In Jener Sommernacht

Als Gast sind dir nicht alle Inhalte und Funktionen dieses Forums zugänglich.
Um das Forum im vollen Umfang nutzen zu können, registriere dich bitte.
  • Das Leben ist kein Film oder Theaterstück. Es ist nicht in Akte eingeteilt, es hat keinen Spannungsbogen, keinen Wendepunkt, keine cinemtaischen Codes die auf die weitere Handlung verweisen. Das Leben ist willkürlich, es entfaltet sich auf eine natürliche Art und Weise – Dinge passieren und werden rückblickend miteinander verbunden um einen Sinn zu kreieren. So habe ich zumindest lange Zeit gedacht. Aber.. bei dieser Sache mit Leon bin ich mir nicht mehr so sicher. Hätten wir nicht ahnen müssen, was auf unsere Taten folgen würde? Vielleicht.. doch wir waren noch Kinder, als alles seinen Anfang nahm. Wir oft habe ich nun schon an jene Nacht zurück gedacht? Ja, es muss diese Nacht gewesen sein, in der alles begann, oder nicht?



    In Jener Sommernacht




    Sommer 1995



    Maxi hatte von Anfang an ein schlechtes Gefühl bei dem Gedanken gehabt die Sommerferien in einem Ferienlager zu verbringen. Sie hatte ihre Eltern angebettelt sie nicht hinzuschicken, doch diese hatten mit Unverständnis reagiert.
    "Du hast doch deine Freunde im Jugendverein", hatte Mama verwundert gesagt.
    "Und jetzt veranstaltet der Verein ein Ferienlager. Müsstest du dich da nicht freuen?"
    Aber Maxi hatte es vor der Vorstellung gegruselt. Ja, sie hatte im Verein Freunde gefunden, und die Tage auf Rügen, wo das Lager stattfinden sollte, würden sicher spaßig werden. Aber die Nächte? Im Lager würden die Bungalows streng nach Jungen und Mädchen getrennt werden..
    Und tatsächlich, schon bei der Ankunft hatte eine der Betreuerinnen Maxi strahlend den Weg zum Mädchenbungalow gewiesen, an dessen Tür ein rosa Herz prangte. Missmutig hatte Maxi sich ein Bett in der hintersten Ecke des Bungalows ausgesucht und sich zum tausendsten Mal gewünscht den Mut zu haben sich den langen Zopf abzuschneiden. Ob Mama dann wohl wütend wäre?


    Alles in allem war das Lager dann doch nicht so schlimm, wie befürchtet. Die Aktivitäten waren nicht nach Jungen und Mädchen aufgeteilt und die Nächste ließen sich ebenfalls aushalten, denn die Gespräche drehten sich nicht, wie befürchtet, nur um Jungs, sondern um alles mögliche. Wenn dann doch mal das Thema Jungs angeschnitten wurde, hielt Maxi sich raus, hörte aber weiter interessiert zu. Das Ferienlager war also doch keine so schlechte Idee gewesen, obwohl sie in der zweiten Woche ihre Periode gekriegt hatte. Das waren ein paar unschöne Tage gewesen, in denen sie den Bungalow nur unwillig verlassen hatte. Als sie noch klein gewesen war und ihre Mutter ihr erklärt hatte, was es mit der Blutung auf sich hatte, hatte sie stets geglaubt, sie würde davon verschont bleiben. Schließlich war sie davon überzeugt in Wahrheit gar kein Mädchen zu sein. Es reichte ja nicht schon, dass jeder in ihrem Umfeld sie als Mädchen sah, nein. Im Alter von 11 ½ Jahren hatte auch noch ihr eigener Körper sie verraten.. Die anderen Mädchen hatten schnell gemerkt was los war und hatten Maxi in Ruhe gelassen. Und als es vorbei war, hatte niemand etwas gesagt, als Maxi sich wieder draußen blicken ließ.


