Annihilation Bliss

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  • Calen sah vor dem Loslaufen noch einmal zu West und denjenigen, die derzeit mit Liegestützen beschäftigt waren. Diese eiskalte Ausstrahlung des Ausbilders war wirklich ziemlich gut. Er grinste kurz und lief dann los. Im Gegensatz zu den nach vorn Sprintenden war sein Laufen allerdings überlegter. Es machte keinen Sinn, loszustürzen wie ein Verrückter -oder eine Verrückte- wenn man nicht genau wusste, was einen erwartete. Trotzdem war er ziemlich weit vorne, einfach, weil er im Gegensatz zu vielen anderen längere Beine hatte, und selbst beim eher gemächlicheren und kraftsparenden Laufen recht flott war. Als er die Wand sah, schmunzelte der junge Mann beinahe. Ein richtiges Hindernis war das -noch- nicht. Wahrscheinlich sollten sie erst einmal warm werden. Jetzt erwies sich seine Körpergröße als ziemlicher Vorteil, denn er war schon so beinahe halb so groß wie die Mauer. Er sah nicht nach links und rechts, sondern sprintete aus einer gewissen Entfernung los, sprang hoch und brauchte sich nur einmal abzustoßen um das Seil zu erwischen, allerdings rutschte er an dem nassen Beton kurz weg, und schaffte es aber, noch nachzufassen, sich hochzuziehen und von oben herab auf den Rest unten zu sehen. Zwar hatte er Alva und Adaeze registriert, doch jetzt war er allein unterwegs und achtete nur auf sich. Rutschend im Schlamm gelandet, blickte er nach vorn. Hm. Das Ganze war wie geschaffen für einen oder zwei Hinterhalte. Wie es sein bisheriges Leben verlangte, stellte er sich um auf Alarmstufe rot und höchste Aufmerksamkeit. Noch immer schnell und präzise laufend erreichte er dann im weit vorderen Feld den Schießstand. Kurz blickte er sich um, aber eine Überraschung schien hier sonst nicht zu warten. Das Gewehr lag recht leicht in der Hand, und schießen liebte er ohnehin. Ruhig, präzise und ohne Eile nahm er sich die Scheiben vor. Er lächelte, denn das konnte er wirklich und er war nicht überrascht, dass das gut geklappt hatte. Konnte aber anders werden, wenn er einige Hindernisse mehr hinter sich hatte. Er schulterte das Gewehr wieder und weiter ging es, allerdings schaltete er wieder auf höchste Aufmerksamkeit.


    Dajana schielte zu den armen Teufeln, die von dem Irren angebrüllt wurden. Na, das fing ja klasse an. Dann allerdings konzentrierte sich die junge Frau auf das was vor ihr lag, denn hier ging es ja auch um sie. Das Gepäck störte sie nicht so sehr, das empfand sie als weniger problematisch. Aber ihre Augen wurden groß, als sie sah, was sie da erwartete und sie wurde so langsam, dass irgendjemand in sie hinein rannte und in den Schlamm stieß - und sie anfluchte.
    "Arschloch!" brüllte sie dem Typen hinterher, dann rappelte sie sich knurrend auf und lief auf das schier unüberwindbare Hindernis zu. Es gab ein paar, die einfach da hochkamen, ohne sich anzustrengen, aber das war wirklich nicht das, was sie gelernt hatte. Kraft, ja, das hatte sie, nur.. Sie war klein. Stirnrunzelnd betrachtete sie das Hindernis und bemerkte dann, dass ein ziemlich großer Kerl eine Räuberleiter anbot. Erlichtert lief sie zu ihm.
    "He, danke dir!" Es war trotzdem sauschwierig, aber der Mann konnte sie so weit heben, dass sie es schaffte, sich zappelnd und unelegant wie ein Käfer das Seil hochzuziehen, und ergriff oben angekommen noch die Hand eines anderen Rekruten.
    "Na, danke dir." keuchte sie und sah zu den anderen, die noch Probleme hatten. Naja, es sollte trotzdem weiter gehen. Sie klopfte ihrem Kameraden auf den Rücken und sah zu, dass sie hinten wieder runterkam. Natürlich war sie weit abgeschlagen, was sie nicht so sehr störte. Immerhin hatte sie das geschafft! Joggend lief sie durch den Schlamm, der teils recht zäh war und kam an den Schießstand. Na geil. Ok, sie hatte erwartet, dass das auch kommen würde, aber jetzt schon? Seufzend nahm sie das Gewehr und schielte zu denjenigen, die schon Scheiben getroffen hatten. Konnte das denn so schwierig sein? Nach zwei Fehlschüssen auf die nächste Scheibe -und der Gewissheit, dass das Liegestützen bedeutete- wusste sie: japp. Also ließ sie sich viel, viel Zeit, visierte an, sah zu, dass sie nicht zitterte und traf zumindest mal das erste. Am Ende waren es insgesamt 120 Liegestütze - aber, sie hatte irgendwann getroffen, yay... Ächzend begann sie. Das konnte ja heiter werden, denn sie spürte schnell, dass das sehr, sehr mühsam war, auch mit eigentlich guter Muskulatur...


    So schnell er konnte, rannte Sidar los. Das wollte er alles ganz flott hinter sich bringen. Das Gewicht am Rücken drückte, und das Gewehr nervte, da es hin- und herschaukelte. Er musste allerdings laut fluchen, als er die Mauer sah. Was dachten sich die Ausbilder nur? Das war alles echt Sadismus. Das brauchte wirklich niemand! Das musste doch gegen total viele Gesetze verstoßen. Ach Dreck. Er stand wie ein lebendes Fragezeichen vor der Mauer. Die anderen kraxelten da rauf oder ließen sich helfen - aber Bruno? Na, ne. Also nahm er Anlauf, rannte los, sprang ab und klatschte gegen die Mauser, prallte zurück und landete sehr unsanft im Schlamm.
    "Na, so eine Scheiße..." Au. Au. Au. Was sollte jetzt machen? Das erste Hindernis schien viel zu viel...

  • Phantasia lief gleich los. Sie legte zwar noch keinen ihrer Sprints hin, aber langsam war sie auch nicht. Weder hinten noch vorne befand sie sich, eher in der Mitte. Das ist doch schonmal gut für den Anfang, dachte sie sich. Nach ein wenig laufen erreichte sie dann das erste Hindernis. Eine ungefähr 4 Meter hohe Mauer. Das sollte kein großes Problem darstellen. Das Seil hing in ungefähr 3 Metern Höhe. Mit ein wenig Anlauf und hochspringen sollte sie das Seil locker erreichen und sich daran dann hochziehen können. Also nahm sie dann auch Anlauf, sprang hoch und schnappte sich das Seil. Sie zog sich damit mehr oder weniger hoch. Eigentlich war es eher eine Sicherheit, denn vielmehr war es ein hochlaufen an der Wand und mit dem Seil hielt sie sich lediglich fest. Oben angekommen stellte sie fest, dass einige noch Probleme haben rauf zu kommen und bot einem Kameraden ihre Hilfe an und streckte die Hand entgegen.


    Danach lief sie dann einfach weiter. Bis sie den nächsten Stand erreichte.Zu ihrer Freude handelte es sich hierbei um einen Schießstand. Das wird ein leichtes sein. Ziele in 15, 40 und 60 Metern Entfernung? Das war für sie nichts.Jedoch kamen ihr die nächsten Hindernisse in den Kopf. Die nächsten sind sicherlich nicht mehr so leicht. Es ist nur der Anfang. Also wird es noch schwerer und anstrengender. Also nahm sie ihre Laserkarabiner und schoss auf das erste Ziel. Ein Treffer beim ersten Schuss. Sie stellte sich zum zweiten und zum dritten Ziel. Auch dort traf sie ohne weitere Probleme ihre Ziele. Nachdem sie ihre Ziele alle getroffen hatte, schaute sie mitleidig eine Kameradin an, welche gefühlt tausende Liegestützen machen musste. Dann lief sie weiter zur nächsten Aufgabe.


    OCC: Einer kann sich an der Stelle hochhelfen lassen.

  • Adaeze lief los sobald West das Kommando gegeben hatte. Zwar sah sie wie Alva und dieser Typ sogleich lospreschten, doch sie selbst hielt sich noch zurück. Es war unsinnig gleich am Anfang so viel Energie zu verbrauchen, schließlich wussten sie ja noch gar nicht was für Hindernisse sie erwarteten. In einem gemäßigten aber dennoch recht flotten Tempo legte Adaeze die erste Strecke zurück, wobei sie ungefähr gleichauf mit Calen war. Die Mauer, die ihnen als erstes Hindernis im Weg stand, wirkte schon recht eindrucksvoll, doch für sie stellte sie keine Herausforderung dar. Ohne sich groß umzusehen sprang sie an das nächstliegende Seil, kletterte hinüber und ließ sich auf der anderen Seite wieder zu Boden fallen, um dann weiter zu rennen. Auch die zweite Station bereitete ihr keine Kopfschmerzen, allerdings büßte sie hier trotzdem etwas Zeit ein: Natürlich war sie an verschiedenen Waffen ausgebildet worden und hatte viel Zeit auf Schießständen verbracht, doch gerade das 60 Meter entfernte Ziel wart fies. Adaeze nahm sich die Zeit ruhig zu zielen, stieß ihren Atem aus und drückte ab. Das Ziel blinkte auf und ein Signalton erklang. Adaeze hängte sich das Gewehr wieder um und lief weiter, jetzt ein wenig hinter Calen.



