Annihilation Bliss

Als Gast sind dir nicht alle Inhalte und Funktionen dieses Forums zugänglich.
Um das Forum im vollen Umfang nutzen zu können, registriere dich bitte.
  • Calen hatte sich die letzte Etappe sehr, sehr lange angesehen. Bevor er sich hingewagt hatte, war er wie üblich ruhig geblieben und hatte beobachtet, was das Ganze eigentlich zu bedeuten hatte und was es dort für Gemeinheiten gab. Derer gab es viele. Zu viele. Wenn es nicht eine Möglichkeit gab, dass man in einem Rutsch alle Roboter außer Gefecht setzte und den Minen und allem anderen per Glück aus dem Weg ging, so war ihm sehr schnell bewusst geworden, dass es eigentlich nur eine Lösung gab: ein hoher Kollateralschaden, damit einige wenige das Ziel erreichten. Wenn überhaupt. Mit Tarnen und täuschen kam man nicht weit genug, denn die Roboter hatten alle Gemeinheiten gepachtet die es so gab. Da half nur Extremcamouflage, ein Unsichtbarkeitsmantel eher, und am besten ein fliegender Teppich. Er besprach das mit ein paar Rekruten, die teilweise seiner Meinung waren, und überlegte das weitere Vorgehen. Viele rannten einfach blind los -immer ein Fehler- und es war unmöglich, dass man heile an die andere Seite gelangte. Das hier war seiner Meinung nach nicht dazu gedacht, es zu schaffen, sondern dazu gemacht um herauszufinden wie jemand mit Niederlagen umging.

    "Ha!" er zuckte mit den Achseln. Zwar stand er auf Schmerz, allerdings war es sinnlos, dass er etwas versuchte, das er nicht schaffen konnte, selbst wenn er es wollte. Er fühlte sich nicht im Geringsten als Versager, als er hinausmarschierte und schnurstracks in Richtung Dusche und Bett, alleine dieses Mal.


    Am nächsten Morgen war er sogar halbwegs ausgeruht, und zu seiner Freude hatte er sogar einmal Muskelkater. Er setzte sich recht weit vorn hin und lehnte sich zurück. Da war er gespannt was das werden würde. Seine Augen suchten und fanden eine ganz gewisse Gestalt. Ah, West.


    Dajana tat jeder einzelne Zentimeter weh. Sie hatte nicht alles geschafft. Zwar hatte sie versucht, da durchzukommen, aber die junge Frau war von den Robotern komplett abgeschossen worden. Es hatte kein Durchkommen gegeben. Für einige ;Minuten lag sie grübelnd im Bett. Hatte das noch Sinn? Oder nicht? Aber dann stand sie auf. Zumindest die Vorlesung wollte sie sich geben...


    Sidar ging es noch immer nicht besonders gut. Im Gegenteil. Allerdings war das offensichtlich keine Ausrede um weiterzuschlafen, er wurde praktisch von der Krankenstation in die Vorlesung verfrachtet. Ihm war so schlecht. Natürlich hatte er nichts gegessen, wenig getrunken und wollte einfach nur seine Ruhe. Ugh.

  • Selbst für Bruno war die Aussichtslosigkeit auf Erfolg an der letzten Station erkennbar. Er schlurfte durch das Tor „Ende des Evaluationstrainings“ und machte sich schleunigst auf den Weg in sein Zimmer. Unterwegs kaufte er sich zwei Sixpacks Sternenstaub (eine gängige Biersorte) und eine Flasche Hochprozentiges. Bis er an seiner Kabine war hatte er schon ein Sixpack geleert. Rülpsend öffnete er die Tür. Mit der hochprozentigen Spirituose rieb er sich seine Verbrennungen ein, nicht ohne tierischem Gebrüll. Egal, was die Nachbarn denken. Den Rest der Flasche gurgelte er in sich hinein. Danach widmete er sich der zweiten Packung bevor er vollkommen rammdösig ins Bett fiel.

    Schuhe flogen an die Wand doch zu mehr konnte er sich nicht mehr aufraffen. In voller Montur scharchte er sämtliche Bäume des Evaluationstrainings ab. Zum Glück hatte er sich mehrere Weck-optionen gestellt und war tatsächlich rechtzeitig im Vorlesungssaal. Etwas verbollert zwar aber präsent.


    ------


    Iggy war einer der ersten im Saal. Nach der Morastwanderung hatte er das Vergnügungsviertel angesteuert. Er wusste um die muskulären „Nachwehen“ am nächsten Tag. Eine extraterristische Dame mit drei Brüsten durfte ihm eine Ganzkörpermassage spendieren. Die Nachfrage nach intimeren Berührungen lehnte er dankend ab. Mit viel magnesiumhaltigen Mineralwasser machte er sich einen gemütlichen Abend und pfiff sich noch einen Tranquilizer rein. Danach war er sehr früh ins Bett gegangen. Heute war er gespannt auf die erste Vorlesung zum Thema Strategie und auf die angekündigte Auswertung des gestrigen Evaluationstrainings. Er bemerkte die Sukkubus Alezsa und fragte sich welche Rolle sie heute spielen sollte.

  • Die Türen der Krankenstation schlossen sich hinter ihm. Phil stand verdattert im langen Gang und drehte sich noch einmal ungläubig um. Rausgeschmissen haben sie ihn, einfach so vor die Türe gesetzt, dabei hatte er damit gerechnet mindestens eine Woche zur Regeneration hier bleiben zu müssen. Während er sich grübelnd zu seinem Quartier begab zählte er eins und eins zusammen:

    Ein toter oder verletzter Soldat ist kein guter Soldat für die Akademie, ergo müssen die vorhandenen Ressourcen voll ausgeschöpft werden. Bloß wie haben sie das gemacht – ach ja, die Pillchen. Was sagte die Schwester noch: „ Rekrut Hawkins, bitte vergessen sie auf keinen Fall die Einnahme dieser Pillen, jeweils Morgens und Abends nach den Mahlzeiten“. Ein Breitbandantibiotikum sei es haben sie gesagt und etwas gegen die Schmerzen. Letzteres war aber sicher ein starkes Sedativum. Seine Stimmung war sehr aufgeräumt und er war voller Tatendrang, eine Eigenschaft die er so von sich gar nicht kannte. Wie auch immer, er fühlte sich wie neugeboren und wunderte sich nicht mehr darüber. Im Quartier zog er sich etwas passendes an und beeilte sich um dieses Mal ja pünktlich im Konferenzraum anzukommen. Auf dem Weg dorthin dachte an seinen freundlichen Bettgenossen mit dem er gestern ein paar Worte gewechselt hatte, Nolan hieß er glaube ich. Im Seminarraum angekommen, fünfzehn Minuten vor der Zeit, setzte er sich und vermied es sich nach West umzuschauen. Innerlich hoffte er der Ausbilder hatte heute dringlichere Geschäfte zu erledigen.

  • Koop – Reo (Mar), Kimiko und Alvarez (Fara)


    Auch Kimiko blickte kurz mitleidig zu Sidar hinunter, dann richtete sich ihre Aufmerksamkeit jedoch auf Reo. In seiner Stimme schwang so viel Zuversicht mit, dass sie, obwohl sie müde war und ihre Schulter weiterhin schmerzte, entschlossen nickte.

    „Für Sidar!“, wiederholte sie und gab dem Aufsichtspersonal dann zu verstehen, dass sie weitermachen konnte. Mit schnell klopfendem Herzen stellte sie sich vor die Walzen. Einen Moment lang beobachtete sie sie einfach nur, dann lief sie los, sprang ab und landete auf der ersten, die sogleich begann sich zu drehen. Beinahe wäre sie gefallen, konnte sich im letzten Moment jedoch noch mit einem Sprung auf die nächste Walze retten – und rutschte prompt ab. Frustriert watete sie durch den Wassergraben zurück zum Startpunkt und probierte es noch einmal, schaffte es jedoch auch dieses Mal nicht weiter, als bis zur zweiten Walze.