    Die drei Wochen, die das Ferienlager dauern sollten, gingen im Nachhinein recht schnell vorbei. Am vorletzten Tag vor ihrer Abreise hatte Maxi sich draußen auf einen großen Stein gesetzt und las ein Buch. Für heute und morgen waren keine Aktivitäten mehr geplant und die Jugendlichen konnten sich selbst beschäftigen. Ein paar der anderen waren zum nahen Strand gegangen, aber Maxi mochte schwimmen nicht, weil sie dann einen Badeanzug tragen musste, also war sie hier geblieben. Ebenfalls im Lager geblieben war Leon, der aus dem Jungen Bungalow trat, Maxi sah und ihr zu winkte. Leon war schon im Verein gewesen, bevor Maxi beigetreten war, aber die beiden hatten sich vor der Fahrt nach Rügen kaum miteinander unterhalten, weil Leon fast zwei Jahre älter war als Maxi. In den letzten drei Wochen hatten sie sich jedoch angefreundet, und über Leon hatte Maxi noch ein paar andere Leute kennen gelernt, mit denen sie im Verein selten bis gar nicht geredet hatte.
    "Du bist ja gar nicht am Strand", stellte Leon fest, als er bei ihr angekommen war.
    "Du ja auch nicht", erwiderte Maxi grinsend. Was sie an Leon mochte war, dass er nie nervte. Dazu schien er gar nicht im Stande zu sein. Er kam mit allen gut aus und alle mochten ihn. Leon lachte.
    "Nee, ich brauch nicht noch einen Sonnenbrand" Er blickte sich verschwörerisch um, dann fragte er mit gesenkter Stimme:
    "Es bleibt bei heute Nacht, ja?"
    Maxi nickte, auch wenn sie immer noch nicht wusste, was genau Leon eigentlich vor hatte. Er hatte sie und seine anderen Freunde dazu überredet, dass sie sich in dieser Nacht zur Geisterstunde in dem großen Bungalow treffen würden, in dem sie immer zusammen aßen. Soweit Maxi wusste, hatte er niemandem erzählt was sie dort tun würden, aber da er darauf bestanden Mitternacht "Geisterstunde" zu nennen, würde es damit zusammen hängen.
    "Gut. Dann sehen wir uns später", erklärte Leon gut gelaunt und ließ Maxi mit ihrem Buch allein zurück.




    __


    Willkommen zu dieser kleinen, feinen RPG Idee. Hierbei handelt es sich um ein besonderes RP, denn es hat keinen festen SL. Stattdessen wird es in einzelne Episoden aufgeteilt und jede Episode kann von jemand anderem als SL geleitet werden. Dabei hat diese Person dann die volle kreative Kontrolle über die Handlung der Episode, darüber hinaus jedoch nicht! So kann es zwischen Episoden zum Beispiel Zeitsprünge geben, das Genre kann sich komplett ändern, es können neue Charaktere hinzugefügt werden etc. Ich übernehme die erste Episode und habe mir dafür die Handlung überlegt. Was darüber hinaus aus der Geschichte wird, entscheiden wir dann alle zusammen.


    Bei der Vergabe des SL-Titels sollten vielleicht ein paar Grundsätze beachtet werden, damit es fair bleibt, so sollten zum Beispiel nicht ein oder zwei Leute abwechselnd Episoden leiten, wenn andere auch ein Interesse daran hätten. Ich würde sagen, wenn man eine Episode leiten möchte, dann schreibt man am besten den gerade "amtierenden" SL an und teilt das mit. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Episoden von der Handlung her nicht ewig lang werden, damit andere auch mal an die Reihe kommen.


    Hoffentlich gefällt euch die Idee, ich dachte mir es ist mal was anderes und hier kann man auch mal SL sein ohne sich gleich für die Gesamtdauer des Rps zu verpflichten. So, jetzt noch ein paar Informationen zu der Handlung der ersten Episode:




    Episode I


    Es ist, wie oben schon angekündigt, der Sommer des Jahres 1995. Unsere Chars sind Jugendliche im Alter zwischen 11 und 14 Jahren, die in Hamburg leben und drei Wochen ihrer Sommerferien in einem Ferienlager auf Rügen verbringen. Das Lager wurde von einem hamburger Jugendverein organisiert, aber eure Chars müssen dem Jugendverein nicht zwangsläufig angehören um daran teil zu nehmen. Es ist auch nicht notwendig, dass sich alle schon vor der Fahrt gekannt haben. Ihr könnt euch aussuchen wie eure Chars zueinander stehen – ob sie befreundet oder vielleicht sogar verwandt sind, ob sie die gleiche Schule besuchen etc. Was ihr alle gemein habt ist, dass ihr mit Leon befreundet seid und dass ihr die anderen Chars spätestens über Leon kennen gelernt habt. Leon hat eure Chars, ebenso wie Maxi, zu einem Treffen zur "Geisterstunde" an diesem Abend überredet, aber keiner von euch weiß, was er geplant hat. Die Handlung beginnt zu dem im Text oben erwähnten Zeitpunkt, also gegen Mittag am vorletzten Tag vor der Abreise. Ihr könnt gerne beschreiben was eure Chars von dem Lager halten, ob sie irgendwelche Vermutungen über Leons Pläne haben oder was sie sonst so beschäftigt. Leon ist übrigens ein allgemeiner Char, also könnt ihr ihn ebenfalls steuern – beachtet aber bitte, dass er sicht nicht von Post zu Post völlig unterschiedlich verhält.


