Stammtisch zum dreckigem Spazierstock

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  • Stammtisch zum dreckigen Spazierstock


    Es war einmal ein alter Mann, der ging die Strasse entlang und rutschte auf der Bordsteinkante aus und wurde ohnmächtig. Jemand rief den Krankenwagen und er wurde abtransportiert ins Klinikum Nord. Dort lag er auf der Station 22 (Notfallambulanz) und dachte über sein Leben nach. "Wenn ich doch nur einen Spazierstock gehabt hätte, dann wären mir viele Übel in meinem Leben erspart geblieben", dachte der Mann, wir nennen ihn mal Didel, ohne irgendwelche Ähnlichkeiten zu bestimmten Personen hervorzurufen, "Schwester, ich gebe ihnen jetzt einen Auftrag! Besorgen sie mir einen schönen Spazierstock. Sie bekommen auch ein gutes Trinkgeld".
    Am nächsten Morgen, beim Aufwachen, stand neben dem Bett ein wunderschöner Spazierstock, schwarz, man konnte sehen, das er aus echtem Holz gemacht war, Maserungen waren fein sichtbar unter der Lackierung und Didel freute sich, nahm den Stock und alles drehte sich im Kreis. "Bin ich schon wieder ohnmächtig geworden", dachte der klapperdürre Mann und er fand sich auf einen Gehweg wieder, den Stock in seiner rechten Hand und schlenderte den Pfad entlang. An der Seite waren in einer Reihe lauter grosse Eichen, sie blühten und am Wegesrand wuchsen lauter Blumen. Schmetterlinge und anderes Kleinzeug, Meisen und viele Vögel piepten um die Wette. Die Sonne schien, es war warm, aber nicht so warm das er einen Mantel trug, nur leichtes Gehzeug und Gamaschenschuhe, ein leichter Rucksack war auf seinem Rücken festgeschnallt. Man konnte kilometerweit in eine Richtung schauen, auch rückwärts, aber niemand sonst war zu sehen.
    Plötzlich hörte er eine Stimme: "Na, wie gefällt dir der neue Spazierstock?" Die tiefe bassvolle Stimme erschreckte Didel, nicht darum, das keiner da war, der hätte sprechen können, sondern weil in der Ruhe der Natur diese Stimme die Stimmung verdarb. Didel antwortete barsch: "Halts Maul, ich geniesse hier die Ruhe", was allein schon ungewöhnlich war, weil der alte Mann immer höflich war und die Countenance nie verlor.
    Eine Stunde später freute sich der Mensch, schwang den Stock über den Kopf und versuchte, an beiden Händen den Gehstock haltend, darübert zu hüpfen, erinnernd an Gene Kelly haute es ihn anders aufs Maul.
    "Herr Dräger! Bitte aufwachen. Frühstück ist angerichtet!" Angewidert und leicht irritiert sah er ein labbriges Brötchen und roch den Instantkaffee und versuchte weiter zu träumen. Jedenfalls meinte er das.
    Aus dem Fenster sehend sah er einen Planeten und dachte im ersten Moment, das ist die Erde. Er biss in das Brötchen und schaute sich nach der Schwester um, diese war aber nicht mehr da. "Träume ich etwa immer noch", dachte der blöde aus der Wäsche schauende Mann und wischte sich mit seinem fettigen Fingern in die Augen. "Es tut weh", dachte Didel und ging näher ans Fenster, ergriff dabei den Stock und schritt vorwärts. Der Weg dahin war länger als gedacht. Erschöpft setzte er sich auf einen auf dem Weg zum überdimensionalen Fenster stehenden Stuhl. "Verrückter Traum" ging es durch seinen Kopf und der Planet wurde zusehends kleiner und kleiner.
    "Herr Dräger, bitte melden sie sich an der Rezeption", schall es aus einen nicht sichtbarem Lautsprecher. Die sonorige Stimme wiederholte sich und Didel dachte über das Gegenüber nach, wem wohl diese Stimme gehören sollte. Diese Frau war bestimmt sehr hübsch. Mit lockeren Gedanken ging er wieder vorwärts und befand sich auf einem Raumgleiter, festgeschnallt zu seiner eigenen Sicherheit, und das Schiff flog davon. Rückwärts blickend durch das Bullauge sah er viele Planeten, und auf einem von dieser Kette bewegte sich das Shuttle zu. Die Sonne war kaum zu sehen und Didel wurde müde.
    Neben dem Bett, der Spazierstock an der gestrichenen weissen Wand gelehnt, wartete Daniel und hatte ein Sechserpack Bier dabei. Didel machte die Augen auf und sah seinen Freund an und lachte, schnappte sich eine Flasche und zog sie mit einem Ruck durch die Kehle und rülpste herzerweichend. Sein ganzer Körper tat ihm weh und aussergewöhnlich war, das er die Schmerzen im Bein nicht merkte. Immer sich noch im Traum wähnend griff er nach seinem Stock und schlenkerte ihn in die Luft. Wie ein Tambourmajor versuchte er ihn zu fangen, was dem alten Mann misslang und mit einer Beule auf seinem Kopf endete.
    "Schwester!" fahrig vor sich hin blickend auf eine grosse Schaltkonsole schrie Didel und hörte seine Stimme kaum. "Ja, Captain, was haben sie für Befehle!" erklang es hinter ihm...