    Kimiko war sich von Anfang an bewusst gewesen, dass sie ihre Kräfte für diesen Lauf sparen musste, also dachte sie gar nicht erst daran sofort los zu sprinten, sondern lief in einem relativen entspannten Tempo los. Der Rucksack drückte bereits unangenehm auf ihrem Rücken und ihren Schultern, doch sie versuchte das so gut es ging zu ignorieren. Mit dem Großteil der Einheit kam sie schließlich am ersten Hindernis an und schluckte etwas. Das war eine ziemlich hohe Mauer – doch wenn sie mit genug Anlauf sprang, würde sie sicherlich an das Seil kommen! Allerdings war da noch dieser Rucksack auf ihrem Rücken… Gerade als sie darüber nachdachte, sah sie, wie Sidar erfolglos versuchte die Mauer zu überwinden. Eilig lief sie zu ihm und reichte ihm eine Hand.
    „Alles in Ordnung?“ Sie blickte sich um und sah Bruno, der an der Mauer stand und andere per Räuberleiter hinaufbeförderte. Mit einem Blick zu Sidar nickte sie in Brunos Richtung.
    „Komm, zusammen schaffen wir das!“



    Alvarez sah noch einmal zu Quinn zurück, bevor er loslief. Sie würde die Liegestütze schon schaffen und außerdem war das hier kein Wettrennen, sondern ein Evaluierungstraining. Deswegen bemühte er sich selber auch nicht an die Spitze des Zuges zu gelangen, sondern blieb gemütlich in dessen Mitte. Der Rucksack nervte ihn fast sofort, viel mehr jedoch der unebene und schlammige Untergrund. Alvarez verbrachte seine meiste Zeit auf Schiffen oder in Raumhäfen – andere Böden als glattes, festes Material war er einfach nicht gewohnt. Als er am ‚Wall der Verdammnis‘ ankam, sank sein Mut etwas. Er war nicht unbedingt klein, doch konnte er das schaffen? Zum Glück waren einige aus der Einheit bereit Hilfestellung zu leisten. Alvarez lief auf einen Rekruten mit Atemmaske zu, der ebenfalls Strafliegestütze hatte absolvieren müssen und nahm dessen Hand an, um sich über die Mauer zu ziehen.

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Yuzuki war derweil bei der zweiten Station angekommen. Sie hatte so ihre Problemchen mit dem Übungsgewehr. Sie war lediglich mit ihrem Hybridgaussgewehr von ihrer Heimatwelt vertraut, eine laute, archaische Knarre mit ordentlich Wumms. Und diese Übungslasergewehre … oder Lasergewehre im Allgemeinen … hatten anscheinend so gut wie keinen Rückstoß! Gerade noch so hatte sie beim ersten Schuss das Ziel in fünfzehn Meter Entfernung getroffen. Das Ziel in vierzig Meter Entfernung konnte sie dann auch noch mit der gewonnenen Information treffen, erst beim letzten Ziel machte sie einen Fehler, ehe sie auch das abhaken konnte. Missmutig begann sie die für sie äußerst anstrengenden Liegestützen auszuführen.


    West ließ sich keinerlei Emotion anmerken, da war weder Abscheu noch irgendeine Form von Amüsement in seiner Mimik zu lesen.
    „Rekruten Hawkins und Kralowsk, ihr werdet bis zum nächsten Montag in den Trainingsräumen die restlichen Liegestützen abarbeiten. Das wären 1040 und 777 übrige Liegestützen. Rekrut Kralowsk, du wirst dich zudem um deine Erscheinung kümmern, ein solch wilder Look ist des Paragonprogramms nicht würdig. Bärte sind kein Problem, solange sie gepflegt sind. Selbiges gilt für Haarfrisuren. Andernfalls wird beim Ende der nächsten Unterrichtseinheit unter meinem Kommando dein Schädel in der Nacht heller als der Mond erstrahlen.“
    West hielt kurz inne und schien seine nächsten Worte zu überlegen.
    „Bevor ihr Beiden nun das Evaluationstraining angreift, würde ich empfehlen, die Rucksäcke korrekt anzulegen und festzuzurren. Das gilt besonders für dich, Rekrut Hawkins. Selbst beim Ausführen von Strafen erwarte ich Professionalität. Ich hoffe für euch, ich muss nicht noch einmal so etwas miterleben. Wenn ihr damit fertig und abmarschbereit seid, will ich von euch Beiden bei der Operation Morastwanderer mindestens 120% Leistung sehen, ist das klar?! Entlassen!“


    Aus den Schatten löste sich eine Gestalt mit Regenschirm und näherte sich zügig Quinn Lunardi, die begann ihre Liegestützen abzuarbeiten. Es war Espinosa und sie schien einen finsteren Plan zu schmieden, wenn man das schelmische Grinsen in ihrem Gesicht betrachtete.
    „Rekrutin Lunardi, Planänderung. Deine Strafe wird umgewandelt. Du wirst für den Rest des Evaluationstraining eine Freundin bekommen, deine persönliche Regenwolke“ sprach sie Quinn sichtlich amüsiert an und drückte etwas auf ihrem Pad und sofort begann es in einem Radius von knapp einem Meter um Quinn wie aus Kübeln zu schütten. Quinns kleine Regenwolke würde sie innerhalb des Geländes bis zum Ende der Zeit verfolgen, wenn Espinosa es so wünschte.
    „Weil ehrlich, mit einer Prothese sind Liegestützen als Strafmaß nicht wirklich geeignet, nicht wahr? Da verspricht meine Idee doch viel unterhaltsamer zu werden. Kannst jetzt weiterlaufen.“

  • In den letzten Sekunden der Vorbereitungszeit wärmte sich Hans noch mit ein paar Dehnübungen auf, dann brüllte West auch schon das Kommando zum Start des Evaluationstrainings. Der Großteil der Rekruten begab sich nicht langsam, aber auch nicht besonders zügig zu ihren abgelegten Sachen und begannen im lockeren Trab auf die ferne Silhouette eines Nadelwalds zuzulaufen. Ein Großteil, nicht alle. Insbesondere zwei Rekruten stachen aus der Menge hervor. Eine junge Frau, die er schon am gestrigen Tag bei der Begrüßungs"zeremonie" gesehen hatte und ein extrem athletisch wirkender Mann. Beide schossen davon, als würden sie sich selbst mit den Rennschlitten beim H.S.A.G.G. verwechseln.
    Während Hans sich auch sein Marschgepäck wieder ordnungsgemäß anlegte, wandte er den Blick von dem sich in Bewegung setzenden Tross und schaute zu den beiden Schwerbestraften zurück. Hawkins und Krawlowsk hatten beide ihre Liegestützen nicht geschafft - was zu erwarten gewesen war. Hans trabte ein paar Schritte in Richtung der Übungsstrecke, dann blieb er wieder stehen und schaute nochmals zurück.


    West war an die beiden Rekruten herangetreten
    „Rekruten Hawkins und Kralowsk, ihr werdet bis zum nächsten Montag in den Trainingsräumen die restlichen Liegestützen abarbeiten. [...] mindestens 120% Leistung sehen, ist das klar?! Entlassen!“
    Hans nickte bedächtig. Die Stimme Wests hallte in seinem Kopf nach - denn an Lautstärke und Intensität hatte diese nichts eingebüßt. Dennoch war Hans von den dahinter verborgenen Worten durchaus überrascht. Die beiden Rekruten wurden nicht dazu verdonnert, hier und jetzt ihre Liegestützen abzuarbeiten. Nein. Sie bekamen eine ganze Woche dafür Zeit. Natürlich würde dadurch Freizeit für sie flöten gehen, aber diese Entwicklung des ganzen Szenarios ließ West für einen kurzen - extrem kurzen, vielleicht millisekundenhaft anmutenden - Moment menschlich erscheinen. Hans fragte sich sogar, ob die eigentliche Disziplinarmaßnahme nicht sogar vielleicht in dem ursprünglichen Schock, der fünfminütigen Panik und dem Verlust der Freizeit in der kommenden Woche bestand. 1000 Liegestützen ... vielleicht hatte der Ausbilder überhaupt nicht mit dem Absolvieren gerechnet.
    Hans strich sich über die schlammverschmierte Wange. Ob sich West wirklich als guter Ausbilder oder doch als vollkommener Unmensch herausstellte, würde sich wohl in den kommenden Wochen herausstellen.


    Kaum hatte West sich von den beiden Rekruten abgekehrt, drehte sich Hans herum und kam mit glucksenden Schritten auf sie zu.
    "Bei euch alles vorerst in Ordnung?", fragte er und wandte sich insbesondere Phil Hawkins zu. "Komm, ich helf dir."
    Mit diesen Worten packte er dessen Rucksack - als wäre er leicht wie eine Feder - und half ihm die Gurte und Schnallen richtig zu befestigen, damit nicht auch noch der Marsch zur Tortur würde ...

  • Im Rhythmus des Lauftempos schwangen die Zöpfe hin und her. Inzwischen fiel Iggy auch wieder der Name der Rekrutin ein: Kobayashi hatte die Ausbilderin Espinosa sie genannt. Er blieb ihr auf den Fersen bis sie nach relativ kurzer Zeit an die zweite Station kamen. Schießübungen standen auf dem Programm, doch die Entfernungen waren keine wirkliche Herausforderungen für den Ego-Shooter Grousemoor. Der Übungslaser war präzise genug und nach ein paar beruhigenden Atemzügen legte Iggy an und schoss in rascher Abfolge auf die drei Hindernisse. Die Abstände zwischen den Schüssen betrugen kaum Wimpernschläge und so blinkten und hupten munter gleich drei Zielscheiben auf einmal. Mit Genugtuung nahm er den Fehlschuss von Kobayashi wahr. Unbeirrt schulterte er das Gewehr und folgte zwei anderen Rekruten die den Schießstand gerade eben verlassen hatten. Ein junger Mann mit braunen Haaren und einem athletischen Körperbau wurde verfolgt von der muskulösen Schwarzen. Vergnügt machte sich Iggy daran den beiden zu folgen.


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    Bruno wurde nicht müde den anderen über die Mauer zu helfen. Noch immer standen die Soldaten pulkweise vor dem Wall. Da entdeckte er Sidar und kurze Zeit später auch Kimiko. „Kommt herbei,“ rief er ihnen zu,“ihr habt noch was gut bei mir.“ Mit den Händen ahmte er die Bewegung eines Liftes nach und ermunterte sie mit einem breiten Grinsen.
    Sein Blick ging jedoch immer wieder zum Ende des Pfades, er hoffte darauf, dass die beiden Sündenböcke zwischen den Bäumen hervortraten.


