Die blutige Krone 2 - Die Jagd

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  • „Gewiss, gewiss“, erwiderte Koramus, ohne jedoch näher auf diese vielen Erlebnisse einzugehen. Stattdessen lauschte er nun interessiert Genon.
    „Dann bekleidet Ihr dieses Amt also noch nicht lange? Nun, wenn ich das richtig verstanden habe, so hat Euer Volk sich noch bis vor kurzem eher verborgen, nicht wahr? Es freut mich wirklich sehr, dass sich das geändert hat. Ihr müsst mir unbedingt mehr von Eurem Volk erzählen.“ Sein Blick wanderte kurz zu Malja auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes, dann wieder zurück zu Genon.
    „Und natürlich freut es mich auch, dass diese Angelegenheit mit dem Schwert geklärt werden konnte. Die Waffe hat eine hohe religiöse Bedeutung, nicht wahr?“


    Durch den Eid würde Riyota diesen Umstand tatsächlich nicht mehr vergessen können. Dass es ihm trotzdem nicht gefiel, ließ sich vielleicht kurz in seinen Augen erkennen, wenn man sich denn die Mühe machte, diese genauer zu betrachten. Noch einmal wanderte sein Blick aufmerksam durch den Saal, bevor er erneut auf Malja landete.
    „Chol...“, begann der Neimese, und nun klang tatsächlich so etwas wie Unsicherheit in seiner Stimme durch. „Wieso seid Ihr Königin Fiora so ergeben? Habt Ihr ihr ebenfalls eine Treueeid geleistet?“


    Enzio da Kaana quittierte die Verbeugung mit einem knappen Lächeln, bevor er sich auf dem Platz rechts neben Vapor, dem Podium am nächsten, nieder ließ. Königin Adrienne merkte kurz und nickte ihrem Bruder leicht zu. Olivia, die neben ihr saß, nutzte die Gelegenheit um Vapor einen kurzen, leicht zu übersehenen Warnblick zuzuwerfen, während Enzio vor seiner Schwester das Haupt neigte. Schließlich wandte der Hausmeier sich wieder Vapor zu.
    „Fürwahr, Narinth ist eine überaus schöne Stadt. Es verwundert mich, dass Ihr ihr nicht schon eher einen Besuch abgestattet habt. Doch natürlich herrschten in Eurem Land lange Jahre Unruhen.“ Er wies einen Diener an seinen Kelch zu füllen. Samara hielt sich fürs Erste aus der Unterhaltung heraus, lauschte jedoch jedem Wort.


    Ähnlich wie Shaanea beobachtete auch Tarisa den Raum genau und überlegte sich Strategien für einzelne Szenarien. Auch sie hatte natürlich keine Waffen in den Thronsaal bringen dürfen, und auch auf ihre Rüstung hatte sie verzichtet, war jedoch ähnlich wie Shaanea gekleidet. Enzio da Kaanas Ankunft vermerkte sie aufmerksam. Auch wanderte ihr Blick kurz zu Genon und seinem Gesprächspartner, bevor sie zum Podium blickte. Die Gespräche, die die Königin, Olivia und Olimus dort führten, konnte sie selbstverständlich nicht mithören, doch sie alle wirkten angespannt, auf der Hut.
    Eine Stimme zu ihrer Rechten verlangte nun ihre Aufmerksamkeit:
    „Meine Damen, ich hoffe doch, Ihr seid nicht für einen Kampf gekleidet?“
    Der junge Mann, der da gesprochen hatte, musste Liam da Nirun sein. Er hatte das gleiche dunkelbraune Haar wie seine Schwester und seine ebenfalls braunen Augen musterten Tarisa und Shaanea mit einem Blick, der sowohl freundlich als auch amüsiert wirken könnte.
    „Keinesfalls, Lord da Nirun“, erwiderte Tarisa lächelnd. Eine glatte Lüge, denn natürlich war dieser Gedanke bei der Wahl ihrer Kleidung sehr präsent gewesen.
    „Kleider habe ich bloß noch nie gerne getragen, selbst als ich noch jünger war“, erklärte sie nun weiter.

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    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Vapor bemerkte Olvias Blick und quittierte diesen mit einem leichten Augenrollen, widmete sich dann aber wieder dem Hausmeier. Lustig, es widerstrebte ihm, so zu ihr zu sein, doch sie wusste, dass es nur gespielt war. Außerdem, irgendwie war es ihm wichtig, dass sie stolz auf ihn war...
    "Nun, es ergab sich auch nie eine Gelegenheit. Aufgrund meiner Jugend ließ mein Vater mich etwas länger bei Geschäftsangelegenheiten außen vor, daher reiste ich nie mit ihm." Das war natürlich nicht so ganz der echte Grund, jedenfalls größtenteils. Vapor war eben in den Augen des nun im Gefängnis Sitzenden als Magier untauglich und des Erbes unwürdig gewesen. Familiengeheimnis...
    "In den letzten Monaten war es tatsächlich sehr turbulent, dem stimme ich zu. Umso mehr freut es mich, dass ich Narinth nun endlich sehen kann." Er lachte leise.
    "Ich war bereits sehr neugierig."


    Die Augen Shaaneas musterten den jungen Mann mit einer Kälte, die nicht allein den blauen Augen geschuldet waren. Auch wenn man es ihr nicht ansah, sie kannte Männer. Ziemlich gut. In ihrer Kindheit hatte sie ausreichend Abschaum bei ihrer Mutter gesehen, in den Bordellen der Stadt, und auch hinterher war es ein Leichtes gewesen, den richtigen Typ Mann auszunehmen, indem man das rein Körperliche als Lockmittel einsetzte. Der junge Mann hatte etwas an sich, das Shaanea jedenfalls gleich alarmierte. Ihr war bewusst, dass sie, die nie an höfische Gegebenheiten gewöhnt worden war, wahrscheinlich auffiel, denn mit Sicherheit stand ihr ein gewissen Unbehagen oder Schlimmeres ins Gesicht geschrieben, so sehr sie sich bemühte. Das Affektierte des Hofes lag ihr zumindest ganz und gar nicht. Genauso wenig wie falsche Höflichkeitsfloskeln. Lügen - na gut.
    "Natürlich nicht. Das wäre wahrscheinlich sehr unangemessen. Es ist ganz einfach weitaus gemütlicher so gekleidet zu sein."