    Es wäre am Besten wenn ihr einen Charbogen für eure Chars erstellt. Der wird jetzt vielleicht noch nicht so lang sein, kann dann aber im Laufe des Rps immer wieder aktualisiert werden – vor allem wenn es Zeitsprünge gibt und sich das Aussehen eurer Chars geändert hat. Schickt mir Eure Chars dann bitte einmal per PN.
    Ansonsten gilt wie immer: Wenn ihr nicht mehr mitmachen wollt oder könnt, dann bitte ich euch mir das mitzuteilen. Dafür reicht eine kleine PN in der ihr sagt, dass ihr nicht mehr mitmachen wollt und dafür braucht ihr auch keinen Grund angeben :) An dieser Stelle möchte ich auch noch sagen, dass ich mir gemerkt habe wer bei meinen bisherigen Rps irgendwann einfach ohne etwas zu sagen aufgehört hat mitzumachen und diese Personen werde ich von zukünftigen Rps meinerseits ausschließen. Das mag hart klingen, aber es ist besser für alle Mitspieler und für meine Nerven :)



    Zu guter Letzt noch der Charbogen für meinen Char:



    Name: Maximiliane "Maxi" Richter
    Alter: 12
    Geburtsdatum: 15. 10. 1982
    Aussehen: Maxi ist für ihr Alter sehr groß und dünn. Sie hat lange, gewellte braune Haare, die sie meistens in einem Pferdeschwanz trägt. Am Liebsten zieht sie Jeans und Pullover an, jetzt im Sommer trägt sie jedoch eher Shorts und weite T-Shirts.
    Hobbys: Lesen, lesen, lesen und Gitarre spielen

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Kleinkinderkram, echt mal. Ferienlager waren doch was für Blödis und Babys. Ihre Begeisterung hatte sich von Anfang an in Grenzen gehalten, denn sie war nur hier, weil ihre Eltern sich nicht hatten einigen können, wer sie jetzt wann in den Ferien nehmen hatte können und dann hatten sie sich wieder nur gestritten. Tja. Also war sie hier gelandet und war alleine, denn sie kannte keine Sau hier.
    Allerdings hatte sie ein paar Sachen mitgenommen, die vor allem den eher wilderen Kindern gefielen - Zigaretten und Alkohol, fachmännisch eingeschmuggelt. Nicht, dass sie viel rauchte und trank, nur ein bisschen - immerhin war sie fast 14, also quasi erwachsen. Ihr gefiel ansonsten recht wenig im Feriencamp. Hamburg war einfach viel cooler als Rügen, was sollte man denn mit dem eiskalten Meer? Ein paar Leute fand sie auch ganz ok, Leon war so ein Typ, den man nur gut leiden konnte. Seinem Plan, sich zur Geisterstunde zu treffen fand sie auch super - endlich mal Action! Wohlig auf dem Bett gekuschelt lag sie eine Weile auch erst einmal herum und las Stephen Kings "ES". Ihre Lieblingsbücher hatte sie lieber Zuhause gelassen, nicht, dass die was abbekamen...



    Name: Aliana Hochstätter
    Alter: 13
    Geburtsdatum: 09.09.1981
    Aussehen: Schwarz gefärbte Haare, immer schwarz gekleidet, blass und dürr. Hat ein Peircing im Mund und eins in der Nase.
    Hobbies: Alles das was sie nicht sollte. Liebt Horrorfilme und Ähnliches, liest gern, verehrt Poe und Lovecraft regelrecht.