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    „Jawohl. Sir.“ Der Nebel verflüchtigte sich, Phil hatte wieder einen klaren Kopf. Dies hier war für das Erste überstanden und nun galt es den eigentlichen Marsch zu bestehen. „Danke dir,“ wandte er sich an Kralowsk,“ ich heiße übrigens Phil.“
    Inzwischen hatte er selbst schon gemerkt, dass er vergessen hatte die Spannriemen festzuzurren. Nach der offiziellen Ermahnung wollte er sich jetzt um die Nachbesserung kümmern. Doch ehe er sich versah wurde ihm die Arbeit durch einen herbeieilenden Rekruten abgenommen.
    Der Typ war nicht viel größer als er selbst, aber der Spargel Hawkins passte bestimmt mindestens zweimal in die Kleidergröße des massigen Kleiderschrankes der vor ihm stand. Freundliche Augen blickten ihn gutmütig an und Phil verlor seine Perplexität.
    „Ja, jetzt ist wieder alles okay,“ sagte er dankbar,“ wir müssen uns aber beeilen,“ wandte er sich den beiden zu,“ wenn wir nicht den Anschluss an die anderen verlieren wollen.“ Mit frischen Mut, neuer Entschlossenheit und zwei Kameraden an der Seite wollte er den letzten Rekruten nacheilen.

  • Nolan hielt sich mit einer Hand an eine der Befestigungen für die Seile fest und mit der anderen zog er einen Kameraden nach oben. Da hörte er ein verdächtiges Surren und ihm schwante Böses
    Scheiße!
    Innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde löste sich die rechte Schnalle seines Rucksacks und durch die eben noch vollzogene Drehbewegung beim Hochziehen des jungen Soldaten, rutschte sein Gepäck auf der anderen Seite herunter. Seine linke Hand umklammerte immer noch die Seilbefestigung, als der Rucksack dort auf die Kante der Mauer aufschlug. Nolan verlor das Gleichgewicht, kippte vornüber und schlug mit seinem Kopf mit voller Wucht gegen die Mauer. Es gab ein lautes Zwischen und sein Schlauch für die Sauerstoffzufuhr brach aus der Atemmaske. Gleichzeitig spürte er einen stechenden Schmerz an seinem Unterarm. Offenbar hatte sich der Riemen oben verfangen und schnitt ihm nun immer tiefer in den Arm.
    Der Schmerz raubte ihm beinahe den Verstand. Er hörte jemanden Rufen, doch er nahm die Stimmen nur dumpf wahr, es kam ihm vor, als würden sie aus weiter Ferne kommen...


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  • Quinn sah überrascht auf als Espinosa plötzlich neben ihr stand und sie ansprach. Noch überraschter war sie, als diese ihre Strafe für die Fehlschüsse umwandelte zu einer... Regenwolke.
    Sie erhob sich und klopfte sich einmal mehr notdürftig den Matsch von den Knien. Espinosa mochte Recht haben, dass Liegestützen nicht das beste Strafmaß war bei Quinns Prothetik, auch wenn ein solches Ausmaß an Liegestützen selbst dann anstrengend war, weswegen sie sich wieder die allmählich verspannte Brust rieb.
    Doch widersprach sie nicht, sie war froh den stumpfsinnigen Liegestützen entgangen zu sein.
    Als die kleine Regenwolke über ihr ihre Arbeit aufnahm und sie durchnässte sah sie auf und breitete die Arme aus, als würde sie den Regen willkommen heißen.
    Seufzend blickte sie dann wieder auf Espinosa... und lächelte, grinste von einem Ohr zum fehlenden andern.
    "Wie zuhause, danke." Im selben Atemzug schlug sie dann jedoch einen scharfen Ton an, der auch wenn sie noch immer Espinosa angrinste nicht an diese gerichtet war. "Neuronal Override! Schmerzempfinden auf Zehn Prozent! Automatische Stabilisatoren aktivieren! Leistungsbegrenzer deaktivieren!"
    Und dann war es als explodiere etwas vor Espinosa. Schlamm spritzte hoch auf und Quinn Lunardi war weg.
    Nun, nicht weg, aber schon deutlich wo anders.
    Sie flog regelrecht über den unebenen aufgeweichten Boden, kam mit dem rechten Fuß auf, machte einen schnellen, kurzen Schritt um nicht zu stürzen und sich Zeit zu verschaffen das linke Bein wieder unter den Körper zu ziehen, dann traf ihr linker Fuß wieder auf den durchweichten Untergrund, Matsch flog durch die Luft und Quinn katapultierte sich wieder mehrere Meter nach vorne um den Bewegungsablauf zu wiederholen.
    Mit einer beachtlichen Geschwindigkeit begann die Pilotin auf dem Weg zur dritten Station das Feld von hinten aufzuräumen, begleitet von ihrer privaten Regenwolke... Und wenn das was sie vor Espinosa gesagt hatte nicht nur Gerede war, sondern der Wahrheit entsprach hatte sie Zugriff auf die Protokolle der Prothesen, was eigentlich nicht sein dürfte.
    Eigentlich durften die Protokolle nur bei der Operation verändert werden um sie auf den Träger anzupassen. Manchmal wurde bei Wartungen etwas daran verändert, wenn sich etwas geändert hatte. Aber der Träger hatte nie Zugriff darauf wegen der Verletzungsgefahr die damit einher ging. Selbst Kraftverstärker hatten solche Protokolle, damit der Träger sich nicht selbst verletzte. Vorausgesetzt man musste sich Kraftverstärker kaufen, weil man nicht genügend Geld hatte für Hochleistungsprothesen wie Quinn sie trug.

  • „Ja, jetzt ist wieder alles okay. Wir müssen uns aber beeilen, wenn wir nicht den Anschluss an die anderen verlieren wollen.“
    Oho. Große Worte für jemanden, der keine Minute zuvor noch völlig erschöpft im Schlamm gelegen hatte. Dennoch grinste Hans wohlwollend und nickte. Sie waren mittlerweile tatsächlich die letzten Starter. Auch wenn Hans aufgrund seiner bisherigen Erfahrung von Anfang an davon ausgegangen war, dass er nicht unter den Spitzenläufern zu finden sein würde, so beunruhigte es ihn doch, möglicherweise als einer der letzten ins Ziel zu kommen. Trotz allem, war das hier schließlich ein Evaluationsprogramm. Die einzelnen Stationen würden verschiedenste Fähigkeiten abprüfen - aber die Gesamtzeit spielte vermutlich auch eine nicht zu unterschätzende Rolle.


    Hans warf noch einen kurzen prüfenden Blick auf Gradjom Kralowsks Rucksack, doch der schien gut zu sitzen. Ein wenig lauter als unbedingt nötig, stieß er die Luft aus, klatschte kurz in die Hände und stapfte dann langsam los - nicht im Eiltempo, aber zielstrebig und bestimmt.
    "Na dann mal los."
    Er würde die beiden Rekruten zumindest bis zur ersten oder zweiten Station begleiten - wenn man einmal im Rennen war, dann erledigte das Adrenalin den Rest.

  • Nachdem West ihnen mitgeteilt hatte dass sie eine ganze Woche Zeit hatten ihre übrigen Liegestützen zu absolvieren war Gradjom verwundert aber auch erleichtert. Zumindest er würde es schaffen, aber ob Hawkins das schaffen würde. Da ist viel Motivation nötig. Dann Stellte sich Hawkins bei ihm auch offiziell als Phil vor. "Ich heiße Gradjom. Der Nachname sollte ja mehr als bekannt sein mittlerweile" endete er mit einem kurzen Lacher.


    Ein anderer Rekrut hatte offenbar auf die zwei Pechvögel gewartet. Bevor Gradjom etwas unternehmen konnte kam dieser zu ihnen und eben jener half Hawkins. Den Moment nutzte Gradjom um auch seinen Rucksack nochmal zu checken, er hatte sich ein wenig gelockert was aber schneller behoben war als das Hawkins Rucksack korrekt saß. Dann schien der Rekrut auch quasi das Kommando zu übernehmen. Mit den Worten "Danke dir für die Hilfe. Das ist Phil, ich bin Gradjom." folgte er dem Rekruten und gab Phil einen Motivierenden Klaps auf die Schulter "komm Phil, wir haben einiges vor uns".

  • Sidar atmete kurz scharf ein. Eigentlich wollte er nicht, aber... Er sah zu Bruno, zu Kimiko, und zwinkerte ihr dann zu.
    "Danke. Ich muss wohl noch trainieren..." Er lief zu Bruno, der mit Sicherheit einiges mehr an Stärke hatte als er selbst.
    "Alles klar, ready for liftoff!" scherzte er, obwohl im etwas bang zumute war. Wenn er schon jetzt Probleme hatte... Was würde noch kommen?

