Aus den Universen

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  • Heldenepos, Kampf und Abenteuer gibt es hier genug. Fantastische Welten und magische begabte Wesen ebenso.
    Also unternehmen wir mal den Versuch ein wenig Humor in die heiligen Hallen zu tragen...






    Prosa Kuriosa





    In einem Ort in Quantum:


    Das Gebirge war schneebedeckt und umschloss einen relativ großen See. Glückliche Kühe weiden noch auf
    freiem Land und setzen ihre Kuhfladen in das satte Gras. Von außen war nicht zu sehen was unter der Erde
    lag ,hier war das CERN verborgen – die größte Großforschungsanstalt universumsweit.
    Ein Teilchenbeschleuniger diente zur Grundlagenforschung in der Teilchenphysik, zu der auch die
    Kernfusion gehört. Längst schon sind die Wissenschaftler in der Lage kleine Kernfusionseaktoren zu bauen.
    Doch auch die Trennung von Materie und Antimaterie konnte nachgewiesen werden. Die Herstellung eigener
    dunkler Materie ist vorrangiges Ziel. Zu diesem Zweck plant das CERN ein Schwarzes Loch zu fabrizieren,
    ungeachtet der universumsweiten Kritik an diesem Projekt.








    L-MAN ist der Besitzer dieser Forschungsanstalt.
    Ein Vermögen an DM hat er ausgegeben um dieses Forschungsnetzwerk in schwindelnde Höhen zu treiben.
    Sein Führungsstil ist, gelinde ausgedrückt, als autoritär zu bezeichnen. Mitarbeiter begrüßen sich mit
    abgespreizten Daumen und Zeigefinger der linken Hand – was für den Gegenüber optisch nach einem “L“
    aussieht. Der Teehändler Sil3ntDealer hat vergebens versucht einen Deal mit L-MAN auszuhandeln.
    „If brauche keinen Lipton – bin Kaffeetrinker,“ soll er geantwortet haben.
    Betrat Mister L einen Raum will er von allen Anwesenden seinen Gruß ausgegführt wissen. Allerdings nicht auf
    die 'normale' Art und Weise mit den Fingern: Nein! Der linke Arm sollte erhoben und rechtwinklig angestellt
    werden. Kritiker warfen ihm darauf faschistische Praktiken vor, die Mister L jedoch heftig dementierte.
    „Wir heben die linke und nicht die rechte Hand, fudem ist der Arm angewinkelt und nicht geftreckt.“
    Unter der Hand hatte L-MAN jedoch einen ganz anderen Namen, alle nannten ihn nur Lispelman da er in der
    Tat zum Lispeln neigte. Kürzlich hielt er eine Rede vor seinen Wissenschaftlern:


    „Heute ift der groffe Tag gekommen. Wir ftarten den Verfuch ein fwarzes Loch fu fabrifieren.
    Einef ift gewiff: Wir werden Gefifte freiben!“






    Unterdessen gab es in Quantum aber auch eine militärisch hochstehende Allianz. Die ehrgeizigen Forschungspläne
    von Mister L war ihnen ein Dorn im Auge. Nun drohten sie L-Man unverhohlen mit drastischen Maßnahmen
    sollte er sein Projekt tatsächlich angehen. Der Leader der russischen Legion, gemeinhin als Russenmafia bezeichnet,
    schickte prompt eine Email :


    „An den Saubuab,
    I zoag da glei, wo da Bartl an Most hoid wenst net uffhörst, sonst werd i di iban Tisch ziagn. Do schaugst oba oid aus.
    Du schbinnst ja vom Boa weg.Oa Zwetschgn im Batz dadatscht und oa im Batz dadatschte Zwetschgn gaabatn zwoa
    batzige dadatschte Zwetschgn und an batzign Zwetschgndatschi! Dös sog i Dir."



    Robocat


    Nuf den Humpen

    nei da Zinka,
    Morga mü´ma Wasser trinka!
    Übermorgen Most,
    drum PROST.


    Unschwer lässt sich der momentane Aufenthaltsort der Russenmafia anhand des Lokalkolorits bestimmen.
    (Anm. der Red.: Gegen Einsendung eines DM-Gutscheines erhältst du die Übersetzung geliefert).