    „Komm schon“, murmelte sie leise zu sich selbst und hievte sich erneut aus dem Graben. „Für Sidar!“ Sie atmete einmal tief durch, sammelte ihre ganze Konzentration und startete den dritten Anlauf. Schnelligkeit war schließlich der Schlüssel, wie sie es schon von Anfang an vermutet hatte. Sie sprang auf die erste Walze, sogleich auf die zweite, wäre dort beinahe noch einmal abgerutscht, rettete sich auf die dritte Walze und sprang ohne groß auf ihre Form oder ein sicheres Landen zu achten ab. Unsanft kam sie auf der anderen Seite auf dem Boden auf – ihre Schulter protestierte noch mehr, doch sie hatte es geschafft! Triumphierend wandte sie sich zu Reo um und wartete auf ihn.


    Reo lächelte Kimiko nochmal aufmunternd zu. Sie würden das schon schaffen. Für Sidar. Kimiko war dann auch direkt entschlossen, es als nächstes über dieses Hindernis zu schaffen. Als sie im dritten Anlauf dann auch die Walzen bewältigen konnte, war dann seine Zeit gekommen. "Das hast du super gemacht!" rief er ihr noch zu, dann stellte er sich auf und machte sich bereit. Reo war skeptisch, er hatte zwar gerade gesehen, wie Kimiko dieses Hindernis meisterte, aber dennoch. Aber von rumstehen würde er auch nicht die andere Seite erreichen. Noch einen Schritt rückwärts gegangen um mehr Anlauf zu haben und dann wagte er sich an den ersten Sprung. Und landete erst mal im Wasser. "Shit" murmelte er in sich, und machte sich zurück zum Start. Aus diesem ersten Fehlversuch hatte Reo aber zumindest ein bisschen mehr Gefühl für dieses Hindernis bekommen. Mit drei nicht gerade eleganten Sprüngen schaffte er es dann auf die andere Seite zu Kimiko. Mit einem Grinsen wandte er sich an sie. "Na das hätten wir. Weiter?"


    Mit vor dem Gesicht verschränkten Händen beobachtete Kimiko Reos Versuche über die Walzen zu kommen. Als er es beim zweiten Versuch schaffte, jubelte sie einen Moment ausgelassen, erinnerte sich dann wieder daran, wo sie war und wurde etwas ernster, konnte jedoch nicht anders, als sein Grinsen zu erwidern. "Sehr gut gemacht! Ja, lass uns weiter gehen."

    Sie hatte sich gerade umgedreht, um den Weg zur nächsten Station weiterzulaufen, da fiel ihr Blick auf Alvarez, der immer noch neben der Station auf dem Boden lag. Besorgt trat sie an ihn heran. "Hey, alles in Ordnung bei dir?"

    "Hö?" Alvarez schlug die Augen auf und betrachtete blinzelnd das Gesicht, was da plötzlich über ihm schwebte.

    "Alles in Ordnung?", fragte Kimiko noch einmal. "Kannst du aufstehen?" Sie reichte ihm eine Hand. Alvarez wäre lieber auf dem Boden liegen geblieben, doch nun wurde ihm langsam wieder bewusst, dass es sich hierbei um das Evaluationstraining handelte und er sein bestes geben musste. Nachher würden die ihn noch rausschmeißen! Also nahm er Kimikos Hand entgegen und ließ sich auf die Beine ziehen. "Danke", keuchte er und sah von Kimiko zu Reo. "Nach der Station dachte ich echt, ich schaffe es nicht weiter."

    "Keine Sorge", erwiderte Kimiko freundlich. "Wir gehen es ganz langsam an. Du kannst mit uns mitlaufen."

    Alvarez brauchte nicht lange zu überlegen. "Gerne, danke."




    Ein paar mal tief durchgeatmet und Reo wollte Kimiko hinterher, als diese stehen blieb. Sie hatte einen weiteren Kandidaten entdeckt und half diesem auf. "Na... das ganze hier bringt wohl so gut wie jeden an seine Grenzen...", was mit Sicherheit auch Sinn der Sache war, "... aber gemeinsam schaffen wir das schon." Es war hier ein Evaluationstraining... sie konnten also genauso gut Teamgeist zeigen, niemanden zurücklassen. Was in manchen Situationen gewiss eine selbstmörderische heroische Tat sein würde, könnte hier aber auch sehr positiv aufgefasst werden, weil sie einen Kameraden nicht zum 'sterben' zurücklassen würden.

    Nachdem er sich bei den anderen vergewissert hatte, dass sie weiter konnten, trabte Reo in einem angenehmen Tempo los zur nächsten Station, an der eine positive Überraschung auf sie wartete - eine kurze Verschnaufpause.


    Die beiden folgten Reo bis zur nächsten Station. Alvarez war einfach nur froh, dass er nicht allein unterwegs war, auch wenn sein Körper bereits wieder protestierte. Kimiko dachte zwar noch besorgt an Sidar, beruhigte sich dann jedoch damit, dass er nun bestens versorgt werden würde. Als sie die Pausenstation erblickten, atmeten sie beide erleichtert auf. Alvarez stürzte sich sogleich auf sein Wasser, während Kimikos ihres in kleineren Zügen trank.

    "Ich bin übrigens Alvarez", stellte dieser sich nun vor.

    "Kimiko", gab sie lächelnd zurück.


    Reo hatte sich für einen kleinen Obstsnack entschieden und eine Flasche Wasser, die er ähnlich wie Kimiko in kleinere Schlücken trank. Seine Bedenken, dass das hier nur die Ruhe vor dem Sturm sein könnte, behielt er lieber für sich. Jetzt galt es zunächst die zeitlich begrenzte Pause voll auszunutzen, und die letzten Reserven zu sammeln. "Ich heiße Reo", antwortete er auf die Vorstellung von Alvarez.


    Nachdem sie sich alle vorgestellt und ausgeruht hatten, machten sie sich erneut auf den Weg. Die nächste Station kam schon bald in Sicht und es dauerte nicht lang, bis sie von den anderen Kadetten herausgefunden hatten, was sie in diesem Wald erwartete.

    "Am Besten schließen wir uns einer der Gruppen an", schlug Kimiko vor und deutete auf eine kleine Ansammlung von Männern und Frauen, die sich gerade dazu bereit machten in kleinen Gruppen in den Wald vorzustoßen.


    Da sie gerade sogar eine Pausenstation eingebaut hatten fragte sich Reo inzwischen, wie viele Stationen dieses Training wohl noch zu bieten hatte. Und wie viele er noch durchhalten würde. Der Blick nach vorne war hier zwar die einzige Lösung, aber gerade eine, auf die Reo verzichten konnte. Diese Roboter verstanden schonmal keinen Spaß. Er nickte Kimiko zu. "Das hört sich nach einem super Plan an. Irgendwie kommen wir da dann schon durch." Anschließend beschleunigte er seine Schritte ein wenig, um noch auf die anderen aufschließen zu können, bevor diese in den Wald verschwanden.


    Mit einem eher unguten Gefühl im Magen folgte Alvarez Kimiko und Reo. Sie schlossen sich einer Gruppe an und machten sich langsam auf den Weg in den Wald. Die Waffe im Anschlag war Kimiko in ihrem Element. Sie glorifizierte das Schießen nicht - immerhin das hatten ihre Mütter ihr mitgeben können - doch das Gefühl des Gewehrs in ihren Händen fühlte sich einfach richtig an. In kleinen Teams machten sie sich auf den Weg durch den Wald, dabei auf ihre Umgebung achtend. Alvarez gefiel die einengende Atmosphäre der vielen Bäume nicht. Viel lieber wäre er nun in den Weiten des Weltraums unterwegs. Trotzdem gab er sein bestes, um leise und wachsam zu sein.

    Wären sie bloß zu dritt gewesen, hätten sie es vielleicht nicht geschafft, denn diese Roboter waren mehr als fies und intelligent programmiert. Als Teil einer größeren Gruppe konnten sie den Wald jedoch zügig und unversehrt verlassen. Beim Hindernisparcours angekommen, wollte Alvarez am liebsten aufgeben. Er glaubte nicht, dass er noch die Kraft dafür besaß. Kimiko und Reo schafften es jedoch ihn davon zu überzeugen, es wenigstens zu versuchen. Wie genau sie alle drei es schafften, da durchzukommen, konnten sie im Nachhinein nicht sagen.