  • "Was für ein verrückter Traum!", dachte der verwirrte Mann und schaute sich in Sekundenbruchteilen um, währenddessen ihm eine Gänsehaut über den Rücken lief. Im Spiegelglas der Konsole stellte er fest, das er eine Uniform trug, fast erinnernd an eine Uniform aus dem vorigem Jahrhundert mit Epauletten auf den Schultern und einem Dreispitz auf dem Kopf. Seitwärts hing an dem blauen Rock statt des Schwertes der Spazierstock. "Total irre", schoss es ihm durch den Kopf, und am liebsten hätte er laut los gelacht, doch ein lauter Knall mit einer kräftigen Explosion brachte ihn auf den Boden der Tatsachen zurück. Laut schnarrend pfiff eine Alarmanlage einen kreischenden Ton von sich und eine monotone Stimme verkündete, das man dies Schiff verlassen sollte, weil es in wenigen Minuten in die Luft fliegen sollte. "Was ist hier los! Kann mir hier jemand sagen, was hier los ist!!" Der Captain wurde von der Crew irgend wie komisch angeschaut. "Wir sind im Krieg, Lord Didel, und um es zu erwähnen, wie sie ja sehen, befinden wir uns in einer Schlacht! Was haben sie für Befehle; Sir, wenn ich meine Meinung kundtun dürfte, würde ich sagen, wir besteigen die Rettungsboote und entfernen uns von diesem Schlachtschiff, sonst wird man von uns in ein paar Minuten nur noch irgendwelche Moleküle finden, geschweige denn überhaupt welche." Dämlich grinsend stand ihm der Mann gegenüber, der diese schrecklichen Worte verkündete. Didel nickte mit dem Kopf und laut überall Befehle schreiend entfernten sich die Männer und Frauen und entschwanden seinem Sichtkreis. Wirre Gedanken flogen ihm durch sein Hirn und er wünschte sich jetzt erst mal eine Flasche Bier, weil er durstig war und irgendwie nicht überlegen konnte. "Was tun?" Seine Füsse mit den Schnürschuhen bewegten sich ohne sein zu tun und fingen an zu rennen. Schweiss lief ihm den Hals runter und er riss sich den Dreispitz vom Kopf und schaute die Augen wischend auf das Feuer, das sich überall ausbreitete. "Jetzt wünschte ich das es nur ein Traum ist", dachte der alte Mann und wusste nicht mehr was zu tun war. Links neben ihm hörte er ein Geräusch und sah den Aufzug, der seine Türen schliessen wollte und Didel ganz geschwind setzte seinen Spazierstock dazwischen und versuchte, die Tür zu öffnen. "Na, mein Freund, wie gefällt dir der neue Spazierstock?" Die Stimme erinnerte ihn an eine Begebenheit, die erst vor kurzem stattgefunden hatte. "Danke für diese nette Frage, aber es ist nicht die Zeit, über ein so banales Thema zu reden, während es mir an den Kragen geht." Ein satirisches Grinsen auf dem Gesicht, schaute sich der Lord um, um zu sehen, wer da redete. Inzwischen hatte er die Aufzugstür fast aufgezwängt. Niemand war da, nur ein Schmunzeln bewegte sich auf seine Ohren zu. "Wenn das kein Traum ist, dann werde ich wohl hier das zeitliche segnen", dachte der zitternde Mann. Endlich hatte er es geschafft und war im inneren des Aufzuges, der Spazierstock während des Ziehens sauste an seinen Kopf.
    "Didel, noch ein Bier?" Daniel hatte den Kronkorken entfernt und den Inhalt der Flache in ein Glas gleiten lassen. Zitternd ergriff der vermeintliche Lord Didel das Glas, und setzte den Rand an seinen Mund, die Hälfte verschüttend glitt das kühle Nass seinen Schlund hinunter und der Mann rülpste tierisch.

