Die blutige Krone 2 - Die Jagd

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  • Der junge Adelige hob eine Augenbraue.
    "Wenn Ihr meint..." Kurz sah er sich um, ob nicht Lauscher da sein könnten, oder andere Beobachter. Aber die müssten dann schon gut sein. Außerdem konnte man kaum hören was sie sagten, blieben sie leise. Er behielt seine distanzierte Miene bei, murmelte aber dann:
    "Willkommen im Hochadel."


    Shaanea neigte leicht den Kopf.
    "Wir werden sehen." Sie wandte sich an die Königin.
    "Majestät - etwas Ruhe tut sicher gut."

  • „Nun verstehe ich, wieso Vater uns stets so weit wie möglich von Nayeris Hof ferngehalten hat“, seufzte Olimus. „Nicht nur, um keine Aufmerksamkeit auf uns zu richten, sondern auch um uns vor solchen… Einflüssen zu schützen.“ Er konnte sich nicht vorstellen wie es sein musste in einem solchen Umfeld aufzuwachsen.
    „Wie schätzt du die beiden ein?“


    Die Königin und ihre Gefolgschaft machten sich auf den Weg zurück in ihre Quartiere. Dort angekommen erwarteten sie bereits Tarisa und Yonathan. Offenkundig hatten sie ihnen etwas mitzuteilen. Fiora und Olivia wechselten einen kurzen Blick, bevor sie Olivias Quartier betraten und den anderen bedeuteten ihnen zu folgen.
    „Was ist vorgefallen?“, fragte Fiora, als die Tür schließlich verschlossen war.

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Etwas unruhig rutschte Vapor auf seinem Pferd hin und her. Zwar sagte Olimus es nicht direkt, aber natürlich mochte er das Gehabe der beiden nicht. Doch der junge Adelige wusste ganz genau, dass er nicht einen Deut besser gewesen war, eher im Gegenteil schlimmer.
    "Nun ja...." räusperte er sich schließlich, achtete jedoch darauf, dass seine Miene sich nicht veränderte.
    "Sie sind eben junge Adelige, denen alles gegeben wurde, inklusive den Frauen. Oder sich jenes nehmen. Mit Geheimnissen. Teilweise sicherlich Dampfplauderer." Er seufzte leise.
    "Aber unterschätze sie nicht, Jeder, der am Hof aufwächst, weiß um Intrigenspielchen und sehr genau, wie man am besten sticht. In jeder Hinsicht.,"

  • Yonathan folgte der Aufforderung in Olivias Quartier zu treten. Nachdem die Tür hinter ihnen geschlossen war, begann er in gemäßigter Lautstärke zu berichten. "Wir haben auf einer Patrollie heute 2 Personen gesehen, die uns aufgefallen sind, ein Mann und eine Frau. Ihm bin ich bei der Feier begegnet, er hat dabei das Zeichen des Widerstands angedeutet. Nach kurzem Überlegen und Abwägen sind wir ihnen gefolgt. Wie sich herausgestellt hat, wollen sie uns helfen. Die Frau ist... oder war die Cousine von Elisa. Scheinbar wurde sie... von Soldaten beseitigt." Yonathan schluckte bei diesen Worten.
    "Sie wollen mit uns in Kontakt bleiben und uns mit Informationen versorgen... Das wir dabei ein großes Risiko eingegangen sind, ist uns dabei durchaus bewusst. Aber ich glaube, dass wir dabei mehr zu gewinnen haben als wir verlieren können, solange wir die Sicherheit von Königin Fiora gewährleisten können."

  • Genon lächelte und nickte dabei etwas gequält.
    "Euer Angebot ehrt Euch und Eure Familie, Euer Majestät. Doch wird darüber der Große Eine entscheiden, weder mir, noch den Propheten ist dies gestattet." Erwiderte er in aller gebotenen Höflichkeit.


    "Gut, dann wollen wir mal." Erwiderte Malvi und öffnete ihre Opfernarben auf ihrem linken Arm. Schmale Rinnsale des roten Lebenssaftes quollen hervor und begannen auf eine Handbewegung hin der Schwerkraft zu trotzen.
    Die dünnen Blutströme faserten sich in feinste Gespinste auf, die sich über ihrem linken Arm zu einem dichten rötlichen Netz verwoben und einen Turmschild bildeten.
    Mit diesem Blutschild geschützt erhob sich Malvi aus ihrer Deckung und marschierte geduckt in Kalandras Richtung um dieser beizustehen.

  • Koop Fara & Fetzen



    Während sich die priviligierteren Teile der diplomatischen Gesandtschaft für einen Jagdausflug aus dem Schloss zurückgezogen hatten war Torlik zurückgeblieben, um derweil anderen Tätigkeiten nachzugehen. Er war nun ein kleines Stück so etwas wie ein Repräsentant Vapors, auch wenn er sich ehrlich gesagt gar nicht so sicher war, wie er das denn am Besten anstellen sollte. Der kleinste gemeinsame Nenner auf den er sich schon sehr früh mit sich einigen hatte einigen können war jedoch, niemanden eine Schande zu machen. Gerne hätte er selbst ein paar physische Übungen gemacht, aber er wusste im Moment nicht einmal wo er sowas hätte gut tun können. So blieb vornehmlich eigentlich nur die Langeweile, allerdings nicht die durch Untätigkeit bedingte Art. Torlik besinnte sich auf den wahren Grund, wieso er hier war, und begann die Räumlichkeiten zu inspizieren, in denen der Adelige untergebracht war. In seiner Rolle konnte er sich schließlich hier aufhalten, ohne Aufsehen zu erregen.


    "Edel" war durchaus eine adäquate Bezeichnung für die Qualität des Mobiliars wie auch des Gebäudes an sich, zumindest hier. Wie viele Untertanen wohl wie lange hierfür arbeiten mussten und es fortlaufend immernoch taten ? So wie der rothaarige Hüne sich beugte, um eine kleine Kommode an der Wand zu betrachten, teilte ihm sein Verstand sogleich auch mit, das er das eigentlich doch gar nicht so genau wissen wollte. Es wäre wohl nur deprimierend und fremdartig. Vielleicht genauso fremdartig für ihn wie ein großes Stück edles Holz zu sehen, das wohl wahrscheinlich allein durch die regelmäßige Reinigung seine gründliche Politur erhalten hatte. Kaum ein Staubkorn. Selbst als er sie vorsichtig anhob und die zuvor verdeckte Rückseite betrachtete änderte sich daran kaum etwas. Eindeutig beeindruckend.


    Doch es gab noch ganz anderes Inventar, unter anderem einen mannshohen Schrank, dessen Türen auch am oberen Ende einer Prunktreppe keinen schlechten Eindruck gemacht hätten. Torlik nahm auch einen Blick auf die handwerkliche Qualität, die ebenfalls vorzüglich war. Er ließ es sich schlussendlich nicht nehmen, auch hier zu prüfen, ob man nicht hinten herum doch gespart hatte, und machte sich daran, eine Seite des hölzernen Monstrums zur Seite zu hieven -- möglichst langsam, so dass es keine Geräusche gab. Doch so wie er auf die so freigewordene Fläche trat, um die Rückwand zu betrachten, gab irgendetwas unter seinem linken Fuß unter ächzendem Protest nach. Der Rothaarige blickte nach unten... was war das ?


    Im Boden eingelassen war etwas, das wie eine Art Falltür aussah, auf der er gerade stand. Klein genug und mit so wenig Lücke, dass sie bequem vom Schrank verdeckt werden konnte. In sie waren mittig einige kleinere Löcher gebohrt. Vielleicht als Handgriff, um das Ding anzuheben ?


    Torlik tat genau dies: Unter der Luke befand sich ein doch sehr beengter Raum, mehr ein knapp übermannshoher Schacht, in dessen Mitte ein Stuhl positioniert war. Vom Schacht weg ging praktisch eine Etage tiefer ein nicht minder schmaler Gang. Der erste Gedanke: Ein Horchposten. Die Löcher dienten vielleicht doch eher dem Schalldurchtritt... Doch ihm war klar, dass, nur weil es diese Funktion gab, das nicht bedeutete, dass sie auch seit ihrer Ankunft benutzt worden war. Ein paar Geheimkammern an sich konnte man jemanden schlecht verbieten...


    Nichtsdestotrotz weckte die Konstruktion seine Neugierde. Torlik passte weder mit seiner Breite noch mit seiner Höhe leicht in den Gang hinein und war zudem sehr auf geringe Geräuschentwicklung bedacht. Dennoch ging es, wenn auch quälend langsam, voran. Wo das wohl hinführte ?


    Der Gang verlief ein ganzes Stück geradlinig und wurde allmählich breiter, bis Torlik schließlich stehen konnte. Vor ihm teilte sich der Gang nun – anscheinend war er hier auf ein Netzwerk an versteckten Gängen gestoßen! Rein optisch gab es keine Unterschiede zwischen den beiden Abzweigungen, jedoch waren nun rechterhand dumpfe Stimmen zu hören.


    Torlik entschied sich, den Stimmen zu folgen... Wahrscheinlich würde es nur um belanglosen Tratsch gehen, aber es könnte vielleicht einen Aufschluss darüber erlauben, wo er sich denn dann befand.


    Während Torlik auf die Stimmen zuging, konnte er eine von ihnen als weiblich identifizieren. Was sie sagte, blieb zunächst jedoch unverständlich. Eine weitere Stimme antwortete ihr nun, dieses Mal besser zu verstehen und eindeutig männlich:
    "Ich habe keine Ahnung, wovon du da eigentlich sprichst." Torlik würde keine Schwierigkeiten haben, diese Stimme als die Enzio da Kaanas zu erkennen. Die weibliche Stimme sprach nun wieder und nun war auch sie besser zu hören: "In all deinen Anmaßungen mir gegenüber, sei wenigstens so gut, mich nicht für dumm zu verkaufen. Ich weiß genau, was du vorhast!"


