Die Chroniken von Eras - Im Bann der Zeit

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  • Besorgt wachte Tan über Liana. Zwar war sie immer noch bewusstlos, doch bewegte sie sich ab und zu, nuschelte seinen Namen und schien dabei beinahe zu erwachsen, bevor sie erneut erschlaffte. Nicht einmal angesichts des Dämonenangriffs hatte er sich so hilflos gefühlt, wie in diesem Moment.

    Die Frage der Menschenfrau riss ihn aus seinen verzweifelten Gedanken. Er räusperte sich und sagte zögerlich:

    „Mein Name ist Tan… Wir sind bloß einfache Reisende.“

    Rasch setzte er hinzu:

    „Ich möchte mich noch einmal für deine Hilfe bedanken. Was ist dein Name?“


    „Ja.“ Kiv nickte Meleas zu und sah sich dann um. Sie waren in einer engen dunklen Gasse, doch wirklich versteckt waren sie nicht.

    „Ihr kennt Euch in dieser Stadt aus, nicht wahr?“, fragte sie an den Menschen gewandt. „Kennt Ihr ein gutes Versteck in der Nähe?“

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  • Prius schien durchaus verwirrt, allerdings konnte man ein kleines Lächeln erkennen. "Ihr landet zufällig in dieser Stadt und rettet aus heiterem Himmel einen Mann vor einer Hinrichtung, den ihr nicht kennt?" Er schüttelte wie zur eigenen Antwort den Kopf. "Es war sicher nicht der Zufall, der euch nach Nirha geführt hat. Zumal es für euresgleichen nicht gerade die sicherste Zeit ist, sich hier aufzuhalten. Was führt euch nach Nirha?"

    "Wir suchen einen Heiler." Lyrianos war wie aus dem Nichts aufgetaucht. Er nickte Kiv und Meleas zu und wandte sich wieder an Prius. "Einen, der nich nur körperliche Wunden heilen kann." Sein vielsagender Blick traf Prius und dieser schien sofort zu wissen, wovon Lyrianos sprach. "Die Träume....". Anhand ihrer Gesichter erkannte er sofort, dass er ins Schwarze getroffen hatte. Er nickte. "Nun, in diesem Fall habt ihr den Richtigen vor dem Tode bewahrt. Ich kann euch eure Fragen beantworten - aber nicht hier." Er sah die junge Eldarin an. "Ich habe in der Tat ein gutes Versteck, unten in der Kanalisation."

    Lyrianos hob die Arme. " Nicht, bevor wir die anderen gefunden haben. Zwei unserer Freunde fehlen noch." Er hielt beide Hände wie zum Gebet vor sich und flüsterte mit geschlossenen Augen ein paar unverständliche Worte in die Hände. Als er sie öffnete, schwebte ein kleines Licht sichtbar vor ihnen und schien einen Moment zu verharren, ehe es sich zielgerichtet in eine Richtung bewegte.

    Prius machte große Augen, fing sich aber sofort wieder. "Ein Aufspürungszauber. Ihr solltet in dieser Stadt mit eurer magischen Gabe vorsichtiger umgehen."

    Lyrianos schüttelte nur den Kopf. "Die Wächter auf dem Markt sind fast alle tot oder längst geflohen. Und weit können die beiden nicht gekommen sein."

    Das Licht schien nicht sehr weit fliegen zu wollen, denn es flog recht schnell zu einer Tür eines Wirtshauses...


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  • "Einfache Reisende. Soso." Die Wirtin schüttelte leicht den Kopf und betrachtete die beiden genauer. Sie nahm es ihnen nicht ab.

    "Ihr könnt fürs Erste hierbleiben, ich schließe das Wirtshaus für zwei, drei Tage nach den Ereignissen. Ich bin Eleonora, Tan." Sie kniff leicht die Augen zusammen.

    "Wo kommt ihr her?"


    Meleas hob nur eine Augenbraue. Träume. Naja.

    "Ich bin jemandes Begleiter, Prius." Die Zauberei Lyrianos' kommentierte er gar nicht, sondern setzte sich in Bewegung. Das Wirtshaus... Bevor er allerdings eintrat oder es zumindest versuchte hob er einen finger an die Lippen und lauschte kurz hinein. Gemurmel, das man nicht verstand, jedoch keine Schreie oder anderes. Er warf einen Blick durchs Fenster. Keine Wachen, keine Soldaten waren zu sehen. Ernickte den anderen zu.

    "Scheint sicher zu sein, aber bleibt wachsam."

  • Mit knarzenden Schuhsohlen blieb Vathalyk an Ort und Stelle stehen, wo er war. Es waren viel zu viele Leute hier, um einfach seinen Augen trauen zu können. Seine Ohren musste er aber auch nicht einsetzen, um die Geräuschquelle zu orten: Sie stand schließlich direkt in seinem Weg und hinderte ihn ziemlich gekonnt am Fortschreiten. Mit gewisser, wohl kaum zu übersehender Skepsis im Gesichtsausdruck musterte er den Mann, der anscheinend so dringend etwas von ihm wollte. War das ein Seemann ? Vielleicht sogar jemand von der Besatzung des Schiffes, von dem er gerade gekommen war und den er nie wirklich kennen gelernt hatte ? Angesichts der wochenlangen Überfahrt kaum denkbar, aber dennoch nicht völlig auszuschließen.