  • "In der Tat. Ich wurde vom Großen Einen für diese Aufgabe erwählt, da dieser ein neues Zeitalter kommen sieht in dem das Volk aus den Schatten tritt." Das selbst der Große Eine nicht wusste ob es das Leben oder den Tod des Volkes bedeutete verschwieg er schlicht. Ebenso wie die Tatsache, dass das Volk nicht noch ein weiteres Zeitalter im Schatten überlebte und dies ihre letzte Chance war zu überleben. "Ich werde Euch gerne von meinem Volk erzählen, seid Euch dessen gewiss."
    Er lächelte unverbindlich, doch verblasste das Lächeln etwas, als das Gespräch sich Malja und dem Schwert an dessen Seite annäherte.
    "Ja, von religiöser Bedeutung... so wie alles an ihm. Das Rote Schwert ist heilig und nur ein Prophet, oder eine Person der er es vermacht kann es führen. Das Rote Gewand ist heilig, es ist das letzte Gewand welches einer der unseren überstreift wenn sein Leben zur Neige geht. Und letztendlich ist er selbst heilig, denn er ist einer von zwei Propheten und diese sind die letzten in deren Adern das alte Blut aus der alten Heimat fließt. Er und seine Schwester sind die geistigen Oberhäupter unseres Volkes, noch vor den Roten Weisen."


    Diesmal sah Malja Riyota an und seine Augen hätten feucht sein müssen, doch waren sie es nicht, da er bereits jede Träne vergossen hatte zu der er im Stande war. Alles was blieb war diese trockene, trostlose und reine Trauer in der einfach alles ertrank.
    "Vor dir... tat Peyma diesen Dienst." Sprach er sehr leise mit kratzender Stimme. "Sie leistete wie du Fiora den Eid... vor vielen Jahren... während der Rebellion... während... während..." Er blinzelte mit trockenen Augen die weinen wollten doch keine Tränen mehr hatten und seine Stimme wurde noch leiser und kehliger, war kurz davor zu brechen.
    "Ich verlor meinen Stern... konnte sie nicht beschützen... und sie... sie bat mich... auf Fiora acht zu geben, da... sie es nicht mehr können würde... Dies ist mein letzter Dienst, ehe ich meinem Stern folgen kann." Der Schmerz der Malja umgab war greifbar und erdrückend... und wich dann wider dieser gähnenden Leere, ehe er den Blick von Riyota nahm und wieder vor sich in die Luft starrte.

  • „Ich hoffe doch, Eure Räumlichkeiten sagen Euch zu, Majestät?“
    Fiora mochte die Art wie König Holin sie musterte nicht. Es ließ sie fühlen wie ein gejagtes Tier. Nach außen hin gab sie sich jedoch gelassen und freundlich.
    „Durchaus, Majestät. Ich habe nichts zu beanstanden.“
    Sie trug ein dunkelrotes Kleid, welches den Rotstich in ihrem Haar hervorbrachte. Wie schon bei ihrer Krönung, war das Kleid auch dieses Mal mit dem candahnischen Siegel bestickt.
    Holin nickte ihr zu.
    „Es freut mich sehr, dass Ihr meiner Einladung nachgekommen seid. Nach diesem bedauernswerten Zwischenfall in unserem Grenzgebiet und all den Lügen, die Euch über mich erzählt wurden, wollte ich vermeiden, dass böses Blut zwischen uns herrscht.“
    Fiora musste sich ein verächtliches Lächeln verkneifen. Stattdessen neigte sie nun ebenfalls den Kopf.
    „Selbstverständlich. Auch ich hätte das nicht gewollt“, zwang sie sich zu sagen.
    Kronprinz Helon mischte sich nun in das Gespräch ein.
    „Hoffentlich findet Ihr Gefallen an der Unterhaltung des heutigen Abends, Majestät, auch wenn Ihr nach Eurer Reise sehr müde und erschöpft sein müsst.“
    Fiora war froh um den Themenwechsel, ebenso wie den Wechsel des Gesprächspartners. Mit dem Prinzen unterhielt sie sich bedeutend lieber, als mit seinem Vater. Es war wahrlich erstaunlich, wie freundliche seine dunklen Augen wirken konnten, wo doch die seines Vaters hauptsächlich Kälte und Kalkül ausstrahlten.
    „Nun, ich konnte mich bereits etwas ausruhen“, erklärte sie. „Und selbstverständlich bin ich sehr gespannt auf das Programm des Abends.“
    Helon lächelte scheinbar ehrlich erfreut. Seine Frau sagte nichts, sondern blickte mit ausdrucksloser Miene in die Ferne.


    „Comtesse Emrick, ich möchte auch, auch im Namen meines Mannes, unser tiefempfundenes Beileid für den Tod Eures Vaters aussprechen.“
    Die Worte waren sorgsam gewählt und klangen höflich genug, doch in ihnen lag keine Wärme, ebenso wenig wie in den grauen Augen Königin Adriennes, mit denen sie nun Olivia musterte. Diese hatte sich bereits auf so etwas eingestellt. Auch wenn die Erwähnung ihres Vaters kurz schmerzte, ließ sie sich nichts davon anmerken, sondern erwiderte nur:
    „Ich danke Euch, Majestät. Sein Tod war sehr plötzlich, doch leider sind Verluste in einem krieg zu erwarten.“
    Klarere Worte waren wohl nicht nötig. Die Königin musterte Olivia einen kurzen Moment aufmerksam, dann nickte sie bloß.