    Zur gleichen Zeit in einem anderen Universum. Wir befinden uns in Sirius. Auch hier gibt es eine malerische
    Landschaft und glückliche Kühe scheißen auf der Alm. Das Geläut der Kuhglocken dringt in das Tal hinab.
    Hier war die Welt noch in Ordnung. Bauer Strunzkopf fluchte, denn er musste seine Herde aufgrund einer
    Warnmeldung abtreiben. Eine seiner Kühe hatte sich mit ihrem Recyclerschirm in einem Baum verfangen.
    Wie der geneigte Leser schon weiß befinden wir uns auf dem Heimatplaneten von M-JOJO. Dort werden
    riesige Schirme zur Methangasgewinnung den Paarhufern an den Leib gebunden. So können die Pubse der
    Rindviecher aufgefangen werden. Lt. wissenschaftlichen Untersuchungen sind sie für 30% des gesamten
    Ausstoßes auf dem Planeten verantwortlich. Ein lukratives Geschäft mit nachhaltiger, ökonomischer
    Land- und Energiewirtschaft. Die ersten Modelle hatten noch den Nachteil, dass die Kühe unfreiwillig 'abhoben'.
    Inzwischen sind die Modelle jedoch mit Seitenruder und Propeller versehen. Haben die Schirme genug
    Gas aufgetankt können die Kühe sicher in den Stall geflogen werden. Der zusätzliche Verbrauch hierfür fällt nicht
    ins Gewicht. Doch die Kühe hatten noch viel zu wenig Gas unter dem Schirm, deshalb musste Bauer Strunzkopf
    sie auf althergebrachte Weise hinuntertreiben. Inzwischen hatte er wenigstens seine Kuh befreit. Doch er
    wäre jetzt viel lieber bei seinen musikalischen Chorfreunden den Kastelruther Furzpfeifen.






    Eigentlich wurden die Furzpfeifen schon fast als Rebellen angesehen aber noch konnten sie ihrer Musik frönen.
    Vor einiger Zeit kamen diese 'Recycler' für menschliche und säugetierähnliche Lebewesen auf den Markt.
    Die rektal eingeschobene Furzpfeife hatte einen aufblasbaren Balg am anderen Ende. Nun konnte ein jeder
    sein eigenes Biogas auffangen. Bei dringenden Geschäften ließ sich die Pfeife ja mühelos entfernen.
    Schnell kamen die Pfeifen in Mode und es wurde schick mit einem aufgeblasenen Balg umherzustolzieren.
    Je größer der Balg umso angesehener die Person die ihn besaß. Für alle Außenweltler bot sich nun ein
    bizarrer Anblick von deformierten Hinterteilen. Natürlich machte es den Kindern Freude den ein oder anderen
    Balg zum platzen zu bringen. Noch nie ging so viel Gefahr von kleinen Reißnägeln aus. Bei Tieren hatte man
    nach ersten mißlungenen Versuchen davon abgesehen die Furzpfeifen zu verwenden. M-JOJO wollte sogar
    einen Ganzkörperanzug auf den Markt bringen der sämtliche Körperflüssigkeiten auffing und verwertete
    (ähnlich den Destilleanzügen der Fremen). Doch hier machte die Bevölkerung nicht mehr mit. Sich gänzlich
    zu verhüllen widersprach einer freudvollen Lebensweise.




    Auch wenn ein überdimensionaler Steiß momentan en vogue war so gab es jedoch auch heftigen Widerstand.
    Bauer Sturzkopf und seine Kastelruther Furzpfeifen war ein Teil davon. Dieser Teil der Bevölkerung verzichtete
    auf den Balg. Allerdings setzten sie die Pfeifen nun zu ganz anderen Zwecken ein. Deshalb ärgerte sich Strunzkopf
    saumäßig heute bei der Chorprobe nicht anwesend sein zu können, nur wegen diesem blöden Alarm.
    „Na, dann bereite ich mich auf den Schnellsprechwettbewerb der Zungenbrechervereinigung vor.“
    Gesagt, getan und so singsangte er:



    “Wenn Fiegen hinter Fliegen fliegen, fliegen Fliegen hinter Fiegen her“


    „Selten ess ich Essig; ess ich Essig, ess ich Essig mit Salat“


    „Wenn Robben hinter Robben robben, robben Robben Robben nach“




    DON

  • Prosa Kuriosa II.



    Im Innern der Forschungsanstalt CERN wuchs die Spannung. Der Countdown lief und alle starrten auf L-MANN.
    Es war soweit... "vier... drei... fwo... einf"
    L-MAN drückte auf den überdimensionierten roten Knopf.
    Das Experiment nahm seinen Lauf...