    „Pizza Diavolo“ wirkte im ersten Moment wie eine willkommene Verschnaufpause, stellte sich jedoch schnell als wahrlich diabolisch heraus. Alvarez‘ Hände zitterten so sehr, dass sein Kartenhaus fast sofort zusammenbrach. Konfrontiert mit der Aussicht den Parcours noch einmal absolvieren zu müssen, wollte er schon das Handtuch schmeißen, riss sich dann aber noch einmal zusammen. Jedoch merkte er schon bei den ersten Hindernissen, dass seine Kräfte ihn endgültig verließen, sodass er sich schließlich vom medizinischen Personal vom Gelände tragen lassen mussten.

    Kimiko und Reo schafften die Station knapp und schleppten sich dem Ende entgegen. Als sie das Feld sahen, welches es zu durchqueren galt, schlug Kimiko sich eine Hand vor den Mund. Wie sollte man das jemals schaffen? Die beiden sahen sich an, berieten sich kurz und entschieden sich dafür gemeinsam durch das Tor mit der Überschrift ‚Ende des Evaluationstrainings‘ zu gehen. Für sie war das keine Schande, denn immerhin hatten sie es bis hierher geschafft – und falls es ihnen doch negativ angerechnet wurde, dann waren sie immerhin nicht allein.


    Kimiko wäre am liebsten sofort auf ihr Zimmer gegangen, schaute zunächst einmal jedoch auf der Krankenstation vorbei, um ihre Schulter und ihre Prothesen untersuchen zu lassen. Ihre Beine hatten die Belastung zum Glück sehr gut verkraftet, die Schulter war allerdings geprellt. Sie bekam Schmerzmittel und einige leichte Übungen verschrieben, die verhindern sollten, dass das Schultergelenk sich versteifte. Nachdem das geklärt war, ging Kimiko erst einmal ausgiebig duschen und warf sich dann in ihrem Zimmer auf ihr Bett, um fast sofort einzuschlafen.

    Am nächsten Morgen erwachte sie mit Schmerzen im ganzen Körper, gleichzeitig konnte sie jedoch nicht anders als gut gelaunt sein. Sie hatte das Evaluationstraining überstanden und heute, heute war ihr erster richtiger Tag an der Akademie! Sie brauchte doppelt so lang wie sonst um sich fertig zu machen und jeder Schritt in Richtung der ersten Vorlesung tat weh, doch das konnte ihre Laune nicht dämpfen. Im Hörsaal angekommen, sah sie Sidar und gesellte sich gleich zu ihm.

    „Hey, wie geht’s dir?“, fragte sie leise.


    Alvarez‘ Aufenthalt auf der Krankenstation war sehr kurz, da er lediglich etwas Ruhe und Flüssigkeit brauchte. Er wurde schnell entlassen und schleppte sich auf sein Zimmer, wo er ohne zu duschen ins Bett fiel. Diese Entscheidung bereute er, als er nach mehreren Stunden in seinem eigenen Schweiß und Dreck aufwachte, sich unter Schmerzen in Richtung Dusche schleppte.

    Glücklicherweise fiel ihm gerade noch rechtzeitig ein, dass er zum Unterricht musste, sodass er sich unter der Dusche beeilte und dann zum Hörsaal lief.


    ___

    OOC: Fremdsteuern von Mars Char damit der Koop zuende geführt werden kann wurde von ihm genehmigt =)

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Die Tür zum Seminarraum öffnete sich mit einem Zischen und Nolan trat ohne zu zögern ein. Drinnen angekommen blieb er kurz stehen und suchte einen freien Platz. Der tiefe Schnitt an seinem Unterarm war fachmännisch verbunden worden und die Mittel, die man ihm gab, dämpfen den Schmerz immer noch. Er hatte aber so eine leise Befürchtung, dass er mit der Verletzung noch eine Weile zu kämpfen hätte.

    Was das Thema der Vorlesung anging, so machte er sich keine Sorgen, dass er Probleme mit diesem Fach kriegen würde. Ein guter Stratege war er schon immer gewesen. Allerdings wollte er erst einmal schauen, wie die Vorlesungen hier vonstatten gingen und so orientierte er sich etwas weiter nach hinten.

    Ein Typ schien die Strapazen des gestrigen Laufes noch auszuschlafen, trotzdem erhob Nolan kurz die Stimme und fragte: "Hey, sorry, ist der Platz hier noch frei?".


    ------------------------------------------------------------

    Ihr seid kreativ, schreibt gern Geschichten und liebt Rollenspiele?

    Dann besucht uns im Abenteuerspielplatz direkt hier im Forum!

    -------------------------------------------------------------

  • Hans schreckte hoch. Trotz des langsam anschwellenden Geräuschpegels im Klassensaal hatte ihn die Müdigkeit doch tatsächlich übermannt. Verwirrt schwenkte sein Blick zuerst zur Uhr an der Seitenwand. Noch 5 Minuten bis zum Beginn der Stunde - vielleicht ganz gut, dass er aufgeweckt worden war. Dann glitt seine Aufmerksamkeit weiter zu dem Rekruten, der seit etwa 10 Sekunden neben ihm stand und auf den Platz neben Hans deutete. "Hey, sorry, ist der Platz hier noch frei?", hallte es in seinem Kopf nach.

    "Ähm ... ja ... ich denke schon ... also: zumindest hat vor 10 Minuten noch keiner da gesessen", antwortete er noch ein wenig träge. Als er sich entgegen dem grellen Licht des Neonscheins endlich ein Bild seines Gegenübers machen konnte, erkannte er den Rekruten vom gestrigen Evaluationstraining. Es war der, der bei der Waldstation taktische Ratschläge gegeben hatte. Nicht zu verkennen wegen der Narbe am Hals. Im Gegenstaz zum Tag zuvor trug er nur heute keine Atemmaske. Vielleicht hatte er die immer nur im Einsatz am Mann.


    Mit einem Wink an die Holotafel, auf der noch immer das Wort "Strategie" prangte, murmelte er trübsinning: "Durch dich ham gestern viele den Waldspaziergang überstand'n - das Thema liegt dir sicher mehr als mir ..."

  • "Mehr als dieser blöde Evaluierungslauf auf jedenfall."

    Er setzte sich dankend neben den jungen Mann und musterte ihn kurz. "Dich scheints auch ganz schön erwischt zu haben, hm? Ich wusste, das die hier hart rangehen aber für den ersten Tag war das definitiv arg übertrieben."


    ------------------------------------------------------------

    Ihr seid kreativ, schreibt gern Geschichten und liebt Rollenspiele?

    Dann besucht uns im Abenteuerspielplatz direkt hier im Forum!

    -------------------------------------------------------------

  • "Bin selbst schuld", nuschelte Hans zurück. "Bin bei der letzten Station drei Mal volle Kanne drauf gelaufen. Aber hat nix genutzt. War kein Durchkommen. Wenigstens ham wir's bis zwei Drittel oder so geschafft. Dafür bin ich heut morgen bei den Maskenträgern aufgewacht ..."

    Hans blickte sich im Klassensaal um. Es fehlten immer noch ein paar Rekruten. Dabei war es bereits 5 Minuten vor Paukenschlag. Dass sie das nach der Strafaktion von West am vergangenen Tag tatsächlich wagten und Gefahr liefen, zu spät zu kommen, war sehr überraschend

    "Was hat Dir ne Schramme verpasst?", fragte er und nickte in Richtung des faschmännisch verbundenen Arms.

  • "Maskenträger? Das dürfte meine gewesen sein ... dann lagen wir wohl auf der selben Station, ich war ziemlich weggetreten."

    Er schaute auf seinen verbundenen Arm.

    "Erstes Hindernis. Hab paar Leuten rübergeholfen, bis sich mein Marschgepäck verheddert hat. Gravitation und Zufall dürften mir damit ne fette Narbe verpasst haben. Als ob ich noch nicht genug davon habe."


    ------------------------------------------------------------

    Ihr seid kreativ, schreibt gern Geschichten und liebt Rollenspiele?

    Dann besucht uns im Abenteuerspielplatz direkt hier im Forum!

    -------------------------------------------------------------

  • Sidar lächelte Kimiko an und bereute es sofort. Ihm taten Körperteile weh von denen er nicht gewusst hatte, dass er sie überhaupt besaß.