    "Ich suche Orientierung." war das Erste, was Vathalyk mit dunkler Stimme von sich gab. "Aber dass ich irgendwann auch Arbeit suchen werde, kann ich mittelfristig nicht ausschließen." setzte er dann nach, wobei sich fast schon ein leicht wehleidiges Grinsen auf sein Gesicht stahl. Diese verdammten Bauern mit ihren verdammten Karren... so viel Gold hatten sie ihm abgeknöpft, für fast nichts! "Was gibt es denn so dringendes ?" Dringend musste es ja sein, wenn der Mann so darauf erpicht war, seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Hoffentlich war es auch wichtig und lohnte sich auch! Allzu zuversichtlich war Vathalyk aber nicht...

  • Darek rümfpte die Nase. Der Typ redete irgendwie komisch. Egal. Er sah sich kurz um, fand aber nicht, wonach er suchte.

    "Ich brauch jemanden, der mir den Rücken freihält. Ich schulde nem Typen ne ganze Menge Geld und ich habs beisammen - ich denke aber, dass er mich übers Ohr hauen will, also hab ich wenig Lust dort allein aufzukreuzen. Wenn du mir hilfst, aus der Sache heil rauszukommen, zahl ich dir zwei Goldstücke. Interessiert?"


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  • „Träume?“, wiederholte Kiv verwirrt. Wieso sprachen sie plötzlich von Träumen? Unwillkürlich wanderten ihre Gedanken zu dem Traum, der sie in regelmäßigen

    Abständen heimsuchte. Konnte es sein…? Doch da hatte Lyrianos bereits einen Zauber gewirkt und sie setzten sich in Bewegung. Ein beklemmendes Gefühl des

    Unbehagens kroch Kivs Kehle empor. Sie ließ sich ans Ende der kleinen Gruppe zurückfallen und blieb wachsam, doch lange waren sie nicht unterwegs. Zweifelnd

    betrachtete sie das Gebäude, in dem sich angeblich ihr Bruder aufhalten sollte. Soweit sie es einschätzen konnte, wirkte es wie der Eingang zu einem Wirtshaus, doch anscheinend war es zur Zeit nicht für Gäste geöffnet. Sie spürte keine Gefahr davon ausgehen, dennoch legte sich ihre Wachsamkeit nicht.

    "Warum sollten Tan und Liana sich hier aufhalten?", fragte sie zweifelnd. "Wenn sie sich verstecken wollten, wäre es nicht sinnvoller, in ein belebtes Gasthaus zu gehen?"


    "Aus dem Norden", erwiderte Tan.

    "Das ist unser erster Aufenthalt in Nirha", fügte er wahrheitsgemäß hinzu und neigte dann den Kopf.

    "Noch einmal möchte ich dir danken, Eleonora. Ich bin sicher, dass wir deine Gastfreundschaft nicht so lange beanspruchen werden." Kurz blickte er zu Liana, die sich noch immer in diesem eigenartigen Zustand zwischen Bewusstlosigkeit und Erwachsen befand. Sein Blick wanderte weiter zu dem Ork bei der Tür.

    "Und Euch möchte ich ebenfalls danken", sagte er nun, bevor er an beide gewandt sprach:

    "Meine Begleiterin, Liana... Sie wird einige Zeit des Ruhens brauchen. Ich werde über sie wachen."

    Es war wichtig, dass er mit Liana allein war, damit er den Zustand ihres Geistes kontrollieren konnte.

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  • Vathalyks erste Reaktion war es, die Arme vor der mächtigen Brust zu verschränken. Was der Mann vor ihm da redete, war gelinde gesagt ein überaus spontanes Anliegen. Zwei Goldstücke ? Das konnte sehr gutes, leicht verdientes Geld sein, aber genauso gut auch das exakte Gegenteil. Er brauchte mehr Informationen.


    "Was meint ihr mit 'über's Ohr hauen' ? Also entweder hat man Schulden bezahlt oder nicht. Das heißt... ihr denkt, dass ein Überfall geplant ist ? Dann wäre es hilfreich zu wissen, von welcher Summe wir hier reden. Ich laufe nicht gerne einer unbekannten Anzahl mir unbekannter Männer entgegen, die ihre Messer auf mich gerichtet haben."

  • Darek nickte entschuldigend. "Natürlich, ihr sollt wissen, worauf ihr euch einlasst. Ich habe einem Mann namens Vikaar für etwas angeheuert - die Hälfte des Geldes bekam er vor seinem Auftrag, die andere Hälfte soll er danach bekommen. Die Summe ist nicht klein, aber für die Arbeit völlig angemessen gewesen. Für die Bezahlung des vollendeten Auftrags hat er einem Treffen am Hafen nicht zugestimmt. Ich soll ihn unten in der Kanalisation, nahe der Zisterne, treffen." Der Fremde sah nicht aus, als wäre er schon einmal in Nirha gewesen, daher musste Darek wohl noch ein paar Infos mehr preisgeben. "Dort unten gibt es eine Art.... Schwarzmarkt. Die Wachen halten sich aus den Geschäften da unten weitesgehend raus - die Gänge sind zu verwinkelt und zu undurchsichtig. Natürlich zieht das auch weniger ehrliche Bürger an. Wenn ich da alleine runter gehe, kann ich mir nie sicher sein, dass mir nicht jemand mit dem Knüppel eins überzieht. Eure Anwesenheit allein sollte dafür schon ausreichen. Bei Vikaar sieht die Sache anders aus. Er ist ... ein Mann mit vielen Talenten, für die man durchaus Verwendung haben kann. Außerdem kann man sich sicher sein, dass der Auftrag auch erfüllt wird. Sicher ist jemand seines Formats auf offener Straße ein wenig... gefährdet. Dennoch würde ich mich mit euch an meiner Seite sicherer fühlen. Euer Anblick allein kann Vikaar womöglich davon abhalten auf komische Gedanken zu kommen. Er ist nicht gerade eine vertrauenswürdige Person. Mit Sicherheit rechnet er aber nicht damit, dass ich mir für den Fall der Fälle eine Wache organisiere."