  • Es ging langsam bergauf, die Decke schien immer näher zu kommen. Jacques Perth hatte bis kürzlich einen Schatten hinter sich gespürt, doch er schien verschwunden zu sein. Jacques hatte sich natürlich nicht umgedreht, es war schließlich ausgeschlossen, dass jemand mit ihm hätte mithalten können.
    Ein großes Schild kündigte alsbald die dritte Etappe an, der sogenannte Kaskadenhammer. Was war nur mit dieser seltsamen Namensgebung? Er bog auf dem schlammigen Pfad in eine weite Kurve. Was ihn dahinter erwartete, ließ selbst einen Supermenschen wie ihn kurz innehalten.
    Ein Wasserfall. Diese Wahnsinnigen hatten sogar einen knapp zwölf Meter hohen Wasserfall eingebaut. Jacques schluckte. Man musste also diesen Abhang hinunterklettern. Von der Decke rauschten die Wassermassen an der Felskante den Abgrund hinab, wo ein tiefes, ständig waberndes Wasserbecken auf die armen Seelen wartete, die bei diesem Spektakel den Halt verlieren und abstürzen würden. Wer versagte, bekam außerdem eine Zeitstrafe von 45 Minuten. Sollte jemand zu viel Angst davor haben und es nicht einmal versuchen, so würde er eine Zeitstrafe von satten zwei Stunden aufgebrummt bekommen. Es wurde allerdings darauf geachtet, dass jeder mit genügend Abstand voneinander mit dem Abstieg begann.
    „Kletterausrüstung aus dem Rucksack entnehmen und mit Abstieg beginnen“, bellte einer vom Hilfspersonal in bester Westmanier.
    Jacques kam der Aufforderung ohne zu Zögern nach. Ein Soldat hatte nicht zu denken, er hatte zu dienen. Aus seinen Rucksack zog der Mann sowohl ein kräftig wirkendes Kletterseil mit Abseilgerät, ein Klettergurt und Karabinerhaken mit Schlussfunktion, als auch einen lustig blinkenden Felshaken, der so gar nicht wie ein stinknormaler Kletterhaken aussah. Jacques kannte die Dinger. Man musste lediglich einen Knopf drücken und die kleinen Biester würden zum Leben erwachen. Alsbald begann der automatisierte Felshaken in seiner Hand zu surren und abzuheben, analysierte kurz die Situation und rammte sich anschließend in den Fels unter Jacques‘ Füßen. Währenddessen half das Personal ihm beim Anlegen der Ausrüstung und gab ihm Instruktionen zur korrekten Technik.
    Der Abstieg war kniffliger als gedacht. Jacques kam mehrmals ins Schwitzen, wenn er sich mit dem Abseilgerät ein Stück weiter nach unten hinabließ. Die Sprünge waren schwierig, der Fels war nass und er rutschte mehrmals mit seinen Stiefeln ab und konnte sich mit Müh‘ und Not nach unten kämpfen. Da half es auch wenig, dass er bei jedem Sprung kurz in den Wasserfall eintauchte. Im Becken erfolgreich angekommen, löste Jacques den Karabinerhaken vom Abseilgerät und Seil und schwamm zum gegenüberliegenden Beckenrand. Nun war zwar das Gepäck dank fehlender Kletterausrüstung etwas leichter, doch das aufgesaugte Wasser tat alles, um dies mehr als nur auszugleichen...


    Yoon Hyun-seok war Feuer und Flamme, trotz des Schmerzes von Verlust in seiner Brust. Mit Tränen hatte er auf dem Pfad zum Wall der Verdammnis den Rekruten Flint Peuschen zurücklassen müssen. Seine ungewöhnliche Gesichtsbemalung hatte Hyun-seok nicht interessiert, er war schließlich sein Kamerad gewesen. Kameraden hatten sich zu respektieren, zu helfen und füreinander einzustehen. Um so schmerzlicher war es für Hyun-seok gewesen, in Flints Moment der Schwäche keine Hilfe sein zu können. Heiß brennende Tränen waren an Hyun-seoks Wangen hinabgerannt, als ihm sein treuer Kamerad mitteilte, dass der Fuß, den er sich bei einem unglücklichen Sturz gebrochen hatte, ihn am Weiterkommen hindern würde. Hyun-seok – selbstlos wie er war – hatte ihm sogar angeboten, ihn zu tragen, doch Flint hatte mit einer einzelnen, die Wange hinab laufende Träne abgelehnt. Eine Träne, die sehr wahrscheinlich vom Schmerz herrührte, und nicht von Hyun-seoks Hilfsbereitschaft. Gerade einmal vier Minuten hatte Flint also am Evaluationstraining teilnehmen können, für seinen Kameraden ein herbes und bedrückendes Ergebnis. Deshalb, gerade deshalb musste Hyun-seok 200% geben. Nein, 300%! Angetrieben von einem Gefühlscocktail aus Schuld, Inspiration durch seine Kameraden und Leidenschaft, schickte er sich an, am Wall der Verdammnis eine ernsthafte Konkurrenz für Bruno Barbera zu werden, der unnachgiebig wie er selbst einen Rekruten nach dem anderen mit einer Räuberleiter über das Hindernis half.
    Bis erneut das Schicksal ihn herausforderte. Ein Rekrut schien vom Wall abgerutscht und nun in ernsthaften Schwierigkeiten zu stecken. Geistesgegenwärtig mit einem Schlachtruf, der es in sich hatte, stürmte Hyun-Seok zum verunglückten Nolan Ark und half ihm vom Wall der Verdammnis. Hyun-Seok runzelte kurz die Stirn ob der seltsamen Mundbedeckung, begann dann jedoch sofort mit leidenschaftlichen Ohrfeigen den Rekruten wachzurütteln.
    „Kamerad, gib nicht auf! Dieser Wall ist kleiner als du! DU WIRST NICHT VOR DIESEM HÄSSLICHEN STÜCK BETON KAPITULIEREN! WACH AUF! JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!“


    Ria Espinosas Gesichtsausdruck war nur schwer zu lesen, als Quinn spektakulär davon spurtete. Was auch am herumfliegenden Schlamm lag, der nicht komplett vom schnell zur Hilfe gezogenen Regenschirm abgefangen werden konnte. Mit ein paar Schlammspritzern an der Wange zog Ria lediglich ihr Pad noch einmal hervor, rollte es aus und erhöhte die Regenstärke für Quinn. Zu schade, dass es keine Hageloption gab.


    In knapp zwei Kilometer Entfernung vom Kaskadenhammer konnte man das süße künstliche Atmen knuffiger Roboter hören. Glücklich und zufrieden schlummerten sie in einem großen Sumpfgebiet und träumten von Poliereinheiten und Ölwechsel.
    Kugelrund waren die kleinen, flugfähigen Racker, die Oberfläche glattpoliert in einem schimmernden Dunkelblau. Ausgestattet waren sie außerdem mit einer Hochleistungselektrobolzenkanone und einem Old-School-Gesichtsinterface, welches mittels verschiedener Zeichen den derzeitigen Gefühlsstand der niedlichen Robokumpanen darstellte. Derzeit zeigte deren Status „(-, - )…zzzZZZ“, dass sie sich im Reich der Träume befanden. Soweit Jacques es verstanden hatte, musste man bei der Etappe „Stiller Sumpf“ besagten Sumpf ohne große Geräuschentwicklung durchqueren. Denn wenn man zu laut war, würden die Roboter aufwachen und einen erbarmungslos mit Elektroladungen niederschießen. Anschließend müsste man nach dem Verrichten von dreißig Liegestützen erneut von vorne bei Station 4 beginnen. Wer mehr als dreimal versagte, bekam eine Zeitstrafe und durfte zur nächsten Station. Zusätzlich konnte das Übungsgewehr den kugelrunden Träumern nichts anhaben. Dass der Sumpf mindestens 700 Meter lang war, machte die Sache ungemein schwerer. Das dreckige Wasser, das ihm alsbald bis zu den Kniekehlen reichte, erschwerte sein Vorankommen zusätzlich. Zum Glück gab es hier und da ein paar kleine ‚Inseln‘. Zudem schienen manche Roboter abgetaucht zu sein, man konnte sie nur sehr schwer im schmutzigen Wasser ausmachen. Hier und da vermochte man sie dank eines Blinklichts zu erkennen, denn Jacques war sich sicher, dass sie auch aufwachen würden, wenn man ihnen in die Quere kam.
    Schwerlich kämpfte Jacques sich voran. Leise sein war nicht gerade seine Stärke. Es war allerdings nicht seine Schuld, dass er dieses Mal nicht den stillen Sumpf erfolgreich durchqueren würde. Jemand anderes war bereits hinter ihm auch dabei, sich durch die Fluten zu kämpfen und war allen Anscheins auf ein gewaltiges Unterwasserfurzkissen getreten, dem lauten Wumms hinter ihm nach zu schließen.
    „Ah verfluchte Scheiße!“, fluchte der Mann hinter ihm und Jacques wusste, dass sein Schicksal damit praktisch besiegelt war.
    Was musste der Idiot nur so herumschreien?! Jacques sah verängstigt zum nächsten Android, der bereits aufgetaucht war und Geräusche von sich gab, die entfernt an ein Fauchen erinnerte. Ein sehr niedliches Fauchen.
    „(╯°□°)╯︵ ┻━┻", flimmerte es über den Displays der kugelrunden Roboter. Jacques nahm die Beine in die Hand und rannte so schnell er konnte los. Entfernt hörte er bereits den idiotischen Kameraden laut aufschreien, als er von den Elektroladungen getroffen und kurzzeitig zu Fall gebracht wurde. Die Hoffnung, die Roboter würden nur auf den Lärmverursacher losgehen, stellte sich bald als Irrtum heraus: Sie jagten alles und jeden, sobald sie aus ihrem Schlaf erwachten. Und so fiel selbst der Supersoldat Jacques Perth den niedlichsten Helfern des Evaluationstrainings zu Opfer.
    Die Rekruten würden die wahre Bedeutung des Wortes ‚Massaker‘ im stillen Sumpf auf die harte Tour lernen.


    Yuzuki war derweil auf den Weg zu Station Drei, dem Kaskadenhammer. Sie hatte etwas den Überblick verloren, ob sie sich noch in der vorderen Hälfte befand oder nach hinten gerutscht war, allerdings waren so viele Leute am Wall der Verdammnis stecken geblieben, dass sie es für praktisch unmöglich hielt, während ihrer zehn Liegestützen von besonders vielen Leuten überholt worden zu sein.


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    OOC: Etappe Vier wird für die meisten Chars von euch die schwierigste des ganzen Evaluationstrainings sein. Bei Fragen melden.

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    Just Monika.