    "Uff. Völlig hinüber, Schmerzen - aber ich lebe, yay." Ziemlich beschissen sah er mit Sicherheit aus. Mit einem Ächzen setzte er sich.

    "Und alles gut bei dir gelaufen?" Immerhin hatte er eine nette Frau neben sich. Juhu.


    Dajana war sehr still als sie sich endlich setzte, ganz hinten in eine Ecke. Viele der Rekruten sahen so aus, als wollten sie einfach weglaufen wollen. Oder besser, weghumpeln, denn so etliche sahen aus wie die Miner nach einer harten Woche.


    Calen hatte seinen Kopf auf eine Hand gestützt und betrachtete West aus halb geschlossenen Augen. Ihm war bewusst, dass das nur eine Träumerei war, aber ihm war langweilig und der Mann hatte was an sich, das ihn magisch anzog. Es versprach Schmerz der besseren Sorte.

  • Hans blickte kurz irritiert zu seinem Gesprächspartner, dann verstand er.

    "Neinnein ... ich meinte mit Maskenträgern eigentlich die Mediziner und Laborassistenten, die ständig an den Betten vorbeihuschen ..."

    Er lachte verlegen und kratzte sich am Hinterkopf.

    "Aber stimmt - gestern beim Feldtraining hattest du eine Atemmaske auf. Was hat's damit auf sich? Warum haste heute keine dabei?"

    Hans machte sich keine Gedanken darüber, ob die Frage zu ausforschend oder zu persönlich sein könnte. Sie waren direkt von der Idee zum Mund geflossen und aus diesem herausgesprudelt.

  • Nolan lachte auf.

    "Nein alles gut. Meine Lunge ist teilweise instabil, sie kann den Sauerstoffgehalt unter körperlicher Anstrengung nicht lange aufrecht erhalten, daher brauch ich sie im Training."


    ------------------------------------------------------------

    Ihr seid kreativ, schreibt gern Geschichten und liebt Rollenspiele?

    Dann besucht uns im Abenteuerspielplatz direkt hier im Forum!

    -------------------------------------------------------------

  • INTERVALL 02 – Sturm


    Irgendwann kam auch Quinn angewackelt und bekam von Espinosa ein Freundschaftsarmband der ganz besonderen Note verpasst.

    „Die Strafe für dein Fehlverhalten. Versuch gar nicht erst, das Band abzunehmen. Auf dem Display kannst du Nachrichten von mir empfangen. Die Anweisungen dort musst du sofort ohne Umschweife ausführen. Sollte deine Leistung unzureichend sein, wirst du eine unschöne, elektrisierende Erfahrung machen. Und nun viel Spaß mit der Vorlesung!“

    Yuzuki kam fünf Minuten vor Beginn der Vorlesung im Saal an. Desinteressiert blickte sie hinab zur großen Hololeinwand und dem Podest, auf dem West, Espinosa, Sündström und Alezsa standen, und ließ anschließend ihren Blick über die Hinterköpfe der Rekruten schweifen. Viele der Rekruten hatten sich bereits hingesetzt, es hatte anscheinend auch bereits die Bildung von Grüppchen begonnen. Yuzuki schnaubte verächtlich und begann ihren Abstieg, um ein passendes Plätzchen für sich zu finden. Dajana hatte sie nicht ausmachen können, da jene aber nicht gerade groß gewachsen war, konnte es gut sein, dass sie sich nur gut unter den ganzen Rekruten versteckt hatte. Während Yuzuki die Treppen hinabging und die Sitzverteilung scannte, fiel ihr jemand ins Auge. Yuzuki machte sich eine gedankliche Notiz, nicht sofort immer abschätzig zu urteilen, wenn die Chance bestand, sich zehn Sekunden später opportun in die selbe Rolle zu begeben, wenn etwas ihr Interesse weckte. Geschickt schob sie sich durch die Reihe, bis sie sich ohne ein Wort zu sagen neben einen Typen niederließ, der ihr zu ihrer eigentlich auserkorenen Person im Weg saß.

    „Meine Güte siehst du zerstört aus. Noch viel gefeiert nach dem Training?“, wollte sie mit einem süffisanten Unterton vom Blondschopf wissen und klopfte ihm überschwänglich auf den Rücken. Er war ungefähr so groß wie sie und hatte allen Anscheins das Leid eines ganzen Sonnensystems, welches von den Jitkari verspeist wurde, auf seinen Schultern lasten, wenn sie seinen Gesichtsausdruck richtig deutete. Yuzuki ging es im Vergleich fast schon blendend, oder sie konnte mit Schmerz allgemein besser umgehen. Sie hatte zwar blaue Flecken an einigen Körperstellen und besonders ihre Arme brannten höllisch von der gestrigen Anstrengung, aber das war sie mehr oder weniger gewohnt. Schmerzen waren immerhin ein eindeutiges Indiz dafür, dass man noch immer am Leben war. Sie winkte noch der Schwarzhaarigen neben ihm, die ihr eigentliches Interesse geweckt hatte, verschmitzt zu.


    Um Punkt 8:00 Uhr begann Sündström mit dem Seminar.

    „Ich, Admiralin Sündström, habe die Ehre Ihr Strategieseminar leiten zu dürfen. Heute entfällt Xenobiologie, stattdessen gibt es einen Doppelblock Strategie. Da Sie heute etwas über den Sukkubuskonflikt lernen, habe ich Alezsa zu uns eingeladen, die Ihr ja schon kennenlernen durftet. Alezsa wird zusätzliche Informationen bereitstellen, sowie ein bisschen Psionik vorführen“, begrüßte die ältere Frau die Rekruten. Für Yuzuki war das eine willkommene Abwechslung vom konstanten Gebrülle eines gewissen Ausbilders, welcher ebenfalls anwesend war. Wieso eigentlich? Alezsa derweil war aus ihrer Ecke vorgetreten und winkte gut gelaunt in die Runde, was in Yuzukis Augen schon ein bisschen drollig wirkte.

    „Doch zunächst werden Ihre Ausbilderin Espinosa und Ihr Ausbilder West das Wort übernehmen, da Sie ja gestern das Evaluationstraining absolviert haben“, beendete Sündtsröm ihre kleine Einleitung und begab sich zur Seite.


    Yuzuki sah, wie West vortrat, und stellte sich schon mal aufs Schlimmste ein. Was dann auch gleich geschah, als Wests Stimme wie ein Meteor in die Trommelfelle der Rekruten einschlug.

    „Dank Frau Sündströms Bereitschaft, Teile Ihrer ersten Seminareinheit für die-“

    „Lautstärke, Alain“, unterbrach Sündström den Ausbilder nonchalant. Nur ein kleines Aufblitzen ihrer Autorität als Admiralin genügte, um Wests donnernde Stimme verstummen zu lassen.

    „Oh. Entschuldigen Sie vielmals.“

    West fuhr mit deutlich reduzierter Stimmgewalt fort, was noch immer laut, aber erträglich war:

    „-- Nun gut. Heute werden die Ergebnisse des gestrigen Evaluationstraining präsentiert. Zur Beurteilung eurer Fähigkeiten wurde das M.A.S.T.E.R.-System eingeführt. Es setzt sich aus sechs verschiedenen Disziplinen zusammen, in denen man je 50 Punkte maximal erreichen kann. Bis zu Ende des ersten Jahres müssen insgesamt 200 Punkte erreicht werden. Die Disziplinen umfassen: Mobility, also Mobilität. Damit ist eure Beweglichkeit, eure Fähigkeit Terrain sicher zu passieren und eure Laufgeschwindigkeit gemeint.“

    Espinosa übernahm mit guter Laune, was bei Yuzuki ein unwohles Gefühl auslöste. War das einfach der gewaltige Unterschied zu West, der das so unheimlich machte? Oder war es die Ausbilderin selbst, die diese seltsame Form von Terror ausstrahlte?

    „Accuracy, oder Genauigkeit. Wer von der größten Entfernung West das Barett vom Kopf pusten kann, bekommt die meisten Punkte. Ist von Vorteil, da gut abzuschneiden, wenn man später Scharfschützin werden möchte.“

    „Strength, Stärke, bezieht sich auf die rohe Körperkraft. Wichtig für die Spezialisierung für schwere Waffen.“

    „Das T steht für Teamwork!“, flötete Espinosa und nahm eine T-Pose ein. Yuzuki war mittelmäßig baff und schockiert.