    Lyrianos und die anderen hielten vor dem Wirtshaus. Zur schleichenden Katze stand auf dem Banner oben. Prius gesellte sich zu Lyrianos. "Dies ist das Haus von Eleonora. Sie ist eine gute Frau, herzlich und offen... womöglich hat sie euren Freuen Unterschlupf gewährt." Er ging ohne zu zögern an die Tür und klopfte. "ELEONORA, mach auf! Ich bin es, Prius!"


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  • Die Wirtin zuckte bei dem Lärm zusammen, eilte jedoch sofort vom Hinbterzimmer zur Tür, entriegelte diese -sie hatte immer drei dicke Riegel davor - und schloss sie auf.

    "Prius - schnell, hinein." Eleonora wusste, dass das sicherlich Probleme machen konnte. Andererseits wollte sie nicht, dass der alte Mann einfach umgebracht wurde. Sie blickte zu den Begleitern und ihre Augenbrauen kletterten hoch. Als alle heringekommen waren wurde die Tür wieder sorgfältig gesichert.

    ""Heute habe ich aber eine Menge ungeplanter Gäste scheint mir. Wie geht es Euch, Prius?"


    Meleas wusste nicht ganz, warum Prius so laut sein musste, doch immerhin wurden sie eingelassen. Er blickte sich um. Ein typisches Wirtshaus. Er horchte auf.

    "Andere Gäste?" Er hatte schon beinahe seine Waffe in der Hand.

  • Ohne zu zögern trat Pirus ein. Seine Stimme wirkte etwas zittrig - sein Alter schien der Aufregung nicht gut zu tun. Dennoch wirkte er mehr verärgert als geängstigt. "Nun, dank dieser Fremden hier weile ich noch unter den Lebenden. Die Wächter haben mal wieder ihre geistige Kurzsichtigkeit unter Beweis gestellt und wollen mir die Schuld für Siras Leiden anhängen. Diese Dummheit greift um sich wie eine Krankheit - als ob wir nicht schon genug zu tun hätten."

    Er ging zu einem der Fensterläden und spähte vorsichtig hinaus.

    Lyrianos räusperte sich. "Verzeiht, aber eure ungeladenen Gäste - es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich dabei um unsere Weggefährten handelt. Wir wissen, dass sie hier sind." Seine Tonlage war ruhig, aber etwas in seiner Stimme duldete keine Verzögerung oder Hinhaltetaktik. Noch während er mit Eleonora sprach, nickte er Meleas zu und deutete auf die hintere Tür.


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  • Roggash nahm den Dank des kleinen Elflings ohne Reaktion entgegen. Viel eher runzelte er im Schatten seiner Kapuze sogar die Augenbrauen. Aus dem Norden? Nördlich von Nirha lag das große Wasser. Und jenseits davon nur Armut und Einöde. Der Ork bezweifelte, dass das Jungvolk - insbesondere die kleine Prinzessin, die ohnmächtig auf der Pritsche lag und von dem Jüngling besorgt betrachtet wurde - aus diesen unwirtlichen Landen kam. Viel wahrscheinlicher war es, dass sie aus den Waldlanden der Elfen im Süden der großen Steppe kamen. Zumindest hatte er als Orkschamane dort häufiger mal Kontakt mit den Pfeilspitzen und dem magischen Wurzelwerk der Baumknuddler gemacht.


    Aber im Endeffekt war das auch egal. Herkunft spielte zwar eine Rolle, aber keine, die wirklich Bedeutung hatte. Außer vielleicht bei den Menschen, die so etwas wie "Adel" zu viel Achtung zumaß. Und seit neuestem auch dem Magischen Blut ... verdammt seien die Hexenjäger!


    Es klopfte an der Vordertür und Eleonora verschwand, um zu antworten. Roggash versperrte instinktiv noch breiter die Hintertür - soweit das überhaupt ging und lauschte. Aus dem Hauptraum des Wirtshauses drangen gedämpfte Stimmen. Mehrere Personen neben Eleonora. Und alle wohl der Gefahr, die sich momentan in der Stadt zusammenbraute, bewusst. Mehr konnte er nicht herauslesen. Vielleicht waren es besorgte Nachbarn. Oder diejenigen, die das ganze Chaos auf dem Marktplatz veranstaltet hatten. Wächter waren es nicht - dann wäre mehr Geschrei zu vernehmen. Vielleicht Gäste, die sich ob des geschlossenen Hauses wunderten? Solange Roggash aber an der Hintertür stand, war es auch egal - sollte es zu brenzlig werden, hatte er zumindest die perfekte Rückzugsposition.

  • Eleonora verschränkte die Arme vor der Brust. "Eure Gefährten? Prius, was zum Teufel ist das hier eigentlich für ein Wanderzirkus, wo hast du die ... Hey!". Meleas hatte sich fast schon gemächlich zur Tür bewegt und drückte bereits die Tür zwischen Hauptraum und Hinterzimmer auf.