    Prinz Berim hatte derweil den kleinen Blickkontakt zwischen Olivia und Vapor bemerkt. Er sah einmal kurz fast belustigt zwischen den beiden hin und her, wandte sich dann jedoch an Olimus, der neben ihm saß.
    „Sagt, Graf Emrick – jagt Ihr gerne?“
    Olimus war es immer noch nicht wirklich gewohnt mit diesem Titel angesprochen zu werden. Ebenso wie seine Schwester, hatte er die letzten Jahre unter dem Namen seiner leiblichen Eltern, Elsus, gelebt. Wenn er 'Graf Emrick' hörte, so musste er stets an seinen Vater, seinen Ziehvater, denken. Nun räusperte er sich und antwortete:
    „Oh, durchaus. Allerdings blieb in den letzten Jahren kaum Zeit dafür.“ In den letzten Jahren war er eher der Gejagte gewesen, der den Jägern hatte entgehen müssen.
    „Dann müsst Ihr mich und meinen Cousin unbedingt auf einen Jagdausflug begleiten“, entschied der Prinz. „Lord de Ilyadim sollte uns ebenfalls begleiten, wie mir scheint“, fuhr er fort. „Ihr seid doch miteinander befreundet, oder nicht?“
    Olimus nickte langsam. Er wusste von dem Schauspiel, welches seine Schwester und Vapor aufführten, weswegen er seine nächsten Worte mit Bedacht wählte:
    „Wir sind miteinander bekannt, ja. Nun, es wäre mir natürlich eine Ehre.“
    Prinz Berim lächelte zufrieden.


    „Ich verstehe.“ Liams Miene veränderte sich nicht wirklich, allerdings wanderte seine Aufmerksamkeit von Tarisa nun zu Shaanea.
    „Es hat mich nur momentan verwundert, zwei so liebreizende Damen wie Ihr es seid derart gekleidet zu sehen. Doch wenn ich das richtig verstehe, dann unterscheiden sich die candahnischen Gebräuche in diesem Punkt von den ilianischen, oder nicht?“ Er lächelte und erneut war nicht ganz klar, ob dies nett oder eher geringschätzend gemeint war.
    „Nun, Ihr kennt meinen Namen bereits. Würdet Ihr mir also auch die Euren nennen?“


    „Interessant, überaus interessant“, ließ der averonische Abgesandte verlauten, während er Genon zuhörte. Seine Augen wanderten dabei immer wieder zu Malja zurück.
    „Ich muss gestehen, ich glaube, niemandem am Hofe war die Bedeutsamkeit dieses Mannes bewusst – ansonsten hätte er natürlich einen Ehrenplatz erhalten, wie die anderen hohen Gäste! Ihr müsst wissen, Kronprinz Helon ist sehr an Eurem Volk interessiert. Ihm ist es auch zu verdanken, dass Euer Prophet sein Schwert behalten durfte. Ich bin sicher, der Prinz wäre ebenfalls sehr daran interessiert, mehr über Euer Volk zu erfahren.“


    Erschütterung war deutlich in Riyotas Miene zu lesen. Peyma... ja, er hatte von ihr gehört. Ihr magisches Talent, ebenso wie ihre Treue zu Königin Fiora hatten sie Neim bekannt gemacht. Gerne hätte er sie einmal kennengelernt. Natürlich hatte er damit gerechnet, dass Peymas Verlust der Königin und auch vielen ihrer Mitstreiter nahe gehen würde – doch er hatte nicht geahnt, dass Malja so für sie empfand.
    „Chol.“ Der junge Neimese neigte sein Haupt tief. „Ich möchte Euch dafür danken, dass Ihr mir dies mitgeteilt habt. Und ich möchte Euch mein Beileid aussprechen.“ Er blickte wieder auf und fuhr zögerliche fort:
    „Als ich.. meine Reise nach Candahn antrat, ließ ich meine Frau und meine Kinder in Neim zurück. Ich weiß, es ist nicht vergleichbar, denn sie sind noch am Leben, doch ich verließ sie in dem Wissen, sie nicht wiederzusehen. Und trotzdem kann ich mir den Schmerz, den Ihr durchleiden müsst, nicht vorstellen.“


    „Ich bin sicher, Ihr seid froh über die wieder eingekehrte Ruhe in Candahn.“ Der Blick des Hausmeiers war unergründlich.
    „Nun, gibt es bereits etwas, das Eure Aufmerksamkeit erregt hat?“


    In diesem Moment klopfte der Herold, der an den großen Flügeltüren stand, mit seinem Stab auf den Boden, um für etwas Ruhe zu sorgen und verkündete dann den ersten Auftritt des Abends:
    „Ihre Ladyschaft Meriel da Kaana.“
    Meriel, die junge Frau mit den für Ilia ungewöhnlichen blonden Haaren, betrat den Saal. Sie hatte ihr rotes Kleid gegen ein schulterfreies grünes mit langen, weiten Ärmeln getauscht, welches ihre ebenfalls grünen Augen zum Leuchten brachte. Ihr Haar fiel ihr frei bis zum Rücken und auf ihrem Haupt trug sie eine dünne silberne Kette, ebenso wie ihre Cousine, die bei ihr jedoch einen grünen Stein auf der Stirn festhielt. Sie schritt bis in die Mitte des Saals und machte dort, vor dem Podium einen tiefen Knicks.
    „Onkel.“ Ihre Stimme war hell, aber kräftig genug um durch den zu klingen. König Holin gab ihr ein Zeichen, dass sie aufstehen und fortfahren möge. Die junge Frau erhob sich und setzte sich auf einen Stuhl, der in der Mitte des Saals aufgestellt war. Ein Diener eilte herbei und reichte ihr eine Akaila, ein ilianisches Zupfinstrument mit acht Saiten. Routiniert überprüfte Meriel, ob alle Saiten richtig gestimmt waren, dann begann sie eine langsame, schwere Melodie zu spielen.
    Fiora spürte einen Stich in ihrem Herzen. Sie kannte diese Melodie! Als Meriel anfing zu singen – ihre Stimme war nun etwas tiefer und noch kräftiger – konnte die Königin nicht umhin, die Worte leise mitzusingen. Es war ein altes ilianisches Volkslied, in altmodischer Sprache verfasst. Es besang die Schönheit des Landes, ebenso wie den bittersüßen Schmerz der Trennung. Ihre Mutter hatte es früher häufig gesungen und nun, da Fiora es erneut hörte, sah sie Ilis' Gesicht vor sich auftauchen. Sie dachte an den Brief ihres Vaters zurück, daran, wie ihre Mutter dieses Land, ihre Heimat, verlassen hatte. Sicher hatte sich ein Teil von ihr stets danach gesehnt zurückzukehren, auch wenn sie hier so viel Schmerz erfahren hatte.
    Meriels Finger tanzten grazil über die Saiten während sie sang, doch Fiora sah sie gar nicht wirklich. Ihre Sicht verschwamm und wurde wieder klarer, während sie dagegen ankämpfte zu weinen. Als die junge Frau schließlich geendet hatte und die Anwesenden Beifall klatschten, wischte Fiora sich verstohlen über die Augen. König Holin beobachtete sie aus den Augenwinkeln, also stimmte sie ebenfalls in den Beifall ein. Meriel wartete, bis erneut Ruhe eingekehrt war, dann spielte sie das nächste, etwas fröhlichere Lied an.