  • Alexandra wäre lieber Zuhause geblieben, aber ihre Eltern hatten wohl ein anderes Verständnis von Freizeitspaß als sie. Selbst das von Alex begonnene Gespräch, welches ihren Eltern ihre Sicht auf dieses Thema hätte näher bringen sollen, hatte keine Wirkung gezeigt. Sie bräuchte doch Freunde und solle nicht immer die Zeit alleine verbringen, so die schwammige Argumentation. In der Tat waren manchmal Freunde ganz sinnvoll in der Wissenschaft, und zwar als Versuchskaninchen. Doch nun war sie nicht nur in einem Ferienlager, nein sie war auch noch am Strand und sie hatte keine verdammte Ahnung, wie die anderen Mädchen es geschafft hatten, sie dazu zu überreden. Zumindest hatte sie einen großen Strohhut auf dem Kopf, der genügend Schatten spendete, um ihren Körper vor dem direkten Licht zu schützen. Mit einem Blick, der einem die Seele aussaugen konnte, besah sie den gewaltigen, kugelrunden Kernfusionsreaktor am Himmelszelt. Geblendet wandte sie sich ab und konzentrierte sich auf die See. Weshalb hatten die Mädchen sie überhaupt überredet? Wahrscheinlich war es von Anfang an der Plan gewesen, dass sie auf deren Zeug aufpassen sollte, damit ja nichts geklaut wurde.
    Heute Nacht dann auch noch eine Geisterstunde, wo Leon sie eingeladen hatte. Hoffentlich würde das nicht zu solch einem Quark mutieren, wo man sich gegenseitig gruselige Geschichten erzählte während man eine Taschenlampe in sein eigenes Gesicht hielt. Und Alexandra hatte keine Ahnung, wieso sie da auch wieder zugestimmt hatte. Vielleicht war das ja eine verkappte Form der Neugier eines jeden echten Wissenschaftlers.



    Name: Alexandra Winter
    Alter: 13
    Geburtsdatum: 17.12.1981
    Aussehen: Eisblaue Augen, die zu ihrem Nachnamen passen. Sie hat leichte Augenringe und macht meist einen gelangweilten Eindruck. Sie hat schwarze Haare und ist recht dünn. Am ersten Tag des Sommercamps hatte sie tatsächlich einen Laborkittel getragen, auf Grund der Hitze hatte sie jenen jedoch wieder betrübt weggeräumt. Sie trägt für gewöhnlich T-Shirts und Röcke.
    Hobbys: SCIENCE! Seien es Insekten, Krustentiere, Chemie oder Physik. Wenn etwas explodiert, ist wahrscheinlich Alexandra schuld. Wenn sie gerade nichts in die Luft sprengen kann, spielt sie entweder mit ihrem Gameboy oder liest ein Buch.

  • Als der Abend heran brach, kehrten die Jugendlichen von ihren unterschiedlichen Ausflügen zurück, um sich zum Abendessen zu treffen.
    "Du hättest wirklich mitkommen sollen, Maxi!", erklärte eine ihrer Freundinnen Maxi gerade aufgeregt.
    "Das Wasser hatte genau die richtige Temperatur!"
    Maxi lächelte bloß und sagte nichts. Der Gedanke einen Badeanzug anzuziehen, war ihr mehr als unangenehm. Langsam aber sicher wurde sie aufgeregt, denn das Treffen mit Leon und den anderen rückte immer näher. Maxi fragte sich, ob es wohl einfach sein würde sich in den großen Bungalow zu schleichen, in dem sie auch jetzt saßen. Würden die Türen nicht verschlossen sein? Da fiel ihr Blick auf Leon, der gerade zu einer der Türen herein kam und ein wenig länger als nötig dort stehen blieb. Was machte er da? Maxi konnte es nicht genau sehen, aber als Leon sich umdrehte und ihren Blick bemerkte, grinste er und hielt seinen Daumen hoch, bevor er sich an einen der Tische setzte.
    Maxis Blick wanderte zu Alexandra und Aliana, die heute Nacht ebenfalls dabei sein würde. Sie würden sich wohl alle zusammen aus dem Mädchen-Bungalow heraus schleichen müssen.