  • Nachdem Didel die ganze Geschichte seinem Freund Daniel erzählt hatte, fragte er ihn, ob er wohl langsam verrückt würde. Daniel ergriff den Spazierstock, schlenkerte ihn ein wenig herum, schlug damit leicht gegen die Wand und stellte ihn dann an die Kommode neben das Bett und zuckte mit den Schultern. "Meiner Ansicht nach ist der Spazierstock ein schönes Stück und hat wohl nichts mit den Wahnvorstellungen zu tun, die du zur Zeit hast. Das hängt wohl mit dem Ausrutschen auf der Bordsteinkante zusammen, wo du böse auf den Kopf gefallen bist. Noch ein Bier, Didel?" Flugs griff Didel nach dem Sechserpack und nahm eine Dose, switschte sie auf und der Schaum kam oben heraus. Er nahm einen Hieb, rülpste anständig und zerquetscht flog die leere Dose im hohen Bogen in den Papierkorb.
    Die hübsche junge Schwester war inzwischen im Zimmer, hatte das Bett gerichtet und das Essen herein getragen. Beim Hinausgehen zwinkerte ihr Didel zu, versuchte ein gequältes Lächeln aufzusetzen, was aber böse im Kopf wehe tat. "Ich glaube, ich brauch` vorher noch einen Unterberg, sonst kriege ich das Essen nicht herunter. Hast du Lust was mit zu essen, mein Freund?" Aber der grosse korpulente Mann sagte, er wolle nach Hause gehen und die nächsten Tage mal wieder vorbei schauen. Langsam wurde es dunkel im Zimmer, der alte weisshaarige Mann mit dem Vollbart schlummerte in seinem Bett und versuchte einzuschlafen.
    "Na, Wie gefällt dir der neue Spazierstock?", eine dunkle sonorige Stimme, bestimmt von einem kräftigem Mann stammend erscholl leise im Zimmer. Didel schlug gegen seinen Kopf, meinend, das davon die Stimme verschwinden würde, erklang ein leises Lachen. "Jetzt bin ich wohl verrückt geworden und kann mich nach Bau 30 (Psychiatrie) einliefern lassen", leise jammernd griff der Patient nach dem Sechserpack, aber es war leer. Mit der anderen Hand griff er nach dem Spazierstock und wedelte damit in der Luft herum. "Jetzt zeig ich dir mal, wo der Bartel den Most holt", neu ermutigt stocherte er mit dem Stock unter das Bett, konnte aber nirgends einen Widerstand erzeugen, Ein Schauer zog über seinen Rücken, eiskalt zog es unter der Tür her und Didel versteckte sich unter der Bettdecke, nachdem er vorher auf den roten Knopf gedrückt hatte, um die Schwester zu rufen.
    "Mein Lord, sie haben mich gerufen? Was kann ich für sie tun?"
    Diese Stimme hörte sich aber nicht nach der Schwester an, sondern eher nach einem Pfleger, dachte sich der fürchtende Patient in seinem roten Schlafanzug, "Hat die Schwester Feierabend?" erkundigte sich Didel, immer noch unter der Bettdecke liegend. "Welche Schwester, mein Lord, sie haben mich ersucht, sie heute morgen zu wecken, weil sie einen wichtigen Termin haben, und ich sie Ankleiden und frisieren soll." Der vermeintliche Lord guckte vorsichtig unter seiner Bettdecke hervor, immer noch den Spazierstock als Waffe in der Hand haltend, und traute seinen Augen nicht. Er war in einem riesigen Zimmer, konnte aus dem Fenster Berge erkennen und den Blick kreisend sah er einen nach einem Butler aussehenden Mann stehen, ein Tablett auf seinem Arm mit einen Topf, der herrlich nach Kaffee roch, auf sein Bett zukommen. Leise richtete sich der alte Mann in seinem Bett auf und ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, träumend, so dachte er, fühlte er aber diesen heftigen Kopfschmerz, der diesen Traum zerbliess.
    Nach zirka 2 Stunden, ein Bad, köstlicher Kaffee, den Bart frisiert, die Fingernägel manikürt, angekleidet, hatte Didel verschiedene Dinge erfahren, die er nicht glauben wollte, aber versuchte, zu aktzeptieren, das das kein Traum war. "Otto, bringe mir noch einen Topf von diesem köstlichen Kaffee und dann verrate mir, wen ich eigentlich treffen wollte, denn es ist mir entfallen." Der Butler entschwand und Didel sah seinen Spazierstock neben dem Bett liegen und hob ihn auf. Was es wohl mit diesem edlen Stück auf sich haben sollte, dachte der Lord und wartete auf seinen Kaffee. Den Blick auf die Berge gerichtet ging die Tür auf und es erschollen furchtbare Worte: "Ergreift den Spion!"

  • Die Haare standen dem Lord zu Berge und wenn der Vollbart sich noch nach oben bewegt hätte, hätte Didel wohl nichts mehr gesehen. So aber sah er Otto, den Butler und 2 Wachen auf sich zukommen, ihr Gesichtsausdruck war wohl nicht freundlich zu nennen. "Also gibt es keinen Kaffee mehr", murmelte der Mann mit dem Spazierstock in seinen silbergrauen Bart, flankte über den Schreibtisch, der in Richtung Fenster stand, kam wie üblich aus dem Gleichgewicht und stolperte aus dem Fenster, welches offen stand. Kopfüber flog er in Richtung Boden, den Spazierstock in der einen Hand wedelte er herum, hoffnungsvoll gab er sich dem Traum hin, in seinem Bett wieder aufzuwachen, was aber leider nicht geschah.