    Lyrianos sah nur aus dem Augenwinkel, was sich im Raum abspielte. Die Situation kam ihm seltsam vertraut und doch unwirklich vor.

    Liana war - mal wieder - bewusstlos. Die Zwillinge standen daneben und schienen sich um sie zu kümmern. Weiter hinten im Raum allerdings stand ein Ork, den Lyrianos noch nie zuvor gesehen hatte.

    Er war schon etwas älter, hatte weiße Haare und trug eine Robe, die ein Wolfskopf schmückte. Er wirkte für Lyrianos massiv fehl am Platz. Meleas Hand schien bereits zu seinem Schwert zu wandern. "Wer seid ihr denn? Kiv, Tan, was ist hier los?"


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  • Eleonoras Wirtshaus - Hinterzimmer (Roggash)

    Die Situation entwickelte sich relativ schnell zur Konfrontation. Gerade noch hatte sich der Ork über die Situation im Vorraum gewundert, schon wurde die Zwischentür aufgedrückt und eine unbekannte Person trat ein. Ein Eldar, für seine Art hochgewachsen, lange schwarze Haare und eisblaue Augen, die kurz durch den Raum schwenkten, die Situation erfassten und sofort auf Roggash hängen blieben. Die Hand des Elflings schwebte zwar in der Luft, hatte aber gefährliche Nähe zu dessen Schwertheft. Und so fuhr auch die Hand des Orks im Schatten seines Umhangs unmerklich in das mitgeführte Kräutersäckchen.


    "Ein Ork, Eldar. Mehr als Antwort schulde ich euch bis jetzt nicht. Kümmert euch lieber um Eure Weggefährten, die in der Schmiedegasse aufgrund eures Aufruhrs beinahe totgetrampelt worden wären." Zumindest vermutete Roggash, dass es sich bei den Neuankömmlingen, um die Störenfriede vom Marktplatz handelte. Draußen im Hauptraum des Gasthauses schielte nämlich noch ein weiterer Mann - dieses mal Mensch, aber mit ebenso schwarzem langen Haar - in den Hinterraum, wobei neben ihm der arme Tropf stand, den die Wächter zu lynchen versucht hatten. Die Taverne wurde langsam gesellig ... vielleicht ein bisschen zu gesselig.




    Garnison Klingwacht - Nord-West Noldar (Heskan) - Coop Spartan/MoD

    Der Himmel war klar. Eine leichte Brise wehte aus Westen heran - brachte den leicht salzigen Geruch einer Mischung aus Meer- und Süßwasser. Wenn man die Karten der Königreiche nicht kannte, könnte man dem Eindruck verfallen, es handele sich bei der riesigen Flussmündung bereits um einen eigenständigen Ozean. Meilenwert erstreckte sich das dunkle Wasser bis zum Horizont. Befand man sich im Gebiet der oktanischen Städte, so konnte man wohl nur von einer Erhöhung die fernen Ufer von Melphas oder die südlichen Ausläufer von Rhega erahnen. Oder die drohenden Zacken, die sich als gebrochene Mauern der ewigen Wache im Zentrum der Mündung erhoben. In der Garnison Klingwacht im äußersten Nord-Westen des noldarischen Königreichs entstand dieser zauberhafte Eindruck jedoch erst gar nicht oder verflüchtigte sich sehr schnell bei all jenen, die das Wasser nur als unendliche Weite kannten. Denn von hier aus konnte jeder erkennen, was die große spiegelnde Fläche tatsächlich war ... lediglich ein Fluss, dessen Ufer immer weiter auseinanderrückten, um irgendwann dem westlichen Ozean - dem wahren Ozean - Platz zu machen. Der Uferstreifen von Melphas war von hier noch deutlich zu erkennen - kein halber Tag Fußmarsch, könnte man auf der Flüssigkeit marschieren, wie an Land. Von dieser Warte aus, kam einem das kleine "Dreieck" zwischen Nirha, Ostberg und der ewigen Wache eher wie ein mittelgroßer See vor. Bar jeglicher Magie.


    Magie! Heskan peitschte grollend mit seiner gespaltenen Zunge durch die frische Seeluft. Die Geißel dieser ganzen verfluchten Welt machte es einem unmöglich, einen so schönen Ausblick wie den von Klingwacht zu genießen! Ja, der Anblick der teilweise zerfallenen, teilweise am letzten Seidenfaden hängenden Festungsmauern auf der fernen Insel war atemberaubend. Schön. Lieblich? Nein! Magisch wäre das richtige Wort, doch es hatte in den letzten Jahrhunderten einen so fahlen Beigeschmack erhalten, dass allein der Gedanke daran den Augenblick zerstörte. Verachtenswert, dass das Handeln weniger die Sprache aller zu verschandeln vermochte! Die roten Augen des ansonsten vollkommen bläulich schimmernden Echsen-Mannes wanderten von Wasser zu Land und hefteten sich auf die Hafenstadt, die auf der anderen Flussseite florierte - nicht weit entfernt, ein paar Stunden vielleicht. Luftlinie. Tatsächlich wohl eher ein Tagesmarsch, da die einzige größere Brückenanlage weiter im Süden zu finden war. Nirha als freie Handelsstadt war Umschlagplatz für alles mögliche - und somit stets auch Schmelztigel für Dinge, die nicht in den größeren Plan passten.