    Wenige Stunden später hatten sich alle in ihre jeweiligen Schlafräume zurück gezogen. Maxi lag wach in ihrem Bett und wagte es nicht die Augen zu schließen, aus Furcht dann tatsächlich einzuschlafen. Leon hatte sich direkt nach dem Essen zurück gezogen, sodass sie ihn nicht hatte fragen können, was er denn nun eigentlich geplant hatte. Irgendwie.. hatte sie ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Aber einfach liegen bleiben konnte sie auch nicht, schon gar nicht, weil Alexandra und Aliana das ja bemerken würden! Immer wieder sah sie auf das Leuchtdisplay ihrer Armbanduhr. 11:30 Uhr, 11:40 Uhr, 11:45 Uhr.. Um zehn vor zwölf richtete Maxi sich schließlich auf. Waren die andern beiden auch wach? Sollte sie sie womöglich wecken? Nein, das wäre übertrieben. Maxi schwang die Beine vom Bett, zog so leise sie konnte ihre Schuhe an und stand dann auf, um sich zur Tür zur schleichen.

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Auf Seite 110 angekommen, war Aliana einfach eingeschlafen und erst wieder aufgewacht, als eine Schar schnatternder Mädchen herein kam. Die waren ja so... brav, lieb und gingen ins Bett, wenn es gesagt wurde. Baaaabys. Jetzt gab es aber erst einmal Abendfraß - das Essen war wirklich nicht zum Aushalten. Dafür hatte das junge Mädchen allerdings einen haufen Schokoriegel und anderen Süßkram mitgenommen, entgegen der Lagerregeln. Darauf pfiff sie allerdings gewaltig. Den suchenden Blick von Maxi bemerkte Aliana durchaus, zog es aber vor, cool in der Gegend zu sitzen und genervt in dem Tee zu rühren. Wenn sie das richtig mitbekommen hatte, war das eine von denen, die dann heute Abend bei dem Spaß dabei waren. Was immer Leon sich da ausgedacht hatte. Zumindest würde das spannender sein als der Rest dieses ööööööden Ferienkerkers.


    Mit der Taschenlampe unter ihrem Bett und nur leise raschelnd hatte Aliana dann ihr Biuch weitergelesen, nachdem das Licht ausgemacht worden war. Zuhause würde nie jemand auf die Idee kommen, sie um so frühe Urhzeiten wie zehn schlafen zu schicken, das war ja bekloppt. Eine Ausnahme sollte wohl das Nachtwandern sein, dass dann morgen stattfunden sollte, aber ob sie sich diese albernen Gänschen antun sollte, die sich vor ihrem eigenen Schatten fürchteten? Nicht, dass sie diese Mädels gut kannte, aber ihr grauste es bei dem Gegiggel und Geflüstere ständig. Brrr. Erst als sie jemanden leise aufstehen hörte, machte sie das Licht aus und lüpfte ihre Decke. Ah - es war schon so spät? Na gut... Schleichereien gewöhnt, glitt sie fast lautlos aus dem Bett, nahm ihre Schuhe und schlich mit ausgeschalteter Taschenlampe auf Socken in Richtung Tür.

  • Ging es etwa schon los? Alexandra konnte im Dunkeln leider nicht die Zeiger auf ihrer Armbanduhr erkennen. Ein Schemen bewegte sich langsam und vorsichtig zur Tür. Wenn man die Größe des Schattens und seine Schlankheit mit der eigentümlichen Art der Fortbewegung kombinierte, dazu ein plausibles Motiv fand, die für die Verdächtige eine Flucht aus dem Bungalow erklärte, dann konnte dieser Schemen nur folgende Person sein: Maxi!
    Kurz darauf begab sich eine zweite Person auf Schleichfahrt. Mysteriös. Zumindest, wenn Alexandra den Grund nicht kennen würde.
    Ohne zu viel Lärm zu veranstalten richtete sich die Forscherin in spe auf und schnappte sich leise ihren Rucksack, in der sich unter anderem eine Taschenlampe befand. Lautlos schien sie fast schon über den Boden zu schweben, als wäre sie der verlorene Geist eines verstorbenen Mädchens höchstpersönlich.