    Torlik blieb nahezu abrupt stehen. Er war sehr darum bemüht, möglichst keine Geräusche zu verursachen, da die Wände um ihn herum wohl nicht allzu dick sein konnten, doch wenn er einfach weiter gelaufen wäre hätte er die Frauenstimme wohl glatt verpasst. Auch wenn er keine Ahnung hatte worum es ging so hörte es sich doch sehr nach veritablem Streit an. Überraschend war es da vor allem, dass einer der Streitenden niemand anderes als Enzio zu sein schien. Erstaunlich. Wie es wohl weitergehen würde ?


    "Ach wirklich?", fragte Enzio nun und seine Stimme klang fast schon gelangweilt. "Und was soll ich deiner Ansicht nach genau vorhaben?"
    Die weibliche Stimme antwortete nicht sofort. Stattdessen waren nun leise Schritte und das Rascheln von Kleidern zu hören. Offensichtlich war sie einen Schritt näher getreten.
    "Du weißt, wovon ich spreche", sagte sie, leiser. Es klang, als würde sie unterdrücken die Worte heraus zu schreien. "Meinetwegen kannst du deinen Plan ruhig zu Ende führen - glaube mir, es ist mir egal. Doch eines möchte ich dir hier und jetzt versichern." Und nun wurde die Drohung in ihrer Stimme deutlich hörbar:
    "Wenn du meinem Sohn auch nur ein Haar krümmst, werde ich dich und alles was dir jemals lieb und teuer war, auslöschen. Hast du das verstanden?"


    Soso. Das klang nach richtig dickem Streit! Torlik konnte sich in seinem Versteck ein kaum subtiles Grinsen nicht verkneifen, als er zuhörte. Auf der anderen Seite wollte er doch nur zu gerne wissen, was das für ein "Plan" war. Anscheinend wusste die Frau von diesem Plan gut genug Bescheid, um daraus eine Gefahr für ihren Sohn abzuleiten. Allerdings konnte sich dieser Plan wohl kaum dezidiert gegen eben jenen richten, sondern gegen irgendetwas anderes. Die Frage war nur, was. Der Gedanke, dass es sich hierbei um die Delegation aus Candahn handeln könnte, lag relativ nahe. Noch gab es dafür aber nicht den geringsten handfesten Anhaltspunkt, weswegen Torlik auch fieberhaft zu überlegen begann, wo und wie sie diesem Enzio begegnen würden. Vorausgesetzt natürlich, der Mann plante überhaupt, sich selbst zu involvieren...


    "Klar und deutlich", erwiderte Enzio und man konnte das Grinsen in seinem Gesicht förmlich hören. "Wenn du mich nun entschuldigst, ich fürchte, ich habe noch einen wichtigen Termin."
    Die Frau schien darauf nichts weiter als ein leises 'Hmpf!' zu erwidern. Schnelle Schritte waren zu vernehmen, die sich von Torliks Position weg bewegten. Einen Moment herrschte Stille, dann folgten langsamere Schritte, die ebenfalls immer leiser wurden.


    Schade. dachte sich Torlik. Es schien, als wäre die Debatte zu Ende. Wahrscheinlich hatte er nur den letzten Abschnitt davon überhaupt mitbekommen. Zu wenig, um damit wirklich etwas anzufangen. Ein Blick nach vorn verriet ihm aber, dass er wahrscheinlich gerade einmal einen kleinen Bruchteil dieses Netzwerks aus Geheimgängen entdeckt hatte. Er schritt weiter nach vorn, doch nach der nächsten Ecke kam nur die nackte Wand, gegen die er in der Dunkelheit auch noch fast gekracht wäre. Vorsichtig tastete er sich an ihr entlang, um vielleicht doch noch einen weiteren Abgang zu finden. Dann schwang sie aber durch den leichten Druck seiner Finger auf und gab den Zugang zu einem weiteren Raum frei, der noch um eine ganze Ecke edler möbliert war als der, aus dem er kam. Neugierig trat er hinein -- und erst dann hörte er die Schritte, die sich bedohlich der eigentlichen Eingangstür zu nähern schienen...


    Die Tür öffnete sich und eine Dienstmagd trat ein, blieb jedoch wie angewurzelt stehen, als sie Torlik erblickte.
    "Was macht ihr hier?!", fragte sie erschrocken. "Wer seid Ihr und was habt Ihr in den Gemächern meiner Herrin zu suchen?!"


    Dem Rothaarigen blieb in einem Moment sowohl fast das Herz stehen als auch fiel ihm ein großer Stein von selbigem. Die gute Nachricht: Es war nicht die Herrin dieses Raumes. Die schlechte: Es war immernoch jemand. Jemand, der sich auch sein Gesicht merken und würde berichten können.
    "Ähm..." fing Torlik zögerlich an, während er bereits fühlte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Er brauchte jetzt besser eine gute Ausrede... "Ich dachte, das wäre ein öffentlicher Korridor. Er hat mich hier hergeführt." Dabei zeigte er mit einer Hand auf den Ausgang in der Wand, durch den er gerade gekommen war. "Der Zugang am anderen Ende war offen, da habe ich mal hinein gesehen." Natürlich stimmte das so nicht ganz, aber besser, er stellte sich dumm. Das Gegenteil von seiner Geschichte würde man ihm erstmal beweisen müssen, und das bedeutete womöglich, dass man zugeben musste, hier Geheimgänge mit Horchposten installiert zu habem.


    Der Blick der Magd huschte für einen Moment zu der versteckten Tür und Panik breitete sich darin aus.
    "Ihr seid Candahner, oder nicht? Ein Diener der hohen Herren?", fragte sie nach und trat einen kleinen Schritt auf Torlik zu. "Ihr hättet diesen Gang nicht betreten dürfen, das ist nicht gut! Schnell, folgt mir, dann führe ich Euch hier weg, bevor meine Herrin zurückkehrt!"


    "Eure Herrin ?" Für einen Moment war Torlik versucht, nachzufragen, wer das denn sei. Doch bei der zweiten Betrachtung konnte er nur feststellen, dass das wohl ziemlich egal war. Großer Ärger wäre wohl garantiert, wenn man ihn hier anträfe. Die Bediensteten hier schienen aber doch eher grundehrliche Leute zu sein. Eine Magd, die es vorzog, ihn nicht zu verraten... "Also gut. Ich folge unauffällig. Wohin geht es ?"


    "Ja, schnell!", drängte die Magd. "Ich zeige Euch einen der Dienstbotengänge, dort wird Euch keiner der hohen Herren oder Damen sehen." Sie eilte Torlik voran durch das Zimmer auf eine weitere als Teil der Wand kaschierte Tür zu. "Am Ende des Ganges müsst Ihr Euch nach links wenden, dann die Treppe hoch und nach rechts, das sollte Euch in die Nähe Eurer Quartiere zurückbringen." Von draußen waren Schritte zu hören. Die Magd wurde blass. "Schnell, schnell!", sagte sie und wies Torlik in die Richtung des Ganges.


    Der Rothaarige ließ sich nicht lange bitten. Ihm blieb in diesem Moment wohl kaum etwas anderes übrig, als der Magd einfach zu vertrauen und in die angewiesene Richtung zu stürmen. Wo 'in der Nähe eurer Quartiere' war wusste er zwar nicht, aber er würde es wohl herausfinden müssen. Sich darum bemühend, möglichst leise zu bleiben, stiefelte er durch den klammen Gang nach oben. In der Tat kam ihm das, was hinter dessen Ende lag, reichlich vertraut vor... Er befand sich in Sicherheit. Jetzt wäre es nur noch günstig, den Rest der Delegation über die Existenz dieser Geheimhänge auch zu informieren!


    Die Magd stellte sicher, dass Torlik den Gang auch wirklich entlang ging, dann schloss sie die Tür rasch, und das keinen Moment zu früh. Meriel da Kaana war in die Gemächer eingetreten. Die Magd wirbelte herum und knickste tief. "Willkommen zurück, Herrin." Meriel winkte ab.
    "Ich bleibe nicht lange. Such mir das grüne Kleid heraus."
    Die Magd knickste erneut und machte sich an die Arbeit.

  • Koop Fara (ganz viele Chars) und Cass (Vapor)


    Schon klar.“ Olimus seufzte.
    „Ich bin froh, dich dabei zu haben. Alleine wäre ich gerade ziemlich verloren.“
    Er hatte nicht die geringste Erfahrung im Umgang mit solchen Personen. Zwar wusste er, dass er vorsichtig sein musste, gleichzeitig kam es ihm jedoch so vor, als ob ihm die wichtigsten Dinge entgehen würden.
    „Dir gegenüber werden sie vermutlich auch freimütiger sein, als mir gegenüber. Ich glaube sie haben schon gemerkt, dass ich von ihnen nicht gerade angetan bin.“


    Vapor warf ihm einen halb amüsierten Seitenblick zu. Dennoch ließ er nicht ab von der Arroganz in der Miene.
    "Natürlich. Du kennst es nicht." Er zu gut. Zu Jugendzeiten hatte er gelernt, er hatte schnell und gut gelernt, auch wenn seine Ziele nicht Machterweiterung gewesen waren, sondern die Betten diverser Damen. Ein tiefer Seufzer.
    "Mein Bester, sie wissen, dass ich mich nicht so sehr von ihnen unterscheide." Es störte ihn und ja, es war unangenehm, doch die Wahrheit.
    "Es geht ihnen um Vergnügen, sicher auch um Macht, doch im Moment suchen sie die Verbindung über die diversen Erfahrungen, die ich gemacht habe." Früher. Vor einer Ewigkeit.
    "Du kennst das nicht, und du hast in der Hinsicht keinen Ruf."