    „Alleine werdet ihr sterben, gemeinsam vielleicht noch einen weiteren Tag sehen! Hach, ich werde da immer ganz schwach bei so viel Kameradschaft. Auch wenn einige von euch da gestern im wahrsten Sinne des Wortes ein bisschen über die … nun ja, Stränge geschlagen haben.“

    Ganz leise konnte man aus einer hinteren Reihe das Grummeln und Motzen eines geschundenen Rekruten, gedämpft durch über seine untere Gesichtshälfte gebundene Verbände, wahrnehmen.

    „Endurance, Ausdauer. Selbsterklärend.“, war Wests einsilbige Fortführung der einzelnen Disziplinen. Waren die eine Comedytruppe? Spielten die gerade ein Manzai? Yuzuki war sich wirklich unschlüssig darüber.

    „Reconnaissance! Wenn ihr RPGs spielt und eure ausgewählte Klasse Aufklärer ist, müsst ihr hier eure ganzen Skillpunkte reinfeuern!“

    Auf der Hololeinwand tauchten derweil die M.A.S.T.E.R.-Voraussetzungen der einzelnen Spezialisierungen auf.


    Aufklärer: 40 M, 45 R

    Pilot: 40 E

    Pionier: keine Zusatzbeschränkungen

    Scharfschütze: 45 A

    Schwere Waffe: 40 S, 40 E

    Sturmtruppe: keine Zusatzbeschränkungen


    „Bevor wir eure Ergebnisse präsentieren, hat Ausbilderin Espinosa noch bezüglich der letzten Etappe des Evaluationstrainings, welche sie konzipiert hatte, ein paar Worte für euch übrig“, sagte West monoton im besten Artilleriestakkato.
    Espinosa trat einen Schritt vor. Ihr verspielter Charakter war verschwunden, stattdessen blickte sie mit einem eisigen Blick in die Runde. Yuzuki begann leicht zu frösteln.

    „Die letzte Etappe war eine Falle. Von euch wurde zu keiner Sekunde erwartet, die Flagge zu erreichen und so das Evaluationstraining zu beenden. Der Grund ist simpel: Ihr als Teil des Projekts Paragon seid keine einfachen Soldaten, welche man an der erstbesten Befestigung verheizt. Dafür sind eure Ausbildung, eure Ausrüstung und eure Fähigkeiten für die Hegemonie zu wichtig. Jede Person, die sich daran versucht hat, muss sich die Frage gefallen lassen, ob sie realisiert hat, wo sie sich hier befindet. Wir erwarten Ergebnisse, keine heldenhafte Aufopferungen ohne Bestand, die nur dazu dienen das eigene Ego zu streicheln. Tot seid ihr einen Scheiß wert.“

    In Espinosas Augen funkelte Verachtung.

    „Die mächtigste Waffe auf dem Schlachtfeld ist euer Verstand und nicht die Knarre in eurer Hand. Ihr werdet euch, solltet ihr die Ausbildung hier überstehen, unter anderem tagelang abgeschnitten von Verbündeten eigenständig durch Feindesland schlagen, hinter feindlichen Linien operieren und eure Missionen mit Präzision und Geschwindigkeit absolvieren. Die Scheiße, die viele im Evaluationstraining abgezogen haben, besonders auf der letzten Etappe, hat hier keinen Platz.“

    Das hatte gesessen. Espinosas Blick duldete keine Widerrede.

    „Hier sind die Ergebnisse für das Evaluationstraining, und damit eure Startposition im M.A.S.T.E.R.-System“, bellte West in die Runde, als die Noten auf der Hololeinwand erschienen.


    NAME: M,A,S,T,E,R (0-50)


    Ark, Nolan: 5, 7, 6, 9, 4, 8

    Ateas, Sidar: 3, 5, 3, 6, 1, 3

    Barbera, Bruno: 3, 3, 10, 10, 9, 3

    Ejiofor, Adaeze: 9, 9, 9, 6, 10, 3

    Giménez Alvarez, Lito: 5, 5, 5, 7, 4, 5

    Grousemoor, Iggy: 9, 8, 8, 6, 9, 8

    Gruber, Hans: 3, 5, 9, 10, 9, 3

    Hawkins, Phil: 3, 5, 2, 7, 3, 5

    Kobayashi, Yuzuki: 8, 7, 0, -10, 6, 10

    Kralowsk,Gradjom: 7, 8, 8, 7, 7, 5

    Lei, Dajana: 5, 1, 7, 6, 7, 5

    Lunardi, Quinn: 5, 0, 5, -25, 5, 1

    Mortak, Calen: 9, 9, 8, 6, 9, 7

    Nanase, Kimiko: 6, 10, 5, 8, 6, 5

    Quarzen, Reo: 6, 5, 5, 6, 6, 5

    von den Klauen, Alva: 10, 6, 10, 6, 10, 3


    Beim Anblick der durchweg niedrigen Punkte wurde der Saal unruhig, es wurde getuschelt und gemurmelt. Die eigenen Ergebnisse bedauert, während andere nur froh darüber waren, nicht überall eine Null eingetragen bekommen zu haben.

    „Was zum Teufel“, knurrte Yuzuki. Sie hatte Minuspunkte bei Teamwork? Wieso?! Was für eine dumme Scheiße! Und sie mussten insgesamt wirklich 200 Punkte erreichen? Das war heftig.


    „Für Fragen sind zehn Minuten vorgesehen. Wer welche hat, sollte sie jetzt stellen!“, dröhnte West über den entstehenden Lärm im Seminarraum, welcher daraufhin gleich wieder verebbte.



    OOC: Exema bekommt Noten, wenn ich mehr von ihr weiß. Das bislang war zu wenig. Ihr könnt noch miteinander quatschen, bevor die Vorlesung losgeht, falls ihr noch was loswerden wollt, oder gleich entsetzt sein über die Ergebnisse und / oder Fragen an West stellen, wenn ihr euch traut.

    375798.png



    Just Monika.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Coldreaver ()

  • Hans starrte auf die Hololeinwand und suchte nach seinem Namen. 39 Punkte ... zweimal 3. Normalerweise hätte er sich darüber gefreut, mehr als die Hälfte der möglichen Sternchen eingeheimst zu haben. Jedoch hinterließ das ganze dann doch einen gewissen Beigeschmack. 200 Punkte sollten sie erreichen? Und maximal konnte man wie viele pro Kategorie bekommen? 50? 300 insgesamt? Man musste 66 % aller möglichen Punkte erreichen?!

    Zudem trafen ihn Espinosas Worte doch mit einem kräftigen Schlag in die Magengrube. Er spürte das seltsame Ziehen im Hinterkopf, der vertraute Kloß im Hals und ein langsames Aufflackern erhöhter Temperatur. Extremer Stress - zumindest kannte Hans dieses Gefühl aus solchen Lagen, in denen er schnell einen Ausweg suchen musste, obwohl augenscheinlich keiner da war. Er war mit dem Gedanken hergekommen, er würde alles Notwendige für einen Paragon schon vor Ort lernen ... aber so wie es aussah, war erneut ein bitterer Aussortier-Marathon eingeläutet worden. Wie zum Teufel sollte er bitte schön in "Mobility" oder "Rec... was auch immer" jeweils 33 Punkte erreichen, wenn er bereits jetzt nur 3 bekommen hatte ...


    Hans stützte den Kopf in die Hände und versuchte tief durchzuatmen. Tatsächlich beruhigte er sich nach einer halben Minute ein wenig und blickte nochmal auf die Holotafel. Es hatten viele der Anwesenden nicht die beste Punktzahl erreicht. Da konnte er mit seinen Leistungen in S, T und E ja noch zufrieden sein. Im Raum hatten derweil einige Rekruten angefangen, sich aufgebracht miteinander zu unterhalten. Auf die Möglichkeit, West Fragen zu stellen, war bislang noch niemand zurückgekommen.


    Und deswegen wandte sich auch Hans zunächst an seinen Sitznachbar. "Wie sieht's bei Dir aus?", fragte er vorsichtig zurückhaltend. "Und sorry - ich glaube wir haben uns noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Hans."

  • Sidar fühlte sich zwischen den beiden Frauen recht wohl, zog dann aber eine Grimasse.