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  • Es war eine Mischung aus gemütlichem Trab und Laufen, den Calen an den Tag legte. Durch seine Schrittlänge war es dadurch recht flott unterwegs, schonte sich allerdings, da er nicht rannte. Es ging bergauf, und oben angekommen hob er eine Augenbraue. So viel Wasser - auf seinem Planeten hatte es solch einen Überschuss nicht gegeben. Durch den Regen vorher war er sowieso schon klatschnass, und auch wenn es kühl war, so fand er es eine echt angenehme Abwechslung. Er trat an den Rand und sah hinunter, ohne zurückzuzucken. Einen Moment lang überlegte er, ob er nicht einfach springen sollte - aber wer wusste schon, ob da nicht irgendwo ein Fels oder anderes eingebaut war? Außerdem war er sich was das anging nicht sicher, ob er nicht einfach ertrinken wurde. Denn so gut schwimmen konnte er nicht, wie hätte er das auch lernen sollen? Trotzdem packte er seine Kletterausrüstung aus, hörte den Instruktionen genau zu und begann alsbald mit dem Abstieg. Ohne zu Zögern schwang er sich über den nassen Abgrund und prüfte jeden Schritt sorgfältig, bevor er den nächsten setzte. Das Wasser spritzte ihm in Augen, Ohren, und Nase, in den Mund -was sehr erfrischend war- und tatsächlich tauchte er absichtlich seinen Kopf kurz ein, um das Atmen zu üben. Es war schwierig, da glatt und rutschig, allerdings konnte er sich gut am Seil festhalten, die Kraft hatte er. Etwa zwei Meter über dem Wasserpool hielt er inne und sah zum gegenüberliegenden Ufer. Gut, abkürzen. Er löste das Seil und sprang kräftig ab, hielt die Luft an und tauchte unter, glitt dabei aber schon einige Meter unter Wasser strampelnd weiter. Als er sich nach oben gekämpft hatte, war das Ufer nur noch etwa 15 Meter entfernt. In bester Hundekraulmanier, mit viel Geplatsche und einiger Mühe erreichte der junge Mann das Ufer und zog sich ins halbwegs Trockene. Kurz atmete durch, denn das war verflucht anstrengend gewesen, schüttelte sich dann kurz und stand auf. Lustig war es trotzdem - bestimmt gab es hier auch ein Schwimmbecken, damit er das besser lernen konnte. Kurz hustete er und spuckte Wasser aus, dann ging es weiter. Seine Arme und Beine waren etwas schwerer geworden, im Wasser hatte Calen deutlich gespürt, dass sich seine Kleidung vollgesogen hatte, und ihn in die Tiefe hatte ziehen wollen...


    Calen schlug diese Gedanken allerdings rasch aus seinem Kopf und näherte sich in seinem Tempo der nächsten Herausforderung. Das war ein ganz anderes Kaliber, denn jetzt hatten sie es mit einem Gegner zu tun. Seine Schritte verlangsamten sich, bis er an einem Baum stehenblieb. Der Sumpf lag vor ihm, doch angesichts der Schreie schien der ganz und gar nicht still zu sein, im Gegenteil. Einen Moment überlegte er, dann schlich er langsam näher, um einen Überblick zu gewinnen, ohne bereits wahrgenommen zu werden. Er kletterte auf einen Baum und betrachtete die Szenerie - zwar konnte er sicher nicht alles sehen, wobei... Er nahm sein Gewehr und sah hindurch. Etwas besser. Gerade wurde wieder ein Rekrut gebrutzelt - alle schienen da recht unüberlegt zu versuchen, durchzuschleichen, ohne Plan, ohne... Bumm. Ah. Diese Sadisten. Beid em Gedanken musste Calen unweigerlich grinsen und beobachtete weiter. Wie verhielten sich die Roboter, wo waren sie, wie viele konnte er ausmachen, wo waren Fallen... BUMM. BRRRRZ.

  • "Das ist Wahnsinn, das weißt du... oder? Nolan? Verdammt, antworte mir!"
    "Ssshhht nicht so laut du Vollidiot!" zischte Nolan seinen Kameraden an. James war immer schon der Vorsichtigste von ihnen und auch diesmal sah er alles andere als gut gelaunt aus angesichts ihrer anstehenden Flucht. So viel konnte schief gehen, doch sie hatten es bis hierher geschafft. Nur noch der letzte Schritt fehlte. Nolan drückte sich gegen die Wand und atmete tief durch. Dann lugte er noch einmal um die Ecke.
    Die Mauer war ca. 5 Meter hoch, es gab genug Versorgungsschläuche um hochzuklettern... aber der Weg dahin war viel zu offen. Die Wachen würden sie zweifelsfrei entdecken.
    Hinter sich nahm er eine Bewegung war, dann berührte ihn eine Hand sanft auf der Schulter. Er blickte zur Seite und sah in die tiefgrünen Augen, welche ihm wieder einen Sinn gegeben haben, etwas für das er kämpfen kann.


    Elena zog ihn zurück und blickte ihn fragend an. "Können wir es schaffen?" Nolan suchte bei ihr nach einem Anzeichen von Zweifel, doch sie sah genauso entschlossen aus wie er sich fühlte. Es war egal, wie die Chancen standen, das hier war ihre einzige Möglichkeit, eine bessere bekamen sie nicht. "Wir müssen. Und wir werden". Er nahm kurz ihre Hand und drückte sie. "Ich bin direkt hinter dir". Elena sah ihn verschmitzt an und küsste ihn dann spielerisch auf die Wange. "Glaub ja nicht, ich wüsste nicht wieso du hinter mir klettern willst".
    "Seid ihr zwei Turteltauben bald mal fertig?" blaffte James sie so leise an, wie er konnte. Er sah ziemlich nervös aus. Das war Nolan auch, nur zeigte er es nicht nach Außen. Das war das letzte, was sie jetzt gebrauchen konnten. "James, du bist der erste. Rüber bis zum Generator, von da im Vollsprint bis zur Mauer. Bereit?"
    Sie zählten bis drei und bewegten sich lautlos über die Straße bis zum Generator. Jetzt half nur noch das Glück. Im Vollsprint bewegten sie sich auf die Mauer zu, dort angekommen sprangen sie behände nach oben und hielten sich an den Schläuchen fest. Elena war bereits oben auf der Mauer und zog Nolan nach oben, als das grelle Licht der Scheinwerfer sie erfasste und der Alarm los ging. Die Wachen eröffneten sofort das Feuer und gleich darauf schrie Elena auf. Sie drückte die Hand auf die Wunde und kurz drauf stürzte sie knapp an Nolan vorbei, erst im letzten Moment konnte er ihren Arm greifen und sie festhalten. "ELENA!" Er sah nach unten und er fing ihren flehenden Blick auf. Er wusste genau was sie wollte aber das kam nicht in Frage. Er würde sie nicht opfern um sich selbst zu retten!
    James erschien wieder oben auf der Mauer und ergriff sofort Nolans Arm. Unter großer Anstrengung versuchte er die beiden hochzuziehen. "Komm schon Nolan, du hast es versprochen, alle zusammen oder keiner! Jetzt lass mich hier nicht im Stich! KOMM SCHON, verdammt, na LOS! GNAAAAAH!!!!!" ........................



    "...AAAAAAAH!" Die nächste Ohrfeige holte Nolan aus der Vergangenheit und er musste mehrmals blinzeln, bis seine verschwommene Sicht wieder etwas klarer wurde. Vor sich sah er einen Rekruten, der ihn anbrüllte und schon zum nächsten Schlag ausholen wollte. "Hey warte Kumpel, ich bin wieder da!" Nolan fing den Schlag gerade noch so ab und verzog kurz darauf schmerzhaft das Gesicht. Er hatte im Eifer des Gefechts seinen verletzten Arm vergessen und dieser machte sich nun ernsthaft bemerkbar. "Scheiße man, das hat mir grad noch gefehlt... Hey! Danke man, ich schulde dir was. Ich war... ziemlich weggetreten."


    Immer noch etwas durcheinander aber wieder bei Sinnen, bewegte sich Nolan an den Rand der Strecke und nahm eine entspannte Haltung ein. Er musste sein Adrenalin-Pegel senken, solange er die Maske nicht repariert hatte, konnte er nicht weiter machen. Nur ein paar mal kurz durchatmen reichte da nicht, so brauchte er fast 15min, bis er sich wieder auf etwas anderes als seine Atmung konzentrieren konnte. Seine Gedanken schweiften ab, während seiner scheinbaren Bewusstlosigkeit auf der Mauer hatte er wie im Traum Bilder aus seiner Vergangenheit gesehen. Bilder, die wie aus einem anderem Leben wirkten und doch immer zu ihm gehören würden. Seine Erinnerungen an damals waren nie ganz verblasst und auch wenn er das meiste davon für immer vergessen wollte, an diesen letzten Tag würde er sich immer erinnern... Nolan schüttelte leicht den Kopf und verdrängte die aufkommenden Gefühle an seine früheren Freunde.
    Er schien auf der Mauer nur kurz weggetreten zu sein, sonst wäre das ganze nicht so glimpflich ausgegangen.Vorsichtig nahm er die Maske ab und untersuchte die Sauerstoffzufuhr. Glücklicherweise war nur der Schlauch aus der Halterung gesprungen und nichts abgebrochen. Später musste er sich Gedanken machen, wie er das ganze etwas stabilisieren konnte, damit ähnliches nicht so schnell wieder passieren würde. Er befestigte den Schlauch wieder an der Maske und untersuchte zur Sicherheit auch noch die anderen Komponenten.
    Dann sah er sich seinen Arm an. Die Riemen des Rucksacks hatten ihm tiefe Schnitte zugefügt, die sich einmal quer über den Unterarm zogen. Bis auf eine kleine Linie würden sie keine schlimmeren Narben hinterlassen. Er nahm sich eine Binde aus seinem Rucksack und verband den Unterarm einmal komplett bis zum Handrücken. Dann packte er seine Sachen zusammen und machte sich daran, seinen Übungsmarsch weiterzuführen.