    Zuerst erzeugt das CERN ein Vakuum indem die Teilchen mit irrwitziger Geschwindigkeit aufeinanderprallten.
    Doch anstatt Antimaterie zu erzeugen kam es zu einer großen Instabilität. Es bildete sich ein Wurmloch um das
    Vakuum herum. Teile des CERN wurden weggerissen und fielen in das Wurmloch. Ja nach und nach wurde der
    halbe Planet auseinandergerissen und in das Wurmloch hineingezogen. Doch die Teilchen feuerten immer weiter
    in dem Vakuum. Und so entstand endlich das kleine schwarze Loch. Selbstredend wurde es immer größer und
    sprengte schließlich sein Gefängnis. Das Wurmloch wurde schwächer und zog sich zurück, übrig blieb ein halber
    Planet der nun nach und nach von dem schwarzen Loch gefressen wurde. Der Hunger des schwarzen Loches kannte
    keine Grenzen und so wuchs es weiter und weiter an...




    Der Alarm wurde dringlicher und Bauer Strunzbacke war klar er würde es nicht mehr rechtzeitig ins Tal schaffen.
    Als er zum Himmel schaute konnte er mit bloßem Auge sehen was da auf den Planeten zukam. Asteroiden wie die
    Leoniden waren schon lange keine Bedrohung mehr für die Bewohner des Universums Sirius. Doch was hier auf den
    Planeten von Mojo zuraste war selber ein halber Planet. Unförmig zwar aber mit einer riesigen Masse.
    Die Kollision stand kurz bevor. Doch da begannen die Plasmakanonen ihr Feuer zu spucken, unterstützt
    durch die dumpfe Mechanik der Gaußkanonen. Millionen von Einzelteilen zerstieben im Weltall zu einer
    undurchdringlichen Materiewolke. Die umherfliegenden Teilchen zogen sich zusammen und formten...




    Kurz zuvor in Quantum. Die russische Legion hatte eine Armada in Richtung des Heimatplaneten von L-MAN geschickt.
    Unmittelbar vor ihrer Ankunft passierte jedoch das Malheur. Fassungslos beobachteten die Angreifer das Szenario vor
    ihren Augen. Sie sahen wie sich das Wurmloch bildete und bald darauf ein schwarzes Loch in Erscheinung trat .
    Robocat schrie entsetzt auf:
    „I hob glei g'sogt des funzt net. Ins Wurmloch ihr Idioten“
    Schwerfällig versuchten die angreifenden Schiffe den Kurs zu ändern. Aber sie hatten so hohe Geschwindigkeiten mit
    sich dass nur die stärksten und besten Schiffe das Wurmloch erreichten. Ein Teil der Flotte tauchte in das Wurmloch
    ein während der andere Teil unvermindert auf das schwarze Loch zuraste...




    Die schweren Sicherheitstore im CERN schlossen sich automatisch. Ähnlich wie einem Schiff wurden so die
    Schoten dicht gemacht. Als die Schwerelosigkeit Besitz ergriff wirkte sie für die restlichen Insassen wie ein Puffer.
    Auch L-MAN schwebte so durch das Wurmloch und hatte kaum Zeit klare Gedanken für die Geschehnisse aufzubringen:
    „Daf ift unglaublif“


    Bauer Strunzbacke hielt unterdessen Maulaffen feil. Der Planet wurde scheinbar nicht zerstört aber entscheidend
    abgelenkt und abgebremst. Nun schoss er in eine Umlaufbahn um den Planeten Mojos und die Erde bebte
    aufgrund der gewaltigen Gravitationskräfte die erzeugt wurden. Die Masse des Mondes war so groß dass die
    Schwerkraft des Planeten dem nachgeben musste. Strunzbacke spürte wie er plötzlich meterhohe Sprünge machen
    konnte. Alle Kühe hoben nun mit den gasgefüllten Recyclern ab und schwebten durch die Landschaft. Noch kurioser
    war der Anblick in den Städten. Die mit überdimensionierten Steiß behafteten Bewohner zollten der schwächer
    gewordenen Schwerkraft ebenfalls Tribut: Mit dem Hintern voran zog es sie nun über die Dächer. Hilflos ruderten
    sie mit den Armen und Beinen. Für jeden Augenzeugen ein unvergesslicher Anblick.