    „Allerdings“, stimmte Olimus zu, in keinster Weise unglücklich darüber.
    „Vielleicht lassen sie beim Austausch dieser ‚Erfahrungen‘ ja die eine oder andere nützliche Information einfließen.“ Er seufzte.
    „Bis dahin sollten wir diese Scharade aufrecht erhalten.“


    Vapor blickte zu Olimus hinüber.
    "Das haben sie schon. Und da ich, nun ja, einst auf denselben Pfaden wandelte, weiß ich, dass beispielsweise ein gemeinsames Weintrinken ebenso höchst förderlich sein kann." Ah, damals, damals...
    "Vermutlich in Anwesenheit der einen oder anderen Dame. Das wird eine Herausforderung." Er plante schließlich nicht, eigentlich, sich eine Affäre anzulachen.
    "Natürlich. Ich hoffe du weißt dass, egal was Furchtbares ich über dich sage, alles gelogen ist."


    "Treib es nicht zu weit", warnte Olimus. "Denk an Olivia. Mission hin oder her, es gibt Grenzen."
    Allerdings war ihm gleichzeitig auch bewusst, dass dies eine Gratwanderung für Vapor sein würde. Er konnte es sich nicht leisten prüde oder verschlossen zu wirken. Olimus beneidete ihn keinesfalls.
    "Wirklich alles?", fragte er scherzhaft, wurde dann jedoch wieder ernst. "Natürlich weiß ich das. Mach dir darüber keine Sorgen."
    Kurz blickte er sich um. Sie durften sich nicht zu auffällig verhalten.
    "Wir sollten zu den anderen aufschließen."


    Vapor rollte mit den Augen.
    "Ich weiß sehr wohl, dass ich mir möglichst keine Affäre anlachen sollte, auch wenn das sicherlich einige neue Informationen bedeuten würde." Leider wollte er selbst nicht mehr wirklich.
    "Ich hab da auch schon eine Idee, das abzuwenden." Dann nickte er.
    "Ja - ich mag Jagdausflüge nicht besonders. Ich fürchte, dass wir dann gleich ein Tier erlegen werden."


    „Ach wirklich?“, hakte Olimus nach, blickte sich dann allerdings wieder um. „Von dieser Idee musst du mir später berichten. Wir sollten jetzt los.“ Er trieb sein Pferd an, um zur Jagdgesellschaft aufzuschließen. Auch er war kein besonders großer Fan der Jagd, vor allem wenn diese nicht zum Sinne der lebensnotwendigen Nahrungsbeschaffung, sondern zum Sport stattfand. Schnell hörten sie wieder das Bellen der Hunde und die lauten Rufe der ilianischen Adeligen.
    Plötzlich brach aus dem dichten Unterholz ganz in ihrer Nähe ein großer, prächtiger Hirsch hervor. Olimus Pferd scheute und warf ihn beinahe ab.


    Auch Vapors Pferd stieg in die Luft, als erfahrener Reiter konnte sich der junge Adelige aber oben halten und das Tier rasch beruhigen. Ein schneller Blick zu Olimus, dann meinte er trocken:
    "Ich denke, wir sollten dem Tier nachsetzen."


    Olimus brauchte einen Moment, um sich von dem Schrecken zu erholen. Er erwiderte Vapors Blick und verzog etwas die Miene.
    "Ich schätze schon..." Er beruhigte sein Pferd so gut es ging und setzte dem Hirsch dann nach. Irgendwo vor ihnen ertönte Hundegebell und Hufgetrappel - sie hatten die restliche Jagdgesellschaft wieder eingeholt.
    "Ah, wir haben unsere candahnischen Freunde wiedergefunden!", rief Liam, als er sie erspähte. Berim schien eher auf den Hirsch konzentriert und setzte diesem nach.


    Vapors Miene hellte sich auf und schon war Olimus wieder ignoriert, zumindest schien es so.
    "Der Hirsch wollte sich schon im Vorhinein rächen wie mir scheint. Unser Herr Graf wäre beinahe vorwärts abgestiegen." Dabei brachte er eine amüsierte Blasiertheit zum Vorschein, die an seine alten Tage erinnerte.


    Liam stieß ein unverhohlenes Lachen aus.
    "Macht Euch keine Sorgen, werter Herr Graf. Dieser Hirsch ist schließlich wahrlich angsteinflößend!"
    Olimus lächelte nur müde darüber. Berim beteiligte sich nicht an dem Spaß - er hatte nur Augen für den Hirsch.
    "Mein Cousin ist auf eine Trophäe aus", kommentierte Liam amüsiert.


    Ihm war nicht ganz wohl dabei, Scherze auf Kosten Olimus' zu machen. Doch immerhin schien es zu helfen, dass Liam ihn als seinesgleichen ansah. Warum eigentlich gefiel es ihm nicht?
    "Nun, es soll ihm gegönnt sein. Hirschragout ist ein vorzügliches Mahl, und Eure Küche ist wahrlich gut."


    "Ha, da habt Ihr Recht!", stimmte Liam zu. Berim bedeutete seinem Diener nun, dass er seine Armbrust bereit machen sollte, welche ihm auch kurz darauf angereicht wurde. Olimus betrachtete mit einem flauen Gefühl im Magen, wie der Prinz anlegte, zielte und schoss.
    "Treffer!", kommentierte Liam, doch der Hirsch ging noch nicht zu Boden, sondern lief etwas taumelnd weiter.


    Etwas rebellierte in ihm, als das schöne Tier getroffen wurde. Vapor war nie ein Freund der Jagd gewesen, jetzt sah er auch wieder warum. Sein Sinn stand ihm nach den Freuden und des Schönen, nicht nach Tod und Verderben. Die Augen des Hirsches in Todesangst ließen ihn erschauern. Doch er brachte es nicht über sich, das Tier zu erlösen. Zu viel Blut war im Krieg geflossen - menschliches. Nein, der Adelige hasste es, zu töten. Stattdessen wandte er einen Trick an, als ob sein Pferd scheute und er es kontrollieren musste - denn so mies er als Jäger war, er war ein guter Reiter. Höchstens Olimus konnte den kleinen Trick bemerkt haben, weil dieser hinter ihm war.


    Die ilianischen Adeligen schenkten den candahnischen nun so gut wie keine Beachtung mehr. Berim setzte dem Hirsch nach und auch Liam hatte nun das Jagdfieber gepackt, sodass er Vapor und Olimus erneut hinter sich ließ. Olimus konnte sich zwar nicht ganz sicher sein, meinte jedoch, dass Vapors Reitkünste zu gut waren, als dass sein Pferd so leicht scheuen würde. Er konnte es seinem Freund nicht verübeln - auch er selbst verabscheute diese Art von Jagd, eine Jagd, die nicht auf Not und Hunger zurückzuführen war, sondern nur dem Sport diente. Vor ihnen ertönte nun das Gebell der Hunde, dann ein furchtbar gequältes, stöhnendes Geräusch und erneut der Klang einer Armbrust. Alarmiert sah Olimus kurz zu Vapor und trieb sein Pferd dann an. Nicht weit vor ihnen, war die Jagdgesellschaft stehen geblieben. Olimus hielt neben Liam an und sah, dass der Hirsch zu Boden gegangen war. Die Hunde und ein weiterer, diesmal besser platzierter Bolzen von Berims Armbrust, hatten ihm den Rest gegeben. Tiefe Trauer durchfuhr Olimus, als er das Tier so am Boden liegen sah, doch er bemühte sich darum, seine Miene ausdruckslos zu lassen.
    "Guter Schuss, Cousin!", lobte Liam vergnügt. "Das Geweih ist wahrlich prächtig! Es wird sich gut an deiner Wand machen."


    Sein Magen drehte sich bei den Geräuschen, doch er war ein zu guter Schauspieler um sich das anmerken zu lassen. Vapor trabte an die Stelle, wo der Hirsch lag und schüttelte sich innerlich. Ja, er hatte schon Menschen töten müssen, was leider notwendig gewesen war. Das aber... Brrr. Auch wenn ihm bewusst war, dass er vielleicht nichts sagen sollte, denn er aß ja gerne Fleisch. Nicht ließ aber erkennen, was er dachte, als er anerkennend einen Pfiff ausstieß.
    "Ihr seid wirklich ein sehr guter Schütze. Eine großartige Beute."


    Berim quittierte den Lob mit einem knappen Nicken. Einige Diener machten sich bereits daran, das Tier zurück zum Schloss zu transportieren. Der Prinz gab ihnen noch einige Anweisungen, dann wandte er sich an seinen Cousin und seine Gäste: "Ich finde, das sollten wir ordentlich feiern, meine Herren."


    Ah, das gefiel ihm deutlich besser, auch wenn Vapor wusste, wie sehr er auf der Hut sein musste. Doch beim Feiern kannte er sich aus.
    "Es wäre mir eine Ehre und ein Vergnügen, werter Prinz." Wein. Wein war immer gut.


    "Es gibt ein Gasthaus, ganz in der Nähe, welches sicher Eurem Geschmack entsprechen wird", meldete Liam sich nun zu Wort und grinste Vapor an. Berim nickte zustimmend. "Ja, daran habe ich auch schon gedacht." Er trieb sein Pferd an, um den Weg zu weisen.
    Olimus hob leicht die Augenbrauen, vermied es jedoch, Vapor anzusehen. Was das für ein Gasthaus sein sollte, konnte er sich schon denken...