    An der zweiten Station war eine Schießübung aufgebaut. Natürlich gabs es wieder Strafen in Form von Liegestütze, wenn man daneben schoss. Gewohnt entspannt nahm Nolan einen festen Stand ein und visierte die Ziele an. Gerade beim Zielschießen kam es auf Genauigkeit und nicht Schnelligkeit drauf an und so ließ er sich für jedes einzelne Ziel mehr als genug Zeit um die Markierungen alle ohne Fehler zu treffen.
    Nach einem weiteren Marsch durch Matsch und diesen nie endenden Regen kam er zu einem Wasserfall, an dem sich die Rekruten abseilen sollten. So langsam war sich Nolan dem Ausmaß dieses Evaluationstraining bewusst. Nur um zu sehen, was die Leute so drauf haben, fahren sie aber ganz schön was auf hier.
    Vorne angekommen, gab man ihm Instruktionen für den Abstieg, Nolan hörte aber nur mit halbem Ohr hin. Er hatte einen ähnlichen Abstieg mit mehreren hundert Metern schon einmal bei einem seiner früheren Erkundungsmissionen gemacht. Dabei hatte er gelernt, dass Abstiege auf herkömmliche Weise in Wasserfällen einem Selbstmordversuch gleich kam. Es gab einfach zu viele Variabeln die man nicht mit einbeziehen konnte und die durch die Feuchtigkeit glitschigen Wände boten nie genug Halt. Hier sollte man auf einen dieser automatischen Karabinerhakensetzen. Nolan nahm ihn entgegen und legte sich den Rest der Ausrüstung an, schaltete den Karabinerhaken aber nicht an.
    Hier kam es einfach nur drauf an, möglichst schnell aber gesund unten anzukommen. Den Haken nahm er einfach in die Hand und führte das Seil einmal hindurch, so dass es einmal durch die Ausrüstung an seinem Körper und dem Karabinerhaken führte. Die freie Hand nutzte er lediglich als kleine Dauerbremse. So bewegte er sich auf den Abgrund zu, drehte sich mit dem Gesicht zur Wand hin und ließ sich fallen. Die Wassermassen drückten ihn nach unten, doch durch die Seilkonstruktion hatte er eine halbwegs stabile Position die er kontrollieren konnte. Ein komplettes Anhalten wäre gefährlich gewesen, so ließ er sich so bis zum Grund spülen und stieg am Ende aus dem Auffangbecken. Der Blick der Ausbilder konnte er nicht einordnen aber ehrlich gesagt waren sie ihm scheiß egal. Sollen sie ihn doch durchfallen lassen. Da draußen kümmert es auch keinen, wie ich mein Ziel erreiche.


    Nach gut 2km erreichte er einen Sumpf und er hörte eine Art Summen. Die Aufgabe schien einfach, er musste das Gebiet nur lautlos durchqueren ohne die Roboter aufzuwecken. Erst auf den zweiten Blick bemerkte er, dass hier keiner für sich allein arbeiten konnte. Sobald auch nur einer einen Fehler machte, weckte das alle auf und alle Rekruten wurden zum Ziel. Er hatte wenig Lust auf einen Elektroschock nach den ganzen Strapazen und dieser wäre für sein Atemgerät auch nicht so optimal, wenn die Ladung ihn ungünstig traf. Also kniete er sich an den Rand und versuchte, sich eine Strategie zurecht zu legen.


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  • Iggy erreichte den Wasserfall und ein Leuchten trat in seine Augen, so langsam begann diese Morastwanderung Spaß zu machen. Von oben beobachtete er die Bemühungen der anderen Rekruten und sah ihre Schwierigkeiten an dem nassen Fels. Iggy konnte zwar sehr gut klettern, doch warum sich der Mühsal unterwerfen wenn es auch leichter ging? Fachmännisch taxierte er das unter ihm liegende Wasserbecken. Wenn hier Personen abrutschten konnten, dann musste die Tiefe des Beckens ausreichend für einen Sprung sein. In seiner Heimatwelt ist Cliff-Diving ein beliebter Zeitvertreib, und er hatte es darin zu einer gewissen ‚Meisterschaft‘ geschafft. Diesmal entschloss er sich jedoch auf Spektakuläres (dies war der Sprung ja schon an sich) zu verzichten. Er löste den Rucksack vom Rücken und verband die Trageriemen mit seinem Halstuch, dieses verknotete er an seinem Handgelenk. Vorsichtig trat er an den Abgrund, da unten schwomm gerade der „Superathlet“ an den Beckenrand, danach war frei. Zwei, drei Schritte Anlauf, ein weiter Absprung und los ging die Reise. Den Rucksack umklammerte er mit beiden Händen vor seinem Bauch, die Knie waren angezogen. Solchermaßen landete er mit einer Arschbombe in einem lauten Platsch im Wasserbecken. Mit ca. 4g Gravitationskraft landete er im Wasser, prustend tauchte Iggy an der Oberfläche auf und ließ den Rucksack los. Auf dem Rücken schwimmend zog er diesen langsam hinter sich her. Zufrieden kletterte er an Land – er hatte Zeit gut gemacht.
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    Als Sidar auf ihn zukam und „ready for liftoff“ sagte, wusste Bruno zwar nicht was das heißen sollte aber der Spielraum für Deutungen war vor dieser Mauer stark eingeschränkt. Richtigerweise interpretierte er also Sidar‘s Worte als Wunsch nach oben befördert zu werden. So half er dem relativ leichten Mann mit seiner Räuberleiter. In dem Moment als Sidar auf seinen Schultern stand ertönten von oben mehrere Hilferufe. Neben ihnen baumelte ohnmächtig ein Typ im Hipster-Vollbart am Seil. Der Kamerad an seiner Seite reagierte als Erster und befreite den Verunglückten aus seiner mißlichen Lage. „He, du da, lass den Kumpel noch am Leben,“wollte er den Rekruten schon anraunzen, dessen Ohrfeigen-Methode in Brunos Augen fehl am Platz war. Da rührte sich der ohnmächtig gewordene Patient auch schon wieder und schien weitestgehend intakt zu sein. Stattdessen blaffte Bruno nun das herumstehende Hilfspersonal an: Boah ey, ihrseid mir so eine Gurkentruppe, steht dumm rum und glotzt Maulaffen feil.“
    Sidar hing inzwischen am Seil und Bruno grinste den nächsten Rekruten an, in diesem Fall eine Rekrutin: „Wie wär‘s mit uns zwei Hübschen Kimiko?“ grinste er sie an.
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    Als Phil mit seinen beiden Kameraden an der Mauer ankam war das große Hauptfeld scheinbar schon durch oder besser gesagt darüber hinweg. Ein Truppe stand um einen Mann der am Boden lag und offensichtlich Hilfe brauchte. Beim Anblick der Mauer sank Phil sofort wieder das Herz in die Hose bis er den großen Hünen entdeckte der andere scheinbar mühelos nach oben beförderte, zumindest bis zur Seilhöhe. Zaghaft trat er auf den großen Mann zu der ihn anzustrahlen schien. „Na, du Zuspätkommer… willste rüber?“ Bruno wartete die Antwort gar nicht ab sondern kommandierte gleich weiter,“Rucksack ablegen, den werf‘ ich auf die Mauer." Gehorsam legte Phil den Rucksack ab und schon wurde er mit Leichtigkeit nach oben gehoben. „Hast du das Seil?“, fragte ihn Bruno. Er hatte, trotzdem kostete es ziemlich viel Anstrengung sein eigenes Körpergewicht nach oben zu ziehen. An der Kante halfen andere und so stand Phil erleichtert auf der Mauer. „Achtung der Rucksack kommt,“tönte es von unten herauf. Und nun machte Phil einen Fehler, er versuchte den Rucksack zu fangen! Für einen normal kräftigen Mann sicherlich kein Problem, für ihn aber hatte es fatale Folgen. Zwar bekam er erfolgreich den Trageriemen zu greifen, das Gewicht und der Schwung zogen ihn jedoch unweigerlich nach unten. Da er ziemlich nahe an der Kante stand war es nur eine Frage der Zeit bis er das Gleichgewicht verlor. Kopfüber segelte er mit einem Aufschrei von der Mauer herab und drehte dabei einen Salto Mortale. Mit geschlossenen Augen erwartete er einen harten Aufprall doch er landete sanft in den Händen des Riesen. Dieser grinste ihn an und fragte.“Na… ‘nen Freiflug gefällig? Schade, dass du kein Mädel bist.“
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    OOC: Bruno kann für weitere Hilfsmaßnahmen erschöpfend “missbraucht“ werden

  • Sidar strampelte sich ab und hatte dann endlich glücklich das erste Hindernis überwunden. Oh man, was ein Akt... Zumindest war er nicht Letzter. Er lief weiter und verzog das Gesicht, auch wenn er damit gerechnet hatte - ein Schießstand. Ok, so schwierig konnte das nicht sein, immerhin hatte er so etwas halbwegs geübt, Sportschießen und beim Zocken ja auch. Kurz schielte er auf andere Rekruten, dann konzentrierte er sich. Die erste Scheibe war recht leicht, selbst für ihn. Bei der zweiten leistete er sich dann einen Fehlschuss, bei der dritten sogar 3. Ächzend registrierte er, dass es 40 Liegestütze ausmachte. 40! Zumindest war das humaner als das, was den anderen geblüht hatte am Anfang. Ob die noch lebten? Bei der 15. zitterten seine Arme schon so stark, dass er ächzend hinsank und sein Herz rasen spürte. So eine Scheiße! Dann machte er langsam weiter, musste pausieren, weiter, pausieren... Er kam mit dem Zählen durcheinander, wurde von den Helfern auf die Spur gebracht und irgendwann ging er weiter, laufen war nicht drin. Es dauerte etwas, bis Sidar an der Klippe angekommen war. Uff. Seine Beine fühlten sich gummiartig an, und er musste ein bisschen warten, bis man ihn ranließ. Das war aber gut, denn er erholte sich ein klein wenig. Na gut, klettern... Er spähte hinunter und blinzelte. Ugh, das war tief. Immerhin war da Wasser, Tiefe nicht einzuschätzen. Langsam spürte er, wie sein Herz zu klopfen begann. Immerhin funktionierte die Technik, dann schwang er auch schön die Beine nach unten und begann den nassen und glitschigen Abstieg. Sehr, sehr glitschig. Das Sprühwasser dran in seine Augen, er blinzelte und musste dann die Augen zukneifen, während seine Füße versuchten, Halt zu finden. Ein Meter, noch einer. Plötzlich rutschte der rechte Fuß weg, sein Knie knallte irgendwo gegen eine spitze Kante, seine klammen Finger verloren jeden halt - und ab ging es nach unten. Das eiskalte Wasser umschloss ihn im Dunkeln, und er schloss die Augen, im Wissen, dass das nichts Gutes bedeuten konnte. Er hatte kaum die Luft anhalten können, war jedoch rasch an der OBerfläsche und schwamm geübt ans Ufer. So. Ein Scheiß. Das konnte doch nicht schlimmer werden, oder?
    Da hatte sich Sidar getäuscht. Das nächste war ein stiller Sumpf, aha... Gerade war es recht ruhig zumindest, und vorsichtig schlich er an. Die Roboter schliefen, und er war leise... BUMM! Plötzlich klatschte etwas aus dem Wasser und das nächste was er fühlte war ein heißer stechender Schmerz...