    Eine dicke Beule an seinem Kopf, eine Eisenkette an seinem Fuß, keine Kleidung, ausser einer Unterhose, war er in einem Loch, wie man dieses Gefängnis wohl nennen würde, 5 Schritte in eine Richtung, 3 in die andere, kein Klosett, ein Fenster, was man mit Müh` und Not erreichen konnte, welches aber keinen richtigen Blick auf die Gegend erlaubte, als auf eine dunkle Wand. Ein wenig frierend, nicht soviel wie der Kopf wehe tat, überlegte Didel, was hier eigentlich los war. Der Spazierstock hatte leider nicht funktioniert, oder war er vielleicht verrückt geworden, und befand sich in einem Alptraum, aus dem er nicht heraus fand? Mit der linken schlug er sich an den Kopf, hatte aber die Beule vergessen, und befand sich plötzlich in einem Schmerzstadium, was wohl glühenden Kohlen gleich kam. Ein tierischer Schrei entflog seinem Mund und entströmte in alle Richtungen. Aber nichts geschah, niemand kam, kein Gegengeschrei, nur die Stille der Furcht und Angst.
    Die Eisenkette ließ sich leider nicht lösen, trotz schmerzhafter Anstrengungen, das Bein tat immer noch ziemlich wehe, und auch dieser Schmerz steigerte sich immer mehr. "Muss ich wohl hier das zeitliche segnen", dachte der vermeintliche Lord, und ein paar Tränchen flossen seine Wange herunter.
    "Na, wie gefällt dir der neue Spazierstock?" fragte die gleiche Stimme, die ihn schon ein paar mal genervt hatte.
    "Na, wie soll er mir wohl gefallen, wenn ich ihn jetzt hier in der Hand hätte, würde ich ihn dir wohl jetzt über den Kopf ziehen! Leider scheinst du aber unsichtbar zu sein, oder mein kranker Kopf spendiert mir wohl ungewollte Zerrbilder..." Ein leises Lachen kam aus der Ecke, wo die hölzerne Tür war und Didel sprang dort hin um den Unsichtbaren zu fangen. Leider aber knallte er mit seiner Schulter an die Wand. Den Schmerzen zum Trotz musste der alte Mann plötzlich unkontrolliert lachen, und fatalistisch trat er mit seinem nackten Fuß an die Tür, welche plötzlich aufschwang.
    Überrascht hüpfte er vor Schmerz durch die Türöffnung und zu seiner Linken ging ein dunkler schmaler Weg entlang. Wieder war eine Tür im Weg und sie ließ sich auch öffnen, In einem Raum angekommen war noch eine weitere Tür, diese konnte er aber nicht erreichen, weil die Fusskette zu kurz war und in seinem Ärger untersuchte er einen kleinen Schrank, ob vielleicht etwas essbares zu finden wäre. Dort war aber nichts ausser einem Besen und einem Handfeger. Mit dem Besen versuchte Didel seine Fessel zu lösen, was aber nicht gelang. MIssmutig hüpfend in seiner Zelle angekommen fiel er auf sein Bett, wenn man das Holzgestell so bezeichnen wollte und schlief irgendwie ein.
    "Aufstehen, du faules Schwein", und ein kräftiger Schlag traf seinen Allerwertesten, "Wirst du wohl aufstehen, du mieser kleiner Spion!" Didel sah eine dicke fette Wache, in eine dunkle Uniform eingezwängt und was er noch sah, war sein Spazierstock in dessen Hand.

  • "Ich kann nicht aufstehen, bin wohl krank, bitte helfen sie mir ein wenig, dann wird es wohl gehen", jammerte der vermeintliche Lord, versuchte aufzustehen, fiel aber wieder zurück auf die kalte Holzplatte. Ein weiterer Schlag traf den Gefangenen am Bein und ein Arm griff nach seiner Schulter. Darauf hatte Didel nur gewartet, hoch konzentriert war sein ganzer Körper, soweit es möglich war, ein Tritt ans rechte Knie, im gleichen Moment knickte der Körper des Wächters ein, den Arm gepackt mit seiner rechten, seitwärts umgeknickt sackte der Körper noch mehr ein, ein Griff ins Haar des Mannes, dessen Körper sich im Kreis drehte, und dann mit beiden Armen den Kopf umgedreht, ohnmächtig sank der fette Mann zu Boden. "Gelernt ist gelernt", murmelte der alte Mann in seinen Bart, "und deine Sachen werden mir wohl eher passen als dir denke ich, hehehe!"
    Minuten später, den Spazierstock schlenkernd, überlegte Didel sich, was er wohl tun konnte. Die Uniform passte gut, wenn nur die Schmerzen nicht wären, dann würde es wohl besser gehen, dachte sich der alte Mann.
    Die Türen durchquerend kam eine Treppe, oben angekommen, war es immer noch sehr dunkel im Gemäuer, nirgendwo waren Geräusche, nur seine eigenen Schritte klangen ziemlich laut und suchten Verrat. Das Herz klopfte ziemlich laut und der Schweiß des Mannes lief seinen Rücken hinab. Endlich kam ein Lichtschein aus einem der vielen Türen. Langsam schaute Didel um die Ecke und sah das Sonnenlicht. Niemand war da im grossen Garten des Gebäudes, es schien wohl die Rückfront zu sein, viele Bäume waren da und nur ein schmaler Weg zeigte auf eine kleine Tür und von dieser bewegte sich Didel hinweg auf einen grossen Heckenzaun zu. Ungewöhnlich war die Ruhe, die hier herrschte, und langsam fühlte sich der alte Mann mit dem Vollbart sicherer. Pfeifend ging er am Zaun entlang, mehrere hundert Meter wohl und sah in der Ferne ein grosses Tor. Niemand war da und Didel versuchte das Tor zu öffnen, wobei eine Klingel erklang und wohl bedrohlicher darauf hin ein tiefes Knurren in seinem Rücken. Langsam drehend erblickte er zu seinem Schrecken einen grossen Wolfshund, oder er sah ihm jedenfalls ähnlich. Den Spazierstock vor sich haltend schlüpfte er rückwärts durch das Tor der Gefahr entweichend wurde er von hinten in das Bein gebissen. Rückwärts über den Kopf schlagend traf er das Tier irgendwie und es jaulte auf. Drehend, das Tor mit seinem Allerwertesten zudrückend schwang er den Spazierstock ein weiteres Mal und traf den Hund so, das er liegen blieb. Der Hund innerhalb des Geländes konnte ihn jedenfalls nicht mehr erreichen, aber er bellte wie verrückt und Didel schmerzvoll hüpfend suchte das Weite in einem angrenzenden Wald.
    Wie sehr wünschte sich Didel jetzt ein kaltes Glas Bier und schnalzte mit seiner Zunge über seine Lippen. Inzwischen war es dunkel geworden und ohne Licht war es besser zu ruhen, Schmerzen am ganzen Körper, besonders wo dieses Mistvieh ihn gebissen hatte, konnte er nicht einschlafen. Vor sich hin dösend träumte er von einen Kneipenbesuch mit Daniel und genoss die Gesellschaft seines besten Freundes. "Na, wie gefällt dir der Spazierstock" fragte an einem Nebentisch ein jung aussehender Mann den überraschten Didel. "Endlich habe ich dich", den Spazierstock von unten greifend versuchte er den Fremden zu fangen und erwachte aus diesem Alptraum.
    "Wo bist du, du elender Mistsack! Ich erwische dich schon noch!", kalt krächzend erklang die Stimme in der kalten Nacht im Wald.
    Wieder nach einer Weile schlief der vermeintliche Lord ein und träumte von seinem Krankenzimmer, Daniel an seiner Seite. "Möchtest du ein Bier, Didel?" Gierig greifend schlug er seinem Freund die Büchse aus der Hand und schüttete sich den Saft über das Gesicht. "Ist das hier ein Traum?", lallte der Kranke und zerquetschte die Dose, bis auch der letzte Tropfen draussen war. "Was meinst du, mein Freund?" fragte Daniel