    Vapor hatte plötzlich einen Knoten im Magen. Gasthaus. Trotzdem grinste er.
    "Oh, ich nehme an, dass es dort auch Möglichkeiten zum Ruhen gibt." Bitte nicht. Der junge Adelige ritt im Schritttempo hinterher. Wenn es wirklich ein Gasthaus mit Damen war, musste er sich schnell etwas einfallen lassen. Betrinken. Immer gut.


    "Ich sehe, wir verstehen uns", erwiderte Liam bloß grinsend. "Und sehr gastfreundliche Bedienungen", fügte er hinzu. Olimus unterdrückte einen Fluch und überlegte fieberhaft, wie sie aus dieser Nummer bloß wieder herauskommen sollten..


    Also ein Bordell. Nicht, dass dem jungen Adeligen derartige Etablissements fremd gewesen wären -in seinen besten Zeiten hatte er ja dort praktisch gewohnt-, doch er wusste genau, dass das eine ganz ganz dumme Idee war. Er musste Olimus nicht ansehen um zu wissen, dass dieser alles andere als begeistert sein würde. Und er selbst? Klar, seine Frau hatte ihm die Erlaubnis gegeben. Trotzdem, das jetzt erschien ihm - falsch. Ich werd ein Spießer, verdammt. Nur wusste er für den Moment nicht, was er tun sollte. Also zwinkerte er Liam zu.
    "Nun, die Schönheiten des Landes muss man schließlich ausgiebig erkunden." lachte Vapor


    Die kleine Gruppe verließ kurz darauf den Wald und ritt einige Zeit durch die durchaus schöne und üppige Graslandschaft Ilias. Berim und Liam machten weiter Scherze aus denen Olimus sich größtenteils heraus hielt. Er konnte sich schon ziemlich genau denken, was seine Schwester zu all dem sagen würde. Schließlich kam das Gasthaus in Sicht - es war tatsächlich nicht weit von den königlichen Wäldern entfernt und Olimus vermutete, dass die royalen Herren sich dort öfters aufhielten. Seine Vermutung wurde bestätigt, als eine Frau die Tür öffnete, kaum dass sie ihre Pferde in den Innenhof des Gebäudekomplexes gelenkt hatten, und in einen tiefen Knicks verfiel. "Euer Hoheit", grüßte sie Berim. "Ich habe gerätselt, wann Ihr uns das nächste Mal beehrt." Auch Liam wurde von ihr gegrüßt, dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit den Candahnern zu. "Und wen habt Ihr da mitgebracht?"


    Die Witze und Anzüglichkeiten der royalen Herren waren immer seine Welt gewesen, und noch immer konnte Vapor mithalten. Nur sein eigenes Gefühl war anders. Allerdings hatte er versprochen, dass er das Schauspiel durchhalten würde, und jetzt würde er nicht zurückziehen. Bei der Ankunft trat eine Frau aus dem Haus, die ihre besten Jahre bereits hinter sich hatte, aber durchaus noch schön war. Sein Lächeln war sogar echt, als er behende vom Pferd sprang und ihr eine leichte Verbeugung andeutete. Auch Prostituierte gehörten gut behandelt.
    "Vapor de Ilyadim, meines Zeichens candahnischer Adeliger. Der Ruf der Schönheit dieser Landen ist wahrlich nicht untertrieben."


    "Ah, Besuch aus dem Norden", sagte die Frau lächelnd und knickste noch einmal. "Es freut mich, dass unser Land Euch so zusagt, Herr."
    Olimus stellte sich nun ebenfalls knapp mit steinerner Miene vor. Die Frau überging sein offensichtliches Unbehagen elegant und meinte nun, hauptsächlich an Vapor gewandt: "Mein Name ist Idíl. Willkommen in unserem bescheidenen Haus. Ihr seid sicherlich erschöpft."
    "Nicht zu erschöpft, meine Liebe", witzelte Liam und Idíl kicherte.
    "Oh, keine Sorge, mein Herr. Ich werde den Mädchen bescheid geben." Sie ging ihnen voran ins Haus.


    Alkohol. Viel, viel Alkohol. Lass da viel Wein sein... Vapor zwinkerte Liam zu, obwohl er sich fragte, was er denn tun sollte. Trinken Vielleicht sorgte sein Freund auch für einen kleinen Eklat, denn dieser hatte sicherlich nie ein derartiges Etablissement besucht. Die Gerüche und Atmosphäre waren ihm vertraut, viel zu sehr, und er grinste schließlich.
    "Nun, Wein, und Frauen, was gibt es Besseres?" Jetzt konnte er schwerlich einen kompletten Rückzieher machen. Livia bringt mich um...


    "Wahre Worte, mein Freund", lachte Liam und klopfte Vapor auf die Schulter. Olimus, folgte den dreien ohne ein Wort. Livia würde das ganz und gar nicht gefallen, doch sie durften sich auch nicht zu auffällig benehmen!
    Idíl geleitete sie in einen abgetrennten Raum, in dem bereits zwei junge Frauen mit Weinkaraffen auf sie warteten. "Die Mädchen sind sogleich bei Euch", sagte sie mit einem weiteren Knicks an Berim gewandt, bevor sie den Raum verließ. Liam setzte sich hin und bedeutete den Frauen einzuschenken, bevor er hauptsächlich an Vapor wandte: "Nun, wonach steht Euch der Sinn?"


    "Ah, Herz, was willst du mehr!" lachte Vapor scheinbar vergnügt und nahm den Becher mit Wein. Gut, er war stark. Er winkte den Mädchen zu, erneut einzuschenken.
    "Was wird denn alles geboten, werter Herr?"


    "Macht Euch selbst ein Bild", sagte Liam selbstzufrieden, als die Tür aufging und eine Gruppe sehr junger Frauen eintrat, die jüngste unter ihnen kaum mehr als ein Kind. Olimus setzte seinen Becher ab. Der Geschmack des Weins hatte sich in seinem Mund mit Galle vermischt. "Ich denke, ich werde draußen warten", sagte er leise.
    "Nun, wenn Ihr es bevorzugt, Graf, kann Idíl Euch auch einige Knaben schicken", merkte Liam an. Sein Ton ließ keinen Zweifel daran, wie er diesen Kommentar meinte. Olimus stand abrupt auf. Für einen Moment war in seinem Blick nichts als blanker Hass zu sehen, dann hatte er sich wieder einigermaßen gefangen. "Ich warte draußen", sagte er noch einmal, dieses Mal deutlich kalter und rauschte ohne ein weiteres Wort aus dem Raum.


    Vapor hatte sich den Becher wieder an den Mund gesetzt um nicht zu auffällig zu wirken als die Mädchen in den Raum traten. Oh verdammt. Die Reaktion seines Freundes verwunderte ihn nicht, allerdings kam auch in ihm Abscheu auf. Sicher hatte er sich auch mit jungen Frauen einst vergnügt, da war er allerdings selbst noch lange nicht erwachsen gewesen. Eigentlich bevorzugte er reifere Damen. Doch so gerne er Olimus nachstürmen wollte -dessen Blick hatte ihn sehr erschreckt, denn das kannte er nicht von dem jungen Grafen- so wusste er, dass es nicht gehen würde.
    "Tja..." sagte er gedehnt und besann sich auf seine Rolle. Für die Königin. Ein leichtes Grinsen erschien auf seinem Gesicht.
    "Das nennt man im Theater "'dramatischen Abgang'. Mehr Wein?" Er betrachtete die jungen Dinger, die einen Ausdruck in den Augen hatten, der erschauern ließ. Irgendwie konnte er sich des Gefühls nicht erwehren, dass sie nicht alle so freiwillig hier waren.


    Die ilianischen Adeligen brachen in Gelächter aus. Berim bedeutete den Dienerinnen, dass sie Wein nachschenken sollten, während Liam eine der Frauen auf seinen Schoß zog.
    "Meine Damen,", sagte Berim nun grinsend, "wir haben heute einen besonderen Gast in unserer Mitte und wir wollen sichergehen, dass er die nötige Aufmerksamkeit erhält."
    "Oh, ich bin sehr aufmerksam, mein Herr", meldete sich eine der Frauen zu Wort. Sie musste etwa Anfang zwanzig sein, mit kastanienbraunen Locken und großen, dunkelbraunen Augen, die Vapor beinahe herausfordernd anblickten.


    Vapor lachte ebenfalls, nur war ihm nicht danach. Er konnte nicht zählen, wie oft er bereits in genau solchen Situationen gewesen war und es absolut genossen hatte. Vermutlich wären die beiden Ilianer echte Kumpel geworden. Früher einmal. Jetzt erkannte er erst, wie fragwürdig all dies war. Langsam trank er einen weiteren Becher, und blickte dabei der hübschen Frau ins Gesicht. Hm. Seiner Erfahrung nach musste diese recht willensstark sein. Da war dann der Sex zwar gut, aber man sollte die Brieftasche gut festhalten. Gleichzeitig überlegte er aber fieberhaft, wie er da jetzt rauskam aus der Sache.
    "Tatsächlich? Wie heißt du?" fragte er dennoch lächelnd, und da spürte er etwas ein paar Räume weiter, als er kurz auf seine Magie zurückgriff. Ok, Backup Plan.


    "Tania", erwiderte die Frau mit einem Lächeln.
    Liam grinste wissend. "Nehmt Euch lieber vor ihr in Acht, mein Freund!"


    Vapor grinste und trank den nächsten Becher aus.
    "Herausforderungen sind mir am liebsten."


    "Wenn dem so ist, mein Herr,", sagte Tania nun, "dann bin ich heute gerne Eure Herausforderung."


    Ihm widerstrebte es mehr als er es gestehen würde, die junge Frau zu sich zu holen. Natürlich, sein Körper war da ganz anderer Meinung, aber Vapors Kopf war nicht mehr frei. Auch wenn er schon einiges intus hatte, so war er erschreckend nüchtern, was ihm vermutlich kaum jemand glauben würde.
    "Ah, setz dich nur zu mir."