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  • Der jungen Candahnerin ließ sich einfach kein Lächeln entlocken. Die Flirtversuche -und das waren welche- wirkten auf sie eher abstoßend. Die Wortwahl des Mannes war unzweifelhaft, schließlich war vor allem sie vieles, nur keine Dame. Ihr Blick wurde sogar noch eine Spur kälter.
    "Durchaus, euer Name ist wahrhaft bekannt." Sie lehnte sich zurück.
    "Möglich. Ich weiß nicht so viel über Ilia um mir ein Urteil machen zu können, das liegt nicht in meinem Arbeitsbereich." Dame. Ha. Komplimente konnte Liam wem anderes machen. Shaanea traute ihm jetzt noch viel weniger über den Weg als vorher.
    "Shaanea Novall." Ihren wahren Namen nannte sie nie, warum auch? Das war Vergangenheit.


    Vapor seufzte etwas.
    "Den Geschäften wird es sicherlich gut tun. Ich habe eine Weile gebraucht, um alles zu sortieren." Vincentus würde jetzt vor Lachem vom Stuhl fallen, dessen war sich der Adelige sicher. Er und Geschäfte, guter Witz. Natürlich musste er sich damit auseinandersetzen, Lust hatte er nur nicht. Das konnte Enzio allerdings nicht wissen.
    "Ja, natürlich, so einiges fiel..." Mitten im Satz stoppte er, als Meriel den Raum betrat. Eine atemberaubend hübsche junge Dame, das musste er einfach anerkennen. Zu anderen Zeiten wäre das eine echte Jagd geworden, und ein Teil von ihm wünschte, dass es noch möglich wäre. Mit einem leichten Räuspern fuhr er fort:
    "Nun, ja. Ich werde selbstverständlich die Stadt erkunden, ich hoffe, es ergibt sich etwas." Dann begann Meriel zu spielen. Talentiert... Ja, er konnte nicht leugnen, dass sie faszinierend war. Ihm entging dadurch völlig die Reaktion seiner Königin.

  • Tarisa warf Shaanea einen warnenden Blick zu. Ihr war dieser ilainische Lord auch nicht besonders geheuer, doch bis zu einem gewissen Grad mussten sie dieses Spiel mitspielen.
    „Tarisa Melor“, stellte sie sich nun ebenfalls vor, doch Liam schien das Interesse an ihr vollständig verloren zu haben. Er betrachtete weiterhin Shaanea und hob nun leicht eine Augenbraue.
    „Tatsächlich? Und was fällt stattdessen in Euren Arbeitsbereich?“


    Enzios Blick ruhte einen Moment noch sehr aufmerksam auf Vapor, dann wandte er sich jedoch seiner Tochter zu und lauschte ihrem Spiel. Als das Lied endete, warf er einen kurzen Blick zum Podium. Prinz Helon sah Fiora kurz mitleidig an, was diese jedoch nicht bemerkte. Königin Adrienne musterte ihre Nichte, nicht unfreundlich, jedoch höchst aufmerksam. Der Blick des Hausmeiers glitt über Olivia und blieb schließlich kurz an Prinz Berim hängen, bevor er wieder zu seiner Tochter zurückkehrte.
    Olivia genoss das Lied durchaus. Ihrer Sitzposition geschuldet, konnte sie Fioras Reaktion darauf auch gar nicht mitbekommen. Während sie Meriel betrachtete, kam ihr jedoch ein unguter Gedanke. Verstohlen blickte sie zu Vapor, der, wie sie es befürchtet hatte, scheinbar hin und weg war. War das immer noch nur Schauspiel, oder ließ er sich gerade gehen? Sie versuchte, ihn mit einem strengen Blick auf sich aufmerksam zu machen, wusste jedoch nicht, ob sie dabei nicht eher besorgt aussah. Als Meriel das nächste Lied anstimmte, wandte Enzio da Kaana sich erneut an Vapor:
    „Ich bin sicher, die Stadt wird Euch gefallen. Und ihr werdet sicher ausreichend Zeit haben, Euch umzusehen. König Holin und Eure Königin haben einiges zu besprechen. Doch das brauche ich Euch sicherlich nicht zu erzählen, schließlich seid ihr ein Vertrauter Königin Fioras.“

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  • Shaanea nickte Tarisa leicht zu. Natürlich, sie musste etwas aufpassen, aber sie war einfach nicht geschliffen und war oft weitaus gradliniger als es gut für sie war. Dieser Adelige brachte jedoch auch ihr Blut etwas zum Köcheln, nur nicht in der Weise, wie er es sicherlich gerne hätte. Ihr Blick bohrte sich in den seinen, ohne auch nur annähernd auszuweichen.
    "Persönlicher Schutz unserer Königin Fiora. Das ist kein Geheimnis, ich gehöre zu ihrer Leibwache, Lord da Narun." Ob es eine echte Warnung war, ließ sich nur schwer feststellen, denn sie sprach sehr nüchtern, sachlich, und keineswegs zornig oder angriffslustig.
    "Daher mag ich nicht den höfischen Damen so zu entsprechen wie Ihr es gewohnt seid."