    Teile des heranstürmenden Planeten schossen auf die Atmosphäre zu. Die erzeugte Reibungshitze des Atmosphäre
    sprengten nun die Brocken auseinander. Unterstützt durch das immer noch fortwährende Feuer der Verteidigungs-
    anlagen. Einer dieser Brocken bestand aus Teilen des CERN. Und so kam was kommen musste:
    L-MAN wurde mitsamt seinen „Jüngern“ in die Atmosphäre geschleudert.
    Dank ihrer Ganzkörperanzüge (die sich aufblähten) und der geringeren Schwerkraft eine zusätzliche Komponente
    schwebender Teilchen am Himmel. L-MAN konnte nicht umhin festzustellen:
    „Daf ift unfaffbar wirklich unfaffbar“
    Auch in anderen Teilen von Sirius gab es Phänomen ähnlicher Natur – nur nicht ganz so massiv wie bei Mojo.
    So kam es aber dass L-Männer in diversen Teilen des Universums an „Land“ gingen.
    Überlebende wurden beim Schwarm sowie bei 2bit gesichtet.




    Gleichzeitig setzte Vadder, unabhängig vom sonstigen Weltgeschehen, erstmalig seine biologischen Spionagesonden ein.
    Diese flogen ausschließlich mit einem C2H50-Antrieb, verbrauchten also keinerlei dunkle Materie. Gezüchtet und lebend
    geboren wurden sie in riesigen Ethanolbecken. Der einzige Zweck dieser „lebendigen“ Spionagesonden war es Alkohol
    ausfindig zu machen. Da ihr Sehvermögen aufgrund der hohen Konzentration faktisch als blind zu bezeichnen war
    mussten sie sich ganz auf ihre olfaktorische Wahrnehmung verlassen. Weiter als jede Phalanx konnte ihr Geruchssinn
    jedoch kleinste Mengen von Alkohol auch über eine Galaxie weit wahrnehmen. Dumm nur wenn die tatsächliche Menge
    nicht ausreichte bzw. gut beschützt wurde. Dann verkümmerten die Spiosonden auf dem Rückweg.
    Viele dehydrierte Spiosonden pflasterten denn auch die offiziellen Schiffahrtsrouten und wurden zur Plage für den
    Flugverkehr. Mojo profitierte von der Nachfrage nach seinem Riesenrecycelstaubsauger. Doch was machen mit
    den Unmengen an gefriergetrocknetem Alkohol? Ein findiger Dealer namens Sil3nt hatte da schon eine Idee.
    Vadder schickte gerade zur Weihnachtszeit seine Sonden los um die leicht zugänglichen Quellen der Weihnachtsmärkte
    zu erschließen. Wurde er fündig begann er zu „vaddern“ *. Doch damit nicht genug: zeitgleich läuft sein neuester Film
    in allen Kinos an und er versucht auch hier seinen Reibach zu machen.




    Die wenigen Schiffe von der russischen Legion sprangen so unvermutet nach Sirius.
    Sie tauchten an verschiedenen Orten auf und wurden zuerst als sogenannte Geisterschiffe bezeichnet.
    Robocat starrte ungläubig auf die ihm unbekannten Anzeigen: „Wo sama denn hier?“



    *“vaddern“
    Lt. dem blutigen Prof. Dr. med Vampire Teethless (zu deutsch Vampirus Zahnlosus)
    ist das Verb „vaddern“ seit neuesten in die Rechtschreibung aufgenommen worden.
    Ich „vadder“ Dich über wir „vaddern“ bis zu Ich wurde „gevaddert“ ist alles möglich.
    Etymologische Herleitung:
    Das Verb wurde abgeleitet von Darth Vadder. Dabei ist es die hervorstechendste Charakter-Eigenschaft von Vadder.
    Einen leichten Hang zum Größenwahn, untermalt mit schizophrenen Merkmalen (Zwiegespräche) und gepaart mit einem
    gewissen Hang selbst- und fremdzerstörerischen Anwandlungen (Borderliner).
    Bedeutung:
    „Vaddern“ entspringt dem Gossenjargon wird aber irrtümlicherweise manchmal auch dem jugendlichen Slang zugeordnet.
    Gemeint ist eine Gruppe / Person im Alter zwischen 15 und 25 Jahren die eine Lokalität / Veranstaltung aufsucht
    zum Zwecke die dortigen Alkoholbestände bis auf den letzten Rest zu eliminieren. Diese Form des Komasaufens ist sehr
    exzessiv und wird bis zum letzten Tropfen Alkohol durchgeführt. Es handelt sich um heranwachsende junge Erwachsene
    die nicht erwachsen werden wollen / können. Jemand der „vaddert“ ist aber im Umkehrschluss noch lange kein Vadder^^
    Wer allerdings das biblische Alter von 25 erreicht hat kann nicht mehr "vaddern", der geht bei gleicher Tätigkeit
    dann „alzheimern“ bzw. „demenzieren“ - nicht zu verwechseln mit dementieren. In halbwegs nüchternem Zustand
    dementieren jedoch alle Delinquenten jemals "gevaddert" o.ä. getan zu haben.
    Bei den „Vadderern“ handelt es sich jedoch, nicht nur überwiegend sondern ausschließlich, um Männer.
    Doch jetzt kam eine erschreckende Meldung über den Ticker: Darth Vadder ist eine Frau!




