Schattenwelt [Neustart]

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  • New York - Hotel Elysium - Flur im 19. Stock (Nox + Aka)

    Der Geschäftsmann nahm überhand. Und so deutete Nox eine leichte Verbeugung an.

    "Ein zufriedener Kunde, ist ein guter Kunde. Die Türen der Vulcanus-Schmiede stehen Euch offen."

    Der Schmiedemagier blickte zu Leander hinüber, der noch immer mit geweiteten Augen neben ihm stand. Der junge Vampir schien einen Drink zu gebrauchen und so deutete er mit einer Geste einladend auf sein Zimmer, in das er sogleich - das Gespräch beendend - verschwand.


    Aka beobachtete das Geschehen derweil mit steigendem Interesse. Todbringer? Bedeutete das ... das Wesen am anderen Ende des Flurs war Korim, der Blutzahn? Ein wohliger Schauer lief ihr über den Rücken, wenn sie an die Geschichten dachte, die über den Vampir erzählt wurden. Nicht, dass sie ihm allein in einer dunklen Seitengasse begegnen wollte - allerdings waren seine Errungenschaften von erheblicher Tragweite und Erfolgsquote geprägt.

    Und der Mann ihm gegenüber ... Nox, Schmiede des Vulcanus? Irgendetwas klingelte da in ihrem Hinterkopf. Den Namen meinte sie schon einmal gehört zu haben. Da die beiden Männer ein paar Zimmer weiter damit aber anstalten machten, in ihre Räumlichkeiten zurückzukehren, nahm Aka an, dass die Zusammenkunft auf dem Gang so langsam zu einem Ende kam.

  • New York (Aka)

    Die Straßen von New York waren kalt. Obwohl sich die Stadt den Breitengrad mit Rom teilte, war der Winter hier nicht von milden Temperaturen begleitet. Der Wind fegte durch die geblockten Straßen und der Himmel verhieß nichts Gutes. Aka vermutete - dem Grau der Wolken folgend - dass es heute womöglich noch anfangen könnte zu schneien. Normalerweise vertraute die Spinnendämonin auch dem leichten Kopfschmerz, der sich in solchen Situationen bei ihr ankündigte. Das heutige leichte Pochen hinter der Stirn konnte jedoch womöglich auch von anderen Quellen stammen.

    Dick in die von Kiran besorgte Jacke eingehüllt, wanderte Aka den Broadway entlang und erreichte schlussendlich den berühmtesten Platz New Yorks - den Times Square; die Straße war dabei voller Menschen, die genau wie sie selbst mit ehrfürchtigtem Blick nach oben schauten. Die grellen Farben der Leuchtreklamen funkelten vor dem Grau-Schwarz des nächtlichen Himmels und erhellten die Massen, die wie Ameisen die Geschäftsstraße entlangmäanderten. Das Elysium lag nicht allzu weit entfernt - ein paar Minuten zu Fuß. Deswegen war es noch keine Viertelstunde her, dass Aka unter den Blicken des Todbringers und des Vulkan-Schmieds den Gang im 19. Stock durchquert, in den Aufzug gestiegen und mit gesenktem Blick in Richtung Lobby hinabgefahren war. Sie war keine Hasen-Dämonin und doch brannten die Augen des älteren Vampirs noch immer in ihrem Hinterkopf. Der Ruf, den Korim in der Welt der Schatten inne hatte, war Grund genug, sich der unsicheren Gedanken nicht zu schämen. Und doch ertappte sich Aka das eine oder andere Mal dabei, wie sie vorsichtshalber doch einen Blick über die Schulter warf.


    Es zog sie weiter ... weiter den Broadway entlang; weg von den durchaus übertrieben vielen Menschen, bestehend aus Touristen, Einheimischen, Schaustellern, Geschäftsleuten und Kurierfahrern. Sie musste sogar nur ein paar Blöcke passieren, ehe der Menschenstrom ein wenig nachlies und nur weitere zwei Querstraßen, bis ihr der Geruch von frischem Sushireis in die Nase wehte. Aka bog sofort nach links in die 50th Street ein und fand sich nach wenigen Minuten in einem Restaurant mit durchaus anmutendem Holzdekor und rot-goldenen Akzenten wieder. Während die Spinnendämonin die Speisekarte musterte, ging sie in Gedanken nochmals die letzten Stunden durch. Angefangen von ihrem Treffen mit dem Formwandler in Osaka bis hin zu den Begegnungen im Hotel. Schnell übermannte sie jedoch der Hunger und eine Auswahl an Sushi war blitzschnell bei der Bedienung bestellt - insbesondere auch ein paar im American-Style ... Aka hatte keine Ahnung, was sie da erwarten sollte.


    Vorsichtig am heißen grünen Jasmintee nippend, beobachtete die junge Frau das Treiben im Lokal und musterte sowohl die Anwesenden als auch die örtlichen Begebenheiten mit eingehenden Blicken. Eine Überraschung, wie die in Japan, wollte sie unbedingt vermeiden. Auch, wenn sie nicht wirklich davon ausging, dass der unbekannte Feind weiterhin an ihren Fersen hing - Spuren hatten wohl weder sie selbst, noch Kyoshi oder Celeste hinterlassen.

    "Surprise me once, shame on you - surprise me twice ...", murmelte Aka leise vor sich hin, während sie auf die Ankunft ihrer Bestellung wartete.

  • New York (Aka)

    Viel zu viel Mayonnaise ... das hatte Aka zu erwarten. Das Amercian Style Sushi hatte zwar etwas für sich, allerdings war viel zu viel des Ei-Öl-Gemischs verarbeitet. Und es war ... einfach kein Sushi mehr. Eine Kalorienbombe, in der man alles Gute zu verarbeiten versucht hatte. Und teilweise dann, der Lust am Übertreiben geschuldet, auch noch frittiert. Die Nigiri waren danach leider auch nichts Besonderes. Schön angerichtet, ja, aber die Frische des Fisches ließ dann doch zu wünschen übrig. Man konnte wohl selbst in New York nicht davon ausgehen, dass der neueste Fang des Tages verwendet wurde. Japan hatte da wohl andere Standards. Zumindest die Gemüsemaki waren schmackhaft. Und den Algensalat hatten sie auch ganz passabel hinbekommen.


    Als die Spinnendämonin kurz darüber nachdachte, ob sie noch einen zweiten Jasmin-Tee zu sich nehmen sollte, fiel ihr Blick zum Nachbartisch, an dem eine Familie ihr Essen soeben in Soja-Soße wahrlich ertränkte. Aka verzog ein wenig das Gesicht und bezahlte letztlich doch lieber schnell die Rechnung. Alsbald war sie wieder auf den Straßen New Yorks unterwegs. Die Zeit war fortgeschritten und die Kälte nahm zu. In den dicken Mantel eingepackt, verbrachte sie noch etwa eine halbe Stunde am Times Square, um das bunte Treiben der amerikanischen Metropole aufzusaugen. Dann hatte sie auch schon den Weg zurück zum Elysium eingeschlagen - vorsichtig darauf achtend, dass ja niemand in ihren Fußstapfen folgte. Ob inzwischen alle anderen angekommen waren? Wer auch immer es sein mochte. Die paar Gesichter, die sie bislang gesehen hatte, zeugten von einer bunt zusammengewürfelten Truppe an Wesen. Was verband sie? Warum war sie selbst hier? Steckte Mammon irgendwie dahinter? Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie diese Möglichkeit in Betracht zog. Nach all den Jahren? Wohl kaum. Vollkommen auszuschließen? Nein.


    Die Antworten würde sie wohl nur von der berühmten Fee erhalten ...