    Der fast brennende Blick Livias ließ Vapor kurz den Kopf drehen. Er quittierte dies mit einem kurzen spöttischen Lächeln, dann ignorierte er mit leichtem Bauchgrummeln diese und erfreute sich stattdessen an dem Spiel und Gesang Meriels. Ja nun, es gefiel ihm außerordentlich gut, das wollte er auch nicht leugnen. Dass er nicht bis zum Ende seine Spielchen durchziehen würde, war ein ganz anderes Thema. Enzio lenkte ihn schließlich kurz ab.
    "Das nehme ich an, ja." antwortete er höflich und leise. Sehr bewusst wich er ein wenig aus. Tatsächlich hatte er nie wirklich zum engsten Kreis Fioras gehört, wenn auch nur deswegen, weil er nicht am Hof gewesen war, sondern sein haus in Ordnung hatte bringen müssen.
    "Ich freue mich sehr auf die Stadt und all ihre Schönheiten."

  • Genon winkte nachsichtig ab und lächelte.
    "Er ist für uns bedeutsam, aber nicht aus dem Grund wie für Euch euer König bedeutsam ist. Unsere Gesellschaft unterscheidet sich von der Euren zuweilen deutlich. Malja mag gemeinsam mit seiner Schwester der Oberste unseres Volkes sein und doch kann er keinem befehlen. Er wird geachtet und respektiert, aus Gründen die andere Völker wohl kaum nachempfinden können. Am Hofe eines Königs, so wie hier und heute bin ich jedoch als vom Großen Einen bestimmter Botschafter wichtiger für unser Volk als er. Wenn man es ganz dramatisch auslegen wollte, wäre es sogar eine Beleidigung dem Propheten einen Ehrenplatz zukommen zu lassen, nicht jedoch dem Botschafter der sich mit anderen Völkern verständigen soll. Denn... wie drücke ich das am besten aus... unser Volk orientiert sich nicht an der Stellung einer Person, sondern an einer Aufgabe einer Person innerhalb einer Situation. In dieser Situation..." Er umfasste in einer Geste den gesamten Hofstaat. "Ist er zwar immer noch der Prophet des Todes, aber das hat in Friedenszeiten nicht mit Euch zu tun. Ich hingegen bin der berufene Botschafter und Diplomat und dies alles hier ist schlicht und ergreifend meine Aufgabe und nicht die seine. Streng genommen kümmert er sich nicht einmal ansatzweise um all das hier." Er lächelte etwas schief, nicht so recht wissend, ob er seinem Gegenüber wirklich vermitteln konnte worum es ihm dabei ging. Er würde sich beizeiten mit diesem Thema befassen müssen, um es das nächste mal besser un unmissverständlicher erklären zu können.
    Die nächsten Worte erstaunten ihn dann doch etwas.
    "Tatsächlich? Dann werde ich mich im Namen des Volkes und des Großen Einen bei ihm bedanken müssen. Da wäre es nur recht und billig, dass ich ihm so viel erzähle wie er möchte."


    Malja nickte knapp und abgehackt. Es tat sicher weh Frau und Kinder nie mehr wieder zu sehen, doch lebten sie... und er würde sie nicht sterben sehen... würde nicht mit ansehen müssen wie das Leben aus ihnen wich ohne etwas dagegen tun zu können...
    Ein Ruck ging durch Maljas Körper, als er sich darum bemühte nicht wider in dieser Erinnerung zu versinken.
    "Konzentrier dich. Wie haben zu tun." Knurrte er leise und tonlos und wollte dieses Thema wohl damit gänzlich abwürgen.

  • „In der Tat.“ Liam musterte Shaanea noch einen Moment mit diesem undefinierbaren Blick, dann wandte er sich jedoch wieder dem Spiel seiner Cousine zu.
    „Nun, Königin Fiora kann sich gewiss glücklich schätzen, so guten Leibschutz zu haben.“



    „Ich verstehe“, erwiderte Koramus Ledan zögerlich, sodass nicht wirklich erkenntlich war, ob er Genons Erklärung tatsächlich verstanden hatte. Bei den nächsten Worten des Blutmagiers hellte sich seine Miene jedoch wieder auf.
    „Oh, es würde ihn erfreuen! So es Euch gefällt, kann ich gleich morgen eine Audienz mit dem Prinzen vereinbaren!“


    Auch durch Riyota schien nun ein Ruck zu gehen. Seine Miene wurde wieder ausdruckslos und er wandte sich nun vollends wieder dem Saal zu.
    „Natürlich, Chol“, murmelte er leise.


    Der Hausmeier nickte leicht und lauschte eine ganze Weile seiner Tochter, die noch mehrere Lieder spielte. Als Meriel schließlich ihr letztes Lied beendet hatte und Applaus aufkam, sprach er Vapor erneut an:
    „Aber sagt, Lord de Ilyadim, seid Ihr nur des Vergnügens wegen hier, oder vertretet Ihr auch geschäftliche Interessen? Wie ich höre, habt ihr die Verwaltung der Familiengeschäfte übernommen.“


    Während der Saal Beifall klatschte, erhob Meriel sich von ihrem Sitz, reichte die Akaila an einen Diener weiter und verfiel erneut in einen tiefen Knicks. Königin Adrienne erhob sich und es kehrte erneut Ruhe ein.
    „Wir danken dir für dein wunderbares Spiel, Nichte“, sprach die Königin, eine Hand auf die Hand ihres Mannes gelegt. Meriel schenkte ihr ein hinreißendes Lächeln.
    „Der Dank ist ganz meinerseits, Tante. Onkel.“ Sie neigte das Haupt tief vor dem König, dann erhob sie sich und steuerte auf den leeren Platz neben Vapor zu.
    Enzio da Kaana erhob sich und küsste seine Tochter auf beide Wangen.
    „Ein vorzügliches Spiel“, lobte er sie, und für einen kurzen Moment lag echte Wärme in seinem Blick. Auch Samara hatte sich nun erhoben und begrüßte Meriel als nächste.
    „Es war wunderschön, Cousine. Der ganze Saal war verzaubert.“
    Meriel musste lachten.
    „Jetzt übertreibst du, Samara!“