  • Stunden später schaute Didel aus dem Krankenhausfenster zu dem blauen Himmel auf ein kleines Wölkchen und versuchte zu ergründen, welche Form diese Wolke wohl hatte, schwankend zwischen einem Schaf und einer geographischem Form schlief er ein. Halb vor sich hin dösend bemerkte er eine menschliche Figur, wohl meinend, es wäre die Schwester kniff er die Augen zusammen, um besser zu sehen. Beim Augenreiben spürte er ein zwiebeln am Kopf und war hell wach! Das war nicht die Schwester, sondern ein kleiner Mann in einem dunklen Flanellanzug, der ihm seinen Spazierstock über den Kopf gezogen hatte.
    Starr vor Schreck sass er plötzlich im Bett, die Haare zu Berge stehend, den Schlafanzug zurecht zerrend wähnte er sich wieder mal in einem Alptraum. "Hört das hier denn gar nicht auf !?" schrie er leise zeternd und suchte mit seinen Augen seine Bierbüchse, fand sie aber nicht, ausser einem grinsenden Zwergen war hier niemand zu sehen.
    "Wenn das hier kein Traum ist, will ich jetzt ein Bier!"
    Der Wicht in seinem Anzug nahm eine Dose, den edlen Saft in ein Pilsglas eine Krone aufbauend giessend, lief dem Patienten das Wasser im Munde zusammen. Irre blickend, vorsichtig nach dem Glas greifend, ja nichts verschütten, beide Hände das Glas zum Munde führend, gluckerte der Gerstensaft wohlig seinen Rachen hinunter. Das Glas langsam empor hebend fiel auch der letzte Tropfen dahin, wo er hin gehörte.
    "Wer sind sie eigentlich, junger Mann? Ich glaube ich könnte mich an sie gewöhnen, wenn ich an sie im Zusammenhang an das leckere Bier denke, hehehe!"
    Während seiner Worte taxierte Didel den Mann auf dem Stuhl und versuchte zu ergründen, was dieser zwergwüchsige dunkelhaarige wohl für ein Typus wäre? Eigentlich war nichts ungewöhnliches an ihm, ausser seinem Spazierstock??? Vor Schreck bleich werdend schaute er links neben seinen Schrank und sah seinen eigenen Stock an der Wand lehnend.


    "Na, wie gefällt ihnen der neue Spazierstock?" Diese Worte kannte der Patient und schrie nach der Schwester.


    Den roten Knopf drückend kam die Stationsschwester und sah einen verstörrten, plappernden Herrn Dräger und ging zu seinem Bett, nahm den Patienten in ihrem Arm und legte ihn sanft auf das Kopfkissen. Sie hörte die Worte: "Das ist der Spazierstock, Spattzzziierstokkk" Den lehnenden Stock an der Wand sehend, nahm sie ihn und legte das gute Stück auf das Bett in die Hände von Didel, strich über seinen Kopf und verliess wieder den Raum.
    Das muss ein Alptraum sein, dachte Didel und sah wie die Schwester an dem fremden Mann vorbei ging, ohne ihn zu sehen. Den Spazierstock an sich drückend, als Waffe in seinen Gedanken fungierend, fühlte sich der Patient schon besser, Selbstbewusstsein aufbauend, den Fremden böse taxierend, sprach er: "Wer sind sie und was hat es mit diesem Spazierstock auf sich?"
    Der Zwerg schlug mit dem Stock auf den Boden und ein wabbernder weisser Kreis entstand. "Vergessen sie ihren Spazierstock nicht, wenn sie mir folgen!" Einen Schritt machend verschwand das Wesen im glitzernden Licht des Kreises. Didel neugierig geworden, schwang sich aus dem Bett, den Schlafanzug zurecht rückend, den Stock haltend ging er einer ungewissen Zukunft entgegen.