    Immer noch lächelnd trat Tania näher und ließ sich auf den Platz neben Vapor nieder. Liam und Berim lachten auf. "Guter Mann", lobte Liam. "Ich wusste, dass nicht alle Candahner so verweichlicht sein können."


    Vapor schob seine immer mehr aufkeimende Antipathie beiseite sondern lachte laut auf, seinen Arm um die junge Frau legend.
    "Aber, aber, wenn Ihr von den wilden Festen wüsstet, die ich gefeiert habe. Die waren legendär." So richtig schämen konnte er sich nicht einmal dafür, selbst wenn er wusste, dass er es manches Mal leicht übertrieben hatte.
    "Unser Theaterviertel ist nicht nur wegen der schauspielerischen Künste berühmt. Ihr solltet Euch die Schauspielerinnen einmal ansehen."


    "Nun, dann weiß ich ja wo mein nächster Besuch in Askandris mich hinführen wird", grinste Berim. Tania hauchte derweil in Vapors Ohr: "Über diese Feste würde ich nur zu gern mehr erfahren."


    "Werter Prinz, ich kenne die besten Adressen der Stadt." zwinkerte Vapor. Der warme Leib an seiner Seite zeigte bei ihm durchaus Wirkung, und er merkte es. Jetzt musste er trotz allem einen halbwegs kühlen Kopf bewahren, was alles andere als einfach war. Aber da wo andere Männer vielleicht bei Alkohol die Beherrschung verloren, so half ihm dieser, kurz durchzuschnaufen, und sich darauf zu konzentrieren, bevor er der jungen Frau leise erwiderte:
    "Oh, es war sehr - anregend."


    "Das kann ich mir vorstellen", erwiderte Tania schmunzelnd mit einem eindeutigen Blick. Liam erhob sich derweil vom Tisch und legte einen Arm um die Frau, die zuvor auf seinem Schoß gesessen hatte.
    "Meine Herren, wenn Ihr mich entschuldigt - ich denke, ich werde diese Annehmlichkeiten in einen anderen Raum verlagern."


    Der junge Adelige war in einem Dilemma. Sein Körper war nämlich anderer Meinung als sein Verstand, und er war heilfroh, dass er so viel Wein trinken konnte ohne dass er sich gleich ganz verlor. Sein Versprechen galt noch immer. Das Gute war: es war wie eine kalte Dusche, dachte er an seine Frau und Livia. Er konnte sich noch immer kontrollieren, auch wenn die junge Frau sehr entzückend und zuvorkommen war. Aber er würde nicht zulassen, dass es zu weit ging.
    "Na, viel Vergnügen." zwinkerte er Liam zu und angelte nach seinem Wein, den er aber dann Tania reichte.


    Die junge Frau nahm den Weinbecher entgegen und trank, dann lächelte sie Vapor warm an. "Wisst ihr, mein Herr, es gibt hier noch mehr Rückzugsmöglichkeiten."


    Der junge Adelige war wirklich ein guter Schauspieler, den vielen Jahren geschuldet, in denen er jedem etwas vorgespielt hatte - nun gut, er tat es immer noch. Er zwinkerte ihr zu, obwohl er ein flaues Gefühl im Magen hatte.
    "Das hoffe ich doch sehr." Gleichzeitig fühlte er, wo die Feuerstellen waren. Sehr gut. Er nahm die junge Frau bei der Hand und schloss die Augen. In einem anderen Raum schossen plötzlich die Flammen hoch, erfassten blitzschnell die drapierten Decken und Vorhänge.


    Es dauerte nicht lange, da tönten Rufe durch das ganze Haus: "Feuer! Feuer!" Berim erhob sich abrupt, runzelte die Stirn und lief zur Tür. Als er sie öffnete, drangen weitere Rufe zu ihnen herein: "Feuer! Holt Wasser, schnell! Feuer!"
    Die jungen Frauen, die noch mit am Tisch saßen, sprangen kreischend auf und liefen dem Prinzen hinterher hinaus. Tania sah kurz mit einem schwer zu deutenden Blick zu Vapor und erhob sich dann. "Wir sollten hinaus gehen."


    Vapor nahm Tania bei der Hand und lief mit ihr nach draußen. Die Rauchschwaden waren deutlich sichtbar, und die Flammen spürte er am ganzen Körper. Er seufzte.
    "Verdammt." Dann blickte er sich um. Alarmiert.
    "Wo ist Liam?"


    Kaum hatte Vapor diese Frage geäußert, da stolperte Liam hustend und fluchend - und nur halb bekleidet - nach draußen. Hinter ihm brachte sich auch die junge Frau, die ihm Gesellschaft geleistet hatte, in Sicherheit.
    "Was ist passiert?", fragte Olimus, der plötzlich neben Vapor aufgetaucht war. Er hatte vor dem Haus gewartet und war durch die Rufe und den schnell entwickelnden Rauch alarmiert worden.


    Fast musste Vapor lachen, als er den anderen Adeligen so in dem Zustand sah. Wie peinlich für diesen. An Olimus gewandt, meinte er nur unterkühlt:
    "Keine Ahnung."


    "Verstehe", erwiderte Olimus leise, warf Vapor noch einen Blick zu und wandte sich dann in Richtung Eingang, wo Idíl gerade heraustrat. "Eure Hoheit, werte Herren - ich bin untröstlich. Eines der Mädchen muss nicht richtig mit den Vorhängen aufgepasst haben." Sie ging vor Berim auf die Knie. "Ich bitte vielmals ums Entschuldigung, Hoheit!"


    Vapor seufzte.
    "Ein tragisches Ende eines schönen Tages." Er lächelte Tania zu.
    "Vielleicht ein andermal." Das Geschehen um den Prinzen sah er mehr im Augenwinkel.


    "Allerdings. Ein tragischer Zufall." Tania sah Vapor noch einmal nachdenklich an, bevor sie leicht knickste. "Beehrt uns jederzeit wieder, mein Herr."
    Berim blickte derweil auf Idíl hinab, winkte dann jedoch ab. "So etwas kann passieren. Finde das verantwortliche Mädchen und sieh zu, dass sie bestraft wird." Er blickte gen Himmel, dann zu seinem Cousin. "Wir sollten vermutlich zurück reiten."


    "Ich werde es mir gut merken." Vapor warf noch einen Blick auf die Mädchen, dann wandte er sich um und ging zu seinem Pferd. Gemäß dessen, dass er eigentlich angeheitert sein sollte -obwohl er es nicht war- tat er so als bereite es ihm etwas Mühe oben anzukommen und wartete dann auf die anderen.


    Olimus folgte Vapor und schwang sich ebenfalls - allerdings deutlich eleganter - auf sein Pferd. Berim und Liam folgten kurz darauf, wobei letzterer zuerst sein Hemd wieder anziehen musste. Sie setzten sich in Bewegung, schwiegen jedoch größtenteils. Liam war wütend, das war eindeutig zu sehen. Berims Miene war dagegen schwerer zu lesen - Wütend? Nachdenklich? Enttäuscht?
    Schließlich kam der Palast erneut in Sicht und kurz darauf ritten sie in den Innenhof ein. Liam schwang sich sogleich von seinem Pferd und steuerte auf einen der Eingänge zu. Berim nahm sich immerhin die Zeit, um Vapor zuzunicken. "Lord de Ilyadim, ich hoffe, Ihr habt Euch trotz allem vergnügen können."


    Vapor kletterte vorsichtiger als notwendig von seinem Reittier und verbeugte sich höflich. Dass Liam nicht glücklich war fand er tatsächlich amüsant.
    "Natürlich, vielen Dank, werter Prinz. Ich weiß die Geste sehr zu schätzen." Er roch selbst, dass er nach Wein muffte, sein Kopf war aber klar. Zwar hatte es in Feuer geendet, und nicht in schweißtreibenden Aktivitäten, die er lieber nicht mehr betreiben wollte -jedenfalls nicht hier-, doch natürlich wusste er, dass er gut geschauspielert hatte. Tania hatte ihn merkwürdig angesehen, nur würde kaum jemand annehmen, dass er noch nüchtern war. Abgesehen davon hatte es körperliche Regungen gegeben, was er schlecht leugnen konnte. Er war sehr stolz, dem nicht nachgegeben zu haben.


    Berim verabschiedete sich, wobei er Olimus kaum mehr als eines Blickes würdigte und folgte dann seinem Cousin. Olimus brannte es zwar unter den Nägeln, Vapor zu fragen was passiert war, doch er wusste, dass sie den Schein wahren mussten. So nickte er Vapor ebenfalls nur knapp zu. "Lord de Ilyadim." Dann wandte er sich um und steuerte auf den Eingang des Palastes zu.


    Vapor antwortete ebenso kühl und spielte weiterhin den durchaus Angetrunkenen. Seufzzend setzte er sich kurz und schloss die Augen, dann schlurfte er vorsichtig in das Gebäude. Er war sich sicher, dass ihn irgendwer beobachten würde. Innen war es kühl und er ging langsam in Richtung seines Zimmers.

  • Coop Cass (Vapor) / Fetzen (Torlik)



    Die unerwartete Begegnung mit den Geheimgängen hätte leicht schief gehen können. Wäre er auch nur vielleicht eine Minute später durch dieselbe versteckte Tür getreten wäre er mitten in die privaten Räumlichkeiten einer hochrangigen ilianischen Persönlichkeit gelaufen, während sich deren Besitzer darin aufhielt. Prinzipiell ebenso schwer wäre die Sachlage zu erklären gewesen, wäre er an eine weniger freundliche Magd geraten. Vorausgesetzt natürlich, sie würde ihr Wort halten. Jedenfalls kreisten Torliks Gedanken immernoch um die ganze Sache, als er durch die offiziellen Korridore zurück zu Vapors Räumlichkeiten lief. Der Rothaarige war immernoch etwas blass im Gesicht, als er einen Zahn zulegte. Nicht, dass der Adelige ihn noch der Verspätung würde bezichtigen können...