    Noch während des Beifalls hatte sich ein Mann auf der rechten Seite des Saals erhoben und machte sich daran den Raum zu verlassen. Es handelte sich, das war der Königin bewusst, um Hiron Terem, Bruder des verstorbenen König Haldons und Generaloberst des ilianischen Militärs. Fiora sah ihm neugierig hinterher, was König Holin schließlich auffiel.
    „Bitte entschuldigt meinen Onkel, Majestät“, sagte er. „Seine Frau ist schwer krank und er ist nur ungern lange von ihr getrennt. Ihre Tochter, meine liebe Cousine, ist im Moment ebenfalls an ihrer Seite und wacht über sie.“
    Fiora spürte, wie ihr kalt wurde, während sie dem Generaloberst hinterher sah. Das erinnerte sie nur zu sehr an die Krankheit ihrer eigenen Mutter – oder eher, das, was sie alle für eine Krankheit gehalten hatten. Prinz Helon schien zu bemerken, was in ihr vorging.
    „Verzeiht, Majestät“, sagte er mit mitfühlender Stimme. „Das weckt sicher unangenehme Erinnerungen in Euch.“
    Fiora schüttelte den Kopf und lächelte ihn an.
    „Oh, es ist nicht weiter schlimm, Prinz Helon.“


    Der Herold schlug erneut mit seinem Stab auf den Boden und kündigte eine Gruppe von Akrobaten und Gauklern an, die daraufhin in den Saal stürmten und sogleich damit anfingen, kleinere Tricks und Scherze vorzuführen. Olivia schenkte ihnen jedoch wenig Aufmerksamkeit, sondern beobachtete Meriel da Kaana und ihren Vater. Vom rein Äußerlichen her würde wohl niemand auf den Gedanken kommen, dass diese beiden so eng miteinander verwandt waren. Wer auch immer Meriels Mutter war, sie allein hatte sich in ihrer Tochter fortgeschrieben.
    Königin Adrienne schien ihr Interesse an ihrer Nichte bemerkt zu haben.
    „Ich weiß, was Ihr nun denkt“, sagte sie an Olivia gewandt. „Ihr fragt Euch wie es sein kann, dass meine Nichte so wenig nach meinem Bruder kommt, nicht wahr?“
    „Oh, nun…“ Olivia wollte sich keineswegs auf zu dünnes Eis begeben. „Ich wunderte mich lediglich… Mir ist nie zu Ohren gekommen, dass Lord da Kaana verheiratet ist.“
    Die Königin nickte wissend, so als habe sie dieses Gespräch schon öfters geführt.
    „Es war eine kurze, doch sehr liebevolle Ehe. Meine Schwägerin, möge sie in Frieden ruhen, verstarb kurz nachdem Meriel geboren worden war. Sie war eine Adelige aus Averon. Meriel ist ihr wie aus dem Gesicht geschnitten. Aus Liebe zu seiner verstorbenen Frau hat mein Bruder nie wieder geheiratet, sodass Meriel sein erstes und einziges Kind ist – und er hütet sie wie seinen Augapfel.“
    „Ich verstehe“, erwiderte Olivia leise und blickte noch einmal besorgt zu Vapor.

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  • Der junge Magier war tatsächlich wie gebannt von Meriel. Eine ungewöhnliche Schönheit, mit einer engelsgleichen Stimme. Ganz von selbst kamen bei ihm andere Gedanken auf, die eher intimerer Natur waren, allerdings wusste er dieses Mal sehr wohl, dass es reine Fantasie bleiben würde. bei seinen Träumereien wurde er kurz von dem Hausmeier unterbrochen. Einen Moment musste sich Vapor sammeln, und nachdenken, dann antwortete er leise:
    "Da habt Ihr richtig gehört. Derweil habe ich geschaut, dass ich einen guten Überblick bekomme. Vieles ist chaotisch gewesen." Nun hatte die junge Frau ihre Darbietung beendet, und der Adelige verfolgte die Dame mit seinen Blicken. Dann lächelte er. Tatsächlich, sie saß bei ihm. Höflich wartete er ab, dann stand er auf und verbeugte sich leicht vor Meriel.
    "Aber nein, Eure Cousine übertreibt keineswegs. Ihr seid eine wahrhaftige Musikerin, meine Komplimente gelten Euch."


    Jetzt war Shaanea langsam fast schon amüsiert. Dieser Liam trieb ein Spielchen, doch was er sich davon erhoffte konnte sie nicht ahnen. Vielleicht war er auf den nächsten Rock aus -auch wenn sie keinen trug- , vielleicht wollte er sie nur ärgern. Adel. Sie würde die meisten wohl niemals verstehen und mögen.
    "Nun, gewiss kann sie froh sein. Das nehme ich als Kompliment." erwiderte sie mit unbewegter Miene und einem leicht spöttischen Glanz in den Augen.

  • Bei Vapors Worten hellte sich Meriels Miene auf und sie erwiderte seine Verbeugung mit einem kleinen Knicks.
    „Ich danke Euch, Lord de Ilyadim. Es freut mich, dass Euch mein Spiel gefallen hat.“
    Sie setzten sich und nun wurde das Essen serviert, während die Gaukler weiterhin ihre Kunststücke aufführten. Dabei wurden alle Speisen zunächst dem König präsentiert, bevor sie an die Gäste weitergereicht wurden.
    „Nun, wie geht es Euren Eltern, Lord de Ilyadim?“, erkundigte Enzio sich schließlich.
    „Wie ich hörte, ließ Eure Königin in ihrem Fall keine Gnade walten.“


    Bei diesen Worten wandte Liam sich doch noch einmal Shaanea zu. Etwas an ihrem Blick schien ihn zu irritieren.
    „Gewiss“, erwiderte er nun leicht schroff. „So war es auch gemeint.“
    Einen Moment lang wirkte er fast beleidigt, doch dann setzte er erneut ein Lächeln auf.
    „Aber natürlich hat Königin Fiora hier, am ilianischen Hofe, nichts zu befürchten. Mein Onkel, der König, hat für ihre völlige Sicherheit garantiert – somit scheint Eure Aufgabe hier eher formellen Charakter zu besitzen.“