    "Ich hab ne Weile auf der Krankenstation verbracht. yaaay." Sein Enthusiasmus wurde noch mehr gebremst als es vorne schließlich losging. Bei jedem Wort entgleiste ihm die Miene mehr, und als dann die Punktevergabe ausgegeben wurde schüttelte er den Kopf.

    "So ein Dreck. Wie soll man das schaffen?" murmelte er. Der junge Mann war solche Niederlagen nicht gewohnt. Wie konnte er von anderen so überholt werden?


    Dajana verschränkte die Arme. Irgendwie hatte sie schon damit gerechnet, dass sie so mies sein würde. Aber es war eigentlich logisch. Niemand kam perfekt hierher, wie auch. Das bedeutete, dass sie hart arbeiten würde müssen, und an den Punkten arbeiten, die nicht passten. Fragen hatte sie keine, die würden von selbst beantwortet werden.


    Während seine Kameraden sich aufregten, entsetzt waren oder am liebsten rausgerannt wären, legte Calen nur leicht den Kopf zur Seite und studierte die Lehrenden. Was Espinosa anging, gab er ihr recht, und er hatte das doch geahnt. So eine Strecke konnte nicht überwunden werden. Allerdings war er wohl einer der Wenigen gewesen, die das gesehen hatten, was ihn mit einem gewissen Gefühl der Befriedigung versah. Seine Punktzahl - nun, das sagte noch wenig aus. Eigentlich nur, dass irre Voraussetzungen da waren um weiterzukommen und als Elite zu dienen. Wer hätte gedacht, dass jemand wie er hier je landen würde? Und er würde das schaffen. Jemand wie er, der seinen Heimatplaneten überlebt hatte, würde das hier ebenso schaffen. Hmm. Fragen. Seine Hand ging nach oben.

  • Am Tag des Evaluationstrainings (Koop mit Cold und Kata)


    Die Zielgerade. Gleich würde das Evaluationstraining abgeschlossen sein, doch Adaeze war sich ziemlich sicher, dass diese letzte Station es noch einmal ordentlich in sich haben würde. Sie behielt ein gemächliches, energiesparendes Tempo bei, kam jedoch bald in Sicht des letzten Trainingsgeländes. Adaeze verringerte ihr Tempo und kam schließlich zum Stehen. Das war… nun, es wirkte, als wäre dieser Parcours geradewegs aus einem Actionfilm oder -spiel gezogen worden.

    Sie wünschte sich ein Fernglas, doch auch so konnte sie den Kurs zumindest teilweise einsehen. Während sie das vor ihr liegende Feld beobachtete, wartete sie gleichzeitig auf Alva, die sicher nicht weit hinter ihr war.


    Adaeze brauchte nicht wirklich zu warten, da sie kaum, dass sie die letzte Station mit Blicken überflogen hatte, bereits Alvas Keuchen hinter sich hören konnte.

    Der Rotschopf war die Strecke zwischen den letzten beiden Stationen tatsächlich vollständig gesprintet um ihren Frust und Ärger abzubauen, welcher sie bei der sadistischen Kartenstapelaufgabe angesprungen hatte.

    "Sag bloß", japste sie neben Adaeze angelangt, beugte sich leicht vor, die Hände in die Seiten gestemmt um besser Atmen zu können "du hast auf mich gewartet?"

    Ein freches Grinsen drängte sich auf ihr Gesicht, verblasste jedoch schnell, als sie die vor ihnen liegende Fläche wahrnahm.

    "Dreck!" Stieß sie hervor, nahm mehrere kontrollierte, tiefe Atemzüge, woraufhin sich ihre Atmung schnell merklich beruhigte. "Das ist jetzt nicht deren Ernst?"

    Unbewusst, durch viele Trainingseinheiten in Fleisch und Blut übergegangen, begann sie leicht auf den Zehenballen zu wippen, um die Beinmuskulatur nach dem langen Sprint zu lockern und entspannen, soweit das im Moment möglich war.


    "Sag bloß, du bist die ganze Strecke gesprintet?", erwiderte Adaeze, wirkte dabei jedoch nicht wirklich ungläubig. Natürlich war Alva die ganze Strecke gesprintet. Adaeze wandte ihre Aufmerksamkeit nun auch wieder der letzten Station zu.

    "Anscheinend schon", überlegte sie laut. "Natürlich gibt es auch noch den leichten Weg raus." Sie nickte zu dem großen Tor, doch ihre Körperhaltung machte ziemlich deutlich, dass sie es nicht wirklich als Option ansah.

    "Was meinst du, was die damit bezwecken wollen?"


    "Habe mir sagen lassen Sport sei gesund. Dachte ich versuchs einfach mal." Schmunzelte sie und beäugte die letzte Station ausgiebig.

    "Hm." Meinte sie nach einigen Augenblicken unbestimmt. "Vielleicht wollen sie sehen wer eine unmöglich erscheinende Herausforderung annehmen kann ohne zu kneifen... oder sie wollen sehen, wer sich selbst realistisch einschätzen kann und nicht unnötig gegen Windmühlenflügel ankämpft, sondern sich seine Kräfte für etwas sinnvolleres aufspart."

    Alva seufzte leise.

    "Andererseits ist das hier ein Evaluationstraining und das Schlimmste was passieren könnte sind ein paar blaue Flecken und vielleicht einzwei Brüche. Also warum aufgeben und es nicht einmal versuchen?" Sie zwinkerte Adaeze herausfordernd zu. "Und für uns beide müsste das doch machbar sein, nicht wahr?"


    "Hm", machte Adaeze nachdenklich. Alvas Einschätzung erschien ihr ziemlich einleuchtend. Auf dem ersten Blick wirkte die Station unlösbar, doch irgendeinem Zweck musste sie ja dienen.

    "Also gut." Sie grinste, doch in ihrem Kopf arbeitete es bereits. "Wir haben keine Deckung und bei weitem nicht genug Feuerkraft, um diese Bunker auszuschalten. Sollen wir also einfach unser Glück versuchen?"


    "Schnell sein, Haken schlagen und Glück haben. Klingt machbar. Vielleicht nicht gerade beim ersten Versuch, aber machbar." Erwiderte sie und begann damit sich etwas zu dehnen um die beanspruchte Muskulatur zu lockern und vielleicht das letzte Quäntchen benötigter Energie hervor zu locken um diese Station zu überstehen.

    Schwieriges Gelände, keine Deckung und feindlicher Beschuss.

    "Sollen wir nacheinander oder wollen wir es mal zusammen versuchen, damit sich die Bots zwischen uns entscheiden müssen?"


    Auch Adaeze lockerte sich nun ebenfalls. Ihr Körper protestierte mittlerweile ziemlich eindeutig, doch sie ignorierte ihn.

    "Ich würde sagen zusammen, das sollte unsere Chancen erhöhen."


    Alva schmunzelte und nickte.

    "Gut, auf dein Kommando." Stimmte sie zu, schüttelte ihre Glieder nach dem Dehnen noch etwas aus, was zwar lächerlich wirken mochte, doch war es auf Welten mit erhöhter Schwerkraft ein bekannter Anblick. Es sah zwar aus wie der Fehlschlag eines Tanzversuches, verzögerte aber das Auftreten von Gelenkschmerzen bei den Bewohnern jeden Tag deutlich im Vergleich zu Menschen, die sich nicht "schüttelten".

    Nach ihrem Hoch-g-Tanz, peilte die Soldatin noch einmal über die Fläche vor ihnen und ging dann am Rand runter in die Startstellung die Sprinter so gerne auf Tartanbahnen mit Startklötzen verwendeten. Bereit für Adaezes Startsignal.


    "Ha, alles klar." Adaeze beendete ihre Dehnübungen ebenfalls und ließ sich dann unweit von Alva in eine ähnliche Startposition sinken.

    "Bereit? Los!" Sie stürmte los und begann nach wenigen Metern Haken zu schlagen.


    Bei Adaezes Startsignal stemmte Alva die Füße gegen den Boden und katapultierte sich regelrecht vorwärts.

    Allerdings schlug sie keine echten Haken, sondern verlegte sich im Sprint in möglichst unregelmäßigen Abständen darauf einen oder mehrere diagonale Ausfallschritte um ihre Vorwärtsbewegung kurz verlangsamen zu können ohne wirklich an Geschwindigkeit einzubüßen.