  • Tatsächlich schienen Aliana und Alexandra ihr zu folgen. Vorsichtig öffnete Maxi die Tür des Bungalows und trat nach draußen. Es war ziemlich dunkel, denn auch in den Bungalows der Betreuer war kein Licht mehr an. Maxi fiel zu spät ein, dass sie ihre Taschenlampe drinnen gelassen hatte. Mist! Sie richtete sich an die beiden Mädchen, die ihr nach draußen gefolgt hatte. Oft hatte sie mit den beiden noch nicht gesprochen, im Grunde nur, wenn Leon auch dabei war. Sie waren in Leons Alter und schüchterten Maxi ein wenig ein, auch wenn sie beide irgendwie cool fand.
    "Hat einer von euch 'ne Taschenlampe dabei?", fragte sie leise.

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Ach diese Kleinen dachten ja an gar nichts. Flüsternd erwiderte Aliana:
    "Na klar. Und ein Feuerzeug und so. Muss ja sein." Wirklich gut kannte sie die Jüngere nicht, warum auch? Sie hatten nichts gemeinsam außer die Freundschaft zu Leon. Mit einem leisen Seufzen schaltete sie das Licht ein. Es war angenehm kühl draußen, der Mond stand zwar am Himmel, doch immer wieder wurde dieser von Wolken verdeckt. Die Nachtluft tat jedenfalls gut, die Vierzehnjährige war hellwach.
    Passt nur auf wo ihr hintretet, hab heute 'ne Schlange gesehen."

  • Genau wie die Gothschwester zog Alexandra eine Taschenlampe hervor. Eine Forscherin war auf alles vorbereitet! Also fast alles. Leicht aufgeregt suchte sie mit dem Lichtkegel den Boden ab, auf einen animalischen Fund hoffend. Leider vegebens. „Wahrscheinlich eine Ringelnatter. Oder eine Blindschleiche. Blindschleichen zählen jedoch zu den Echsen und sind keine Schlangen.“

  • "Achso..", sagte Maxi leise. Das hatte sie gar nicht gewusst. Die drei machten sich auf den Weg zum Treffpunkt.
    "Also.. was meint ihr was Leon geplant hat?", wollte Maxi wissen.

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • „Ein Mitternachtssnack wäre echt genial. Ich hab schon wieder Hunger“, meinte Alexandra und fügte hinzu: „Einen 'ollen Gruselfilm gucken dagegen weniger. Das ist öde. Vielleicht erforschen wir eine Ruine oder Höhle! Das wäre spannend.“

  • Irgendwie überzeugten diese Vorschläge Maxi wenig. Würden die Betreuer es nicht merken, wenn sie mitten in der Nacht ein Barbeque veranstalteten? Und einen Gruselfilm schauen.. würde Leon deswegen wirklich so einen Aufstand machen? Sie würden es wohl abwarten müssen. Dank den Taschenlampen konnten sie ihren Weg schnell finden.
    "Ich.. ich glaube, wir sollten zur Seite rein", riet Maxi, die sich daran erinnerte wie Leon an der Tür herum gewerkelt hatte. Tatsächlich bemerkte sie, als sie probehalber gegen die Tür drückte, dass diese sich öffnen ließ. Die drei traten ein und fanden den Bungalow leer vor. Einen Moment lang hatte Maxi den schrecklichen Verdacht, dass Leon sie reingelegt hatte. Doch dann hörten sie etwas hinter sich und Leon stand in der Tür, durch die sie gerade getreten waren.
    "Super, ihr seid schon da", sagte er. Bildete Maxi sich das ein, oder klang seine Stimme seltsam angespannt. Er hielt mehrere Dinge in seinen Armen: Einen Haufen Kerzen, Streichhölzer und eine lange, flache Box.
    "Helft mir mal die Kerzen anzuzünden", sagte er und stellte alles auf einem nahen Tisch ab.

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Das war ja mal cool. Aliana grinste und zückte ihr Feuerzeug. Sie hatte schon viele Gruselfilme gesehen und das war doch mal was - um Mitternacht oder so irgendwas Okkultes machen. Natürlich glaubte sie nicht wirklich daran - soweit sie wusste jedenfalls, so etwas gemacht hatte sie noxh nie.
    "Ah das wird ja glatt romantisch!" rief sie grinsend. Dass leon etwas angespannt war - naja, die Kids hier liefen sicher selten mal in der Nacht draußen herum. Das geschah bei ihr schon häufiger.
    "Schade, dass wir hier keinen Friedhof haben, das wär noch coooooler!"