  • Prolog beendet...
    Kapitel 1:


    Totale Dunkelheit, keine Geräusche, nur ein Zittern seiner alten Knochen erfüllten die Gedanken von Didel, Zweifel, Spannung, den Spazierstock mit beiden Händen an sich gequetscht erwartete er das furchtbare, was wohl kommen würde. Schweiss lief seinen Nacken hinunter, den Schlafanzug einnässend wurden seine Füsse kalt. Wie lang er hier schon stand, wusste er nicht mehr, nur sein Mund war furchtbar trocken. Wie eine Mumie im Grab, den Deckel zu, die Beigaben nicht erreichend, taumelte er in seinen Gedanken von einem Alptraum in den nächsten. Was würde wohl passieren, wenn er einen Schritt nach vorne oder in eine andere Richtung machen würde?? Den Plan durchanalysiert hielt ihn etwas zurück, innerlich fragend was das wohl sein könnte, erschien eine Bierdose in seinem Gedankengang, genau so eine, die er gerne trank... noch eine und noch eine verdrängten den ersonnenen Plan in einem Meer aus Bier. Vom 3-meterbrett hinein gehechtet nahm er einen Hieb, der es in sich hatte, wohlig entsprang eine junge Maid, vielleicht eine Meerjungfrau dem Gedankenspiel und Didel versuchte, auf die Füsse der blonden Schönheit zu schauen, um seine Theorie zu bestätigen, leider in dem Augenblick der Gewissheit schlief sein nackter Fuss ein und er erwachte aus dem Traum, der sich in ihm aufgebaut hatte. Kein Wind, nicht mal ein laues Lüftchen waren in diesem Bereich, der ziemlich warm war und wärmer wurde.
    Im neuen Gedankentheater brutzelte er vor sich hin wie ein Würstchen auf dem Grill, Wahnvorstellungen lösten einander ab und der alte Mann mit dem weissen Vollbart kippte um und fiel in ein weisses Loch, sich im Kreise drehend wirbelte er durch ein wabberndes Gebilde von lauter irren Farben, auf dem Kopf stehend oder anders gesagt, an der Decke hängend fiel er nicht herunter, da eine irrsinnige Schwerkraft seine Füsse fest hielt und seinen Körper folgen liess, kein Ende entdeckend wurde Didel schlecht und er kotzte den leeren Inhalt seines Magens plus ein wenig Flüssigkeit in eine Richtung wie eine lange Schnur, die in Bruchteilen von Sekunden entschwand. Nach Luft würgend knallte ihm seine linke Hand ins Gesicht. Die andere mit dem Spazierstock sauste an seinen Füssen vorbei. Sich in einem Alptraum wähnend schrie der rot angelaufene Mann seine Angst und Zweifel hinaus zu einem ungewissen Ziel.


    Eine Hand ergriff seine linke und eine bekannte Stimme sagte: "So geht es jedem beim ersten Mal auf dem Weg zum Stammtisch des dreckigem Spazierstocks."
    Zitternd öffnete sich vor ihm eine Tür und auf die Schulter des Zwerges gestützt trat er in das Innere des Lokals. Tränen liefen Didel die Backen hinunter, als er einem vermeintlichen Kellner die Worte entfleuchen hörte: "Möchten die Herren in der Zwischenzeit ein kaltes Bier?? Die anderen Gäste werden wohl jeden Augenblick kommen!"