    Kommandantin Beeboop wusste zu dieser Uhrzeit noch nicht, dass ihr heutiger Arbeitstag sehr nervenaufreibend sein würde. Wer hätte auch ahnen können, dass unter diesen hundert Rekruten ein so großer Anteil mittelmäßig bekloppt war?

    Nun gut. Zum Aufwärmen gab es für den „Bountyhunter from outta space“-Squad zwei Soldatinnen, die wohl meinten, sie könnten mit Agilität alleine die Distanz überwinden. Lustig! Denn sie waren noch nicht einmal beim knietiefen Morast angekommen, der sie sicherlich verlangsamen würde. Einzelne Scharfschützenroboter nahmen aus ihren gesicherten Stellungen die Beiden ins Visier und feuerten los.

    Für Maschinengewehrfeuer oder gar Schockgranaten waren sie leider noch zu weit entfernt.


    Es wurde auf sie geschossen. Das war reiner Wahnsinn! Adaeze warf sich zu Boden, rollte sich ab, kam wieder auf die Füße und wiederholte das ganze noch einmal, in der Hoffnung den Schüssen somit zu entgehen. Deckung war nicht in Sicht und sie hatte keine Ahnung, wie lange sie das durchhalten würde.


    Alva war anfangs verunsichert, als der erwartete Beschuss ausblieb. Als dieser dann doch einsetzte war es fast schon beruhigend... wenn man davon absah, dass sie beschossen wurden.

    Es war ein irrsinniges Gefühl so völlig ohne Deckung durch den Beschuss zu sprinten. Im Gegensatz zu Adaeze zog sie eine luftigere Ausweichmethode vor, vergrößerte erst ihre Schrittweite und setzte dann auf unregelmäßige hohe und vor allem weite Sprünge um möglichst viel Distanz auf diesem Präsentierteller zu machen.


    Kommandantin Beeboop war erstaunt, dass die beiden Rekrutinnen ihren Schützinnen noch nicht zum Opfer gefallen waren. Sie konnten schließlich nicht ewig den Schockbolzen ausweichen, oder etwa doch? Das vor den Beiden liegende Schlammbecken, ein Ort, an den sich normalerweise lediglich das gemeine Schwein zum Suhlen hin verirrte, würde dem hoffentlich bald Abhilfe schaffen. Denn nach dieser unnötigen und lästigen Aufgabe - es erinnerte die Kommandantin an Tontaubenschießen - könnte sie sich endlich wieder den wichtigen Dingen des Lebens widmen, wie beispielsweise das interne Pingpongturnier ihrer Mannschaft. Es galt schließlich einen Titel zu verteidigen.


    Wie sie es bis hierher geschafft hatte, ohne abgeschossen zu werden, war Adaeze selbst nicht wirklich klar. Sie bekam auch kaum mit, wie Alva dem Beschuss auf gänzlich andere Weise auswich, zu sehr war sie mit sich selbst beschäftigt. Das Schlammbecken raste nun auf sie zu und Adaeze hatte keine Strategie mehr dafür übrig. So warf sie sich einfach mit Schwung hinein und hoffte darauf, dass sie schnell genug hindurch robben konnte.


    Das Schlammbecken! Da war es! Wie sie es bis dorthin geschafft hatte wusste sie selbst nicht so genau.

    Alles was Alva nun noch sah war das letzte Stück direkt vor dem glitschigen Unvergnügen.

    So darauf bedacht Distanz zu machen, verzichtete sie übergangslos wieder auf Ausweichbewegungen und beschleunigte noch einmal, während der Beschuss der Drohnen wieder unweigerlich näher kam.

    In höchster Konzentration ging sie vom Sprint in den Dreisprung über, wie er bei Weitsprüngen in Sportveranstaltungen Anwendung fand. Drei Sprünge direkt hintereinander ohne zu verlangsamen, wobei jeder Sprung höher und weiter wurde. Beim letzten Sprung stieß sie sich nur wenige Schritt vor dem schlammigen Untergrund vom Boden ab, verwendete die gesamte Spannkraft ihres Körpers und warf auf dem Höhepunkt ihrer Flugbahn Arme und Beine nach vorne.

    Sie wusste nicht, wie sie sich nach der Landung verhalten sollte, wie sie weiter dem Beschuss ausweichen konnte in diesem Schlammbecken ohne Deckung. Alles was jetzt wichtig war, war der Flug, die Körperspannung und der Versuch sich bei der Landung nicht die Knöchel zu verstauchen.


    Kommandantin Beeboops Taktikroutinen liefen noch auf Sparflamme. Bei zwei Rekrutinnen waren die möglichen Szenarien vergleichsweise einfach, es waren keine komplexen Berechnungen erforderlich wie beispielsweise bei einem Ansturm von 50 Wagemutigen. So gab sie den beiden mit Maschinengewehren ausgerüsteten Robotern im Bunker, welche dem morastigen Becken am Nächsten waren, den Feuerbefehl.

    „Unsere Raison d‘Être ist eure Vernichtung“, piepste Beeboop ehrfurchtgebietend in Binärcode Alva und Adaeze entgegen, als ein Elektrobolzenhagel über sie hereinbrach.


    Es war wohl von Anfang an aussichtslos gewesen. Adaeze konnte das Gepiepse des Roboters nicht entziffern, doch die Elektrobolzen sprachen ihre ganz eigene Sprache - vor allem eine des Schmerzes. Mit ihrem letzter halbwegs klaren Gedanke, bevor sie durch den Schock kurzzeitig das Bewusstsein verlor, überlegte sie, dass sie besser dran gewesen wäre diese letzte Station einfach auszulassen...


    Es gab keine aussichtslose Situation, ehe nicht alles gelaufen war.

    Alva klatschte, die Hacken voran, in den weichen Morast und schlitterte unter den ersten Elektrobolzen des Sperrfeuers hindurch. Noch in der Bewegung warf sie sich herum um die Beine wieder unter den Körper zu bekommen und... bekam eine volle Breitseite der beiden MG-Nester in den Torso. Mit einem merkwürdig gequetschten Geräusch entwich die Luft aus ihren Lungen, als sich ihr Körper verkrampfte und die Soldatin in sich zusammen sackte, als die Schockladungen ihr die Lichter ausknipsten.

    Bewusstlos aber noch immer halb aufgerichtet steckte sie im Schlammbecken, mit Elektrobolzen gespickt wie ein Mettigel mit Salzstangen.


    Alva und Adaeze wurden von ein paar Rettungsrobotern zurück an die Startbahn befördert. Ob sie es erneut probieren würden? Oder würden sie es gut sein lassen und das Evaluationstraining beenden? Beeboop hoffte Zweiteres, war sie doch gedanklich bereits wieder mit der Zusammenstellung der idealen Strategie für das kommende Pingpongturnier beschäftigt.


    Als Adaeze wieder zu sich kam, befand sie sich erneut am Anfang der unmöglichen letzten Station. Ihr ganzer Körper schmerzte und so brauchte es einige Zeit, bevor sie sich auf die Unterarme stützen und zur Seite drehen konnte, wo Alva lag. Gut, dann hatte sie zumindest nicht als einzige versagt. Kurz blickte sie zu der Hindernisstrecke, doch ihr Körper protestierte bereits lautstark. Mit einem kraftlosen Grunzen rollte sie sich auf den Rücken.

    "Ich bin raus", gab sie nach einer Minute der Stille durch zusammengepresste Zähne zu. "Wie sieht's bei dir aus?"


    Ein schmerzerfülltes Stöhnen war die Antwort. Mühsam hoben sich Alvas Lider ein wenig und mit unbehaglichen Lauten bewegte sie den Kopf hin und her, bis Adaeze in ihren Blick kam.

    "Bei dem Gelände wird noch ein Versuch nicht besser." Murmelte sie undeutlich und räusperte sich angestrengt. Diese verdammten Elektrobolzen!

    "Ich will was trinken... und ne Massage..." Mit noch nicht ganz gehorsamen Muskeln, die dafür um so mehr schmerzten begann sie sich linkisch hoch zu stemmen.