    Dajana hatte etwas Mühe gehabt mit den Liegestützen, konnte dann aber weiterlaufen. Kondition hatte sie immerhin. Beim nächsten Hindernis wurde ihr allerdings heiß und kalt gleichzeitig. Scheiße. Sadisten! Nicht nur, dass sie Höhen nicht besonders mochte -auch wenn sie halbwegs damit klarkam- nein, sie hatte ein ganz anderes Problem. Die junge Frau beobachtete, wie vor ihr alle durch den Pool schwammen, einer sprang sogar einfach. Verflucht, wie tief war das Ding? Die bringen mich um.... Langsam näherte sie sich dem Abgrund, während sie instruiert wurde. Fieberhaft überlegte sie, dann machte sie etwas anderes als die meisten. Anstatt an der Mitter runterzugehen und direkt, lief Dajana an den Rand und suchte dort einen Punkt zum herunterklettern. Nass war es -schauderhaft nass- doch dank ihrer kräftigen Arme, die sie gut halten konnten trotz der Liegestütze vorher ging es langsam runter, Meter für Meter, aber am Rande des Pools. Weiter unten angekommen pausierte sie. Natürlich reichte es nicht ganz, nur würde sie mit Sicherheit nicht da hineinspringen. Stattdessen kletterte sie in etwa 2 Metern Höhe immer weiter an den Rand, bis sie sich sicher war, dass es klappen musste. Probehalber zog sie am Seil, kräftger, dann begann sie, sich zu schwingen, pendelartig, bis sie hoffte, dass es reichte. Sie löste den Haken und flog schwungvoll aufs User links zu, rutschte aber ab und panisch krallte sich die junge Frau fest, die Beine im Wasser, und konnte sich mit blutigen Fingernägeln noch rausziehen. Einen Moment lang starrte sie zurück und schauderte. Eines lernte man eben nicht, wenn man auf einer Welt wie der ihren aufgewachsen war: schwimmen. Sie würde da elendig ertrinken. Nun bemerket sie die brennenden Finger und verzog das Gesicht. Na klasse. Leider konnte sie keine Müdigkeit vorschützen, denn weiter ging es in den Sumpf der Stille. Einige Minuten beobachtete Dajana, dann versuchte sie ihr Glück, kam allerdings nicht weit, als ein anderer Rekrut plötzlich laut fluchte, als er mit einem lauten Platschen über einen der tauchenden Robotoer segelte, der dann natürlich überall seine Elektroladung verteilte...

  • Als einer der Ersten erreichte Iggy den “Stillen Sumpf“, spät genug um zuschauen zu können wie die ersten Rekruten scheiterten, früh genug um vor dem Hauptfeld agieren zu können. Der Abschuss von ‘Mr. Superathlet‘ freute ihn natürlich aber er war sich über die Schwierigkeit dieser Etappe im Klaren. „Scheiße,“ fluchte er, „warum darf man die Dinger nicht einfach abknallen?
    Iggy versuchte am Rande des Sumpfes vorwärtszukommen. Hier hoffte er auf weniger Roboter zu treffen. Auch wenn es nicht gerade angenehm war so entschloss er sich auf dem Bauch vorwärts zu robben. Das knietiefe Wasser ermöglichte es ihm sich darin zu verstecken, halb schwimmend zog er sich durch das Wasser. Nur sein Kopf schaute aus den dreckigen Fluten. Iggy vermied die Inseln und zog es vor im Wasser zu bleiben. Hin und wieder richtete er sich kurz auf um etwaige Gefahrenquellen besser orten zu können. So kam er langsam aber stetig vorwärts. Schon freute er sich über seine gelungene Taktik, da wäre er fast mit einer im Wasser schlafenden Kugel zusammengestoßen, er konnte diese beinahe mit der Hand berühren. Kurz dahinter schwebte ein weiterer Ball, also versperrten ihn jetzt gleich zwei Roboter den Weg. Ausweichen war keine gute Idee, da in einiger Entfernung weitere ‘Kugeln‘ auszumachen waren. Das Ziel war jedoch nahe und so handelte Iggy kurz entschlossen. Beide Monitore zeigten noch den Schlafmodus an, der aber jederzeit kippen konnte. So nahm er sein Tuch und legte es behutsam über den einen Roboter um dessen Sensorik zu stören, während er den anderen blitzschnell packte und ihn so weit er konnte weg warf, am besten einem anderen Rekruten vor die Füße. Danach rannte er was der Körper hergab die letzten Meter zum Ziel. Mit einem Hechtsprung versuchte er die Markierung zu überspringen. War die Ablenkung geglückt?

  • Die Strafliegestützen hatten Alva wertvolle Sekunden gekostet und sie weit vom Erstplatzierten entfernt. Bei den toten Göttern, sie war sogar von mehreren Rekruten überholt worden in dieser Zeit.
    Sie rappelte sich auf und verließ in rasantem Tempo den Schießstand, gab alles um die verlorene Zeit aufzuholen. Ein paar der Rekruten konnte sie auf dieser Etappe sogar wieder einholen, wenn auch nicht alle.
    Am Kaskadenhammer riss sie sich den Rucksack vom Rücken, sprang regelrecht in die Kletterausrüstung und zog das Seil durch die vorgesehenen Vorrichtungen daran, ehe sie sich den Rucksack wieder auf den Rücken schnallte und stramm zog.
    Das Übungsgewehr in der Rechten und den mit dem Seil verbundenen automatischen Felshaken in der Linken trat sie an die Kante der Klippe über die der Wasserfall in die Tiefe stürzte.
    Mit einem Blick noch vorne auf den Erstplatzierten der den Teich eben verließ, betätigte sie den Felshaken, der sich an der Kante in den Untergrund bohrte, ehe sie sprang.
    Alva von den Klauen wurde vom Gischtnebel der dicht neben den fallenden Wassermassen waberte umhüllt und streckte ihren Körper, der Horizontal in der Luft lag, so dass die Füße zur Klippenwand deuteten, während sie bemüht war sich nicht zu drehen, während sie mit der linken an ihre Hüfte griff.
    Zwölf Meter, das bedeutete bei einem Gravo einen Sturz von etwa anderthalb Sekunden, einer Aufprallgeschwindigkeit von über Fünfzig Stundenkilometern. Eine gefährliche Angelegenheit wenn man nicht wusste was man tat.
    Die Teichoberfläche kam rasant näher, Alva schätzte ab und handelte.
    Sie betätigte mit der linken Hand die Notfallseilbremse ihres Klettergeschirrs, durch welches sie sorgfältig das Seil geführt hatte.
    Als sie abgebremst wurde war es als würde das Klettergeschirr sie in Stücke schneiden wollen, doch war sie darauf vorbereitet und so gelang es ihr, während sie langsamer wurde und zum Stillstand kam den Körper gerade zu halten, damit sie mit den Füßen gegen die Wand schlug und nicht unkontrolliert mit dem Körper. Trotz der Schmerzen im Torso zog sie die Beine an um näher an die Felswand zu kommen, während sie nicht einmal mehr zwei Meter über der Wasseroberfläche hing. Dann stieß sie sich ab und klinkte sich im gleichen Augenblick vom Seil los, so dass sie aus geringer Höhe ins Wasser eintauchte und zu schwimmen begann noch bevor sie wieder auftauchte.
    Am Ufer angelangt stieg sie aus dem nutzlos gewordenen Geschirr, ließ es achtlos liegen, zog den Rucksack noch einmal fest und hing sich das Gewehr wieder auf den Rücken, ehe sie erneut in einen Sprint verfiel. Die Schmerzen waren nicht bedenklich und außerdem... holte sie auf!


    Am Stillen Sumpf kam sie gerade an, als das erste Unterwasserfurzkissen detonierte, die Roboter Amok liefen und die letzten Rekruten die noch vor ihr Waren zurück ans Ufer schickten, wo Alva nun stand. Sie grinste, denn nun hatte sie aufgeholt.
    Vorsichtig betrat sie den stillen Sumpf, ließ sich auf Hände und Knie nieder und schob sich durch das flache Wasser, darauf bedacht keine Geräusche zu machen und nicht versehentlich auf etwas zu treten das Lärm machen könnte.
    Sie kam gut voran, bis hinter ihr noch jemand den Sumpf betrat und prompt gegen einen untergetauchten schlafenden Roboter trat.
    Sofort war wieder leben im Sumpf und auch unmittelbar neben ihr tauchte einer dieser so harmlos aussehenden Roboter auf und wandte sich ihr zu.
    Alva verharrte, hielt sogar den Atem an. Schossen die Roboter auf alle? Oder nur auf die die Lärm machten... beziehungsweise bei einer unüberlegten Flucht weiteren Lärm verursachten wenn die Roboter bereits aktiv waren.
    Sekunden dehnten sich zur Ewigkeit, während hinter ihr Rekruten schrien die von den Robotern geschockt wurden.
    Dann drehte sich das Exemplar neben ihr sich von ihr fort und Alva hätte fast laut und erleichtert die Luft ausgestoßen, doch sie blieb still und begann wieder damit sich vorsichtig durch das Sumpfwasser vorwärts zu schieben.
    Der Roboter wirbelte zu ihr herum, stieß soetwas wie ein Heulen aus und auf der Gesichtsanzeige leuchtete "}:-(" auf. Dann waren da nur Schmerzen und eine heran rasende Dunkelheit.
    Zum Glück war es keine ernste Bewusstlosigkeit und so fand sich Alva schnell wieder am Sumpfrand wieder für ihre Dreizig Liegestützen, während sie fluchte und vor sich hin murmelte und immer wieder missgünstige Blicke auf Jaques Perth abschoss. Er würde nicht vor ihr durchs Ziel gehen!