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  • Freundlich lächelte Vapor und tatsächlich gefiel es ihm, dass Meriel sich so freute über das ehrlich gemeinte Kompliment. So wie er, dass sie neben ihm saß. Eine so hübsche Dame neben ihm, das war ganz nach seinem Geschmack. Allerdings hatte er immer wieder einmal das irritierende Gefühl, dass gewisse graue Augen auf ihm ruhten. Doch er sah geflissentlich nicht zu Livia hin, stattdessen galt seine Aufmerksamkeit Enzio und Meriel da Kaana. An sie gewandt meinte er:
    "Ein großes Talent, werte Lady." Kurz prostete er ihr zu, dann sprach ihn auch schon der Hausmeier an. Der junge Mann hielt kurz inne und seufzte dann. Jetzt glitt sein unbestimmter Blick zu Fiora und Olivia, dann zurück zu seinem Gesprächspartner. Nun wurde es interessant. Vermassel es nicht!
    "Den Umständen entsprechend würde ich sagen. Ich komme recht selten zu ihnen, zu viele Pflichten dieser Tage...." Nun war Vapor ruhiger und besonnener, selbst wenn Meriel ihn etwas ablenkte. Aber er hatte in den letzten Monaten gelernt. Ein bisschen wenigstens.
    "Die Urteilssprüche waren jedoch keineswegs überraschend." Sein Blick schoss zu den Ehrengästen weiter oben, er versuchte aber seine Miene neutral zu halten, Himmel, war das schwer! Sicherlich hatte er immer etwas geschauspielert, das war jedoch schon eine Herausforderung. Denn er hasste weder Livia noch Fiora. Wobei... Für negative Gefühle musste er nur an seine Eltern denken... Kurz zog ein Schatten über seine Miene, dann lächelte er wieder. Das Essen wurde serviert.


    Jetzt musste sich Shaanea fast auf die Zunge beißen um nicht kurz aufzulachen. Da hatte sie anscheinend einen Nerv getroffen. Allerdings wusste die Candahnerin, dass sie es nicht zu stark übertreiben sollte, nicht, dass sie noch eine Krise auslöste. Allerdings war ihre Zunge gerne einmal zu schnell, bei ihren geschätzten Kameraden war es auch nie ein Problem, jedoch war dies unbekanntes Terrain.
    "Ich hege nicht den geringsten Zweifel an der Kompetenz eures Wachpersonals. Bedenkt jedoch, dass es auch eine Reise gibt, und man niemals weiß, was dort geschehen kann. Natürlich ist Königin Fiora hier sicher." Das war mit großem Bedacht formuliert. Natürlich war nichts davon falsch, jedoch traute sie prinzipiell niemandem außer ganz wenigen Freunden und Kameraden, und bestimmt niemandem, der hier lebte.

  • Meriel wurde bei Vapors Kommentar tatsächlich kurz rot, dann verfolgte sie jedoch neugierig die Unterhaltung zwischen ihm und ihrem Vater.
    „Wie furchtbar!“, entschied sie und legte Vapor in mitfühlender Geste eine Hand auf den Unterarm. „Die eigenen Eltern in Gefangenschaft zu wissen!“
    „Fürwahr.“ Auch Lord da Kaana musterte Vapor aufmerksam. „Doch immerhin seid Ihr selbst davon verschont worden – sicherlich, weil die Königin Eure Verdienste zu würdigen wusste.“


    Liam neigte bei diesen Worten nur leicht den Kopf und wandte sich dann dem Essen zu. Er wirkte nicht mehr so irritiert, wie noch vor wenigen Augenblicken, allerdings auch längst nicht mehr so belustigt, wie zu Beginn ihrer Unterhaltung.
    Tarisa warf Shaanea einen weiteren warnenden Blick zu, dessen Schärfe jedoch dadurch ein wenig gemindert wurde, dass sie sich ein kleines spitzbübisches Lächeln nicht verkneifen konnte.

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
    We’ll sing a song of leaving, laughing while we’re grieving,
    Happy to be breathing and certain that we’ll grow.




    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Vapor musste unwillkürlich lächeln. Die junge Lady war wirklich nett, und er hatte sogar dass Gefühl, dass sie ihre Worte ernst meinte. Eine Seltenheit am Hofe.
    "Wahrlich gibt es Schöneres, Lady da Kaanan, Lord. Jedoch, wie ihr richtig anmerkt, befinde ich mich noch in Freiheit. Mein verehrter Vater hat mich lange nicht an den Geschäften teilhaben lassen, daher konnte ich gar nicht alles wissen." Das "verehrter" kam ihm glatter über die Lippen als er es empfand, vielleicht war er doch ein geborener Lügner. Wobei, vielleicht? Immerhin hatte er einigen Frauen viel versprochen, wenig gehalten und sich immer eine Maske übergezogen...
    "Natürlich spielte es eine Rolle, dass ich zufällig Königin Fiora traf und mit ihnen zog. Manchmal kommt eines zum anderen." Der junge Adelige ließ vieles offen, trank dafür einen Schluck Wein und kostete etwas von dem Essen.
    "Köstlich. Es ist lange her, dass ich etwas Neues kosten konnte."


    Shaanea warf Tarisa ein etwas grimmiges Lächeln zu. Natürlich war die einstige Diebin sicher nicht die beste Konversationspartnerin am Hof, jedoch hatte sie sich gerade beinahe amüsiert. Liam jedenfalls hatte sich bei ihr die Zähne ausgebissen, was ihr gut passte. Jemand wie dieser hatte das einfach verdient, sie vertraute ihrem Instinkt, dass der Mann wenig Gutes im Schilde führte. Kurz sah sie noch zu diesem, dann widmete sie sich dem was auf ihrem Teller war. Im Gegensatz zu allen anderen trank sie keinen Wein, sondern hatte leise um Wasser gebeten, denn wegen des Babys vertrug sie überhaupt keinen Alkohol mehr. Allerdings schien irgendetwas in der Mahlzeit zu sein. Kurz spürte sie eine Welle der Übelkeit und schloss ein paar Momente die Augen, dann schnappte sie sich rasch das Wasser, trank etwas und beruhigte den Magen. Das passte ihr gar nicht.