    In den Plan des Ordens. Kein Wunder also, dass in der Nähe der noldarischen Garnisonen nicht selten Wächter zu finden waren. Wächter wie ihn. Heskan, den Seuchenschnitter, den Raktor aus Ost-Eras, den Champion des Rhega, dem ersten Drachen! Mit einem lauten Zischen erhob er sich und blickte über die fein säuberlich aufgereihten Zelte der Soldaten hinweg, zum Eingang des kleinen palisadeneingefassten Lagers im Schatten der Garnison. Ein keuchender Mensch hatte angefangen auf die dortige Wache einzureden ... und ihm war ein Schlauch Wasser gereicht worden. Ohne Zweifel: ein Bote.


    Der ruhige Blick des Hauptmannes der Wache ruhte auf dem Boten. In Zeiten des Krieges waren Neuigkeiten, ob gut oder schlecht nicht gerade selten, daher sparte er es sich, aufgeregt zu sein, bis er wusste, was diesmal los war.

    "Ganz ruhig, Junge. Was gibt es?"

    Der Bote trank noch einen gierigen Schluss Wasser, bevor er zur Antwort ansetzte. "In Nirha gab es einen Aufruhr. Die Wächter sollen dort ein Spektakel zwecks einer öffentlichen Hinrichtung vollzogen haben, die wohl geplatzt ist."

    Der Hauptmann zog verwirrt die Augen zusammen, horchte innerlich aber auf. Seine Brüder und Schwestern waren gescheitert. Das konnte zum Problem werden. "Nirha ist nicht unser Zuständigkeitsgebiet, wieso sollte uns kümmern, was auf der anderen Seite des Elen passiert?"

    "Diese Nachricht ist nicht schlussendlich allein für euch gedacht. Meister Warin hatte mir gesagt, ich solle diese Botschaft nach Almanar bringen. Er hatte aber zur Bedingung gemacht, dass ich unbedingt in Klingwacht Halt machen soll und die Nachricht dort ebenfalls überbringe."

    Warin ruft um Hilfe. Nun, die soll er bekommen. "Nun gut, die Nachricht wurde gehört. Ihr könnt euch und euer Pferd versorgen, bevor ihr nach Almanar aufbrecht." - "Ich danke euch, Herr."

    er blickte noch einen Moment hinter dem Boten her und ließ dann seine Augen über das Lager schweifen, bis er die Echse fand, nach der er gesucht hatte. Er winkte vielsagend.


    Heskan durschritt das Lager mit großen Schritten - kein Problem für eine gewaltige Erscheinung wie ihn. Die herumeilenden Wächter und Soldaten machten Platz - aus einer Mischung aus Respekt und Angst, über den Haufen getreten zu werden. Die zu schmalen Schlitzen verengten Augen schlängelten dem Boten hinterher, der eilenden Schrittes zu seinem schaumsprühenden Pferd hastete. "Eilig hat eř ess." Der Blick des Raktors zuckte zusammen mit dem hornbesetzen Schädel zu dem Hauptmann der Wache neben sich, der dem Raktor an Körpergröße um einiges unterlag. "Wass gibt ess Neuess, Haupt-mann?" Dem grimmigen Blick und Gebaren des anderen nach zu urteilen ... Bedeutsames!


    "Neuigkeiten aus Nirha." Er drehte sich um und ging wortlos in sein Zelt, Heskan dicht hinter ihm. An seinem schäbigen Schreibtisch angekommen, setzte er sich hin und nahm sofort Feder und Tinte zur Hand, während er Heskan über die Neuigkeiten informierte.

    "Unsere Brüder und Schwestern sind bei einer geplanten Hinrichtung einer Zielperson gescheitert. Wie wir beide wissen, treten unvorhergesehene Ereignisse bei uns äußerst selten auf, also muss dort jemand unsere Pläne durchkreuzt haben." Er hielt einen Augenblick inne und schrieb den Brief fertig. Er setzte seine Unterschrift darunter sowie das Siegel eines noldarischen Hauptmannes.

    "Ich schicke euch nach Nirha um dieses Problem aus der Welt zu schaffen. Findet raus, wer uns dort auf den Füßen steht - und dann schaltet die Störenfriede und das Ziel aus. Der Mann dort ist ein bekannter Heiler mit dem Namen Prius. Er ist stadtbekannt, also sollte ein Herumfragen nicht sonderlich auffallen. Nehmt an Männern mit, was ihr braucht ... eingeweihte, versteht sich."

    Er sah dem Raktor eindringlich in die Augen und übergab ihm das Pergament.

    "Dies hier ist ein offizieller Geleitbefehl für Prius in die Hauptstadt Almanar, der ihn unter den Schutz des noldarischen Königreiches stellt. Übergebt sie an den hiesiegen Stadthalter - Noldar hat mit Nirha bezüglich der Wächterangriffe und potenzieller Ziele einige Abmachungen getroffen. Dieser Schutzbrief gibt euch einiges an Freiheiten, aber strapaziert sie nicht über. Das ist kein noldarisches Staatsgebiet. Wenn ihr scheitert, seid ihr auf euch allein gestellt."