  • Das leere Bierglas vor sich auf einem runden Holztisch, erinnernd an die Sage mit König Artus und seinen Rittern der Tafelrunde, rülpste Didel herzerweichend, das linke Auge auf den Zwerg gerichtet, dieser lächelte, hatte aber keinen Bart und sah deshalb komisch aus, Freude im Herzen geboren öffnete seine Lippen zu einem lustigen Laut, woraufhin beide Tischgenossen herzhaft lachten und sich zuprosteten. Der vermeintliche Kellner brachte 2 neue Getränke und stellte eine Platte mit köstlichen Speisen, selber zugreifend ermutigte er die beiden Männer dasselbe zu tun. Wohlig in der Kehle und ein gutes Gefühl im Bauch wähnte Didel sich wieder mal in einem Traum, Gedanken schwirrten um seinen Spazierstock, den fetten Hund, der ihn ins Bein gebissen hatte, und an Daniel, was der wohl ohne ihn machte. Traurig und doch fröhlich trank der alte Mann sein Bier, bitter wie ein Pils glitt es seine Kehle hinunter, und in der Tür zum Lokal stand plötzlich eine wunderschöne Frau.
    So sollte der vermeintliche Traum ruhig weiter gehen, Gedanken spielten in seinem Kopf, und blieben auch besser in ihm, die Füsse unter dem Tisch aufgeregt zitternd hielt sich Didel an einem leckeren Brötchen fest. "Guten Abend, Virginie", röhrte der Kellner, auf den Tisch zeigend, einladend zu guter Gesellschaft und bewegte sich auf dieses Traumwesen hinzu. Der Zwerg zwinkerte in ihre Richtung, erhob die linke zum Gruss und nahm mit der Rechten einen ordentlichen Schluck des köstlichen Nasses. Leicht verwirrt blickte Didel zu dieser neuen Bekanntschaft, vorbei an ihr sah er ein Bild von genau dieser Person, weitere Bilder mit fremden Gesichtern tauchten in seinem Blickfeld auf und geduldig suchend fand er auch den Zwerg mit seinem Konterfei.
    "Wen haben wir denn da an unserem Stammtisch neues?" eine tiefe Stimme scheuchte den überraschten Mann mit Bart aus seinem Gedankenspiel, "ich hoffe, es wird so wie ich es mir vorgestellt habe, ein Mann meiner Träume!" Lachend ging die wunderschöne Person vorbei an dem zwergenhaften Tischnachbarn und nahm den überraschten Didel in ihre Arme. Tief versunken, wo andere Männer gerne wären, fühlte sich der knorrige Mann statt dessen wohl eher erschreckt. Nach oben ziehend wand sich Didel aus der Umklammerung, ein gequältes Lächeln auf den Lippen stellte er sich als Person vor und erwartete selbiges.
    Der Kellner erwies sich als Gastwirt, brachte neue Getränke, Essen und Frohsinn, leichte Musik erscholl aus einer Musikbox links neben der Tür und versüsste den Abend. Virginie, eine junge rothaarige Brunhilde nahm ihren Spazierstock, der auf ihrem Rücken fest gemacht schien, schlug auf den Boden und es erschien eine kleine Katze, sehr drollig sauste das weisshaarige Tier durch das Lokal, miaute scharf, und sauste noch einmal die Runde. Der Zwerg, mit Namen Timothy lachte, als sich das langhaarige Tier auf sein Knie hockte und streicheln liess.
    Ein neues Wesen erschien in der Tür, welche einer alten Kirche zu gehören schien und einen Rundbogen hatte, und bewegte sich, wenn man es so sagen wollte, schleichend der lustigen Gesellschaft entgegen: "Ich habe eine Botschaft meines Herrn!" erwiderte dieses Geschöpf, welches keinem Menschen glich, sondern eher der griechischen Mythologie, schwarzpelzig, keine Füsse, sondern etwas glibbriges, vom Pelz verhüllt, furchteinflössend mit roten Augen in tiefen Höhlen hielt es sich an seinem Stock fest. Schon wieder ein Spazierstock, dachte Didel launig, an den eigenen denkend, der an einem Bord an der dunklen Wand hing, wie auch mehrere andere.
    "Sprich schon, du Diener deines Meisters und störe uns nicht in unserer Ruhe!" erwiderte der Wirt, grimmig schauend, den eigenen Stock in seiner Rechten haltend, auf das fremde Wesen gerichtet. Dieses hielt seinen Spazierstock, drehte ihn leicht wie ein Tambourmajor und ein wabbelnder Kreis entstand, aus dem ein Gesicht herauschaute, unbeschreiblich hässlich anzusehen, wie in 3D-Technik schaute es sich um und sein Blick blieb auf Didel hängen.
    "Das ist wohl der Wiedergeborene, oder??" scharfe Augen drangen in sein Gehirn und versuchten zu ergründen, was in dem selben wohl vor sich ging. "Möge der Krieg beginnen!", lachend verschwand das Gesicht, noch nachhallend klang die tiefe Stimme, das Pelzvieh ploppte hinweg.
    Ein Lachen erschall im Lokal, Virginie, Timothy, der Wirt und scheinbar auch die Katze schrien es hinaus:
    "Möge der Krieg beginnen!!!""
    Zittern in seinen Gliedern, graute es den alten Mann vor der Zukunft.

  • Minuten später, das leere Bierglas vor sich habend, sinnierte der alte Mann über das vorhin geschehene nach, den Kopf schüttelnd sagte alles in ihm, das er in einem Traum sein musste. Der Wirt schaute ihn freundlich an, erriet seine Gedanken und stellte ihm ein gefülltes Glas hin. Genüsslich stopfte Didel sich ein paar Nüsse in den Mund, während des Kauens kreiste sein Mittelfinger in der Nussschale rum, das eine Auge auf Virginie gerichtet, das andere auf das Bier knallte ihm jemand ordentlich auf den Rücken. Die Nüsse, die sich auf dem Weg Richtung Magen befanden, schossen jetzt haarscharf am Kopf des Wirtes vorbei.
    "Na da ist ja der Neue", brüllte eine dunkle Stimme in sein Ohr, Didel leicht den Kopf nach links bewegend nahm ein korpulentes Wesen in einem schwarzen Mantel mit Kapuze wahr, die sich auf den Hocker am Tresen schwang. Das Gesicht passte zur grossen Gestalt, schwarze Augen, eine dicke Knollennase, Schnauzer und einen Mund, der das Lachen gewöhnt war. Freundlich rülpsend begrüsste ihn der alte weisshaarige Mann, die Augen leicht zwinkernd, und den Schalk im Nacken schnippste er ihm eine Nuss entgegen, die der Mann mit der Kapuze geschickt mit dem Mund auffing. Überrascht taxierte Didel das Wesen, einem Menschen ähnlich, äusserst flink entgegen aller Erwartung, und wartete auf das, was kommen sollte. "Mein Name ist Frank de Wiil, und lange habe ich schon auf dich gewartet, du wirst mein neuer Partner im Einsatz sein, stimmts, Timothy?", den Blick nach links gerichtet nickte ihm dieser wohlgefällig zu.
    Didel, nicht ganz bei der Sache, abwesend von seinem Körper, überlegte, ob er jetzt verrückt war oder ob das die Nebenwirkungen der Tabletten waren. Irgendwie wollte es nicht in seinen Kopf, das er hier in dieser Gesellschaft war, lauter Irre oder jedenfalls zumindest sehr seltsame Leute.
    "Weisst du eigentlich, das du der Auserwählte bist?" leicht in die Seite des alten Mannes knuffend, das dieser bald vom Stuhl fiel, "und weisst du, das du dort auf der Pinwand verewigt bist?" mit der rechten, den Kopf von Didel in die Richtung des Konterfeis richtend, erschrak dieser in seinem Inneren. Das war sein Bild, genau wie er jetzt aussah, die gleichen Kleider, sogar das blaue Auge von der Gefangenschaft, echt gruselnd vor sich selbst wandte er sein Gesicht Frank entgegen. "Woher weisst du von mir und das ich jetzt hier bin und wer seid ihr alle? Bin ich jetzt verrückt oder ihr?" irren Blickes schrie Didel: "Schwesssstttteeerrrrr!!!"

