause, ob sie es wieder sehen würden? Und wann?

    "Gut, dann lasst uns gehen." Flucht gefiel ihm nicht, doch für den Augenblick war es die beste Option.

    Der Butler nahm seinen Tweetmantel vom Haken und legte ihn sich fein säuberlich über den Arm, während er durch die Eingangshalle voraus ging um den dreien die Tür zu öffnen und sie hinter ihnen zu verriegeln. Auch er würde diesen Ort nun verlassen und einen sicheren Ort aufsuchen.

  • Kilian lächelte dünn.

    "Am besten reden wir nicht viel von den früheren Aktivitäten, sondern sehen in die Zukunft. Das ist besser für meinen Seelenfrieden." Er konnte durchaus nachvollziehen, warum ie in der kriminellen Unterwelt gelandet waren. Er wusste von den Schrecken der Lager, von der Atmosphäre der Zeit, und wie schwierig es für sie gewesen sein musste. Trotzdem konnte er nicht entschuldigen was sie alles getan hatten. Er wandte sich an die Jüngste der Familie.

    "Es gibt durchaus einige Pläne und Ansätze. Ich fürchte, dass manches nicht mehr verfolgt worden ist, aber man kann jeden aufhalten.

    " Und seine Fähigkeit würde dabei sicher eine Rolle spielen.


    Jonathan wartete geduldig. Er war so froh, dass Avis und Dark mitkamen ohne dass es zu einem Kampf kam. Schließlich machten sie sich alle auf den Weg nach draußen. Der Fahrer sah das Ehepaar an, nickte und half dann dem Rollstuhlfahrer in das Fahrzeug.

    "Wir fahren direkt zum Flughafen, ohne Umschweife. Nächstes Ziel ist dann Montréal, wo wir alle treffen die wir finden können." Jonathan seufzte.

    "Ich hoffe so sehr, dass ich mich irre mit ihm."

  • Nun, keine Antwort war auch eine Antwort, doch im Grunde hatte Maddie auch nicht damit gerechnet, dass er diese Pläne mit ihnen teilen würde.

    „Na dann“, sagte sie schlicht und gab ihrem Vater zu verstehen, dass sie keine Fragen mehr hatte. Dieser nickte Gergios einmal grimmig zu, bevor er mit seiner Tochter zusammen zurück zu Val ging, um den restlichen Flug abzusitzen.


    Etwas zog sich in Avis zusammen, als Jonathan Montréal erwähnte. Ausgerechnet Montréal. Ihre Hand wanderte erneut zu Darks und drückte fest zu. Auf Jonathans Worte erwiderte sie jedoch nichts. Es war nicht Sean, es konnte nicht Sean sein, das wusste sie genau.

    Doch etwas sagte ihr, dass sie Sean vielleicht trotzdem schon bald wiedersehen würde…

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Man konnte wirklich nicht sagen, dass Gaetans Kühlschrank an mangelndem Füllstand litt. Eher im Gegenteil: In Janus' empfindlichen und mechanisch geschulten Ohren hatte das Geräusch vom Aggregat fast schon eine gequält-säuselnde Komponente an sich, die angesichts dessen, was sich da vor seinen Augen entfaltete, wohl auf jahrelange Mehrarbeit zurückgeführt werden konnte: Essen! Berge von Essen mit einer klaren Überrepräsentation von Süßkram! Der Afrikaner wäre wahrlich nicht überrascht gewesen, wenn es im Haushalt noch wenigstens einen weiteren Kühlschrank gab. Für so wenig Gemüse und sonstiges, allgemeinhin als gesund geltendes Zeug sahen sowohl die Kinder wie auch ihr Vater schlichtweg zu gut aus.


    "Die Qual der Wahl würde ich sagen. Aber ihr wolltet ja ein Eis, richtig ?"


    Mehr oder weniger wahllos griff Janus in den Eisberg hinein. Er steckte seine Hand so tief hinein, dass er garnicht mehr sehen konnte, nach welchen der zahlreichen Packungen er griff. Er stellte nur sicher, dass er schließlich drei davon in den Fingern hatte, ehe er den Arm wieder herauszog.


    "Vanille, Schoko, Schoko... Wer will was ? Ich sehe hier auch noch eine große Packung Eis zum selber anrichten..."

  • Als Nadeshda Emily durch die kleine Hintertür der Garage führte, fanden sich die beiden Frauen in einer kleinen Parkanlage wieder. Um diese Uhrzeit waren die schönen Pflanzbögen, Hyazinthen und vor allem die großen Hortensienbüsche vorwiegend in Dunkelheit gehüllt - das einzige Licht, das die kräftigen Blau- und Magentatöne der Blütenblätter erahnen ließ, fiel durch die großen Fenster der Präsidentenvilla. Diese erhob sich - verblüffender Weise - auf drei der vier Seiten der kleinen Parkanlage in die Höhe. Die vierte Seite wurde von der Außenmauer eingenommen. Tatsächlich waren die Garagen des Komplexes direkt an den rechten Flügel des Anwesens angebaut worden. Irgendwann hatte dann ein Teil der nichttragenden Außenwand aus Platzgründen weichen müssen und die Garagenstellplätze hatten den Keller der Villa "infiltriert". Tatsächlich spürte man manchmal in der darüberliegenden Gesindeküche eine gewisse Vibration, wenn Gaetan den Motor einer der Oldtimer startete. Ein Gutes hatte die Konzeption: Die Gärtner konnten die kleine umfriedete Gartenanlage erreichen, ohne das Anwesen breten zu müssen. Eine Entwicklung, die vor allem die Reinigungskräfte sehr erfreut hatte.


    Schweigend nahm Nadeshda eine ihrer starken Taschenlampen vom Gürtel und leuchtete auf den fein gerechten Kiesweg voraus. Der Duft der Hortensien erfüllte die frühe Nachtluft und der Garten erschien ruhig wie immer. Die flinken Schatten huschten im Schein der Lampe skurril hin und her - erschreckend monströs, wenn man als Jugendlicher am Lagerfeuer im Feriencamp saß; nach mehreren Dienstjahren im Sicherheitsdienst der Präsidentin ... lachhaft.


    Eine Runde im Garten war schnell gedreht. Aufgrund der schwer zu überwachenden Außenmauer waren hier zusätzlich zu zwei Kameras noch weiterer Draht und Bewegungssensoren angebracht. Und im Garten warteten an bestimmten Stellen noch weitere Überraschungen für Ahnungslose. Mit der Lage zufrieden, wandte sich Nadeshda deswegen auch schon wieder zum Gehen und wies den Weg zu einem mittelgroßen Portal am linken Flügel, der schlussendlich in das Innere der Präsidentenvilla führte.