    Der junge Adelige sang leise vor sich hin und spielte seine Rolle, im Wissen, dass er unter Beobachtung stand. Aber er war vollkommen bei sich. Selbst jetzt, nach Wein und Freudnehaus riechend, war er klaren Geistes. Auf dem Weg zu seinen Räumlichkeiten sah er dann eine ihm wohlbekannte Gestalt.

    "Torlik! Sehr gut, es wird Zeit für ein Bad!" rief er dem Hünen entgegen, zwinkerte aber gleichzeitig um zu signalisieren, dass auch der arrogante befehlende Tonfall nicht ernst gemeint war.

    Vapor schien guter Laune zu sein, um es etwas konservativ auszudrücken. Torliks Nase erzählte ihm jedoch etwas anderes, kaum dass die dem Adeligen leicht vorauseilende Welle aus Weinduft und Körpergeruch sie erreichte. Doch der Rothaarige hatte sich zu bemühen, sich nichts anmerken zu lassen. Er verbeugte sich gerade noch rechtzeitig vor Vapor, um gleichzeitig das Grinsen zu verbergen, das er momentan nicht mehr zurückhalten konnte. "Natürlich, mein Herr. Tretet bitte ein." Torlik stieß die Tür zur geräumigen und nicht minder luxuriös eingerichteten Kammer auf und machte eine entsprechende Geste. "Fühlt ihr euch wohl ?"


    "Nun, es war kein ganz erfolgreicher Tag, aber äußerst entspannend weitestgehend. Aber ich denke, dass man den Staub und Mühen des... Jagens abspülen kann." Vapor lachte leise und betrat den Raum. Es schmeichelte ihm durchaus, noch immer, dass er diesen Luxus genießen durfte. Vor nicht allzu langer Zeit hätte diese unverhohlene Bestechung gewirkt, er hätte sich dem ganz ergeben. Er langte nun nach dem Krug Wasser um sich den Weingeschmack wegzuspülen. Sehr viel leiser, kaum hörbar meinte er:

    "Ich hab des Prinzen liebstes Bordell abgebrannt." Laut:

    "Bereite das Bad."


    So langsam begann Torlik das Spiel zu begreifen. Vapor hatte anscheinend mal wieder richtig Mist gebaut, wenngleich der Rothaarige von der Vorgeschichte natürlich -- noch -- praktisch keine Ahnung hatte. "Der Ofen in diesem Raum ist wirklich gut. Ich rieche das Feuer fast nicht!" sprach der Hüne in normaler Zimmerlautstärke, wobei das bei ihm staturgemäß stets ziemlich laut war. Laut genug, dass man es auch durch die geschlossene Tür würde hören können. Tatsächlich bezog sich das mit dem fehlenden Brandgeruch aber natürlich auf einen ganz anderen Kontext. Torlik schob noch ein paar Holzscheite nach, um den Aufheizprozess zu beschleunigen. Dann trat er etwas näher an Vapor heran und sprach leise: "Des Prinzen... liebstes Bordell ? Habe ich da was mit dem 'Jagd'ausflug falsch verstanden ?". Mit einem deutlichen Schmunzeln hob er eine Augenbraue.


    Vapors Mundwinkel zuckten leicht.

    "Feuer sollte man auch spüren und nicht riechen." Leise lachend setzte er sich auf einen Stuhl und zog sich den Stiefel aus. Man könnte sich zwar wundern, dass er das selbst tat und nicht der Bedienstete, nur war der gerade beschäftigt. Er senkte sie Stimme wieder.

    "Oh, beides, mein Bester. Nur hatte ich kein Bedürfnis nach der lebenden Beute und zog es vor, dem ganzen ein rasches Ende zu bereiten. Ein Coitus flammatus sozusagen." Und lauter:

    "Gut anheizen, ich bevorzuge es heiß."


    "Coitus flammatus ?" Torlik räusperte sich. Fast wäre er in Lachen ausgebrochen, und wenn er nicht aufpasste, passierte das womöglich noch. Das wäre dann weniger gut vermutlich... "Also ihr habt keinen einzigen Hasen oder Wildschwein erlegt ?" setzte er eine lautere, gespielt enttäuscht wirkende Stimme auf. "Schade, ich hatte mich schon auf etwas Braten gefreut. Aber es war sicher anstrengend, oder ?" Wer auch immer vor der Tür lauschte oder nicht lauschte, musste unterhalten werden. Dann setzte er leiste und viel ernster fort: "In eurer Abwesenheit ging es hier auch nicht ganz ereignislos zu. Die Wände haben Ohren, oder besser gesagt die Hohlräume in ihnen...." Kurz verdrehte er die Augen in Richtung Schrank.

    "Der Ofen brennt jetzt, so gut es geht. Na... meint ihr, der Stuhl hält mich aus ?"


    "Unser werter Prinz hat einen Hirsch erlegt, daher denke ich, dass dieser serviert werden wird. Leider blieb es die einzige Beute." Vapor gefiel das Spielchen zu gut, musste dann jedoch einen überraschten laut unterdrücken.

    "Sehr anstrengend, daher muss ich etwas ruhen. Hilf mir mal." Er trat nahe an Torlik heran und murmelte:

    "Geheimgänge?" Wieder lauter meinte er:

    "Man wird es sehen. Ich werde nach dem Bad ruhen und dann essen." Und Livia bescheid geben.

    "Sehr wohl, mein Herr." erwiderte Torlik wie der treue Bedienstete, den er vorgab zu sein.

    "Ja, Geheimgänge. Ich bin fast in die Kammer eines ganz hohen Tiers hier reingerannt. Oder besser gesagt, ich bin, aber eine Bedienstete hat mich rechtzeitig da rausgeholt. Und die Gänge enthalten Kammern, die eindeutig zum Belauschen bestimmt sind, wenn du mich fragst. Hinter dem Schrank, aber wenn ich den jetzt wieder verschiebe macht das vielleicht zu viel Geräusch..."


    "Wunderbar!" Vapor war mittlerweile entkleidet und es störte ihn tatsächlich herzlich wenig, wenn ihn jemand nackt sah. Warum auch.

    "Das Wasser wird sicher bald warm sein." Er nickte dem anderen Mann zu - er hatte verstanden. Davon musste Livia erfahren. Er meinte leise, während er sich im Spiegel betrachtete:

    "Gut. Nicht unerwartet. Ich werde zusehen, das weiterzugeben."


    "Nun denn... Wünscht ihr, dass ich weiter anwesend bin, oder kann ich mich in meine eigenen Räumlichkeiten zurückziehen ?" Etwas war Torlik schon überrascht, dass der Adelige bezüglich seiner Nacktheit so völlig ungehemmt war. Er hätte etwas anderes erwartet, aber vielleicht hatte er Vapor einfach nur noch nicht so richtig kennengelernt. Immerhin war er nun endlich diese wichtige Information losgeworden. Die Führung durch die Gänge würde aber wohl etwas warten müssen...


    Vapor hob eine Augenbraue.

    "Nun, du kannst dich gerne etwas zurückziehen. Besorge etwas zu essen für später, du kannst dir selbstverständlich auch etwas nehmen." Geheimgänge. Er war neugierig und wäre am liebsten hineinspaziert, aber das war genau das was er nicht tun sollte. Verlockend.


    "Werde ich tun, Vapor. Werde ich tun!" Vielleicht gab es ja etwas von dem erlegten Hirsch ? Vorausgesetzt natürlich, auch die niederen Bediensteten würden etwas davon abbekommen. Ein Versuch war es auf jeden Fall war, und zur Not könnte er ja vielleicht einfach behaupten, sein Herr hätte heute nach so einem anstrengenden Ausflug besonders großen Hunger. Er hatte ja quasi die Erlaubnis erhalten, sich auch etwas zu besorgen...

    Torlik verließ die Kammer und schloss gewissenhaft die Tür hinter sich. Es sollte ja keiner den Adeligen bei seinem Bad stören. Dabei ging ihm jedoch nicht die Geheimkammer aus dem Kopf: Was, wenn gerade jetzt jemand da drin auf akustische Beute lauerte ? Na wenigstens war die Küche nicht allzu weit. Der Rothaarige würde bald zurück sein.


    Seufzend legte sich der junge Mann in die Wanne und schloss die Augen. Ein bisschen Luxus konnte man sich schon gönnen, fand er. Was ein Tag. Anscheinend hatte der werte Prinz eine weitere Dame, zumindest interpretierte er dessen Verhalten in der Weise. Aber er hatte zumindest halbwegs das Vertrauen gewinnen können, er hoffte nur, dass sie nicht ahnten, wer das Feuer angefacht hatte. Und was Torlik von den Geheimgängen erzählte... Wenig überraschend. Vapor tauchte kurz ganz unter, dann wusch er sich etwas ab. Schließlich kletterte er heraus und schmunzelte ein wenig. Sein Freund hatte nicht viel Ahnung vom Dienen, aber gut, er hatte ihn schließlich fortgeschickt. Rasch war er trocken -das konnte er durchaus allein- und suchte dann frische Kleidung zusammen. Mittlerweile war er bedenklich stocknüchtern. Bedenklich, weil er einerseits zu viel getrunken hatte als dass er hätte nüchtern sein dürfen, und auch, weil er eigentlich gar keinen Wein hier hatte.