    Heskan betrachtete das ihm überreichte Stückchen Papier kurz, fixierte seinen Gegenüber mit seinen schartigen Reptilienaugen und nickte letztlich. Auch, wenn in solchen Angelegenheiten nicht alles ausdrücklich gesagt wurde und vieles unausgesprochen blieb, so hatte er den Willen des Lehrers verstanden. "Přiuss wird eine angenehme Reisse haben." Der Hauptmann nickte zufrieden und erhob noch einmal die Stimme, als sich der Raktor zum Gehen wandte. "Heskan! Eins noch... ihr habt euch bisher als wertvolles Instrument unserer Sache bewiesen. Diese Aufgabe ist von größter Wichtigkeit. Wenn ihr Erfolg habt, können wir über eure Aufnahme in den inneren Zirkel sprechen."


    Als das Echsenwesen schließlich mit erfreut nach oben gerissenen Lefzen aus dem Zelt des Hauptmanns trat, gab er dem Fragenden in unmittelbarer Nähe das altbekannte Zeichen zum Zusammenstellen der Truppe. "Zehn Minut-en!" Mehr Zeit gestand er sich und seinen Männern nicht ein. Wenn der Bote mit vollem Galopp zu Pferd aus Nirha herangeeilt worden war, dann hatte sich der Vorfall vor vier bis sechs Stunden zugetragen. Zu Fuß, selbst wenn er den Zug mit erhöhtem Tempo marschieren ließ, würden sie fast einen Tagesmarsch bis nach Nirha brauchen. Der Elen war an der Flussmündung zu tief, um ihn sicher zu durchqueren - keine Fuhrten in unmittelbarer Umgebung. Blieb nur die Brücke im Süden.


    Neun Minuten später machte sich ein Zug aus knapp 30 noldarischen Soldaten auf den Weg.

  • Misstrauisch und besorgt hatte Tan die Tür zum Hauptraum des Wirtshauses beobachtet, seitdem Eleonora dort hindurch gegangen war, um zu sehen, wer an die Tür gehämmert hatte. Was, wenn Liana und er entdeckt wurden? Wie sollte er sie beide verteidigen, vor allem ohne Magie? Er konnte Stimmen hören, jedoch nicht ausmachen, was gesagt wurde. Dann ging die Tür auf - und Erleichterung durchflutete Tan.

    "Meleas!" Wenn der ältere Eldar hier war, dann sicherlich auch...

    "Tan?", erklang nun die Stimme seiner Schwester, und tatsächlich, kurz darauf trat auch sie durch die Tür. Die Zwillinge fielen sich kurz in die Arme.

    "Bist du in Ordnung?", fragte Kiv und musterte ihn eindringlich. Tan nickte.

    "Ja, mir geht es gut. Doch Liana." Er sah verzweifelt zu ihr, dann an Meleas vorbei zu Lyrianos. "Sie ist einfach ohnmächtig geworden. Ich weiß nicht, was mit ihr geschehen ist."

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  • Meleas dachte gar nicht daran, dem Ork zu trauen und hielt seine Hand wo sie war. Allerdings drückte sich Prius beinahe schon rücksichtslos an ihm vorbei, als er Tan über Lianas Zustand sprechen hörte. Sie lag bewusstlos auf einem Tisch und Prius begann sofort, sie zu untersuchen, während er ohne aufzusehen Tan löcherte. "Hat sie so etwas schon öfters gehabt? Hat sie bekannte Erkrankungen oder Leiden, von denen ihr wisst? Wie lange ist sie schon in diesem Zustand?".


    Während sich Prius um Lianas Zustand kümmerte, beäugte Lyrianos den Ork interessiert. Unter der niedrigen Decke wirkte er wie ein Riese, obwohl er für seine Rasse wohl eher unterdurchschnittlich groß war - vielleicht lag das aber auch nur daran, dass er wohl leicht gebückt dort in der Ecke stand. Seine Kleidung zeigte eindeutig, dass er hier nicht sesshaft war - er musste schon weit gereist sein.

    Er schien in Verteidigungshaltung gegangen zu sein, was angesichts Meleas Erscheinung und ihrem plötzlichen Auftreten wohl auch kein Wunder war.

    Er trat neben Meleas und sprach in der Orksprache. "Nogr'akosh, Mo'rahik. (keine Sorge, mein Freund). Wir sind nur etwas aufgebracht, das ist alles. Wir wollten nur unsere Freunde wieder finden. Diese gute Frau hat euch in euer Haus gelassen, ich denke nicht, dass es Grund zur Sorge gibt." Er führte seine Hand zur Brust. "Ich heiße Lyrianos. Ihr habt Tan und Liana geholfen?"


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  • Eleonoras Wirtshaus - Hinterzimmer (Roggash)

    Sein Gegenüber machte keine Anstalten seine aggressive Haltung zu ändern - und so blieb auch Roggashs Gebaren devensiv. Umso mehr überraschte es ihn, als eine weitere Person in den kleinen Hinterraum trat und ihn auf orkisch ansprach; sehr ungewöhnlich für die meisten Bewohner der westlichen Reiche, die nicht in irgendeiner Weise im Handel mit den Steppen verwickelt waren. Ein Mensch, mittleres Alter, mit langen Haaren und Vollbart. Die Tatsache, dass sowohl das Leder, in das er gekleidet war, als auch die Waffen, die er auf dem Rücken trug, von herausragender Qualität zu sein schienen, machte die gesamte Gefolgschaft des Hinterraums noch ein wenig seltsamer.


    Lyrianos, wie er sich vorstellte, führte seine Hand beschwichtigend als Gruß zur Brust und fragte nach seiner Verwicklung mit den zwei Jünglingen, denen sich inzwischen der zum "Tode verurteilte" Heiler gewidmet hatte. Und da sah er sie. Die seltsame Tätowierung am Hals des schwarzhaarigen Mannes. Aufgrund der friedvollen Geste und dem Verrutschen eines der Haarzöpfe kurz freigelegt. Eine Klaue! Roggashs Augen verharrten auf dem Körperbild und verengten sich zu Schlitzen. Zufall? Oder ...?