  • "Na, nun beruhige dich mal mein Freund!", lächelnd knuffte Frank dem alten Mann in die Seite, das dieser vom Hocker flog und mit allen vieren auf dem Boden landete. Ein Ruck im Genick und Didel merkte, das er fort geschleppt wurde. "Wier sehen uns", meinte de Wiil zu der Runde, welche launig lachte und grölte, und mit seinem lebenden Paket verschwand er im Transporter.
    Mit den gleichen Schwierigkeiten rechnend wie beim letzten Mal geschah aber nichts ungewöhnliches und der Nürnberger wunderte sich über gar nichts mehr, darauf hoffend, im Klinikum zu erwchen, den guten Freund Daniel an seiner Seite, ein schönes Helles mit einer Gipfelkrone angenehm riechend und schmeckend verlor er sich in Gedanken, aus denen er unsanft erwachte. "Wir sind da in meinem Heim, fühl dich wohl, nimm Platz auf der Couch, ich besorge was zum essen und trinken", sagte Frank de Wiil und schwang seinen Spazierstock elegant und auf dem Tisch erschien in einem wabbelnden Kreis das gewünschte, "bedien dich", sagte der korpulente Mann, den schwarzen Mantel über den Sessel werfend machte er es sich bequem. Der Raum in dem sie waren, wirkte recht dunkel, es gab ein paar Möbelstücke, recht alt wie aus dem Mittelalter, eine Fackel steckte an der Wand und gab dem Raum etwas unheimliches. Die Finger bewegend versuchte Didel ein paar Figuren zu machen im Lichtschein, was leider nicht so klappte, darum genoss er das Getränk, welches etwas komisch, muffig schmeckte und konzentrierte sich auf sein Gegenüber, der mit seiner Knollennase neugierig schaute, Schaum an seinem Schnauzer hatte und ein paar Nüsse kaute, die er wohl aus dem Lokal mitgehen hatte lassen.
    Die Tür des Raumes ging auf und ein hübsches junges Mädchen, blond mit langen Haaren, schlank in einen weissen Morgenmantel gekleidet, schaute sich kurz um und fragte mein Gegenüber: "Euer Lordschaft, habt ihr einen Wunsch?"
    "Ja Annabelle, bring mir bitte das dicke Buch mit dem Siegel aus der Bücherei, sei aber vorsichtig, das Buch hat seinen eigenen Willen, lasse es nicht fallen, sonst brauche ich nichts", sagte der vermeintliche Herr des Anwesens.
    Minuten später, das Buch lag auf dem Tisch und der Gast war mit dem Besitzer alleine und erwartete ein paar Erklärungen. Frank nahm seinen Spazierstock und klopfte mit der Spitze auf das Buch Buch, welches das Siegel lösend aufsprang. Eine unheimliche dunkle Stimme ertönte, "Es wurde ja auch endlich mal Zeit, mir dem Knebel aus dem Mund zu ziehen, habe schon bald keine Luft mehr bekommen, ist doch keine Art, so mit einem gutem Freund umzugehen, ist doch jedes Mal das gleiche mit dir, stell dir doch mal vor ich würde so was bei dir machen, eines Tages wird sich das rächen, und wenn du meine Hilfe brauchst, kann ich dir nicht helfen, verstehst du was ich meine, so was darfst du nicht wieder tun", die dunkle Stimme hörte sich jetzt schrill an, "wen hast du mir denn da mitgebracht? Denk dran, ich mag keine Fremden und besonders keine die so aussehen wie dieser alte Mann mit dem blauen Auge, das könnte ja ein Verbrecher sein und das dulde ich nicht hier in meinem ruhigem Heim!"
    "Halt endlich dein Maul oder ich stopfe es dir", grollte Frank und klopfte mit seiner Faust auf dem Tisch, das das Buch sich ein paar Zentimeter in die Luft erhob und wieder niederplumpste, das hier ist ein guter Freund und ein wichtiger Mann an diesem Ort, oder wo ich sonst bin, ist er ab jetzt auch da!"
    Didel schaute dem Szenario zu und versuchte sich zu entspannen, an das hübsche Mädchen denkend, war er nicht ganz bei der Sache und nahm noch einen Schluck des unbekannten Gesöffs.
    "Hast du denn eigentlich eine Ahnung, wer du bist, mein Freund Didel, du bist ein Gott!" mit den Augen zwinkernd schnippte sich Frank eine Nuss zwischen seine Lippen.