    Rotwild war in der Küche nicht zu finden, aber dennoch konnte man sich nicht darüber beklagen, dass Angebot oder die Qualität desselben in irgendeiner Weise dürftig gewesen wären. Mit zwei Tellern voll dampfender Suppe kehrte Torlik zurück, ihren Inhalt vorsichtig durch die Tür balancierend während er sich durch selbige quetschte.

    "Schon fertig ?" Recht unverholen schnüffelte der Rothaarige laut. "Riecht zumindest wieder gut. Und hier ist was zu futtern..." Vorsichtig schob er Vapor einen der beiden gleichen Teller auf dem Tisch entgegen. "Was gibt's denn hier zu trinken ?"


    Vapor seufzte theatralisch.

    "Hier bisher nur Wasser, Wein wäre natürlich besser." Torliks etwas ungehobelte Art störte ihn mittlerweile nicht mehr. Es hatte Zeiten gegeben, da wäre er deswegen ausgerastet, doch das war vorbei.

    "Komm, setz dich."


    "Wein ?" Torlik hob eine Augenbraue und blieb momentan verdutzt stehen. "Der schmeckt hier sicher verdammt gut, aber... habt ihr nicht erst was getrunken ? Oder habe ich da einen falschen Eindruck bekommen ?" Von den wirklichen Ausmaßen von Vapors Alkoholkonsum hatte er ja keine Ahnung, jedenfalls keine echte. Verschmitzt lächelte der Rothaarige den Adeligen kurz an und widmete sich dann dem hergebrachten Essen. Der Stuhl gab bereits vor dem vollständigen Hinsetzen ein bedrohliches Knacken von sich, aber das schien Torlik egal zu sein. "Naja, Wasser ist auch in der Suppe. Ansonsten kann ich ja nochmal in die Küche und sehen, ob dort der Zugang zum Weinkeller liegt..."


    Vapor zuckte mit den Achseln.

    "Natürlich habe ich das. Aber wenig." Für ihn. Er probierte die Suppe. Wie erwartet sehr gut, die Standards waren hervorragend im Palast. Natürlich. Dann lachte er.

    "Keine Umstände. Es wird sich schon noch etwas ergeben um zu trinken."


    "Nunja, mich schmerzt es ja eher weniger. Ihr wisst ja, dass ich nicht ganz so sehr zum Trinken neige wie... nunja... ihr ?"

    Hoffentlich würde der Adelige ihm diese Bemerkung jetzt nicht übel nehmen, auch wenn er keinen Grund hatte, das zu vermuten.

    "Ich bin ja gespannt, was wir hier sonst noch so machen werden. Es würde mich ja nicht überraschen, wenn die Ilianer ein ganzes Programm vorbereitet haben, um uns irgendwie zu beeindrucken... Und wie wir jetzt wissen ist dieses Schloss ohnehin nur scheinbar der Beste aller denkbaren Orte."


    Vapor hob eine Augenbraue und hielt inne. Ja, er trank viel. Aber das war zumindest seine ganz eigene Sache.

    "Nun, der Wein ist eine wunderbare Angelegenheit. Insbesondere in Verbindung mit schönen Frauen." Er sah nicht zur Wand, man wusste nie, ob es keine Beobachtung gab.

    "Ich gestehe, ich bin bereits beeindruckt. Es ist ein wunderbares Gebäude, der Ausritt endete zwar nicht wie geplant, doch die Geste allein fand mein Wohlgefallen. " Während er so sprach, stand er auf und nahm ein Stück Papier und ein Kuvert in die Hand.

    "Ich werde meiner Frau schreiben und ihr berichten, wie ich versprach. Wenn du dann so freundlich wärst und einen Boten beauftragen könntest?" Der Adelige setzte sich und begann zu schreiben, so dass Torlik sah, dass er zunächst etwas an Olivia verfasste, bevor er tatsächlich seiner Frau schrieb.


    Torlik kam nicht umhin, die Augenbraue zu heben, als er bemerkte, dass der Adelige keineswegs seine Ankündung, seiner Frau zu schreiben, mit höchster Priorität wahr machte. Die innere Neugierde drängte ihn dazu, sich auf Vapors Seite zu drehen und über seine Schulter zu lesen, ob das ein Geständnis an Olivia wurde oder doch eher ein 'Alles in bester Ordnung! Nur ein klitzekleines Malheur!" - Briefchen. Er hielt sich aber zurück, auch wenn es zugegebenermaßen ziemlich schwer fiel. Als sein 'Dienstherr' dann schließlich mit dem zweiten Schriftstück fertig war, nahm er beide an sich und machte sich auf den Weg, in diesem Schloss einen Boten zu finden. Es war ein Unterfangen, dass sich angesichts mangelnder Erfahrung als eher langwierig herausstellen sollte. Erst eine geschlagene halbe Stunde später war der Rothaarige wieder zurück im Raum.

  • Shaanea runzelte die Stirn.

    "Wenn es tatsächlich Freunde sind, dann müssen sie sehr vorsichtig sein. Beunruhigend." Sie blickte zu Yonathan, dann zu Fiora und Olivia.

    "Sollte dies der Wahrheit entsprechen, so müssen wir versuchen, richtig mit ihnen zu reden. Es gibt sicherlich den ein oder anderen versteckten Winkel."

  • In Narinth


    Die Nachricht, dass Elísa vermutlich tot war, ließ Fiora betroffen zu Boden blicken, während Olivias Miene noch grimmiger wurde. Nun konzentrierte sie sich jedoch genauer auf das, was Yonathan erzählte.

    „Potentielle Verbündete innerhalb des Hofes zu haben, ist schon einmal gut“, überlegte sie laut. „Auch wenn sie nicht zur obersten Schicht dazugehören, können sie uns doch einige wichtige Informationen liefern.“ Sie nickte Shaanea zu.

    Falls sie vertrauenswürdig sind.“ Ihr Blick fiel erneut auf Yonathan und Tarisa.

    „Haben sie sonst noch etwas erzählt?“

    „Sie sprachen davon, dass der König einen Jagdausflug plant – anscheinend eine längere Tour. Oren, der Mann, wird ebenfalls zugegen sein“, begann Tarisa und setzte dann zögernd hinzu:

    „Außerdem haben sie uns vor Enzio da Kaana gewarnt. Sie sagten, er würde etwas planen.“

    „Etwas planen?“, fragte Fiora. „Was genau?“

    „Das schienen sie nicht sagen zu können.“ Tarisa hob die Schultern. „Es kam uns auch ziemlich vage vor, doch eine Warnung ist eine Warnung.“

    „In der Tat.“ Olivia blickte einen Moment nachdenklich in die Ferne.

    „Es scheint mir ebenfalls ratsam, noch einmal mit den beiden zu sprechen. Haben sie etwas zu euch gesagt, wie ihr sie kontaktieren könnt?“

    „Sie sagten, sie würden uns kontaktieren, falls ihnen noch weitere Informationen einfallen“, erklärte Tarisa. „Ansonsten scheint die nächste Möglichkeit erst wieder bei diesem Jagdausflug zu sein.“

    „Verstehe.“ Olivia überlegte kurz. „Gut, versucht die beiden ausfindig zu machen und gebt uns Bescheid. Falls es nicht klappt, müssen wir bis zu dem Ausflug warten, auch wenn mir das nicht behagt.“

    In diesem Moment klopfte es an der Tür und Johanna trat ein, die Nachricht von Vapor an Olivia in der Hand.


    „Oh.“ Prinz Helon blinzelte kurz, lächelte dann jedoch und neigte leicht den Kopf.

    „Selbstverständlich! Verzeiht bitte meinen Fehltritt, da ich noch nicht viel Erfahrung im Umgang mit Eurem Volk habe – ein Umstand, den ich natürlich gerne ändern würde.“

    Er zögerte einen Moment, sichtlich bemüht darum die richtigen Worte zu finden.

    „Werdet Ihr mein Angebot also weiterleiten?“, erkundigte er sich schließlich hoffnungsvoll.



    In der Wüste


    „Erinnere mich daran, niemals deinen Zorn zu erwecken“, sagte Matia, deutlich beeindruckt, als sie das Schild betrachtete, welches Malvi aus ihrem eigenen Blut geformt hatte. Dann konzentrierte sie sich jedoch wieder auf die mehr als ernste Lage.

    Kalandras Gruppe ging gegen die Angreifer vor, doch diese hatten ihre anfängliche Flucht unterbrochen, sich hinter einige Felsen versteckt und fingen nun erneut damit an, Giftpfeile abzuschießen. Kalandras Gruppe hatte so gut wie keine Deckung, sodass sie auf die wenigen Magier angewiesen waren, die nicht mit Heilen beschäftig waren.

    „Wir können ihnen in den Rücken fallen“, schlug Matia vor und deutete auf einen Pfad die Felsen hinauf, der sie hinter die Angreifer bringen würde.


    Mit vereinten Kräften und der Unterstützung der heilenden Magier begannen Liliana und Yeto derweil die Getroffenen vor weiteren Angriffen zu schützen, indem sie sie zwischen den unzähligen Felsformationen in Deckung brachten.

    ___
    OOC: Auch hier noch einmal Sorry :D

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Shaaneas Lippen wurden schmal.
    "Nun, dass Enzio etwas plant ist wenig überraschend." Sie überlegte kurz.

    "Fiora darf keine Sekunde aus den Augen gelassen werden und wird eine kleine Schutztruppe um sich haben. Keine Widerrede." Sie kannte die Königin.

    "Aber wir dürfen auch nicht vergessen, dass jeder Einzelne unserer Gruppe als Geisel benutzt werden könnte."