    Quinn in ihrer privaten Regenwolke flog regelrecht über den durchweichten Boden und überholte mehr und mehr Rekruten, bis sie am Kaskadenhammer ankam, wo sie sich nicht damit aufhielt sich irgend welche Ausrüstung anzulegen, sondern nur einen Blick hinab warf, die Arme ausbreitete und sprang als wäre es das Natürlichste der Welt... nun... bei einer Ozeanischen Welt wie Sturmfels war das gar nicht mal so unnatürlich.
    Sie zog einen Bogen durch die Luft, den Kopf voran in die Tiefe, die Hände davor ausgestreckt und mitten hinein in den Wasserfall, der die Oberflächenspannung des unten lauernden Wassers aufbrach.
    Die stürzenden Wassermassen drückten sie in die Tiefe und raubten ihr einen Teil des angehaltenen Atems, doch sie nutzte den Schwung, krümmte ihren Körper und die Abwärtsbewegung verwandelte sich in ein elegantes Gleiten, welches sie alsbald wieder an die Oberfläche führte, nicht weit vom Ufer entfernt. Ein paar kräftige Schwimmzüge und Quinn stand am Ufer, strich sich die eingeölten Haarsträhnen aus dem Gesicht und zurück auf den Schädel, blickte hinauf zu ihrer privaten Wolke, schmunzelte und begann wieder über den Untergrund zu fliegen und Rekruten zu überholen, was sie auch nicht einstellte, als sie an den Stillen Sumpf kam.
    Sie fegte über den Sumpf, von Insel zu Insel zu Insel zu Insel zu Stolperhuppel, klatschte auf das trübe Wasser und hüpfte mehrfach darüber wie ein Stein den man über einen glatten See springen ließ, ehe sie versank, was die Roboter nicht daran hinderte auch ihr eine Ladung Elektrobolzen in den Leib zu jagen.

  • Überall im Sumpf heulten die Rekruten auf und die Roboter geizten nicht mit der Verteilung von Elektroschocks.
    Wenn das so weiter geht, erreicht keiner die andere Seite.

    Nolan sah sich um und sah etwas weiter entfernt ebenfalls eine größere Gruppe von Rekruten, die offenbar schon ein paar Schocks abbekommen hatten und die nun überlegten, wie sie den Sumpf durchqueren sollten. Er ließ sich seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen und bewegte sich dann auf die Gruppe zu.
    "Hey Leute. Kommt mal ran, ich hab ne Idee." Einige waren sich offenbar unschlüssig, was er da vor hatte, aber ein Großteil drehte sich interessiert zu ihm um. "Das Problem am Sumpf ist, dass, sobald ein einziger Roboter ein Geräusch registriert, er alle anderen mitaufweckt. Es sind einfach viel zu viele Rekruten im Sumpf unterwegs. Dazu kommt, dass das von uns benutzte Feld viel zu groß ist, je mehr Roboter in effektiver Reichweite sind, desto schlimmer für uns. Ich würde daher vorschlagen, dass wir den Sumpf immer nur in Gruppen von maximal 10-15 Mann durchqueren und zwar alle im Abstand von einem Meter hintereinander an der selben Stelle. Tempo bringt uns überhaupt nichts. Wer von euch schonmal als Scharfschütze unterwegs war sollte das wissen, es ist egal wie lange man zum Ziel brauch, solange man den Einsatzort unentdeckt erreicht. Wir müssten nur verhindern, dass andere Rekruten einen Alleingang starten. Was sagt ihr dazu?"


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  • „Oh, ihr widerlichen Nachkommen einer schleimigen Altairsumpfschnecke“, fluchte Yuzuki ungehobelt beim Anblick des Kaskadenhammers. Musste sie sich da jetzt allen Ernstes nach unten kämpfen? Die Schwarzhaarige seufzte, während sie ihre Kletterausrüstung anlegte. Sie hatte zwar darin Erfahrung, allerdings hatte sie es auf ihrem Heimatplaneten schon immer als äußerst nervtötend empfunden, wenn wieder einmal vor ihr eine Schlucht oder eine Felsklippe aufgetaucht war, die man nicht so einfach umgehen konnte. Stück für Stück arbeitete sie sich fluchend nach unten, ehe sie sich dann aus knapp zwei Meter Höhe ausklinkte, nachdem sie den Rucksack ausgezogen hatte. Sie fiel ins Becken und schwamm geschickt auf dem Rücken, mit dem Rucksack im Schlepptau, ans andere Ufer.


    Der von Iggy geworfene Roboter segelte durch die Luft. Der Wind auf seinem Display würde sich gut anfühlen, wenn der Roboter eine Routine als auch die nötigen Rezeptoren für das Erfassen des Windes hätte. Doch da der Flugroboter das alles nicht besaß, war er durchaus ungehalten, so unschön aus seinem programmierten Schlummer geweckt worden zu sein. Als Dank verpasste der Roboter einem Rekruten, der das Pech hatte, dass ihm das Ding vor die Füße geworfen wurde, eine fette Ladung Strom.
    Das Exemplar ‚El Toro‘ war allerdings wenig angetan von seinem Los, mit einem Tuch bedeckt worden zu sein. Durch die Erschütterungen beim Hochheben seines Kollegen aufgeweckt, erhob er sich missmutig aus dem Schlammwasser. Unglücklicherweise für Iggy rutschte das Tuch an der glatten Oberfläche ab, und El Toro nahm sofort die Verfolgung auf, um kurz vor der Ziellinie Iggy einen Elektrobolzen allererster Güte in den Rücken zu jagen.
    „Aus! Zurück an die Startbahn des Sumpfs!“, urteilte einer vom Sicherheitspersonal über den äußerst knappen Fall.


    Für Rekruten, die nach der schockierenden Erfahrung Probleme mit der Feinmotorik besaßen, gab es Bergungsroboter. Ähnlich wie ihre aggressiven Kollegen waren sie kugelrund, agierten allerdings stets in Zweiergruppen. Zur besseren Erkennung waren sie schneeweiß lackiert, mit einem großen roten Kreuz auf der Rückseite. Um ihre Bergungsmissionen erfolgreich auszuführen, waren die fleißigen Helfer mit einem Greifer ausgerüstet und konnten so untergegangene Rekruten aus dem Sumpf ziehen.


    Jacques fiel den Robotern bereits zum zweiten Mal zum Opfer, als Yuzuki am Stillen Sumpf erschien. Eine Etappe, die Schleichen erforderte? Superb!
    Yuzuki verstand allerdings sofort, worin die Schwierigkeit des Stillen Sumpfs lag: Wurden die Roboter geweckt, brach rasant Chaos aus. Sie konnten nicht abgeschossen werden, und sich irgendwie mit gut Glück durchwursteln wäre wohl kaum Sinn der Übung.
    Es musste eine Lösung geben.
    Yuzuki beobachtete genau die Situation, die sich vor ihr abspielte. Sie war sich sicher, dass die Roboter eine entscheidende Schwäche in ihrem Verhalten haben mussten. Sie reagierten anfangs auf Geräusche, konnten allerdings zwischen Baum und Mensch auch unterscheiden. Da sie allerdings auch tauchende Rekruten schockten, war es unwahrscheinlicher, dass sie sich nur auf Wärmebild verließen. Sie mussten also auch auf jeden Fall Bewegung erfassen. Das Verhalten erinnerte sie an Klippenläuferraptoren, Prädatoren auf ihrer weit entfernten Heimatwelt. Eine Strategie formte sich in ihrem Kopf, die von einem entscheidenden Punkt abhängen würde.
    Selbstbewusst begann sie ihren Weg durch den Sumpf. Nach keinen zwei Minuten kam es, wie es kommen musste: Jemand löste ein Unterwasserfurzkissen aus und die Hölle brach über die Rekruten im Sumpfwasser herein. Einige Rekruten versuchten panisch, sich über die Ziellinie zu retten, andere versuchten sich mit einem beherzten Sprung ins Nass zu verstecken. Yuzuki erstarrte jedoch einfach nur zu Stein. Sekunde um Sekunde verstrich und Yuzuki erwartete, dass jeden Moment ein brennender Schmerz über sie hereinbrechen würde. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, die Schreie der fallenden Rekruten ließen Schweißperlen an ihrer Stirn herablaufen. Doch die Schreie verstummten irgendwann und die Roboter legten sich erneut schlafen.
    Nur Yuzuki blieb zurück. Ein siegessicheres Grinsen legte sich über ihr Gesicht. Sie hatte richtig gelegen, die Roboter hatten sich genauso wie die Klippenläuferraptoren auf ihrer Heimatwelt verhalten. Sie konnten keine bewegungslosen Lebewesen als solche ausmachen.
    Der stille Sumpf war ein doppeltes Wortspiel. Man musste nicht nur still sein, man musste auch still stehen, wenn der Feind erwachte.
    Lautlos setzte Yuzuki ihren Marsch durch den Sumpf fort.


    _____
    OOC: Iggys Los wurde ausgewürfelt, der Zufall hat also entschieden. Ich würfle für gewöhnlich bei solchen Dingen. :)

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    Just Monika.

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