    "Der Marktplatz kam in Aufruhr und hätte die beiden überrannt; wegen der ... 'Situation' der Kleinen", antwortete er. "Ich stand im Weg - nichts weiter."

  • Vor den Toren Almanars


    "Halt!", rief die Torwache und übertönte fast alle Nebengeräusche von Händlern und anderen Reisenden, die gerade des morgens durchs das Stadttor gingen. Viele drehten sich um und dachten wohl es ginge um sie, bis sie den riesigen Tross von Menschen in Rüstungen sahen, die sich der Hauptstadt näherten. Zwei Reiter an vorderster Front hielten ein türkis-farbenes Banner in der Hand - Ein Ritter, der auf dem Hinterleib einer drachenartigen Seeschlange stand und sein Schwert in ihren aufragenden Kopf stieß. Ein dritter Reiter ritt mit erhöhtem Tempo an die Spitze des Zugs und hielt vor den Torwachen. "Seid gegrüßt, Ich bin Havald. Mein Herr Riggurd und seine Garde werden vom König erwartet. Unser Kommen wurde bereits angekündigt."

    Die Torwache erkannte das Banner selbstverständlich. "Ich grüße euch Havald. ihr, euer Herr und maximal 2 weitere Leibwächter könnt unverzüglich zum König. Der Rest eurer Garde jedoch soll sich in den hiesigen Gaststätten einquartieren."

    Havald neigte leicht den Kopf und winkte die flussländische Garde durch das Tor. Nachdem er die Männer instruiert hatte, dass sie nicht alle bis zum königlichen Hof mitkommen konnten, gesellte er sich schließlich in der Mitte des Zugs zu seinem Herren. Riggurd war ein stämmiger Mann ohne Haar auf dem Kopf, dafür umso mehr in seinem Gesicht. Jeder Mann, der ihn nicht kannte, sah auf den ersten Blick, dass man sich mit diesem Ungetüm besser nicht anlegen sollte.

    Havald ritt neben Riggurd und deutete Richtung Schloss. "Ich habe Gurtag und Grievas angewiesen uns zu begleiten. Der Rest bleibt in der Unterstadt und mischt sich unters Volk."

    Riggurd rümpfte die Nase und holte unmenschlich viel Rotz heraus, welchen er auf die Straßen spie. Der Geruch der Großstadt erinnerte beinahe an die Sümpfe der Flusslande... wobei letztere wohl noch frischer rochen als diese Kloake. "Wir bleiben sowieso nicht lange. Die Männer sollen sich marschbereit halten, ich will vor Sonnenaufgang weiterziehen."


    "Mein König, Riggurd der Schlächter von Theran, ehemaliger Stadthalter derselbigen ersucht euch um eine Audienz."

    König Darius winkte ungeduldig und zog die Augenbrauen hoch, als der stämmige Riggurd und seine Wächter seinen Thronsaal betraten. "Du lässt dich wirklich als der Schlächter von Theran vorstellen?"

    Riggurd breitete seine Arme aus und sein Lachen erfüllte jede Ecke des Saals. "Ha, diesen Titel trage ich mit Stolz, ist er doch der einzige, der was hermacht!"

    Darius lächelte, erhob sich von seinem Thron und nahm die angebotene Umarmung des bärtigen Mannes herzlich an. Nach der Begrüßung deutete er zu einer Sitzecke in einem der Seitenarme des Saals. Die beiden Männer setzten sich, während die Leibgarde Riggurds sich in die Reihe von Steinstatuen einreihten, welche die Sitzecke umkreisten und somit nach einer Zeit quasi unsichtbar wurden.

    "Nun sag schon, wieso ziehst du mit einer halben Armee in meine Stadt?" Riggurd klopfte dem König auf die Schulter. "Das liebe ich so an dir, kein lahmes Geplänkel, immer gleich zur Sache." So fröhlich wie die Stimmung begonnen hatte, so apprupt endete sie. Riggurd wurde ernst und bei Darius fingen die Alarmglocken im Kopf an zu trillern. Er spürte, dass seinen Freund etwas beschäftigte und was auch immer es war, es musste bedeutete nichts Gutes.

    "Es sind keine erfreulichen Nachrichten, die mich nach Süden treiben, so viel kannst du dir wohl denken. Ich brauche deine Erlaubnis, die Bibliothek zu betreten. Ich muss mit dem Erzlektor sprechen."

    Das war mehr als überraschend und das sah man dem König auch an. Der Erzlektor Morvartar der Stille war der höchstrangige Gelehrte der Bibliothek von Almanar. Er leitete die Bibliothek und wachte über die seltensten und gefährlichsten Schriften der Blibliothek. Riggurd selbst war ein Mann, der stets seiner eigenen Kraft vertraute. Wäre Riggurd nicht früher Stadthalter gewesen, hätte Darius drauf gewettet, dass Riggurd nicht mal lesen und schreiben kann. Dass dieser Mann der Taten nun den höchsten Gelehrten von Eras aufsuchen wollte, war... nun ja - mehr als überraschend. "Was willst du von ihm?" Er sah Riggurds Blick. "Sag schon, was ist passiert?"