    DON

  • Neues aus den Universen...





    Der schleichende Tod


    Langsam dämmerte das Tageslicht herauf. Es war die Zeit zwischen den Zeiten, weder Tag noch Nacht.
    Die zarten Wölkchen am Himmel wurden rosafarben angestrahlt noch bevor der runde Sonnenball überhaupt zu sehen war.
    Es war sehr ruhig und friedlich an diesem Morgen.
    Dadurch war die fortgeschrittene Jahreszeit zu erkennen – es lagen kaum Vogelstimmen in der Luft.
    In den feuchten Flussniederungen duckte sich der Nebel tief in das Gras,es sah aus als ob Hasen Pfeife rauchen würden.


    Doch plötzlich änderte sich die Stimmung. Ängstliche Tierstimmen wurden laut und der Nebel begann bedrohlich zu wachsen.
    Immer stärker und dichter wurde der Nebel, immer grauer und dunkler. Man konnte kaum seine Hand vor Augen sehen.
    Unter die Tierstimmen mischten sich jetzt andere Töne: Dumpfer, rauer und von beängstigender Eindringlichkeit.
    Schemen und Schatten tauchten im Nebel auf. Gestalten wurden sichtbar die keinerlei Ähnlichkeit mit den uns
    bekannten Lebensformen aufwiesen. Dämonenhaft suchten sie ihren Weg in menschliche Behausungen.
    Der schleichende Tod war auf dem Vormarsch.


    In ihrer Burg lag Mutti im Bett und kuschelte sich an ihren Jüngsten, er war in der Nacht von Alpträumen geplagt
    worden und suchte nun Geborgenheit an der mütterlichen Seite. Stirne runzelnd beobachtete sie wie der beginnende
    Tag plötzlich wieder zur Nacht wurde. Eine unruhige Stimmung breitete sich aus.
    Es dauerte nicht lang und das Inferno begann. Wehgeschrei und markerschütternde Schreie zogen über das Land.
    Allerorten brach Feuer aus und hilflose Menschen rannten durcheinander.
    Schützend legte Mutti ihre Hand auf ihr Kind und horchte gebannt auf das Geschehen vor ihren Gemächern.
    Sie hoffte ,dass ihre Garde den Eindringlingen Widerstand leisten konnte.


    Der Spuk fand jedoch schnell sein Ende und eine blutrote Sonne vertrieb die Nebelfetzen.
    Doch was sie offenbarte wäre besser unter dem Nebel verborgen geblieben. Grauenhaft verstümmelte Mensch-
    und Tierleichen lagen willkürlich verteilt auf den Straßen.
    Der wandelnde Tod hat ganze Arbeit geleistet. Die Zahl der Verluste waren sehr hoch und große Mengen
    an Ressourcen konnte der Erzfeind der Menschheit ergattern.


    Mutti seufzte und dachte ernsthaft daran dieser grausamen Welt den Rücken zu kehren.
    Sollte sie den wiederholten Wiederaufbau wagen oder die Reise in die Diaspora antreten?
    The Walking Dead würde ganz bestimmt wiederkommen...