  • Alexandra wusste gerade nicht wirklich, welches Gefühl sie bei Leons Anblick empfinden sollte. Kerzen, Streichhölzer und eine mysteriöse Box. Dazu noch die Aufgeregtheit in seiner Stimme, die auf einen ach so brisanten Fund schließen ließ. Das konnte doch nur Okkultismus sein. Selbst einem Dreijährigen war klar, dass ein Wissenschaftler sich dem Übernatürlichen verwehrte! Und wegen eines solchen Hokuspokus hatte Leon sie allen Ernstes hierher beordert?
    „Für was brauchen wir die Kerzen, wenn wir die Taschenlampen haben?“, erwiderte Alexandra lediglich. Sie wartete eigentlich nur noch auf Leons Bestätigung, dass es okkulter Blödsinn war. Dann konnte sie nämlich einen Abflug machen.

    375798.png



    Just Monika.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Coldreaver ()

  • "Friedhof?", fragte Maxi verunsichert.
    "Keine Sorge", erwiderte Leon sie sofort. "Hier in der Nähe ist kein Friedhof und wir müssten da auch gar nicht hin"
    Seine Worte sollten beruhigend klingen, aber Maxi war sich nicht ganz sicher, ob sie sich ruhiger fühlte. Trotzdem nahm sie nun eine Streichholzschachtel und zündete ebenfalls Kerzen an.
    Leon schien derweil auch erraten zu haben was Alexandra beschäftigte. Er nahm sie zur Seite und sagte leise:
    "Hör mal, ich weiß du magst diesen übernatürlichen Kram nicht. Wenn dir das alles zu blöd ist, kannst du auch gerne wieder gehen, da wär ich dir nicht böse" Er stupste sie mit dem Ellbogen an.
    "Aber sieh es doch mal so: Wenn du heute Abend dabei bleibst und nichts passiert, dann hast du einen handfesten Beweis, dass das alles Quatsch ist und musst dich nie wieder darum kümmern!"

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Aliana schnaubte leise. Das war vielleicht eine... Dabei konnte man doch einfach mal Spaß haben. Ob jetzt was passierte oder nicht war doch echt Nebensache, es gint ja darum, dass man was Verbotenes anstelllte. Leon hatte es eben doch faustdick hinter den Ohren, deswegen mochte sie ihn auch so. Der war nicht so langweilig und verbohrt wie andere... Die Kerzen flackerten lustig vor sich hin, und nun war sie einfach gespannt. Das gefiel ihr.
    "Also los dann!"

  • Alexandra ließ sich das Gesagte kurz durch den Kopf gehen. Brauchte man wirklich für so etwas einen handfesten Beweis? Alexandra dachte kurz nach und kam zu dem Schluss, dass der Beweis durchaus notwendig war, da die Gesetze der Natur durch die Menschheit bislang nicht vollständig erforscht und geklärt waren. Schließlich handelte es sich bei den meisten Dingen nur um Thesen, die eben solange Bestand hatten, bis man sie widerlegt hatte. „Na gut. Ich schaue mir das mal an. Aber dann musst du auch voll die Show hinlegen, das ist dir hoffentlich klar oder? Ich will angemessen unterhalten werden!“

    375798.png



    Just Monika.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Coldreaver ()

  • "Keine Sorge", sagte Leon, erleichtert und aufgeregt. "Die Show wirst du auf jeden Fall kriegen"
    Er wies sie an die Kerzen um einen der Tische zu verteilen und sich dann an selbigen zu setzen. Schließlich legte er die Box auf den Tisch und öffnete diese. Maxi beugte sich gespannt vor, um zu sehen was er ihnen da zeigen wollte. Zum Vorschein kam ein langes, rechteckiges Brett auf dem in einem Halbkreis alle Buchstaben des Alphabets, sowie die Zahlen von 0 bis 9 und die Worte Ja und Nein aufgemalt waren. Außerdem holte Leon noch ein kleineres Brettchen mit einem Loch in der Mitte hervor. Er sah die drei abwechselnd an.
    "Wisst ihr was das ist?", fragte er. Maxi schüttelte leicht den Kopf.

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • „Dann bin ich ja beruhigt!“ Alexandra half mit die Kerzen nach Leons Anweisungen auszurichten. Sie setzte sich neben Maxi auf einen Stuhl. „Ein Hexenbrett. Glaube man nennt die Dinger auch Ouija oder so. Benutzt man um mit Geistern zu reden oder?“