    Der Brief an seine Frau entsprach in den wenigsten Teilen der Wahrheit. Da er davon ausging, dass es gelesen wurde, hatte er blumig ausgeschmückt was heute so geschehen war und schwärmte von dem wunderbareb Palast und der Gastfreundschaft. Einerseits war das weil der Brief wohl gelesen werden würde, andererseits aber wollte er sie beruhigen. So arrangiert ihre Ehe war, er schätzte und mochte er Aliana. Nachdem er ein wenig geruht hatte, trat der junge Adelige aus dem Zimmer und spazierte durch die Gänge.

  • „Ich stimme dir zu“, erwiderte Olivia nachdenklich. Selbst Fiora protestierte nicht wie üblich, sondern schien den Ernst der Lage erkannt zu haben.

    „Wir verstärken die Wachen um Eure Majestät“, entschied Olivia nun. „Und auch wir sollten nach Möglichkeit nicht mehr allein durch den Palast wandeln.“ Sie winkte Johanna herbei, die ihr Vapors Nachricht überreichte. Olivia studierte diese kurz und nickte dann.

    „Wenn Ihr mich entschuldigen möget, Majestät“, sagte sie mit einer Verbeugung in Richtung Fiora.

    „Natürlich“, erwiderte diese und neigte leicht den Kopf.

    Olivia gab Johanna ein Zeichen und verließ mit ihr gemeinsam den Raum.

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Vapor spielte dasselbe Spiel wie beim letzten Mal. Nun achtete er aber auch darauf, dass er dem ein oder anderen Stubenmädchen zuzwinkerte und seine Augen nicht nur über die Schönheiten des Palastes, sondern über die herumlaufenden gleiten ließ. Viele betrachteten ihn neugierig, den fremden Adeligen, der allen Gerüchten nach nur allzugerne Bettabenteuer allen anderen vorzog. Aber er unterhielt sich mit niemanden, sondern betrachtete nur. Manch eine dieser Damen wäre ihm sicherlich um den Hals gefallen wenn er es versucht hätte, und einige der Frauen gefielen ihm außerordentlich gut. Aber - er wollte nicht. Das verstörte ihn selbst wahrscheinlich am meisten. Er sah sich nicht als treusorgeinder, liebender monogamer Ehemann und Vater, im Gegenteil. Warum also blieb es den Schönheiten gegenüber so merkwürdig gleichgültig im Innersten? Seufzend begab er sich erst in den Hof, wo ihm viele Blicke folgten, dann spazierte er wieder in den Gängen umher. Erst als er sicher war, dass es sicher war verschwand er in derselben Kammer um auf Livia zu warten.


    Shaanea blieb bei Fiora und vor allem eines: wachsam. In ihrem Kopf entstanden Plan um Plan, wie sie notfalls entkommen könnten, wie sie gegebenenfalls die Feinde ausschalten konnte, wie die Wachen aussehen würden. Schließlich meinte sie zu ihrer Königin:

    "Wir sollten auch das Essen vorkosten."

  • Gemeinsam mit Johanna machte Olivia sich nun ebenfalls auf den Weg zum Treffpunkt. Vapors Brief hatte sie durchaus beunruhigt, doch nach außen hin ließ sie sich nichts anmerken. Auch ihr eigentliches Ziel sollte sich aus ihren Bewegungen nicht zu erkennen geben, sodass sie mehrere Umwege nahmen. Hier und da wurden sie von Höflingen gegrüßt oder in das ein oder andere kurze Gespräch involviert. Schließlich betraten sie den vertrauten Gang.

    „Bleib in der Nähe“, murmelte Olivia Johanna zu. „Falls du dich verdächtig machst oder etwas beobachtest, gib das vereinbarte Zeichen und zieh dich zurück in unsere Gemächer, ja?“

    Sie wartete, bis Johanna sich den Gang entlang entfernte, dann öffnete sie rasch die Tür und schlüpfte in die Kammer.

    „Also gut“, sagte sie mit einem kleinen Seufzer. „Was ist passiert?“


    Fiora verzog leicht die Miene, widersprach Shaaneas Vorschlag jedoch nicht.

    „In Ordnung…“ Sie rieb sich die Schläfen.

    „Ich hoffe bloß, dass dieser Besuch nicht gänzlich fruchtlos bleiben wird…“

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    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Vapor war in die Schatten getreten um zu warten, dieses Mal war er sogar nüchtern und nicht eingeschlafen. Als Livia hineinkam merkte er, dass er sich wirklich freute sie zu sehen. Er musste irgendwann zwischen der Zeit im Widerstand und heute den Verstand verloren haben...

    "Setz dich. Deinem Bruder geht es gut, und ich denke nicht, dass sie Verdacht schöpften." Er lächelte gewinnend und begann dann zu berichten.

    "Die Jagd war eingentlich ganz normal eine zeitlang. Liam und Berim - nun, es scheint, dass Berim ein Auge auf eine Frau geworfen hat, und nicht sagen will auf welche. Das sind Informationen, die man abspeichern sollte. Ansoooonsten..." Er lächelte unschuldig. Soweit er konnte.

    "Nach der bedauernswerte Hirsch getötet worden ist, sind wir zu einem Bordell weitergezogen. Es...ist allerdings zu nichts gekommen." Vorsichtshalber trat er einen Schritt zurück.

    "Es ist nicht ganz abgebrannt, mehr angesengt, also... Ich hab fast das Lieblingsbordell der zwei abgefackelt." Wenn er das seinem jüngeren Ich gesagt hätte... Der hätte das nicht geglaubt. Schnell setzte er hinterher:

    "Ich glaube aber nicht, dass sie ahnen, dass ich das war."


    Shaanea war zufrieden, dass Fiora jetzt einsichtiger zu sein schien.

    "Nun, es ist ein Schlangenest. In jedem Fall wissen die anderen Reiche, dass die candahnische Königin sich sehr um Diplomatie bemüht. Das ist einiges wert."

  • Eine Reihe von unterschiedlichen Emotionen war nach und nach in Olivias Gesicht abzulesen: Erleichterung, dass es Olimus gut ging, Misstrauen gegenüber Vapors offensichtlich gespielter Unschuld und dann leichtes Entsetzen, als das Wort ‚Bordell‘ fiel.

    „Angesengt?“, fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen nach, dann legte sie eine Hand an die Stirn. „Wir sind gerade mal zwei Tage hier“, murrte sie, allerdings mehr zu sich selbst als zu Vapor.

    „Also gut.“ Sie ließ die Hand wieder sinken und setzte sich. „Hoffen wir, dass sie wirklich keinen Verdacht schöpfen. Immerhin scheinen sie euch ja zu mögen, wenn sie euch schon in ihr Lieblingsbordell mitnehmen“, fügte sie mit offensichtlicher Abscheu hinzu.

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Vapor hob beide Hände.

    "Es war erstens nicht meine Idee und zweitens wollte ich keinen Sex, also... blieb mir wenig übrig." Er seufzte theatralisch.

    "Nun, vor einigen Monaten wären wir sicherlich die besten Freunde gewesen. Wir haben uns tatsächloch unterhaöten, Olimus hielt etwas Abstand. Ich nehme an, dass sie weiterhin Kontakt halten werden." Er konnte nicht so leicht zugeben, wie sehr ihn ihr Gehabe gestört hatte.

    "Und noch etwas. Torlik ist über Geheimgänge gestolpert. Wir können getrost annehmen, dass in allen der wichtigeren Suiten und Ähnlichem gewisse Möglichkeiten des Lauschens und Hineinkommens besteht, von denen wir noch nichts ahnen."

  • „Diese Worte aus deinem Mund.“ Olivia schüttelte den Kopf und musste dann plötzlich ein Lachen unterdrücken. Wie sich die Zeiten doch ändern konnten…

    Dann wurde sie allerdings sehr schnell wieder ernst.

    „Geheimgänge?“, hakte sie nach und fixierte ihn mit ihrem Blick. „Erzähl mir genau, was er dir berichtet hat!“

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • "Vielleicht habe ich ja jemand anderes im Sinn."murmelte Vapor nur und wusste selbst nicht, warum er ihr verspielt zuzwinkerte. Aber dann wurde auch wieder wieder ernster.

    "Torlik hat es zufällig entdeckt und landete in der Kammer eines hohen Tieres, wie er meinte. Ein Diener hat ihn rechtzeitig herausgeholt aus dem Raum, er konnte wohl vorspielen, dass er sich nur verlaufen hat. In jedem Fall scheint es Kammern zum Belauschen zu geben und ähnliche eher unerfreuliche Dinge. Wir müssen Fiora unbedingt gut beschützen - ich gehe jede Wette darauf ein, dass es einen unbekannten Weg in ihren Raum gibt. Auch in deinen, und in meinem laut ihm hinter einem Schrank. Vielleicht macht es Sinn, wenn jemand von uns sich Zugang dort hinein verschafft zum Erkunden, das muss aber sehr vorsichtig geschehen. Jemand, der gut schleichen kann und weiß was er tut." Er grinste wieder.

    "ich also eher nicht."

  • "Wenn du damit Meriel da Kaana meinst, dann schlag dir das mal lieber gleich wieder aus dem Kopf, wir haben schon mehr als genug Probleme, ohne dass der Hausmeier versucht dich umzibringen", erwiderte Olivia und fügte leise und finster hinzu: "Falls er das nicht ohnehin schon versucht." Sie dachte kurz nach.

    "Ein hohes Tier also? Aber er konnte nicht herausfinden wer? Hat er irgendetwas überhört?" Der Gedanke, dass ihre Gemächer von geheimen Tunneln durchzogen waren, gefiel ihr ganz und gar nicht.

    "Ich glaube, ich weiß schon genau, wen wir dafür einsetzen können", überlegte sie laut.

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3