    "Ja zu beidem", erwiderte Adaeze. Sie sog scharf die Luft ein und stemmte sich dann halb vom Boden, hielt einen Moment inne und hievte sich schließlich gänzlich auf die Füße, um mit Alva gemeinsam das Feld zu verlassen.


    Heute


    Adaeze presste die Kiefer so fest zusammen, dass ihre Muskeln schmerzten. Eine Falle. Es war eine gottverschissene Falle gewesen und Alva und sie waren geradewegs hineingelaufen. Wie lächerliche, dumme Anfängerinnen!

    Vollkommen egal, wie gut ihre restlichen Punkte oder ihre Gesamtpunktzahl war, Adaeze konnte das Training nur als Niederlage werten. Schon meinte sie, das altbekannte Flüstern hinter sich zu hören. Nur 3 Punkte für Adaeze Ejiofor? War sie letzten Endes doch nur hier, weil ihr Vater ein hohes Tier im Militär gewesen war? Stimmten die Gerüchte etwa, dass sie mit ihren alten AusbilderInnen geschlafen hatte, um gute Bewertungen zu erhalten? War sie am Ende nur gewöhnliches Kanonenfutter?

    Nein. Adaeze ballte die Hand zur Faust. Gut, dann hatte sie sich in diesem Training blamiert. Das würde ihr einer, einziger Fehler an der Akademie bleiben.


    Gerade wollte Kimiko auf Sidars Frage antworten, da setzte sich jemand neben ihn und sprach ihn an. Etwas verwundert erwiderte Kimiko das Winken, musste ihre Aufmerksamkeit dann jedoch nach vorne richten, da das Seminar begann. Aufmerksam verfolgte sie die genauen Ausführungen zum M.A.S.T.E.R.-System und hoffte, dass sie vor allen Dingen im Punkt Accuracy gut abgeschnitten hatte. Bei Espinosas Worten war sie mehr als froh, dass sie und Reo sich dazu entschlossen hatten, die letzte Etappe zu überspringen. Dann lehnte sie sich etwas weiter vor, um ihre Ergebnisse zu betrachten.

    Das war… nun ja, wirklich gut sah anders aus. Sie musste ihre Leistungen auf jeden Fall noch deutlich verbessern, doch immerhin hatte sie für dieses Training die höchste Punktzahl für Accuracy erhalten, was sie mehr als freute.

    „Keine Sorge“, sagte sie an Sidar gewandt und versuchte so aufbauend wie möglich zu klingen. „Das ist doch nur das erste Training gewesen. Jetzt weißt du, was die Kriterien sind und kannst entsprechend trainieren.“


    Alvarez war indes soweit es ging in seinem Sitz zurück gerutscht. Am liebsten wäre er gleich im Boden versunken, bei der Punktzahl. Vor allen Dingen bei Endurance hatte er so mies abgeschnitten – dabei brauchte er diese Kategorie am meisten, wenn er doch Pilot werden wollte!

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Nolan verfolgte das Geschehen vorne wortlos, lächelte aber, als Hans sich vorstelle. "Ich heiße Nolan. Dafür, dass ich wegen der Verletzung gar nicht alle Stationen erreicht hatte, steht ich nicht allzu scheiße da. Finds ehrlich gesagt auch super, dass sie extrem Punkte beim Teamplay abziehen - die Ausbilder wissen genau, worauf sie wert legen müssen. Die zu erreichenden Punkte sind gar nicht mal so übertrieben, wenn man sich reinhängt. In jeder Übung so 35 Punkte und es passt. Ohne die letzte Kategorie bin ich bei 32 und das mit Verletzung. Wenn ich allerdings ehrlich bin, raff ich dieses Punktesystem noch nicht ganz. Es gibt 50 Punkte pro Durchgang aber 6 Kategorien? Wofür ist die letzte bitte bzw. wie wird das benotet?"


    ------------------------------------------------------------

    Ihr seid kreativ, schreibt gern Geschichten und liebt Rollenspiele?

    Dann besucht uns im Abenteuerspielplatz direkt hier im Forum!

    -------------------------------------------------------------

  • Nolan also. Hans lächelte zurück. Und um ehrlich zu sein ... sein Gegenüber hatte da gar nicht so Unrecht. Das unangenehme Gefühl in seinem Hinterkopf begann derweil langsam zu verebben. Wenn er nachrechnete ... wenn er in seinen starken Gebieten fast die volle Punktzahl erreichen würde ... so 45 Punkte jeweils ... dann hätte er schon 135 zusammen. Auf den Rest verteilt wären das dann knapp 20 im Durchschnitt. Das sollte er doch irgendwie hinbekommen. Hoffentlich ...

    In dem Moment ging in einer der Reihen vor Ihnen eine Hand in die Höhe.

    "Ehrlich gesagt ... ich versteh das System auch noch nicht ganz. Ob es jetzt weitere vier dieser großen Prüfungen gibt, in denen man Punkte sammeln muss oder sie einfach zwischendrin immer mal wieder Punkte an Rekruten vergeben ... keine Ahnung. Guck mal, da vorne ist einer mutig."

  • Als Quinn, die gerade noch rechtmäßig, zur Vorlesung eintraf und ihr neues Armband bekam grinste sie nur humorlos.

    "Schick. Wird bestimmt der nächste Modetrend." Meinte sie ruhig und drehte das neue Armband an ihrem rechten Handgelenk mit der Anzeige nach innen. Sie schien sich allem Anschein nach keine Sorgen zu machen, was die Bestrafung anging, die hatte sie in dem Moment akzeptiert, als sie sich dazu entschied diesen B-Movie-Rambo zu schlagen.

    Kaum hatte sie einen der wenigen freien Plätze belegt, begann die Veranstaltung auch schon.

    Sie hörte zu, legte den Kopf schief, musterte die Punkteliste, hob die Hand und begann laut und deutlich zu sprechen ohne darauf zu warten aufgerufen zu werden.

    "Warum habe ich bei Kategorie zwei, Genauigkeit, Null Punkte? Da Minuspunkte offensichtlich möglich sind und ich meine Zielgenauigkeit kenne, wundert mich diese Bewertung zu meinen Gunsten doch ein wenig."


    Alva, ganz die Vorzeigesoldatin, war frühzeitig eingetroffen, hatte sich in der vorderen Reihe einen Platz gesichert und hörte aufmerksam zu, als es los ging.

    Die "Falle" bei der letzten Aufgabe war für sie keine Überraschung, doch ärgerte sie sich nicht darüber, dass ihr Versuch sich negativ auf ihre Bewertung auswirkte. Mit 45 Punkten war sie gut dabei und bei der letzten Aufgabe war es ihr nur darum gegangen, zu sehen wie weit sie kam. Gewiss, es hätte sie gefreut, wenn sie es mit übermäßig viel Glück doch geschafft hatte, aber so war es eben ein Test für sie in einer kontrollierten Umgebung.

    Dennoch würde sie es sich bei der nächsten Trainingseinheit mit solch einer Situation wohl doch zweimal überlegen.

  • Er war auf der Krankenstation gelandet? Dann hatte er also nicht das Evaluationstraining erfolgreich abgeschlossen. Kein Wunder, dass er drein blickte wie eine grimmige Sumpfschnecke. Yuzuki beobachtete die Dynamik zwischen dem Blondschopf und seiner Kameradin. Anscheinend war ihr direkter Sitznachbar es nicht gewohnt, mit persönlichen Niederlagen umzugehen. Die junge Frau daneben schien wesentlich besser damit umgehen zu können.

    „Hey, wie heißt ihr eigentlich? Ich bin Yuzuki.“


    Espinosa blickte leicht verwundert zu Lunardi und antwortete belustigt: „Lunardi, sofern wir das korrekt registriert haben, hast du keine andere Rekrutin erschossen, darum gibt es keine Minuspunkte. Und du darfst unbesorgt bleiben: Wenn sich deine Zielgenauigkeit nicht verbessert, wird sich dein Punktestand in der Kategorie auch nicht erhöhen. Wenn es dich allerdings zusätzlich motiviert, kann ich dir gerne Minuspunkte eintragen...“

    Espinosa lachte, und wandte sie sich anschließend an die erste Meldung: „Erlaubnis zum Stellen der Frage erteilt, Rekrut Mortak.“