    "Eine seltsame Krankheit befällt die Düsterlande. Es zieht von Osten her und breitet sich wie Unkraut aus. Es lässt die Pflanzen bläuchlich grau verwelken, es tötet Tiere und Mensch gleichermaßen langsam und schmerzhaft. Nach allem was wir wissen, reicht es eine kranke Blüte und ein befallenes Stück haut zu berühren und die Krankheit befällt deinen Leib. Meine Männer können gegen Dämonen und Seeschlangen kämpfen - ja selbst einem Drachen würden wir uns gegenüber behaupten wollen! Aber das hier - hier hilft weder Feuer noch Muskelkraft. Meine Gelehrten sind mit ihrem Wissen am Ende. Die Expedition, die wir nach Osten aussandten, um die Wurzel des Übels zu finden, ist nie wieder zurückgekehrt."

    Darius horchte den Worten Riggurds gespannt. "Wir haben ein Stück der versuchten Erde in einer stählernen Kiste - keine Sorge, sie steht weit vor den Toren auf einem steinernen Grund und wird von meinen Männern bewacht."

    Darius nickte und suchte sich Tinte und Pergament. "Ich werde euch ein Schreiben für Morvatar mitgeben, dass er euch Zugang zu allen nötigen Schriften geben soll. Wann wollt ihr aufbrechen?"

    "Morgen vor Sonnenaufgang. Diese Krankheit ist langsam, aber schreitet stetig voran. Bei diesem Tempo bleibt uns vielleicht ein halbes Jahr, bis sie die Grenze unserer besiedelten Gebiete erreicht. Ich kann mir diesmal leider kein ausschweifendes Festmahl leisten."


    Die beiden unterhielten sich noch ein wenig über die andauernden Angriffe der Wächter, bis Riggurd sich verabschiedete und den Weg nach Westen fortsetzte.


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  • Überrascht starrte Tan den Mann an, der sich nun zu ihm und Liana gesellt hatte. Das war Prius, der Heiler den Kiv und die anderen vor der Exekution bewahrt hatten. Tan wechselte einen Blick mit seiner Schwester, die nur leicht die Schultern hob. Sie konnte keine Gefahr von Prius ausgehen spüren, doch mehr konnte sie zu ihm auch nicht sagen. Nun, Liana brauchte Hilfe, und Tan war nicht imstande ihr zu helfen.

    "Sie ist am Rande des Marktplatzes zusammengebrochen", begann Tan so ruhig er konnte zu erklären. "Als... nun, zu dem Zeitpunkt, als Eure Exekution verhindert wurde." Er beäugte Prius unsicher. Der Heiler schien jedoch gänzlich in seine Aufgabe vertieft. "Ob sie irgendwelche Leiden oder Krankheiten hat weiß ich nicht, doch es ist mir noch nie aufgefallen. Und, nun.." Sollte er es ihm sagen? Ja, für Liana.

    "Sie ist vor kurzem von einer Art Dämon angegriffen worden und danach in einen ähnlichen Zustand gefallen."

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Lyrianos wirkte nicht überrascht, dass der Ork scheinbar völlig grundlos hier hereingezogen wurde. "Der Zufall geht manchmal seltsame Wege. Ich danke euch, dass ihr unserer Freundin so selbstlos geholfen habt."


    Prius sah hoch, seine Augen weiteten sich. "Ein Dämon, sagtet ihr?" Er beugte sich über ihren Kopf und öffnete vorsichtig ihre Augen, die sie wie im Fiebertraum versuchte, geschlossen zu halten. Er nickte zu sich selbst, dann winkte er Lyrianos zu. "Wir müssen sie in mein Versteck bringen, dort habe ich die Möglichkeiten ihr zu helfen. Ich werde euch alles erklären, aber wir müssen gehen, schnell. Ihr müsst sie tragen."

    Lyrianos wandte sich vom Ork ab und bewegte sich ohne zu zögern zu der jungen Eldarin. Er zog vorsichtig an ihrem Armen und warf sich dann den zitternden Körper über die Schultern. Er ächzte kurz unter der Belastung. Dann nickte er zu dem Heiler. "Dann geht voraus, bringt uns zu eurem Unterschlupf."

    Er sah noch einmal zum Ork. "Ich kenne euch nicht gut genug, um euch zu vertrauen, aber ich würde euch bitten uns zu begleiten. Ihr habt ihr geholfen, dafür danken wir euch. Vielleicht bietet uns der Unterschlupf des alten Mannes mehr Sicherheit um unsere Absichten zu besprechen als hier. Mich würde sehr interessieren, wie es euch hierher verschlagen hat."


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  • Die Zwillinge standen dicht beieinander, während Prius und Lyrianos sich um Liana bemühten. Sie wechselten einen schnellen Blick miteinander, ein unausgesprochenes Verständnis zwischen ihnen.

    Kiv trat an Lyrianos Seite.

    "Wenn wir uns durch die Straßen bewegen, müssen wir auf der Hut sein. Man wird immer noch nach uns Ausschau halten."

    Tan trat währenddessen zu Eleonora und neigte leicht den Kopf.

    "Ich möchte dir noch einmal für deine Hilfe danken. Das werde ich dir nicht vergessen." Sein Blick wanderte kurz zu der immer noch bewusstlosen Liana, die Sorge darin war deutlich zu erkennen. "Hoffentlich haben wir dir keine Unannehmlichkeiten bereitet", sagte er dann erneut an die Menschenfrau gewandt.

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3