    Fliegen im Vollsuff



    Ernsthafte Gesichter saßen in einem dunklen Hinterzimmer beieinander. Mit starrem, unbeweglichen Pokerface
    starrten alle gebannt auf ihre Karten. Unheimliche Gestalten hatten sich zusammengefunden um das verbotene
    Glücksspiel zu betreiben. Sie spielten um Dunkle Materie, jenen Stoff der nur durch die Gameforge legitimiert war.
    Es war bei Todesstrafe verboten außerhalb der heiligen Ogame-Hallen damit Geschäfte zu tätigen. Entsprechend
    verwegen sahen auch die Gestalten aus. Ein tollwütiger Irokese saß gegenüber einem gesichtslosen, skelettähnlichem Körper,
    eine weitere Gestalt hatte Ganzkörpertattoos die er trotz der niedrigen Raumtemperaturen zur Schau stellte.
    Nur als geisterhaft konnte die nächste Person bezeichnet werden. Der letzte im Bund hatte eine Kapuze weit in das Gesicht
    gezogen. „Noch zwei“, sagte die Gestalt und schob seinerseits zwei Karten zum Geber. Das Skelett zauberte mit
    unglaublicher Geschwindigkeit die beiden Karten einhändig vom Stapel. Der betrachtete sie mit versteinerte Mine und nur
    der aufmerksamste Beobachter konnte ein kurzen aufblitzen in seine Augen erkennen.
    Harte Getränke standen auf dem Tisch. Sie würden im Laufe des abends dafür Sorge tragen, dass dem einen oder anderen
    die Gesichtszüge entglitten.


    Der Kapuzenmann war Selfmade, unter dem Namen Selfi gefürchtet weit über die Grenzen von Yakini hinaus.
    Seine freundliches, zuvorkommendes Wesen täuscht nicht über die Tatsache weg einem knallharten Spieler gegenüber zu sitzen.
    Von den letzten zehn OGMem-Berichten geht alleine die Hälfte auf sein Konto. Dieser Selfi ging in der ersten Pokerrunde
    mit um in der darauffolgenden leicht zu erhöhen. Der tollwütige Irokese bot daraufhin mehr und so sammelte sich
    eine eindrucksvolle Menge dunkler Materie auf dem Tisch. Als es an das 'zeigen' ging konnte Selfi den Drilling und die
    Pärchen seiner Kontrahenten locker überbieten: „Full House“, gesagt und
    gezeigt, der Einsatz verschwand unter seinem Kapuzenmantel.



    Einige Zeit später hingen schon die Rauchschwaden unter der Zimmerdecke. Die Stimmung hatte sich verändert.
    Laut und rau ging es jetzt zu, gerötete Gesichter und ein gewisses Aggressionspotential lag in der Luft.
    Da summte plötzlich das Handy von Selfi. Gebannt starrten alle auf den Kapuzenmann.
    Dieser legte achtlos seine Karten beiseite. Dank dem fortgeschrittenem Alkoholkonsum flatterten durch die reduzierte
    Grobmotorik seine Karten zu Boden.
    Lachend und lallend versuchte er sie wieder aufzuheben. Im Ergebnis rutschte er dabei neben seinen Karten zu Boden.
    Nachdem er dank Mithilfe des wandelnden Todes wieder auf seinem Stuhl saß konnte er sich seiner Nachricht widmen.
    Es war jedoch nur seine Flotte zurückgekehrt. Doch da war noch ein Spiobericht von einem Allymate.
    Ohne zu zögern schickte er seine fleet auf Reise und widmete sich wieder dem zocken...
    später registrierte ein hackedichter Selfi einen Mega-Win.


    Drei Stunden später torkelte eine Gestalt in ein Taxi und ein sturzbetrunkener Selfmade ließ sich auf die
    Rückbank fallen. „Wohin?“, fragte der SpaceTaxifahrer. „Nach Hause“, kam die Antwort.
    „Und wo ist dieses Zuhause?“., war die mürrische Frage. „Überall“, lallte ein belustigter Selfi.
    Daheim im über All öffnete er lachend seinen Kapuzenmantel: Zwei prall gefüllte Beutel mit hochprozentigem
    Inhalt kamen zum Vorschein. Er entstöpselte einen und nahm einen tiefen Zug, jetzt konnte er endlich wirklich trinken.
    Glücklich betrachtete er seinen Gewinn – einen Beutel voller dunkler Materie. „Was für ein Abend“, dachte er zufrieden.
    Allen Neidern sei ein Sprichwort in Erinnerung gebracht: Glück im Spiel und Pech in der Liebe.
    Im Vollsuff zu fliegen sollte daher jedem eine Warnung sein – im Ernstfall wird daraus nur ein Vaddertag.




    DON