  • „Nun, ein Glück für euch“, befand Enzio und wandte sich nun ebenfalls dem Essen zu.
    „Und ich bin sicher, Königin Fiora tat nur, was sie für gut und richtig hielt – im Interesse des candahnischen Volkes, natürlich.“
    „Ihr habt von dieser Zeit bestimmt spannende Geschichten zu erzählen, nicht wahr Lord de Ilyadim?“, wollte Meriel neugierig wissen. Sie hatte Vapor mittlerweile wieder losgelassen und bediente sich nun am Essen. Ihr Blick huschte einmal kurz zum Podium, jedoch war es unmöglich zu sagen, wen sie ansah, denn sogleich senkten sich ihre Augen wieder und ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen.
    „Probiert die Austern, Lord de Ilyadim“, sagte Samara nun an Vapor gewandt. „Sie sind eine lokale Delikatesse.“


    Das Gespräch schien beendet und auch Tarisa aß nun eine Kleinigkeit, wenn auch nicht viel. Ihre Aufmerksamkeit lag immer noch auf dem Saal und vor allem auf dem Podium, auf dem die Königin saß. Allerdings hatten sie auch eine anstrengende Reise hinter sich und brauchten in den nächsten Tagen ihre vollen Kräfte.
    Besorgt flatterte Tarisas Blick erneut zu Shaanea. Es schien ihr nicht gut zu gehen. Sie lehnte sich etwas näher zu ihrer Sitznachbarin und raunte ihr leise zu:
    „Alles in Ordnung?“

    We’ll mourn for everything we know,
    We’ll wonder if the sky moves passionate and slow,
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  • Vapor neigte leicht den Kopf.
    "Natürlich. Unsere Königin ist sehr bemüht, das Richtige zu tun." Das war sicher Glatteis. Tatsächlich war er sogar davon überzeugt, dass sie eine gute Herrscherin war und sein würde, ganz besonders mit Hilfe seines alten Freundes Vincentus und Olivia, und all den anderen verdienstvollen Beratern. Aber er hatte eben seinen Part zu erfüllen fürs Erste.
    "Ah, vieles, werte Lady. Es waren - interessante Zeiten. Gefährlich, aufregend... Man wusste nie, was der nächste Tag bringen würde." Und lehrreich noch dazu. Mittlerweile sah er es jedenfalls in einem ganz anderen Licht als damals. Meriel sah kurz woanders hin, und da sprach ihn Samara an.
    "Gerne teste ich diese. Bisher hatte ich nicht das Vergnügen, diese zu probieren."


    Einmal tief einatmend lehnte sich Shaanea zurück und murmelte zurück:
    "Es geht schon. Leichte Übelkeit - ich vertrage nicht jedes Essen." Nicht mehr zumindest. Hier und da schien das Baby etwas gegen das zu haben was sie verspeiste.
    "Ich bin noch voll da, keine Angst.."

  • „Sie sind köstlich, vertraut mir“, erwiderte Samara. Meriel hatte ihre Aufmerksamkeit nun ebenfalls wieder Vapor zugewandt.
    „Oh, das klingt wie ein spannendes Abenteuer!“, befand sie. „Ihr müsst mir unbedingt mehr darüber erzählen.“
    „Das würde ich auch gerne hören“, merkte Samara an.


    Tarisa nickte kaum merklich.
    „Gut... Aber falls es nicht mehr gehen sollte, ich habe hier soweit alles unter Kontrolle.“

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  • Der junge Adelige beobachtete kurz, wie Austern von anderen gegessen wurden. Schlürfen, was eine merkwürdige Methode!
    "Dann wagen wir doch ein weiteres Abenteuer." lächelte er und winkte den Bediensteten, um sich ein paar der Köstlichkeiten bringen zu lassen Kurz hielt er inne und sah erst Meriel, dann Samara an.
    "Dies ist wahrlich eine lange Abenteuerreise gewesen. Viele blutige Details - ich bin mir nicht sicher, ob dies ein gutes Thema für dieses vortreffliche Gastmahl geeignet ist." Vapor sah kurz zum Podium. Dort wurde sich ebenfalls angeregt unterhalten, wie es ihm vorkam.
    "Gerne berichte ich ein wenig außerhalb dieser Feierlichkeiten."


    Shaanea lächelte dünn.
    "In Ordnung. Ich fürchte..." Ihre Stimme wurde sehr leise und deutlich zu amüsiert.
    "..wenn ich das Falsche esse, dass der feine Herr eine nicht erwartete Ladung abbekommt." Ok, das brachte sie sogar zum Grinsen.So übel war ihr gerade nicht mehr, und selbst wenn, sie war viel gewohnt.

  • „Dann müsst Ihr uns aber versprechen, dass Ihr uns wirklich davon erzählen werdet!“, entschied Meriel, vielleicht ein wenig enttäuscht, aber immer noch gut gelaunt.
    „Fürwahr.“ In Samaras Augen lag etwas Schalk, als sie weitersprach:
    „Ich hoffe doch, Ihr denkt nicht, dass diese Geschichten unser zartes Gemüt überfordern?“


    Tarisa musste ein lachen unterdrücken. Die Vorstellung war wirklich zu komisch.
    „Stell nur sicher, dass du gut zielst“, erwiderte sie grinsend.

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    Chrissi: Boah Franzi, wenn man dich so reden hört ohne dich zu kennen, könnte man auch glauben du wärst so'n Soziopath!<3

  • Vor Vapor wurde ein Teller abgestellt, auf dem sich sechs Austern befanden, hübsch hergerichtet. Nach dem Kosten einer hellte sich seine Miene direkt auf.
    "Wirklich eine Köstlichkeit." Er war nun einmal jemand, der viel und gerne aß sowie trank.
    "Selbstverständlich Meriel. Vieles werdet Ihr vielleicht bereits gehört haben." Schmunzelnd nahm er den Blick Samaras zur Kenntnis. Ihm gefiel es viel zu gut mit den beiden Damen. Livia würde ihn umbringen, könnte sie seine Gedanken lesen.
    "Oh, nein, werte Lady. Wenn ich eines weiß dann dieses: man sollte Frauen niemals unterschätzen. Wenn Ihr es euch zutraut, so nehme ich an, dass ihr es richtig einschätzen könnt." Es war eine oft schmerzhafte Lektion gewesen anzuerkennen, dass Frauen genauso viel konnten wie Männer. Sein Knie schien kurz zu wimmern.


    "Aber ganz genau." murmelte Shaanea. Hm, Kartoffeln. Kartoffeln gingen immer.
    "Er ist mit etwas suspekt in gewisser Hinsicht." Ihre Stimme war sehr leise.